Einhausung gegen Schall und Verbesserung der Optik

Diskutiere Einhausung gegen Schall und Verbesserung der Optik im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Zusammen, wir haben uns eine Wärmepumpe mit Außeneinheit zugelegt. Wir wohnen in einem reinen Wohngebiet daher darf der Schallpegel in der...

Steht bei Euch eher der Optische oder der schalltechnische Aspekt im Vordergrund?

  • Schall

    Stimmen: 0 0,0%
  • Optik

    Stimmen: 0 0,0%
  • beides

    Stimmen: 1 100,0%
  • weder noch

    Stimmen: 0 0,0%

  • Anzahl der Umfrageteilnehmer
    1

kapu1980

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Hallo Zusammen,

wir haben uns eine Wärmepumpe mit Außeneinheit zugelegt. Wir wohnen in einem reinen Wohngebiet daher darf der Schallpegel in der Nacht nicht über 35dB überschritten werden. Wir haben ansonsten alle baurechtlichen Parameter eingehalten, aber dennoch ist die Nachbarschaft etwas verstimmt auf Grund der Geräuschkulisse. Der Aufstellort der Außeneinheit ist auf Grund unserer überschaubaren Platzverhältnisse des Gartens relativ "präsent".

Standet ihr auch schon vor dieser Herausforderung und wie habt Ihre ein solche Situationen gelöst? War es eher der optische Aspekt oder der Schall

Ich möchte ungerne selbst das Basteln anfangen. Habt Ihr Tipps zu Herstellern von optisch ansprechenden und schallobservierenden Einhausungen?



Vielen Dank für Eure Unterstützung!

Gruß
 
Installer

Installer

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Ist die Nachbarschaft einmal verstimmt , wird es schwer werden die Wogen zu glätten. Hätte man eventuell vorher mal klären sollen.


Gruß Installer 🙋🏼‍♂️
 
Hausdoc

Hausdoc

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Alle festen Einhausungen verschlimmbessern die Situation.

Dauergrüne Pflanzen verbessern sie.
Im Übrigen sind es Nachts 40 dB die erlaubt sind
 
cephalopod

cephalopod

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Der Aufstellort der Außeneinheit ist auf Grund unserer überschaubaren Platzverhältnisse des Gartens relativ "präsent".
Dann lies mal in der Installationsanleitung, welche Abstände um die Außeneinheit für eine freie Luftströmung eingehalten werden müssen.

Beispiel:

1689055137702.png


Und dem Wirkungsgrad / COP ist eine Einhausung auch nicht zuträglich :thumbdown:

Und eine "Einhausung" KÖNNTE ggf. (je nach Bundesland oder Gemeinde) im schlimmsten Fall als "Gebäude" angesehen werden und somit genehmigungspflichtig sein.

Plattform für Betroffene - Lärm durch Luftwärmepumpen (laerm-luftwaermepumpen.de)
 
Zuletzt bearbeitet:
cephalopod

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kapu1980

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@Dr. Schorni:
Ja, das ist immer ein etwas heikles Thema: Schall und Optik. Und nicht wenige hören plötzlich was obwohl sie nur was SEHEN und grad gar kein Schall entsteht. Vielleicht gibts hier was passendes ePaper - ATEC-Abgastechnologie - Hamburg/Deutschland, Germany

TOP! Danke für alle Antworten!
Die Einhausungen bei ATEC fangen bei 3.000€ an! Hätte nicht gedacht, dass die Dinger so teuer sind!
 

helmut m.

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Wenn die behördliche Vorgabe 35dB(A) festlegt, brauchst keine Messung. Wenn der Nachbar etwas hört, ist der Grenzwert mit Sicherheit überschritten, da braucht es keine Messung mehr. Ich kenne allerdings fast keine Gegend mit Menschen, in denen 35dB(A) nicht 24 Stunden am Tag permanent überschritten werden. Ich habe aktuell IM Haus, ohne dasss Technik eingeschaltet ist und ohne sonstige Lärmquellen, 33 dB(A). 35 dB(A) ist NICHTS.
 

corsa

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Einen Sichtschutz zum Nachbarn anzubringen, wirkt manchmal Wunder. Optischer Schallschutz ist ein wichtiges Thema. Fast alle Wärmepumpen bieten einen Silent Mode für nachts an, eventuell kann man die Nacht auch mit dem Puffer ohne Wärmepumpe überbrücken
 
Andreas1956

Andreas1956

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Dieses Geräuschproblem hält mich bisher auch davon ab, eine Split-Klimaanlage (Festinstallation) einbauen zu lassen. Wobei in meinem Falle ein Allgemeines Wohngebiet vorläge, was nachts 40 dB(A) erlaubt. Die Außengeräte haben aber meist Schallwerte von an die 60 dB(A), sind es dann vom Installationsort zur Grundstücksgrenze nur 7 m, werden die erlaubten 40 dB(A) wohl überschritten. Mögliche Zuschläge für Tonhaltigkeit noch gar nicht berücksichtigt.
 

Georg Hendrich

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Wir haben ansonsten alle baurechtlichen Parameter eingehalten, ...
Das kann alles komplexierter und "tückischer" werden als man sich das vorstellt.

Ein paar Grundlagen aus dem Umfeld des Produkthaftungsrechts die allgemein gelten -- also sehr sicher auch für Wärmepumpen im Privaten Eigentum.

1.) Das Einhalten von technischen Normen ist soweit es (Lärm) Emissionen betrifft sehr sicher nur einen "Konformitätsvermutung" kein Beweis der Konformität zu gesetzlichen Vorgaben.

Für Produkt mit Elektronik gilt beispielsweise das die Einhaltung von EMV-Grenzwerten (letztlich CISPR11 aka DIN EN 55011 und dergleichen) keine Konformität zu gesetzlichen Vorgaben garantiert. Erzeugt ein Gerät Störungen obwohl es die EMV-Grenzwerte einhält ist es nicht Konform und darf nicht mehr weiter verkauft werden, schlimmstenfalls droht ein Rückruf.

Bei Wärmepumpen wurde ich daher davon ausgehen das ein Schalldruck von 35dB(A) an der Grundstücksgrenze (reines Wohngebiet) nicht überschritten werden darf und die Tatsache das alle "Normen und Vorschriften" die das sicherstellen sollten eingehalten wurden nützten einem als Eigentümer nichts wenn die 35dB(A) an der Grundstücksgrenze am Ende doch überschritten werden.


2.) Es ist nicht die Wärmepumpe alleine sonder die gesamte Aufstellsituation und die Anordnung zu Gebäuden etc. die bestimmt wie viel "Lärm" an der Grundstücksgrenze messbar ist.

Als BSP habe ich mir mal ein "Feld-Wald-Wiesen" - Wärmepumpe raus-gegriffen, Bruderus Logatherm WLW 196i AR [1]

Schalldruck 49,5dB(A) in 3m Abstand [1] -- Angaben auf Freifeld-Messung / Freifeld-Verhältnisse bezogen nehme ich an

-> Der Schalldruck nimmt im Freifeld proportional 1/Radius ab -- Radius r ist hier näherungsweise der Abstand.

-> Eine Verdoppelung des Abstandes bzw Radius r sind im Freifeld -6dB bzw. -6dB(A)

somit:

r = 6m = 43,5 dB(A)
r = 12m = 37,5 dB(A)
r = 24m = 31,5 dB(A)

Das Problem:
--> die Wärmepumpe steht am Ende nicht im Freifeld sondern auf einem Grundstück vor einem Haus:

a.) Reflexionen und Grenzbedingen können den Schallausbereitung in bestimme Richtungen sehr erhöhen.

Schallquelle vor einer sehr großen Schall-reflektierenden Wand: +6dB(A) in die von der Wand "weg-zeigende" Richtung.

=> dann würden selbst 24m Abstand zum Nachbarn nicht mehr reichen -- es wären 37,5 dB(A) zu erwarten.


b.) Bei tiefen Frequenzen -- sagen wir unter 50Hz -- und geringen Abständen zwischen 2 Gebäuden können sich "stehende Wellen" ausbilden, letztlich einen Resonanz mit einer erheblichen Resonanzüberhöhung.

=> Regt eine Wärmepumpe eine solche Resonanzfrequenz an wird sehr viel "lauter" als die Freifeld-Angabe vermuten lässt.


c.) Neben der Schallausbreitung nach Datenblattangabe kann in ungünstigen Situationen eine Wärmepumpe auf "Körperschall" auf Anderen Konstruktionen übertragen an denen diese Wärmepumpe vielleicht montiert ist.

=> auch das kann ernsthaft Lärm verursachen.


Also was kann man tun ?

--> Wenn man "Platz" rund ums Haus hat sehr viel ! :

a) Die Wämepumpe auf ein eigenes kleines Fundamt setzten und die Virbrationen (Körperschall) entkoppeln (Gummi-Elemente)
--> Ich denke das wird von Herstellen und Handwerk in der Regel bereits so vorgesehen.

b.) Die Wärmepumpe nicht vor eine großen Grenzfläche sprich großen Hauswand monieren, vielleicht vor einer Hausecke.

c.) Wie bereits hier angesprochen "Schall-absorbierende" Strukturen zwischen Wärmepumpe und dem eigenen Haus herstellt und auch in Richtung Nachbargrundstück.

--> Eine "Hecke" sprich Pflanzen sind sehr sicher nahezu optimal und wenig auffällig


Ich denke dort wo eng bebaut ist und die strengen Vorschriften eines reinen Wohngebietes gelten sollte man sorgfältig planen und ggf. vor dem Aufbau der Wärmepumpe die zu erwartende Schallausbreitung untersuchen lassen.



Quellenangaben:

[1] Wärmepumpe | Logatherm WLW196i AR | Buderus
 
Andreas1956

Andreas1956

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Anmerkung zur TA Lärm: Die dort genannten IRW (Immissionsrichtwerte) bei Anlagen (wie einer Wärmepumpe) sind nach der Verwaltungsvorschrift zur TA Lärm zu ermitteln. Danach ist der Lärmpegel 50 cm vor einem der Schallquelle zugewandten Fenster der nächstgelegenen Wohnbebauung zu messen, und zwar bei geöffnetem Fenster. Hält sich ein Gericht an diese eigentlich nur die Verwaltung bindende interne Vorschrift, dann kommt es auf den Lärm an der Grenze nicht an. Jedenfalls dann nicht, wenn das Nachbarhaus nicht direkt an der Grenze steht und dort ein Fenster hat.

Mangels Bindungswirkung darf ein Zivilgericht aber anders entscheiden, so daß man ein gewisses Risiko eingeht, wenn der Lärm an der Grenze höher ist als in der TA Lärm vorgegeben. Die TA Lärm per se allerdings erkennen die Gerichte als eine Art vorgreifendes Lärmgutachten regelmäßig an, das bedeutet, daß wenn der dort genannte IRW überschritten wird, für die Gerichte regelmäßig der Nachweis erbracht ist, daß der Lärm zu laut ist. Die objektive Geeignetheit zur Störung braucht dann nicht gesondert bewiesen zu werden.

Hecken und andere Pflanzungen halten zwar etwas Lärm ab, jedoch sollte man davon nicht zu viel erwarten. Gerade tieffrequente Töne verursachen besondere Schwierigkeiten sie zu dämpfen. Das zeigen selbst hochklassige Schallschutzfenster, deren Schalldämmung immer mit zwei verschiedenen Werten angegeben wird. Die Schalldämmleistung bei höheren Tönen ist immer deutlich besser, als bei tieffrequenten Tönen, beispielsweise von LKWs oder rumpelnden Güterzügen. Bei Wärmepumpen vermute ich auch tiefere Tonfrequenzen, zumindest als Anteil am Lärm.

Die Wämepumpe auf ein eigenes kleines Fundamt setzten
Das geschieht ja wohl generell. Aber entscheidend ist hier weniger das schwere Betonfundament, als ein selbiges großzügig unterfütterndes und umgebendes Kiesbett als Vibrationsdämpfer. Was ich bisher gesehen habe, war so jedoch nicht ausgeführt. Entweder wurde lediglich eine Platte aus Fertigbeton auf das Gelände gelegt, oder ein wenig geschachtet und die Grube mit Ortbeton verfüllt. Ist dann der anstehende Boden lehmig oder gar steinig/felsig, wird der Körperschall perfekt in den Boden eingekoppelt. Da hilft dann keine noch so tolle Hecke mehr.
 

Georg Hendrich

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Hecken und andere Pflanzungen halten zwar etwas Lärm ab, jedoch sollte man davon nicht zu viel erwarten. Gerade tieffrequente Töne verursachen besondere Schwierigkeiten sie zu dämpfen.
Zu beachten ist immer r grundsätzliches.

Energie in einer Wellenausbreitung -- auch die im Schall -- wir immer entweder:

1.) Reflektiert, oder

2.) Gestreut, oder

3.) Absorbiert

Kurz alles außer der Absorption ändert (erst-mal) nur die "Verteilung" des Lärms -- also die Richtungen in die er sich ausbreitet nicht vereinfacht gesprochen die "Menge" an Lärm.

"Lärm-Hindernisse" egal ob eine Hecke oder eine gemauerte Wand können kaum Schall "abschatten" wenn das Hindernis deutlich keiner ist als die Wellenlänge.

Beispiel 1,5m hohe 2 m langes "Lärm-Hinderniss" akustisch "hart" (nicht absorbierend) z.B. eine Mauer vor einer Wärmepumpe -- wenn diese Wärmepumpe vor allem ein "tiefes" ca. 50Hz Brummen erzeugt.

--> das ist sehr sicher komplett ohne Wirkung !

--> den 50Hz sind ca. 6m Wellenlänge des Hindernis ist zu klein um bei 50Hz "ab-zu-schatten".


Eine 1,5m hohe 2 m langes "Lärm-Hinderniss" akustisch "weich" und absorbierend sagen wir eine dichte Buchsbaum-Hecke

--> bei 6m Wellenlänge des Hindernis ist immer-noch zu klein um bei 50Hz "ab-zu-schatten".

--> Aber die ein Teil des Schalls wird absorbiert --> das akustisch "weiche" und absorbierende "Lärm-Hindernis" hat immer eine Lärm-reduzierende Wirkung, auch wenn es viel kleiner ist als die Wellenlänge

--> Vor allem wenn Reflexionen oder gar "stehende Wellen" erst das Problem erzeugen reduziert jede Absorption den "Lärm"

--> Vor allem wenn Reflexionen oder gar "stehende Wellen" erst das Problem erzeugen muss der "Absorber" auch gar nicht "vor" der Lärmquelle stehen er wirkt auch wenn er vor einer "reflektierenden Fläche" z.B. der Hauswand oder bei stehen Wellen "mitten" im Garten an der Stelle eines Amplituden-Maximums steht.

--> Annahme: 3 Absorber mit ca. 2dB(A) absorbtion, einer "vor" der Wämepumpe, einer zwischen Wärmepume und reflektierender Hauswand, einer in dem Ampituden-Maximum einen stehenden Welle zwischen Haus und Nachbargeäude.

=> 2dB(A) + 2dB(A) + 2dB(A) = 6dB(A) weniger Lärm -- mit z.B. 3 mittelgroßen "Buchsbaum - Hecken" also mäßig "hässlich" und vergleichsweise "billig"


Anmerkung:

Die Grundlagen der Akustik sind immer gleich -- egal ob im Tonstudio, an der Autobahn oder die Wärmepumpen im Wohngebiet.

Und auch die Probleme und Lösungsansätze sind gar nicht völlig verschieden -- vor allem sollen immer Reflexionen und Resonanzen vermieden werden -- bei reinem Lärmschutz (z.B. Autobahn Lärmschtzwände) kommt noch die gewollte Abschattung dazu (die man im Tonstudio vermeiden will)

Was in Innenräumen (Tonstudio) der Schaumstoff-Absorber in der Raum-Ecke macht -- das können in Wohngebieten Pflanzen und Hecken (wenn sich ausreichend "dicht" und "immergrün" sind.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Jetzt verstehe ich, warum die Berliner Mauer so hoch war. Wegen des Lärmschutzes! Und der Stacheldraht war eine weiche Abschattung. Buchsbaum hat sich wenig bewährt, seit es in Deutschland den Buchsbaumzünsler gibt. Kein Buchsbaum bleibt hier verschont, Tausende Raupen fressen jeden Strauch kahl.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Ort
Einfach saubere Arbeit
Beruf
Gebäude-Energie-Feger
Was sagte der Stukkateur/Gipser/Verputzer als er die krumme bauchige und schiefe Wand sah? "Der MAURER muss weg!"
 
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Einhausung gegen Schall und Verbesserung der Optik

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