Buderus taktet

[porks]

Hallo
mal eine Frage die Buderus Anlage GB 192 Anlage mit 19kW meiner Mutter wurde neu eingebaut (im Sommer) es ist ein Wohnhaus mit 3 Wohnungen Fläche ca. 240m² mit Warmwasser
Altbau nicht isoliert /nur Dach und Fenster Doppelverglast
Und ist das so noch OK mit dem Takten (Heizungsbauer sagt ist alles OK Öl habe
Anlage lief bis jetzt 625 Std. und hat 5350 mal getaktet .Ich finde das hoch aber leider kein Vergleich weil ich selbst.

Danke schon mal für Infos.

 

[tricotrac]

Wenn ich es richtig gerechnet habe, so kommt der Wärmeerzeuger deiner Mutter auf eine Laufzeit von ca. 7 Minuten pro Start. Das ist sehr kurz für ein Gasbrennwertgerät. Eventuell die Heizkurve runter und dafür das Niveau etwas anheben. Heizkörper aufdrehen, diese Geräte leben von ihrer Wasserumlaufmenge. Solche Einstellungen brauchen Zeit und Geduld. Und jede Veränderung penibel notieren mit Datum ; Uhrzeit und Außentemperatur.

 

[porks]

Hi
werde ich mal probieren .Die Firma sagte zum Takten alles was im Bereich 1/6-1/10 liegt ist gut.Also pro Stunde Laufzeit 6-10 Taktungen.

 

[tricotrac]

Also pro Stunde Laufzeit 6-10 Taktungen

Da geht mit Sicherheit noch einiges mehr an Laufzeit. Klar, die Warmwasserbereitung funkt dazwischen.

 

[Dr Schorni]

Die Firma sagte zum Takten alles was im Bereich 1/6-1/10 liegt ist gut.Also pro Stunde Laufzeit 6-10 Taktungen.

DAS sind Werte die bei einem EINstufigen, reinen "An-Aus"-Brenner ok wären. Ein modulierender PASSENDER Brenner macht/sollte schon so 15min/Start. Aber es ist ja noch nicht volle Heizzeit, vielleicht auch noch nicht alle Heizkörper in Benutzung und noch alles viel viel VIEL zu hoch eingestellt. Bei Buderus nennt sich die Heizkurve ja "Heizlinie", schau mal dass die so leicht merkbar bei 43-53-63 liegt, das ist ne gute Ausgangsbasis.
UND - ich will ja endlich auch mal LOBEN - DER Heizungsmann hat man WIRKLICH ein hier gut passendes NICHT überdimensioniertes Gerät eingebaut, PRIMA!!

 

[KarlZei]

Anlage lief bis jetzt 625 Std. und hat 5350 mal getaktet .Ich finde das hoch aber leider kein Vergleich weil ich selbst.

Angesichts der technischen Daten der Therme ist das sehr viel Takterei. Die sollte bei den aktuellen Temperaturen im Heizbetrieb eigentlich ohne Takten durchlaufen können. Allerdings ist das bei mehreren Wohnungen, in denen die Mieter quasi nach Belieben an Heizkörpern / Fußbodenheizung (?) herumspielen können, sicherlich nicht einfach. Hier kommt es auch darauf an, wie die Hydraulik inkl. Anbindung der Wohnungen ausgeführt wurde. War die Therme ev. auch im Sommer im Heizbetrieb?
Ich würde mir zunächst die Werte notieren und ein paar Tage prüfen, wie viele Takte / Stunden täglich dazu kommen. Das ist in diesem Fall wohl aussagekräftiger als die Gesamtzahl, die ja auch den Sommer umfasst.

 

[Dr Schorni]

War die Therme ev. auch im Sommer im Heizbetrieb?

Ja, gute Idee. Bestimmt ist die Sommer/Winter-Umschaltung noch nicht auf 15-16Grad umgestellt und das Ding hat schon im August morgens immer geheizzzt.
Auch verursacht die werksmäßig sehr klein eingestellte Schalt-Differenz beim WW sehr viele unnötige Starts. Die kann man mW auch verändern, stell die mal auf 10K, WW-Sollwert muss im MFH ohnhin bei 60 stehen.
Dann hab ich hier noch ne Frage rumliegen "Auf welche Vorlauftemperatur wurde der hydraulische Abgleich durchgeführt"?

 

[Atifan]

Bin kein Experte aber ich behaupte auch mal dass man da noch einiges optimieren kann. Wie Schorni schon erwähnt hat sollte es bei einem modulierenden Gerät eigentlich so sein, dass die Leistung immer angepasst wird und die Laufzeiten länger sind.
Ich hab selber nen KB195i (modulierender Ölbrennwertkessel), das ist zwar nicht ganz vergleichbar, aber nur mal als Anhaltspunkt.
Installation Mitte Juli 2018, das Teil läuft also ca. seit 3 Jahr und 4 Monaten.
Brennerstarts: 3254
Brennerlaufzeit: 13746h
-> macht ca. 4h 13min Laufzeit pro Brennerstart

Ich denke bei deinem Gasgerät ist es nicht ganz so schlimm wenn er öfter taktet, weil die Verbrennung effizienter ist als beim Öl und auch keine Vorwärmung benötigt wird. Aber trotzdem kannst du die Anzahl Starts mit Sicherheit erheblich reduzieren.

Muss dazu sagen, ich selber habe Fußbodenheizung und fast alle Heizkreise im Haus sind dauerhaft geöffnet, d.h. der Volumenstrom ist immer relativ hoch und die Wärme wird vom Kessel abgenommen. Ich könnte mir vorstellen, dass in einem Haus mit Heizkörpern die Zahlen meines Kessels auch ganz anders aussehen würden, wenn die Heizkreise geschlossen sind und die Wärme nicht abgenommen wird.

 

[KarlZei]

Ich denke bei deinem Gasgerät ist es nicht ganz so schlimm wenn er öfter taktet, weil die Verbrennung effizienter ist als beim Öl und auch keine Vorwärmung benötigt wird.

Ich denke eher, dass das beim Gasgerät unterschätzt wird. Du hast prinzipiell ja das gleiche Problem. Brennraum lüften mit hoher Gebläsedrehzahl, übermäßig viel Gaszufuhr bei gleichzeitig schlechter Verbrennung. In Geld macht das bei der Gasheizung natürlich weniger pro Start aus als bei Deinem Öler.

 

[MartinS]

Moin,

ich habe das Problem mit dem "Takten" bei meiner Brötje WGB Evo 20 H in den Übergangszeiten. So, wie ich das an meiner Heizung sehe, startet diese mit 13KW (kann man diese Startleistung auf z.B. 9KW reduzieren?) und moduliert erst nach ca. 20 Sek. und da wird sie manchmal die Wärme nicht schnell genug los. Daher habe ich die Brennerpausenzeit auf Maximalwert von 20 Min. gestellt - sonst taktet die sich einen Wolf!

LG Martin

 

[KarlZei]

Da würde ich mal auf die Spreizung Vor-/Rücklauf und den Volumenstrom durch den Wärmetauscher schauen. 13kW bei schlappen 2,5l Kesselinhalt sind schon heftig, wenn das Wasser nur 'langsam' durch den WT zirkuliert bzw. schon mit recht hoher Temperatur in den WT zurück kommt.
Meines Wissens nach lässt sich die Startleistung nicht reduzieren.

 

[MartinS]

Danke für die Info. Rücklauf habe ich max. 30 Grad. Volumenstrom ist gut, Wärmetauscher neu. Was will man machen in der Überganszeit; unnütz Heizkörper aufdrehen ist ja nicht Sinn des ganzen.

 

[KarlZei]

Rücklauf habe ich max. 30 Grad

Bei welcher Vorlauftemperatur?
Und ja, vermehrtes Takten in der Übergangszeit ist normal und hier nicht vermeidbar. Wenn allerdings die Therme "manchmal" noch nicht mal die Startphase übersteht, dann kann man nur über Spreizung und/oder Volumenstrom etwas daran ändern. Aber letztlich machst Du das ja jetzt über die Pausenzeit = Reduzierung der Rücklauftemperatur und Erhöhung der Spreizung.

 

[MartinS]

Ohne genau zu sein: Z.B. Außentemp. 10 Grad, nach 20 Min Pause Vor- und Rücklauf gleich bei 21 Grad. Brennerabschaltung ca. 40 Grad ; wenn die 40 Grad nach ca. 20 Sek. nicht erreicht werden, moduliert die Heizung auf ca. 3KW und die Vorlauftemperatur sinkt auf ca. 32 Grad; läuft dann sauber und ruhig je nach Wärmeabnahme ca. 45 Min. durch. Sinkt die Außentemperatur unter 7 Grad läuft die Heizung mit 3KW durch. Tiefere Außentemperaturen muss ich mir - wenn die mal da sind - anschauen.

 

[KarlZei]

Ach, das sieht doch recht gut aus. Deine Frage klang für mich nach deutlich schlimmerer Takterei.

 

[MartinS]

War auch ein weiter Weg bis dahin....

Die Heizung ist aus 2016, ich habe das Haus Ende 2019 gekauft und erst die völlig verfummelte Hardware der Heizung aufpoliert und im Nachgang die dann doch recht eigenartigen Einstellungen angepasst.

 

[KarlZei]

Und es hat sich gelohnt. Sehr gut.

 

[MartinS]

Ja, hat sich wirklich gelohnt. Es ist wohl so wie ich es hier im Forum gelesen habe, das jede Heizung an das zu beheizende Objekt angepasst werden muss. Das kostet Zeit und Wissen.