Verständnisfrage zur Vorlauftemperatur/ Heizkurve

Diskutiere Verständnisfrage zur Vorlauftemperatur/ Heizkurve im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hi zusammen, Mal eine Verständnisfrage zur Vorlauftemperatur. Angenommen in meinem Ort gibt es eine Normaußentemperatur von -10,3 Grad. Dann...

Surfy

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Hi zusammen,

Mal eine Verständnisfrage zur Vorlauftemperatur.
Angenommen in meinem Ort gibt es eine Normaußentemperatur von -10,3 Grad.

Dann legt man die Heizungsanlage auf diese Normaußentemperatur aus?

Bei meiner Viessmann Ölheizung habe ich zur Zeit eine Neigung von 1 und ein Niveau von -1 eingestellt.

Das entspricht bei -10,3 Grad 50 Grad Vorlauftemperatur, wenn ich die Grafik unten richtig lese.

Das heißt aktuell habe ich 50 Grad Vorlauftemperatur und eine neue Heizungsanlage würde man dann auch auf 50 Grad Vorlauftemperatur auslegen, falls 50 Grad aktuell ausreichend sind? (Vorausgesetzt es gibt keine weiteren Änderungen am Gebäude).

Viele Grüße
Surfy

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Du muss die Vorlauftemperatur auf deinen Wärmeerzeuger auslegen.
 
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Bei einer Modernisierung der bestehenden Anlage: Ja. Bestimmend für den Wärmebedarf ist das Haus, für die Wärmeeinbringung ins Haus sind es die Heizflächen — und nicht die Art der Wärmeerzeugung.

Zu prüfen ist, ob der geplante Wärmeerzeuger diese Temperaturen wirtschaftlich erzeugen kann — unter Berücksichtigung der jeweiligen Häufigkeiten. Richtig kalt ist es ja selten und die Auslegungstemperatur ist zumeist ein "Papiertiger". Gibt es weitere Heizmöglichkeiten (Ofen) und die Bereitschaft diese auch im Bedarfsfall zu nutzen, dann kann man bedeutend knapper kalkulieren.

Mit einer Steigerung der Durchströmung der Heizflächen (und damit einer Reduktion der Spreizung zwischen Vor- und Rücklauf) kann man die Vorlauftemperatur oft etwas absenken. Für Wärmepumpen empfiehlt sich das in der Regel.
 
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Surfy

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Ja. Bestimmend für die Wärmeeinbringung ins Haus sind ja die Heizflächen und nicht die Art der Wärmeerzeugung.
Und die Heizflächen ändern sich ja nicht; egal ob da eine Ölheizung oder eine Wärmepumpe arbeitet, richtig?

Das man eine Heizlastberechnung für die Räume und das Gebäude braucht, habe ich verstanden.
Auch um den Wärmeerzeuger richtig zu dimensionieren.

Mir ging es jetzt in erster Linie um die Vorlauftemperatur und der Auslegung auf die Normaußentemperatur.

Die Grafik mit der Heizkennlinie lese ich richtig?
Bei einer Neigung von 1,0 und bei der Normaußentemperatur von -10,3 Grad habe ich 50 Grad Vorlauf?

Und wenn diese 50 Grad Vorlauf mit dem aktuellen Wärmeerzeuger funktionieren, dann würden sie auch mit einer WP funktionieren? (Richtige Auslegung des Wärmeerzeugers an die Heizlast vorausgesetzt).

Auf niedrigere Temperaturen als die Normaußentemperatur würde man den Wärmeerzeuger nicht dimensionieren? (Sicherheitsreserve?)
 
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Austro-Diesel

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Ja. (Wenn du bei den 10,3 Grad noch ein Minuszeichen einfügst.)

Wobei die Wärmepumpen idR einen höheren Heizwasserdurchsatz haben als fossile Heizungen. Dadurch hat das Heizungswasser in den Heizkörpern weniger Zeit die Wärme abzugeben und verlässt den Heizkörper etwas wärmer. Das Resultat ist eine etwas höhere mittlere Temperatur am Heizkörper, wodurch die Heizleistung desselben steigt. Daher kann man idR bei Wärmepumpenheizungen die Vorlauftemperatur geringfügig reduzieren.

Allerdings braucht es dazu auch die ausreichenden Rohrquerschnitte. Und es kann ab und zu zu Strömungsgeräuschen kommen, wo vorher keine waren.

Wärmepumpen "leisten" im Prinzip umso mehr je wärmer es ist, die Effizienz steigt. Also "genau verkehrtherum".

Daher ist die Modulationsbandbreite wichtig, damit die Wärmepumpe bei milden Außentemperaturen und entsprechend schwacher Wärmeabnahme bei gleichzeitig höherer Effizienz nicht dauernd stoppen muss. Das ist ein Effizienz-Killer und verringert auch die Lebensdauer der Wärmepumpe. Eine knappe Dimensionierung der Wärmepumpe hilft zusätzlich, diese Schwelle später zu erreichen.

Als direkte Folge daraus ist es in der Regel so, dass bei extremen Temperaturen mittels Heizstab 1:1 dazugeheizt werden muss, um den Heizwärmebedarf überhaupt zu erreichen. Das betrifft idealerweise nur wenige Tage im Jahr, die Außentemperatur ab der dies nötig ist nennt man "Bivalenzpunkt".

Bei ausschließlich Heizkörper-Heizflächen ist auch ein Pufferspeicher zum Abtauen des Außengeräts und als "träge Regelmasse" erforderlich.
 
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Du solltest erst nochmal viel lesen hier, du bringst da Sachen durcheinander.
 

Surfy

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Wenn das so passt , wäre deine Hütte auf jeden Fall WP- tauglich
Ja, mit den aktuellen Einstellungen verbrauchen wir zusammen so ca. 4000 Liter Heizöl bei 350 Quadratmeter (2 Familienhaus, ohne Warmwasser).
Es wird auch alles ausreichend warm, bis auf einen Anbau mit einem Blechdach.
Der hat nur 13cm Zwischensparrendämmung und wenn es sehr kalt wird, könnte es dort ein bisschen wärmer sein.
Wir werden da deshalb im Sommer noch zusätzlich 10cm PUR Dämmung drunter montieren.
Dann sollte das auch passen.
 
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