Überdimensionierte Heizungsanlage optimieren

Diskutiere Überdimensionierte Heizungsanlage optimieren im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich würde gerne mal eure Meinung hören. Zuerst zur aktuellen Situation: Ölkessel Wolf NK-17 (14 kW) BJ 2004 Regelung R12...

schicki

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Hallo zusammen,

ich würde gerne mal eure Meinung hören.

Zuerst zur aktuellen Situation:
Ölkessel Wolf NK-17 (14 kW) BJ 2004
Regelung R12 DigiCompact

Es wird ein kleineres Haus mit etwa 80 m² Wohnfläche mittels 5 Heizkörper versorgt.
Der Ölverbrauch lag im vergangenen Jahr bei etwa ~1100 Liter inklusive Warmwasser.
Vermutlich wird der Verbrauch zukünftig etwas niedriger sein, weil inzwischen die Heizungsrohre isoliert und teilweise undichte Fenster/Türen getauscht wurden.

Ich setze mich seit einem Jahr (seitdem wohne ich hier) mit der Heizungsteuerung auseinander.
Man liest ja oft, dass zur Optimierung zuerst die Heizkurve möglichst weit abgesenkt werden soll.
Bei meinen Absenkversuchen konnte ich aber beobachten, dass dadurch die Brennerlaufzeit im Schnitt sinkt und die Brennerstarts mehr werden.
Da aber oft auch weniger und dafür längere Brennerlaufzeiten empfohlen werden, bin ich etwas unsicher, welche die richtige Strategie für mich ist.
Ich weiß, dass mein Ölkessel überdimensioniert ist (wahrscheinlich würde die Hälfte der Leistung noch mehr als ausreichen) und leider nur entweder Vollgas oder aus kennt.

Soll ich auf ein hohe Vorlauftemperatur und weniger Brennerstarts setzen, dafür habe ich vermutlich mehr Verluste in der Anlage (Rohrleitungen, Kessel, etc)?
Oder doch eher die niedrigere Vorlauftemperatur wählen, dafür den schlechterer Wirkungsgrad durch die Mehrzahl an Starts in Kauf nehmen?

LG
 
Dr Schorni

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Dann wirst Du einfach nur mal die Pumpe etwas stärker stellen müssen. Auch wäre sinnvoll die Brenner-Schaltdifferenz zu erhöhen. Dann läuft er jeweils länger bei jedem Start. Was für durchschnittliche Laufzeit pro Start hast Du denn bisher? Hydraulischer Abgleich ist gemacht?
Da das hier ein reiner Niedertemperatur-Kessel ist erwächst aus einer extrem abgesenkten Heizkurve nicht DER große Mehr-Nutzen wie bei einem Brennwertkessel.
 
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schicki

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Bei der Pumpe handelt es sich um eine Grundfos Alpha 2 25-60.
Ich hatte sie Anfangs im AutoAdapt Modus laufen, hatte aber dabei immer Strömungsgeräusche.
Darum fahre ich aktuell mit der Proportionaldruck Kennlinie in Stufe 1.

Die Brenner-Schaltdifferenz ist aktuell auf Werkseinstellung von 15K.
Ich hatte auch schon mit 20K experimentiert und damit noch etwas längere Laufzeiten erreicht.
Als aber dann teilweise Vorlauftemperaturen von knapp 70 Grad erreicht wurden und die Temperatur mehr schwankte, hab ich das wieder zurückgenommen.

Die durchschnittlige Brennerlaufzeit lag in den letzten Wochen etwa bei 7 Minuten.
Der Brenner startet zwischen 20 und 25 Mal am Tag.
Bei Außentemperaturen im Schnitt um die 0 Grad, bei 15K Schaltdifferenz und Heizkurve 1,2 bis 1,0.

Den hydraulischen Abgleich hatte ich versucht mit der Alpha 2 zu machen, mit der dazugehörigen App.
Inzwischen habe ich das aber verworfen, weil ich mit der Wärmeverteilung nicht zufrieden war.
Im Prinzip habe ich jetzt die Voreinstellung der Ventile im Referenzraum komplett geöffnet (2 Heizkörper) und die anderen drei Räume (jeweils 1 Heizkörper) dann über die Voreinstellung soweit gedrosselt, dass die gewünschte Temperatur erreicht wurde.
Ich hatte schon überlegt, ob ich es nicht sinnvoll wäre generell alle Ventilvoreinstellungen zu öffnen und über die Thermostatköpfe zu regeln.
Besonders in der Aufheizphase morgens könnte ich damit doch schneller aufwärmen?
 
Dr Schorni

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Bei der Pumpe handelt es sich um eine Grundfos Alpha 2 25-60.
zuuuu grooooß
Als aber dann teilweise Vorlauftemperaturen von knapp 70 Grad erreicht wurden und die Temperatur mehr schwankte, hab ich das wieder zurückgenommen.
Ja, das ist dann zu viel
Die durchschnittlige Brennerlaufzeit lag in den letzten Wochen etwa bei 7 Minuten.
Das ist schonmal ein SEHR guter Wert!
Inzwischen habe ich das aber verworfen, weil ich mit der Wärmeverteilung nicht zufrieden war.
Dann war das wohl nicht das richtige, muss man halt was anderes probieren.
Ich hatte schon überlegt, ob ich es nicht sinnvoll wäre generell alle Ventilvoreinstellungen zu öffnen und über die Thermostatköpfe zu regeln.
Besonders in der Aufheizphase morgens könnte ich damit doch schneller aufwärmen?
Ist umstritten, da genau das chaotische Gegenteil zum hyAb. Ich denke hier ist aufgrund der Konstellation schon das meiste optimiert und weitere Maßnahmen bergen das Risiko einer Verschlimmbesserung.
 
Dr Schorni

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Bei einem 17kW (14kW?) Kessel ist man an der untersten Grenze der Öl-düsentechnik angelangt die noch betriebssicher ist. Auch befinden sich hier Luftklappen- und Düsenstock-Einstellung meist schon in solch einem extre-men Grenzbereich, dass bei kleinsten Veränderungen in Einstellung, Luftdruck oder Verschmutzung der Brenner instabil wird, schlecht zündet oder rußt.
 

schicki

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Ich denke die Pumpengröße wurde passend zur Kesselleistung gewählt. :)
Aber zumindest lässt sich die ganz gut von der Leistung regeln.

Bezüglich der Brennerdüse wurde mir auch bereits gesagt, dass die kleinstmögliche bereits verbaut ist.

Wenn die Brennerlaufzeiten gut sind und keine weiteren Optimierungen sinnvoll erscheinen, hab ich wohl mein Ziel erreicht.

Danke für Rückmeldungen
 
Dr Schorni

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Ich denke die Pumpengröße wurde passend zur Kesselleistung gewählt. :)
FALSCH....gedacht und falsch GEMACHT. Die Pumpenleistung richtet sich nach der ANLAGE bzw der Heizlast die zu bedienen ist. Selbst für 17kW ist diese -60er noch zu groß, da war also echt eine absolute "Konifere" am Werk...
Wie sind denn die Abgaswerte im Detail?
 
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schicki

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Mein Sarkasmus ist nicht angekommen. ;-)

Also die 40-er wäre dann vermutlich ausreichend?
Was wäre da der Vorteil?
Der Stromverbrauch kann es ja nicht sein. Aktuell stehen 4 W Verbrauch am Display.

Hier die Werte von der letzten Prüfung (03/2021):
Verbrennungslufttemperatur °C: 9
Abgastemperatur °C: 163
O2-Gehalt %: 5,2
CO-Gehalt mg/m³: 0
Förderdruck Schornstein Pa: 9
Kesselwassertemperatur °C: 65
Rußzahl (Mittelwert aus 3 Messungen): 0
CO2 Gehalt %: 11,6
Abgasverlust %: 7,3
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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"Ach is die süüüüß...". Also DAS ist ja mal DER Knaller, genial! 🧐
Es wird ein kleineres Haus mit etwa 80 m² Wohnfläche mittels 5 Heizkörper versorgt.
Der Ölverbrauch lag im vergangenen Jahr bei etwa ~1100 Liter inklusive Warmwasser.
DAS lässt so auf 5-6 kW Heizlast schließen. Nehmen wir 6kW und eine mittlere Auslegungs-Heizkreis-Spreizung wie für Heizkessel üblich von ca 15K müssen lediglich ca 350 l/h bewegt werden. Damit ist selbst diese Mini-Pumpe nur zu 20-25% ausgelastet. Nur um mal die Relation darzustellen und zu belgen, dass an sich "ALLE Heizungspumpen zu groß sind".

Die Abgaswerte sind recht gut. Der Luftüberschuß am Brenner ist etwas hoch, erreichbar sind an sich 3,5-4%O2/12,5-13%CO2. Das ergibt dann einen Ab-gasverlust so von 6,4 - 6,7%. Es gibt einen Zugbegrenzer/Nebenluft-vorrichtung?
WENN der Schornstein schon ein Edelstahlrohr drin hat KÖNNTE man die für diesen Kessel erhältlichen Abgas-Wirbulatoren einsetzen. Die senken noch-mals die Abgastemperatur so in den Bereich von 130°C und die Abgas-verluste in Richtung 5,5%.
 

Lp3g

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Ich kann jetzt nur von meiner Etagen Heizung sprechen. Hatte damals viel mit @Dr Schorni geschrieben.

Die Heizkörperfläche vergrößern. Damit hast du mehr Wasser im Umlauf. Damit kann die VLT runter. Aber mit dem mehr Wasser Brauch der Kessel auch auf der kleinsten Stufe deutlich länger.

Ich habe es mit der 8-20kw Therme hin bekommen das der erste Arbeitstag am Tag ca. 40 bis 45 Minuten ist. Dann sind 55°c VLT erreicht. Das ganze für eine 52-60m² Dachwohnung. Gasverbrauch jetzt um die 5500kWh im Jahr inkl. wW. WW sind ca. 2m³ im Monat. 24m³*11. Ca. 250kWh im Jahr. Heizung sind somit 5250kWh im Jahr.
 
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