Mir ist deine Heizungsanlage nicht bekannt. Du schreibst von einer Wärmepumpe und davon, einen Pufferspeicher im Rücklauf nachzurüsten. Ich bin in Wärmepumpen nicht so drin ... soviel ich weiß macht man diese Puffer rein, um für das Abtauen der Wärmepumpe einen Energievorrat bereitzuhalten, da läuft ja alles für eine Zeit lang rückwärts.
Das Warmwasser wird in einem separaten Speicher bereitgestellt und wohl auch mit der Wärmepumpe erwärmt.
Du willst eine PV-Anlage mit PV-Batterie errichten und über den Momentanverbrauch hinausgehende Stromüberschüsse nützen, wenn die Batterie vollgeladen ist und die Wärmepumpe nicht läuft, weil eingespeister Strom wenig Geld bringt.
Meines Wissens gibt es bei vielen Geräten Einflussmöglichkeiten von außen, die einen verstärkten Betrieb auslösen um ein wenig "auf Vorrat" zu heizen bzw. Warmwasser über den üblichen 45 bis 50° C zu erzeugen.
Soweit so gut.
Die Frage ist nur: Wann hat man in der Heizperiode nennenswerte PV-Strom-Überschüsse? Und wie groß ist die geplante PV-Anlage, wie ist die Ausrichtung und wie ist der PV-Speicher beschaffen? Welche Engpassleistung hat dieses System, wieviele Kilowatt können bei welchem Ladezustand maximal geladen oder entladen werden?
Die größten Heizwärmeanforderungen werden im Dezember und Jänner gestellt und da schaut es mit PV-Strom üblicherweise recht durchgehend ziemlich mau aus.
Im November und Februar ist die Sache in der Regel schon etwas entspannter, von nennenswertem Überschuss ist aber mit einer durchschnittlichen PV-Anlage von 10 bis 15 kWp — außer an ein paar einzelnen sehr guten Tagen — noch immer eher keine Rede. Wir haben 14,5 kWp mit 10-kWh-Batterie und da bleibt neben dem Haushaltsstrom nicht mehr allzuviel übrig.
Im Oktober und März explodiert der PV-Ertrag vergleichweise, die richtig schlechten Tage werden seltener, der Heizwärmebedarf sinkt signifikant, oft sind nur mehr die Nächte kalt. Der Betrieb der Wärmepumpe mit PV-Strom wird tagsüber (!) gut abdeckbar sein, in den noch kalten Nächten läuft die Batterie jedoch entweder relativ rasch leer, man braucht einen sehr großen Pufferspeicher um "auf Vorrat" heizen zu können oder es wird im Haus halt kalt – ohne Fußbodenheizung noch etwas schneller.
Wir haben bisher im März in einer durchschnittlichen Wetterlage mit Sonne und Wolken und ohne Regen einen PV-Überschuss von 10 bis 15 kWh am Tag, den wir elektrisch per Heizpatrone verheizen um die Pelletheizung zu entlasten. Das entspricht zwei bis drei eingesparten Kilogramm Pellets am Tag, der Tagesbedarf bei Tagestemperaturen über 10° C liegt ganz grob bei 10 bis 15 kg. Also eigentlich an der Grenze zur Bedeutungslosigkeit.
Würden wir diese 10 bis 15 kWh mit einem COP von 4 in 40 bis 60 kWh Wärme (entsprechend zu 8 bis 12 kg Pellets) verwandeln, dann könnte man theoretisch "knapp gerade so" das Haus mit PV-Strom beheizen, wenn man entweder die Wärme bis in die Morgenstunden irgendwo unterbringt (Pufferspeicher) oder den nötigen Strom für die Wärmepumpe in eine Batterie lädt (also zusätzlich 10 bis 20 kWh Batteriekapazität bereitstellt).
Ersteres wird nach einem Volumen von 2.000 bis 3.000 Litern und einer schlauen Steuerung verlangen und zweiteres ein teurer Spaß sein — und das alles für zwei Monate der Übergangszeit! Denn im Dezember und Jänner funktioniert das nicht und ab Mitte April bis Ende September braucht man es einfach nicht.
Mein Rat: Mach einen Pufferspeicher wenn für die Wärmepumpe sinnvoll ist und lass auch eine sinnvoll dimensionierte Heizpatrone (3 bis 9 kW dreiphasig mit Mittelanschluss und mechanischem Thermostat) einbauen. Später geht das nicht mehr ohne das Heizungswasser abzulassen und so ein Teil kostet nicht viel. Aber erwarte dir keinen wirtschaftlichen Effekt.
Dimensioniere die PV-Anlage maximal und nutze auch nachrangige Flächen wie die Nordseite. An schlechten Tagen ist die Nordseite ebensogut wie die ach so tolle Südseite, jedes Modul zählt in Bezug auf die Autarkie.
Integriere am Hybridwechselrichter eine PV-Batterie mit 20 kWh und einer Lade-/Entladeleistung von mindestens 5 kW bis zum Entladeschluss, damit die Batterie auch wirklich nützlich ist. Die etwas fette Batterie ist für vieles gut, lässt die Wärmepumpe länger laufen und überbrückt auch im Sommer auch zwei, drei düstere Regentage.
Wirtschaftlich ist das alles aus heutiger Sicht alles nicht.
Kann man aber trotzdem machen, mit etwas "Glück" bist du mal der Lachende … oder hast am Ende ein paar Tausender versenkt, was auf 20 Jahre Nutzungsdauer auch kein übergroßes Drama ist.