Heizung durchlaufen lassen --> massiver Verschleiß bei anderen teuren Bauteilen?

Diskutiere Heizung durchlaufen lassen --> massiver Verschleiß bei anderen teuren Bauteilen? im Vaillant Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, seit einigen Tagen experimentiere ich etwas mit den Heizkurven rum und den Betriebszeiten. Theoretisch könnte ich halt bei den...

PeterAA

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Hallo zusammen,

seit einigen Tagen experimentiere ich etwas mit den Heizkurven rum und den Betriebszeiten. Theoretisch könnte ich halt bei den normalen Heizkörpern auf Heizkurve 0.35 runter und den FBH Kreis mit Kurve 0.15 fahren.
Soweit sogut, jedoch erhöhen sich die täglichen Betriebszeiten der Heizung dadurch auf ungefähr 8 - 9 Std. bei den derzeitigen Außentemps um die 5 - 7 °C. Wenn es noch kälter wird, ist vermutlich Dauerbetrieb angesagt inkl. Warmwasser Unterbrechungen.

Viele hier schwören ja dadrauf die Heizung mit "pisslauen" Badewasser im Wärmepumpenstyle durchrödeln zu lassen, gerade so an dem Punkt wo die Heizungsflamme von selber fast erlischt (Minimalbetrieb).

Nun habe ich gestern mit einem Heizungsmonteur gesprochen, der aber bereits seit 5 Jahren in Rente ist und der hat mir was ganz anderes erzählt.

Der meinte: "Naja, das mit den durchlaufen lassen ist sone Sache. Ick sag immer so kurz wie möglich, so selten wie möglich. Dauerbetrieb ist ja eigentlich noch schädlicher als dit jetakte. Weil die janzen Pumpen, Gebläse, Platine und allet muss ja auch ackern während das Dinge läuft! Und die halten viel kürzer, dem Brenner ist dit egal ob der da jetzt auf halber Last feuert oder mehr"
"Dazu kommt noch, das wenn der Brenner immer nur auf Minimallast da rumdümpelt das der nie richtig heiß wird und frei brennt, ditt ist wie beim Auto immer bei Leerlaufdrehzahl fahren, keene gute Sache"


Er hat mir geraten lieber zu versuchen höhere Vorlauftemps und Heizkurven zu fahren und das Ding nur 2 oder 3x am Tag dafür dann für eine kurze Zeit durchlaufen lassen. Gerade mit FBH meinte er "hat man ja den Wärmespeicher umsonst, da kannste 3-4 Stunden Pause machen ditt merkste garnicht."

Übrigens muss ich nochmal betonen das der kein Bock hat meine Heizung zu warten, deswegen hatte ich ihn nämlich gefragt. Also der verdient nix an mir oder so, wenn meine Therme jetzt früher abraucht. War quasi nur ein gut gemeinter Rat :D

Was meint ihr dazu? Klingt doch eigentlich logisch?

Ich kann jetzt nur von meiner vorherigen Vaillant VC196E Therme sprechen. Die konnte nicht wirklich modulieren, nur auf 50 % runter und hat deswegen natürlich easy ihre 5000 Starts im Jahr hingelegt. Resultat dennoch, die Therme war super. 23 Jahre war die drin, und außer die übliche Wartung und mal eine Dichtung weil die Heizungsdruck verloren hat nie was gemacht. Die Platine hatte jetzt zum Schluss eine Macke das ein Relais gerattert wenn die Heizung im Absenkbetrieb war. Hatte dann einfach auf 24 h Betrieb gestellt und das rattern war weg und dann halt manuell die Heizung angemacht. Aber Pumpe, WT, Gebläse und halt auch die Platine alles 23 Jahre alt, lief bis zum Ausbau sonst fehlerfrei.

Grüße
Peter
 
cephalopod

cephalopod

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Was meint ihr dazu? Klingt doch eigentlich logisch?
Man kommt mit einem Auto auch mit vielen kurzen Vollgassprints und dazwischenliegenden Abkühlphasen zum Ziel.
Oder man stellt den Tempomaten auf gemächlich ein.

Was ist gesünder für den Motor?

Und dass Brennwertgeräte niedrige Abgastemperaturen benötigen, ist Dir klar?
 
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ThW

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Moin

Nun habe ich gestern mit einem Heizungsmonteur gesprochen, der aber bereits seit 5 Jahren in Rente ist und der hat mir was ganz anderes erzählt.
Bei allem nötigen Respekt ... der gute Mann ist mit Systemtemeraturen von 90/70 und später 70/55 unterwegs gewesen.
Die Technik wandelt sich. Von Hochtemperatur zur Niedertemperatur und hin zur Brennwerttechnik.

Heutzutage ist es wünschenswert den Wärmeerzeuger nur der tatsächlichen Wärmebedarf zur Verfügung zu stellen. Und das ist nunmehr ein permanentes Laufen auf möglichst kleinster Stufe.

LG ThW
 

Lp3g

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Deine Wohnung / Hause verliert am Tag auch nicht in kurzen Intervallen die Wärme, sondern jede Sekunde am Tag. Daher soll die Heizung genau den Verlust ausgleichen. Ergo gemütlich arbeiten lassen :)
 

PeterAA

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Man kommt mit einem Auto auch mit vielen kurzen Vollgassprints und dazwischenliegenden Abkühlphasen zum Ziel.
Oder man stellt den Tempomaten auf gemächlich ein.

Was ist gesünder für den Motor?

Und dass Brennwertgeräte niedrige Abgastemperaturen benötigen, ist Dir klar?
Ja gut ich rede jetzt nicht unbedingt von Maximallasten wie Vollgas beim Auto. Eher so mit 160 - 180 Kmh im höchsten Gang dahin cruisen als mit 80 Kmh bei Leerlaufdrehzahl den LKW hinterher.

Und so halt auch bei der Heizung 40 % Maximallast zum Beispiel.

Der Punkt ist halt, ich kann die Bude hier auch nur 2,5 Std. morgens und 2 Std. Abends mit Heizungsteillast von 25 % oder so im Durchschnitt beheizen. Statt 10 Std oder sogar 14 Std. bei Minimallast. Sprich ich spare so täglich 2/3 der Betriebszeit und Stromkosten und der Gasverbrauch ist derselbe.

VL Temps klettern dann von ca. 27 °C auf ca. 29 - 30 °C in der FBH und bei den Heizkörpern nehm ich dann Vorläufe um die 40 °C statt 33 °C her. Also die Brennwerttechnik funktioniert dann nach wie vor einwandfrei.

Und wo du das Beispiel vom Auto genannt hast, dort ist es tatsächlich so das dauerhafte Minimallasten schädlicher sind als Vollgas hin und wieder. Das schadet dem Motor nämlich überhaupt nicht, wenn man es nicht übertreibt, ist sogar gut den mal hin und wieder durch zu pusten.
Aber anderes Thema, ein betriebswarmen Motor ist halt keine Heizung, denn dort liegt der Vorteil in erster Linie an der Temperatur des Öls und der damit verbundenen Schmierwirkung. Während in einer Heizung weder was geschmiert wird, noch Öl zirkuliert :D


Wie sieht es denn z.b. mit der Rußbildung aus, bzw. generelle Verkokung? Die Heizung läuft ja bei Minimallast sehr mager, geht das nicht verstärkt auf die Verdreckung der Brennkammer auch in Form von Staub & verschleißt z.b. die Elektroden viel schneller?
Weil nicht umsonst regeneriert die Heizung alle 5 Betriebsstunden oder so die Regelungselektrode und nicht alle xx KWH? Zeigt mir das diese Verkokung in erster Linie durch reine Betriebszeit zustande kommt und nicht durch die entnommende Leistung.
 
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cephalopod

cephalopod

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Die Heizung läuft ja bei Minimallast sehr mager,...
Wer sagt das?
Es gibt schon seit einigen Jahrzehnten eine Gebläseregelung.

Du kannst deine Heizung betreiben wie du möchtest, bist nur halt mit deiner Meinung ziemlich alleine hier ....
 
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SG03

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160 - 180 km/h hat aber auch nichts mehr mit cruisen zu tun.
 

Tom&Cherry

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Zum Beispiel:
7-21 Uhr Tagtemperatur (34-39°C VLT) und
21-7 Uhr Nachttemperatur (24-29°C VLT).

Also es läuft durch aber nachts eben kälter.

10 Stunden gar nicht heizen ist doch morgens unangenehm.
 
Claude-Michel

Claude-Michel

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Hast du schon Mal überlegt welche thermisch unterschiedlichen Belastungen dein Brenner aushalten muss? Uns zwar die, die bei den zwei von dir vorgeschlagenen Heizmodus vorkommen.
Im einen Fall: an, Erwärmung, Rumdümpeln auf gleicher Themperatur
Der zweite Fall: an, Erwärmen auf eine höhere Temperatur, aus, abkühlen, wieder an, wieder Erwärmen etc...
 

PeterAA

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Also durchlaufen lassen geht hier halt sowieso nicht, dazu ist es zu warm (Außentemp 4 °C). Hatte jetzt die Heizkurve mal auf 0.2 erhöht und heute morgen von 4-8 Uhr laufen lassen. In den 4 Std. wurden 24 KWh verbraucht. Um 10 Uhr waren es 21,7 °C der Spitzenwert war gegen 11 Uhr erreicht, da waren es 21,8 °C.

Jetzt ist die Heizung seit 8 Uhr halt aus, und es sind immernoch 21,5 °C, draußen 5 °C. Werde wohl erst wieder gegen 17 Uhr hochfahren und dann 4 Std. laufen lassen auf 0.2. Dann beträgt die VL Temp gerade mal 30 °C, für die Heizkörper habe ich 0.5 das sind dann ca. 35 °C oder sowas.

Und mag ja sein das der Brenner theoretisch dem Hitzestress mehr ausgesetzt wird, aber der ist ja extrem billig mit gerade mal 50 €. Den tausche ich gerne nach 10 Jahren mal aus sollte der dem Hitzestress nicht gewachsen sein.
Aber mal geschaut was die ganzen Pumpen, Gebläse usw Kosten? Da ist man mit Einbau schnell 500 € los pro Teil, wenn die durch Dauerbetrieb deutlich schneller verschleißen.

Das Takten schadet, also 15 Min an, 15 min aus usw. ist ja klar, aber das ist bei mir nicht der Fall. Ich brauche für 90 % des Winters offenbar maximal 2 Brennerstarts für den Heizbetrieb pro Tag, wenn es ganz kalt ist ggf. mittags nochmal einen einlegen. Zumal ich ja indirekt noch Brennerstarts spare je kürzer ich die laufen lasse. Denn alle 5 Std. oder so macht der doch eh seine Driftadaption und zündet 2x extra dafür.
 
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