Viel Text
Ja, man muß den Knoten im Kopf lösen, dass die beiden Temperaturwerte im Regler die sind, die der Raum zu haben hat...
Tröste dich, meine Frau hadert damit auch....
Bist Du dir sicher, dass die HK richtig ermittelt wurde, oder eher Pi-mal Daumen eingestellt?
In meinen Augen müsstest Du, in Absprache mit der Familie, das Thema grundsätzlich angehen. Erster Schritt: passende HK zum Haus ermitteln. Das bringt den schönen Nebeneffekt, dass man auch merkt, ob die Hydraulik der Anlage richtig abgeglichen ist. Nebenbei, ich bin kein Heizungsbauer, nur interessierter Amateur mit IT-Background. Heizkurve ermittelt man idealerweise bei niedigen Temperaturen ab 0 Grad. Dann im Regler die Raumaufschaltung deaktivieren, Zeitprogramme deaktivieren, Nachtabsenkung deaktivieren (das ist dieser Menüpunkt, wo bei dir Eco steht!) und Wunschtemperatur auf 20 Grad (das ist der Standard für einen NICHT verschobene HK). ALLE Thermostatventile voll aufdrehen! Heizung laufen lassen. Räume beobachten, idealerweise in allen Räumen Temperatur messen. Werden alle Räume gleichmäßig warm? Ja, Hydraulik ist ok. Nein, werden manche Räumer schneller warm, hängen manche hinterher, Hydraulik abgleichbedürftig. Wird es jetzt zu warm, also wird deine persönliche Wohlfühltemperatur überschritten ist die HK zu hoch eingestellt. Jetzt in 0,5'er Schritten die HK runternehmen, weiter beobachten. Die erreichte HK, bei der gerade noch die persönliche Wohlfühltemperatur erreicht wird, ist die passende HK. Das dauert alles seine Zeit, heizen ist ein träges Geschäft!
Dann Thermostatventile auf Standartwert, wahrscheinlich 3, einstellen und nicht mehr anfassen.
Nehmen wir mal an, bei 0 Grad ermittelst Du so eine HK, die 50 Grad im Vorlauf erzeugt und das Haus warm ist. Aussentemperatur steigt und bei 6 Grad erzeugt die HK nur noch eine VL von 42 Grad (alles gesponnene Werte, geht nur ums Prinzip). Ob die 42 Grad nun reichen, um das Haus zu erwärmen? Jetzt würde also der Griff zum Regler die Wunschtemperatur auf z.B. 23 Grad die HK um 3K nach oben verschieben und die VL statt 42 auf 46 Grad gehen. Das reicht dann. Umgekehrt würden die 23 Grad Wunschtemp bei 0 Grad Aussentemp. die HK auch 3K hochdrücken und aus den passenden 50 Grad VL werden eben 55 Grad. Zack, Bude zu warm....
Das ist die Crux!
Jetzt kannst Du die Raumaufschaltung wieder zuschalten und deine Heizprogramme einstellen. Mit den Heizprogrammen, also gezielten Zeiten in denen die Heizung runterfährt (Absenken) oder sogar abschaltet, kannst Du ein Gefühl entwickeln, wie dein Haus sich verhält. Wenn Du auch in den Absenkphasen 2-3 Grad Temperaturverlust im Haus hast (hab ich auch), dann kriegst Du mit aller "intelligenter" Regelei die Bude nicht unter einen gewissen Grad an Energieverbrauch, da der Temperaturverlust ein eindeutiger Marker für die Durchlässigkeit der Gebäudehülle ist. Stichwort Dämmung/Fenster.
Für die Absenkzeiten musst Du probieren, mit welchen Einstellungen dein Haus klarkommt und wie lange es, nach einer gewissen Abkühlung, wieder braucht, um auf Temperatur zu kommen.
Basis dafür ist wieder eine der beliebten Wunschtemperauten, hier die für Nacht. Um das Delta zwischen Wunschtemp Tag / Wunschtemp Nacht wird in den Absenkphasen die HK nach unten gedrückt. Ich habe die auf 17 grad stehen, heisst aber nicht, dass das Haus auf 17 grad auskühlt. Achtung, denke an den Knoten im Kopf
WIE die Absenkung geregelt wird, bestimmt der Parameter "AutoOFF". Drei Einstellmöglichkeiten mit folgendem Verhalten:
Frostschutz: Heizung aus (!) Frostschutzfunktion an
Nachttemp: reiner Absenkbetrieb, wie oben beschrieben wird die HK runter gedrückt
Eco (Werkeinstellung): der ist interessant. Geht der Regler in eine Absenkphase nach Zeitprogramm, schaltet er die Heizung aus und zwar für die Zeit, die im Menüpunkt: Frostschutzverzögerung eingestellt ist. Dabei prüft der Regler die Aussentemperatur. Fällt diese unter 3 Grad, so wird nach Ablauf der Zeit unter Frostschutzverzögerung die Heizung wieder eingeschaltet, ABER mit der HK, wie unter Menüpunkt Nachttemp. Diese Betriebsart nutze ich auch, ABER für mein Haus passt als Frostschutzverzögerung nur 4 Stunden besser als die Werkeinstellung.
Hier spielt auch der Parameter "Minimaltemperatur" rein. Standard = 15 Grad. D.h. egal welcher "Algorithmus" an der VL rumgergelt, dies darf bis auf 15 Grad runter gehen. Das bewirkt bei einer Radiatorenheizung garnichts. Habe bei mir auf 32 Grad hochgenommen. Wenn das System also absenkt, dann nie den VL unter 32 Grad.
Oje - Heizung einstellen bedeutet offensichtlich mindestens 4 Semester Gebäudetechnik zu studieren
Nee, wichtig ist, unendlich viel Geduld und maßvolles Ändern möglichst nur eines Parameters und beobachten was passiert...
Schnell mal meine wesentlichen Einstellungen:
Haus, BJ 1969, 140m², neues gedämmtes Dach, neue Fenster, 40cm Aussenwände, massives Mauerwerk, keine Aussenwanddämmung. Laut Berechnungen, die ich mim Netz gefunden habe, typischerweise 2800l Öl im Jahr, Pi-mal-Daumen 2800m³ Gas.
Liege im Durchschnitt der letzten 3 Jahre bei 1600m³.
Teillast Heizung: 12kW
HK: 0,95
Frostschutzverzögerung: 4 Stunden
Pumpennachlauf: 5 min
Pumpensperrzeit: 10min
max. Brennersperrzeit: 60min
AutoOff: Eco
Raumaufschltung: Aufschalt
maximale Vorheizzeit: 90min
maximale Vorabschaltung: 60min
Wunschtemperaturen:
Tag: 20 (erreiche damit durchschnittlich 21 Grad im Haus / meine Hydraulik ist nicht perfekt)
Nacht: 17 (bei 0 Grad, sackt Haus auf 17,5 bis 18,5 Grad ab)
Heizzeiten:
Mo-Fr: 4-8 und 14-21
Sa-So: 6-22