Zunächst erst einmal vielen Dank für eure Antworten.
Als Gas-Wasser-Scheiße-Fachleute wisst ihr sicher, das Grohe Syntheso LM 220 ein Trinkwasserzugelassenes Spezialfett für Keramik-Kartuschen ist. Solche "Fachleute" werfen sicher auch einen Grohe Einhebelmischer im Wert von 500,00 € in die Tonne, wenn die Karusche nicht mehr leichtgängig ist. Traurig, traurig! Also unverständlich eure Einwendungen.
Natürlich ist der Rotor Magnetgekoppelt, läuft aber auf einem Kugeldorn. Hier entsteht Reibung und u.U. auch Abnutzung des Kunststoffteils beim Trockenlauf. Soweit ich gelesen habe, hat die Pumpe einen Trockenlauf-Sensor, wobei mir noch nicht klar ist, wie der realisiert wurde. Da das Verhalten auch geflutet besteht, liegt es sicher nicht an diesem Sensor.
Das Verhalten mit dem kurzen Hochlaufen besteht auch im eingebauten Zustand, im Trinkwasserumströmten (natürlich entlüfteten) Verhältnis. Auch hier, selbst bei Auswahl von Einstellung Dauerlauf "100%", keine Pumpleistung, sondern nur dauerndes kurzes Hochfahren mit darauffolgendem stoppen und erneutem Hochfahren usw. Ist deutlich zu hören. (Die Leitung wird auch nicht warm). Daher meine Vermutung eines Defektes der Pumpe.
Da aus meiner Sicht die Pumpe reparaturbedürftig ist, habe ich mir die Sache einmal näher angesehen. Ich habe öfters Nachfragen gefunden, wie man zerstörungsfrei an das Innenleben einer solchen Pumpe herankommt. Hier meine Antwort:
Grundfoss Zirku-Pumpe UP 15-14 BA PM öffnen und prüfen
Man kann sicher diskutieren, ob sich bei 200,00 € so ein Eingriff lohnt. Ich lerne dabei und es macht mir Spaß. In vielen Fällen ist nur ein Bauteil, oft ein ELKO im Wert von wenigen Cent defekt. Der Stundensatz ist für den Heimanwender meist nicht so schlecht und die Müllberge werden vielleicht etwas reduziert.
Vorgehen:
- Ich habe das Etikett des Bedienfeldes abgezogen (war nicht notwendig, keine Verschraubungen darunter!)
- Die Kappe der Pumpe lässt sich verhältnismäßig leicht öffnen.
- Ich habe das Gehäuse geöffnet, indem ich einen Schlitzschraubendreher in den Spalt zwischen rotem Gehäuse und schwarzer Kappe gedrückt habe.
- In den entstandenen Spalt habe ich einen passenden Streifen Kunststoff (Kabelbinder) geklemmt, damit der Deckel dort nicht wieder einrastet
- Nun das gleiche auf der gegenüberliegenden Seite und der Deckel löst sich
- Die Beschädigung ist minimal und würde sich mit Kunststoff-Werkzeugen noch weiter verhindern lassen
- Den Deckel vorsichtig nach oben abheben und dabei den Steckverbinder abziehen
- Die Platinen der Elektronik liegen jetzt frei und können untersucht werden
- Die Strom-Anschlussbuchse herausheben und mit einem Schlitzschraubendreher unter die Hauptplatine hebeln, dann hat man sie in der Hand
Die Hauptplatine enthält (die üblichen Verdächtigen):
- Einen SMD ELKO mit der Aufschrift: 100 VFK. D95
- Einen ELKO 1 µF/450 V 105 °C
- Einen ELKO 10 µF/450 V 105 °C
- Auf den ersten Blick ist nichts Auffälliges (z.B. aufgeblähter ELKO) zu sehen
Die Bedienplatine
- Ich habe innen die leichte Verklebung des Sensor-Anschlusses gelöst
- dann habe ich die Wickelvorrichtung für den Sensor mit einem Schlitzschraubendreher abgehoben
- jetzt den Steckverbinder zum Sensor soweit zurückschieben, dass der Steckverbinder der Bedien-Platine freigegeben wird
- Den Steckverbinder vor dem kompletten Abziehen markieren, damit nichts verdreht wird
- Man kann jetzt mit einem Drahthaken unter die Platine greifen und nacheinander die drei Rastklipse entriegeln
- Nun hat man auch diese Platine in der Hand
- Auf der Platine sind keine zur Reparatur lohnende Bauteile vorhanden
- zu finden ist hauptsächlich ein Quarz HKC 12.000 M5G, ein IC PIC18F, LEDs, ein Taster und etwas Vogelfutter
- wenn die Wickelmechanik des Sensors wieder zusammengebaut werden soll, zuerst das Sensorkabel komplett herausziehen
- dann den Deckel wieder aufdrücken und durch drehen gegen den Uhrzeigersinn das Kabel aufrollen
Ich muss zunächst passende ELKOS suchen, in der Hoffnung, dass einer davon der Übeltäter ist. Das kann etwas dauern. Ich melde mich gelegentlich mit dem Ergebnis der Operation
Wenn man an den Motor möchte, entweder aus Kunststoff einen Ring drehen, der alle 4 Rastnasen auf einmal entriegelt oder mit 2 Personen und vier Flachschraubendrehern die Rasten entriegeln. Alleine wird das schwierig.
Es könnte aber auch sein, dass zuerst der schwarze Deckel entnommen werden muss, um die Rastnasen freizugeben. Könnte auch sein, dass man ein Hilfswerkzeug benötigt, das mit einem Bajonettverschluss in die vier Öffnungen greift, um den Deckel herauszuziehen. Genau weiß ich das erst, wenn ich die erste Pumpe geschlachtet habe. Normalerweise muss man aber nicht an den Motor heran.
Den "Standardklempner" wird das alles sicher überfordern. Der kann nur für viel Geld Teile wechseln. Leute mit Elektronik-Kenntnissen könnte es dagegen helfen.