Gas, Infrarot, Wärmepumpe?

Diskutiere Gas, Infrarot, Wärmepumpe? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo Zusammen, ich bin neu, ich bin BWLer, ich hab keine Ahnung von Heizung etc. daher die Frage. Heute war der Schornsteinfeger bei uns und...

Philippo

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Hallo Zusammen,

ich bin neu, ich bin BWLer, ich hab keine Ahnung von Heizung etc. daher die Frage.

Heute war der Schornsteinfeger bei uns und meinte, dass unsere Gasheizung aus 2002 langsam aber sicher den Geist aufgibt. Nach 21 Jahren Betrieb ok, kann ich verstehen. Wir hatten desöfteren familiär schon die Diskussion bzgl. neuer Heizung in Einbau einer Wärmepumpe. Der Schornsteinfeger brachte nun noch die Infrarotheizung ins Gespräch, daher kurz zu unseren Rahmendaten.

Haus Baujahr 2001, wir Eigentümer seit 2018. Dämmung minimal vorhanden, kein Energieausweis vorhanden.

Bisher Buderus Gasheizung mit 3 Solarmodulen als Unterstützung. Zusätzlich seit 2023 32 PV Module, Ost-West Ausrichtung mit 12,96kWp.

Wir haben eine vermietete Einliegerwohnung, etwa 70qm, unser Haus 140qm, insgesamt 210qm. Wovon aber ein Abstellraum Keller etc. abzuziehen sind.

Folgende Überlegungen/Alternativen stehen jetzt zur Debatte.

1.Gasheizung durch Gasheizung ersetzen. Vorteil: Infrastruktur vorhanden, Nachteil: Gaspreis eher steigend, ab 2028 Verbot und je nachdem die Gefahr, dass etwas im Bestand passiert. Durch die Solaranlage hätten wir zumindest einen Teil der Vorschrift mit erneuerbaren Energien abgedeckt.

2. Gasheizung durch Wärmepumpe ersetzen. Vorteil: Unabhängigkeit vom Gaspreis, Nachteil: Infrastruktur nicht völlig vorhanden, schlechte Dämmung, keine Fußbodenheizung, kleine Heizkörper plus je nachdem hohe Installationskosten und wahrscheinlich auch vollständiger Ausbau der Kessel etc.

3. Gasheizung durch Infrarot ersetzen. Vorteil: (zumindest so gelesen, aber wie gesagt keine Ahnung) etwas geringere Anschaffungskosten, einfacher bei uns installierbar, da Deckenanbringung möglich Nachteil: Ineffizienter als Wärmepumpe und es hängt über all rum, ich brauch trotzdem noch einen Durchlauferhitzer für das Warmwasser.

Bei 2. und 3. habe ich dann noch das Abrechnungsproblem der Heizkosten und Warmwasseraufbereitung in Verbindung mit der PV bei der Einliegerwohnung.

Ich will eben nicht, dass es ein Fass ohne Boden wird, nach dem Motto: Ja wenn Sie eine Wärmepumpe wollen, dann brauchen Sie eine Fußbodenheizung, wenn sie die wollen brauchen Sie eine Dämmung, wenn Sie die wollen brauchen wir ...



Jetzt die einfache Frage, auf die es nur eine komplexe Antwort gibt: Was am besten tun. Hat eines der Systeme einen unschlagbaren Vorteil? Was sind die Anschaffungskosten bei solchen Alternativen grob geschätzt. Wäre eine hybride Lösung besser für uns?
 
Austro-Diesel

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Am logischsten wäre es mal mit der thermischen Sanierung anzufangen. Alles was man nicht verliert muss man nicht ergänzen. Dann den Energiebedarf und die Vorlauftemperaturen beobachten und danach die neue Heizung auslegen. Andersrum ist mehr als suboptimal. Als BWLer weißt du ja, dass sich solche Investitionen langfristig immer lohnen.

Eine reine Wärmepumpenlösung wird euch in der geschilderten Situation im Betrieb wohl recht teuer zu stehen kommen. Rechne mit einer Jahresarbeitszahl von 2,0 bis 2,5 bei schlechten Rahmenbedingungen, 3,0 bis 3,5 bei ganz guten und mit über 4,0 bei perfekter Situation (das hängt auch vom lokalen Klima ab).

Vielleicht ist in eurem Fall eine Gas-Wärmepumpen-Hybridlösung tatsächlich nicht verkehrt. Die kleinen Heizkörper haben in der Übergangszeit noch nicht so hohen Temperaturbedarf und die PV-Anlage kann in diesen Winter-Randzeiten auch schon einen zumindest spürbaren Energiebeitrag leisten. Die Infrastruktur dafür ist schon da. Dazu kommt das charmante Backup durch beide Heizwärmesysteme.

Heizkörper vergrößern ist oft auch möglich und nicht zu teuer. Bei einem Haus aus 2001 müsste das großteils Plug'n'play gehen.

Auch eine aktive Leistungssteigerung mit elektrischen Gebläsen ist außerhalb der Schlafräume in gewissem Umfang machbar, aber zweite Wahl (Geräusche, Verschleiß, Stromanschluss, stärkere Luftbewegung).


Eine Infrarot-Heizung ist so eine Sache. Fehlen nur wenige Grade zur Wohlfühltemperatur, dann kann das Konzept mit der Strahlungswärme aufgehen. Ist es aber die einzige Wärmequelle, dann muss man Strom reinbuttern ohne Ende. Und diese Grundtemperierung bezahlt man 1:1 mit der Stromrechnung.

Dazu kommt, dass man möglichst von allen Seiten bestrahlt werden sollte, damit man ein gutes Gefühl auf der Haut hat, nicht "vorne warm, hinten kalt".
 
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Philippo

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@Austro-Diesel danke für die Antwort. Bei der Dämmung anzufangen wäre wahrscheinlich tatsächlich sinnvoll. Auch da ist es natürlich nicht reibungslos. Die Kellerwohnung ist im Souterrain, zusätzlich haben wir einen Erker, den man leider nicht so einfach von innen oder außen gedämmt kriegt. Die Fenster sind zumindest sehr hochwertig und es wurden die Rollladenkästen auch ordentlich verbaut, dass dort keine größeren Wärmeverluste entstehen.

Das auswechseln der Heizkörper wäre ok für uns, da wäre überall noch Platz. Uns stört eher, dass wir dann wahrscheinlich den kompletten Keller ebenfalls mitmachen müssen. Also Frischwasserstation, neue Wasserreservoirs, alte abbauen etc. da führt dann wohl kein Weg dran vorbei
 

Philippo

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wohl wahr :)
 
cephalopod

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Wie wäre es für die Einliegerwohnung mit einer Luft-Luft-Wärmepumpe?
Und ggf. einem eigenen elektrischen Boiler für das WW?
Mit einem Unterzähler auch problemlos abrechenbar.
 

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Haus aus 2001 schreit doch nach WP, Heizkörper max. vergrößern und gut ist.
Gruß an deinen Schorni, der soll mal seinen Beruf wechseln!
 

seeigel

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Haus Baujahr 2001, wir Eigentümer seit 2018. Dämmung minimal vorhanden, kein Energieausweis vorhanden.
Wäre Pflicht gewesen. Schon lange
Dämmung minimal kann eigentlich nicht sein bei Bj 2001 wenn nach den Vorschriften gebaut wurde.
Ich habe mir 93 was gekauft. Wenn ich mich nicht irre dürften 5-8cm Styropor außen darauf sein

Was ich hier vermisse, ist der Gasverbrauch.
Anhand von dem könnte man sagen, ob eine WP infrage kommen kann
 
Thema:

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