Einstellung Heizkurve Thermostat

[Huschelwu]

Hallo, ich habe nur eine kurze Frage. Wir haben eine Gastherme von Weishaupt mit 2 Heizkreisen. Der 2. Ist die Fußbodenheizung. Bei dieser sind Thermostate verbaut.
Wie Stelle ich die Thermostate ein, wenn ich die Heizkurve für den HK2 einstellen will? Habe sie jetzt auf Stufe 4 von 6, knapp bevor es "knackt" und das Thermostat schließt.
Macht es mehr Sinn, das Thermostat auf 5 zu stellen, wenn ich die Heizkurve einstelle?
Der Heizungsmonteur meinte ich solle am Thermostat nicht viel verstellen, sondern über die Heizkurve. Stimmt das?
Oder soll ich lieber das Thermostat auf 5 drehen, Heizkurve einstellen und die Temperatur wieder über das Thermostat?
Dann kann ich ja auch noch die Raumtemperatur (nicht Vorlauftemperatur) an der Therme einstellen. Auf wie viel Grad Stelle ich die ein? Wo fange ich an, an den Stellschreiben zu drehen? Ist mir unklar. Also erst Thermostat, dann an der Gastherme die Raumtemperatur und dann die Heizkurve?

 

[cephalopod]

Die Heizkurve muss so niedrig eingestellt werden, dass die Ventile, sowohl der FBH, als auch der Heizkörper, ohne Fremdwärme immer voll offen sind.

Wenn deine ERR also bei Wunschtemperatur ohne Sonne schließt, ist die Heizung zu warm eingestellt.

Der Heizungsmonteur meinte ich solle am Thermostat nicht viel verstellen, sondern über die Heizkurve. Stimmt das?

Absolut

Wo fange ich an, an den Stellschreiben zu drehen? Ist mir unklar. Also erst Thermostat, dann an der Gastherme die Raumtemperatur und dann die Heizkurve?

1. ALLE Thermostate VOLL ANSCHLAG AUF
2. Die Heizkurve runter. Die Raumtemperatur ist die eine Stellschraube, die andere ist die Steigung.
3. Da du zwei Heizkreise hast, muss du Punkt 2 auch bei beiden machen.
4. Wenn die Heizkurve passt (erst dann, das kann schon mal eine Heizperiode dauern), stelle die Thermostate wieder auf Wunschtemperatur.

 

[KarlZei]

Der Heizungsmonteur meinte ich solle am Thermostat nicht viel verstellen, sondern über die Heizkurve. Stimmt das?

Es ist zwar nicht verkehrt, aber trotzdem zunächst der falsche Ansatz und lässt Defizite vermuten.

Wo fange ich an, an den Stellschreiben zu drehen?

Da die Heizsaison fast vorbei ist, kannst Du nicht mehr allzu viel für die Optimierung des Heizbetriebs machen. Es hat mittlerweile schon recht hohe Außentemperaturen und ziemlich starke Temperaturschwankungen. Wichtig ist aber gerade jetzt, dass eine vernünftige Heizgrenze (Sommer-Winter-Umschaltung) konfiguriert ist, damit die Therme nicht bei zu hohen Außentemperaturen noch heizt.
Weitere Einstellungen, wie die Heizkurve, sind grundsätzlich erst sinnvoll, wenn Du Dich mal ein wenig mit der Heizung beschäftigt hast (= Analyse / Technik, Regelung, Verhalten...) und vor allem die Grundvoraussetzung für einen vernünftigen Betrieb gegeben ist: hydraulischer bzw. thermischer Abgleich. Gab es den bereits?

Trotzdem und quasi der erste Schritt:

Oder soll ich lieber das Thermostat auf 5 drehen, Heizkurve einstellen und die Temperatur wieder über das Thermostat?

Alle Thermostate / Einzelraumregelungen voll auf, also auf maximale Raumtemperatur stellen. Ohne irgendwelche Zeitprogramme / Absenkungen heizen und dann in Ruhe schauen, welche Temperaturen sich in den Räumen einstellen und wie (un)rund die Therme läuft (Takten, Durchfluss usw.).

 

[Huschelwu]

Alle Thermostate / Einzelraumregelungen voll auf, also auf maximale Raumtemperatur stellen. Ohne irgendwelche Zeitprogramme / Absenkungen heizen und dann in Ruhe schauen, welche Temperaturen sich in den Räumen einstellen und wie (un)rund die Therme läuft (Takten, Durchfluss usw.).

Danke erstmal für die ganzen Antworten. Hatte mich mit der Heizkurve und deren Steigung bzw. Parallelverschiebung schon beschäftigt und ne Liste gemacht, was wann passiert, wenn ich die Kurve verändere usw.

Allerdings war mir unklar, wie ich da mal ne vernünftige Grundeinstellung hinbekomme.

Wenn ich die Thermostate voll aufdrehe und dann die Heizkurve anpasse, muss die Temperatur dann angenehm sein oder "zu warm"? Es ist ja quasi die Maximaleinstellung und ich würde ja von der später mit dem Thermostat eventuell runterregeln wollen.

Ist das richtig, das man sowas dann eher bei Minustemperaturen machen soll?
Hatte ich irgendwo gelesen.

Die Abschaltung, wann er heizt, ist glaub ich bei 14 Grad.

 

[cephalopod]

Wenn ich die Thermostate voll aufdrehe und dann die Heizkurve anpasse, muss die Temperatur dann angenehm sein oder "zu warm"? Es ist ja quasi die Maximaleinstellung und ich würde ja von der später mit dem Thermostat eventuell runterregeln wollen.

Sie muss GENAU RICHTIG sein.
Die Thermostate sind EINZIG und ALLEIN wegen Fremdwärme, wie z.B. Sonne, Kaminöfen, Herd oder Menschenansammlungen nötig.

Ist das richtig, das man sowas dann eher bei Minustemperaturen machen soll?

Auch.
Die Heizkurve muss aber bei JEDER Außentemperatur passen.

 

[KarlZei]

Allerdings war mir unklar, wie ich da mal ne vernünftige Grundeinstellung hinbekomme.

Eben mit dem o.a. Abgleich. Der sorgt dafür, dass alle Räume nur die Wärme bekommen, die sie für die gewünschte Temperatur benötigen. Nicht mehr und nicht weniger.

Wenn ich die Thermostate voll aufdrehe und dann die Heizkurve anpasse, muss die Temperatur dann angenehm sein oder "zu warm"?

Sie muss der jeweils gewünschten Raumtemperatur entsprechen. Das kann z.B. im Wohnzimmer 21°C sein und im Schlafzimmer nur 18°C. Du kannst dann bei Bedarf und temporär die Temperatur in ausgewählten Räumen über die Thermostate reduzieren. Und Du kannst die Thermostate automatisch eingreifen lassen (auf Wunschtemperatur gestellt), wenn sich Räume durch Fremdeinfluss (z.B. Sonneneinstrahlung) aufheizen. Die Thermostate regeln dann weiter runter und der Wärmeerzeuger pumpt weniger Wärme in die betroffenen Räume, was Energie spart.

Aber Du musst Dich von der Vorstellung verabschieden, dass es nur um die bzw. mit der Heizkurve geht. Wärme ist immer das Produkt aus Temperatur an den und Durchfluss (Volumenstrom) durch die Heizflächen. Es müssen also immer auch die Pumpeneinstellungen betrachtet werden. Dabei willst Du grundsätzlich einen höheren Volumenstrom, der zum einen bessere Betriebsbedingungen für die Therme (Takten) schafft und zum anderen niedrigere Vorlauftemperaturen (= niedrigere Heizkurve) ermöglicht. Bei geringerem Durchfluss braucht es höhere Temperaturen und die gehen zu Lasten der Effizienz.

Ist das richtig, das man sowas dann eher bei Minustemperaturen machen soll?

Die Heizkurve kann man eigentlich nur richtig einstellen, wenn man unterschiedliche Außentemperaturen betrachtet; mal kalt und mal wärmer. Deswegen ist das üblicherweise auch ein Prozess, der sich über eine ganze Heizperiode und mehr erstrecken kann. Die Einstellung muss immer mal wieder kontrolliert und ggf. nachjustiert werden.
Für einen thermischen Abgleich braucht es halbwegs konstante Wetterlagen mit wenig Sonne und niedrigen Temperaturen deutlich unter 10°C. Und auch der dauert und verlangt Geduld vom Anlagenbetreiber.

Die Abschaltung, wann er heizt, ist glaub ich bei 14 Grad.

Das klingt nach einem vernünftigen Wert. Aber auch an dem kann man noch rumprobieren ;-)