Wärmepumpe und Warmwasserspeicher ??

[Hartmut43]

Hallo und guten Abend,
wir setzen seit einigen Wochen eine Wärmepumpe für die Heizung und für das Warmwasser ein.
den Strom soll eigentlich die ebenfalls vorhandene Photovoltaik Anlage liefern: jetzt (Dezember, Januar) kommt da natürlich fast gar nichts.
für das Warmwasser haben wir einen 400l Wasserspeicher

Hier die Frage/Überlegen:
macht ein 2. Wasserspeicher für die Heizung Sinn. Das war ursprünglich der Plan.
Aber wo ist die Einsparung, wenn in den Wintermonaten durch die PV-Anlage kein eigener Strom "geerntet" wird.
Wenn in der Heizperiode mehrheitlich gekaufter Strom verwendet werden muss, dann nützt doch ein Wasserspeicher nichts?

Was denken Sie?
LG // Hartmut

 

[cephalopod]

für das Warmwasser haben wir einen 400l Wasserspeicher

MFH?
Wie viele Wohnungen?

 

[Heizungsdoc]

Die Einsparung kommt im Sommer wenn du mehr Strom produzierst als du verbrauchst.

 

[Hartmut43]

Guten Morgen, danke für eure Hinweise. Meine Frage ist aber noch nicht beantwortet.

Meine Frage lautet:
Ist ein - zusätzlicher -Warmwasserspeicher nur für die Heizung wirtschaftlich sinnvoll?
meine Erfahrung ist, dass im Dezember und im Januar bis jetzt kaum Strom "geerntet" wurde und der Speicher deshalb mit gekauftem Strom erwärmt würde. ich vermute, das bleibt in der Heizperiode weiter so. Dann kann ich ja die Wärme mit der WP direkt erzeugen wenn sie benötigt wird und ich spare kein Geld?
Ein zusätzlicher Wasserspeicher nur für die Heizung könnte (nur dann...) Geldsparen wenn in der Heizperiode tagsüber Wärme mit selbst produziertem Strom erzeugt werden könnte.
Denke ich hier falsch??

Zur Klarstellung: ich zweifele nicht am Sinn von PV und WP Anlagen an sich.

Danke // Hartmut

 

[cephalopod]

Ist ein - zusätzlicher -Warmwasserspeicher nur für die Heizung wirtschaftlich sinnvoll?

Wirtschaftlich vermutlich nicht, die Gründe einen einzubauen sind i.d.R. technischer Natur.
Es geht immer darum, die Zeit zu überbrücken, während die WP keine Wärme liefern kann, wenn sie z.B. abtauen muss oder in der EVU-Sperre hängt.

Wenn du Lust hast, kannst ja ausrechnen wie viele kWh/€ in einem WW-Speicher geladen werden können.
Geht über die Wärmekapazität von Wasser.

Eine übliche EFH-PV ist davon mal abgesehen ganz selten in der Lage eine WP für die Gebäudeheizung zu betreiben, die üblichen Leistungen reichen dafür nicht aus.

Was kommt bei Dir vom Dach und was zieht die WP?

 

[Hartmut43]

Hey Cephalopod, danke für den Hinweis.
es gibt noch nicht zu viele Daten weil die WP für das Heizen erst vor wenigen Tagen in Betrieb genommen wurde. Wir hatten noch den Tankinhalt für die alte Heizung verbraucht.
Deshalb gib es nicht zu viele Daten. Aber im Anhang finden Sie was es gibt.
Man sieht schön den Strom-Mehrverbrauch gestern und Vorgestern als die WP eine Störung hatte. jetzt wurde automatischer Notbetrieb erstmal ausgeschaltet.
Man sieht auch den Strom-Mehrverbrauch weil die letzte Nacht kälter war.
( .... sind halt nur einige Tage .... deshalb Vorbehalt .... )
ist übrigens eine Viessmann VitoCal 250 A ...
Die PV Anlage ist groß genau um ausreichend Strom zu liefern. Wenn es nicht gerade bewölkt ist, Schnee drauf liegt usw.. Seit 2 bis 3 Wochen quasi nix...
(21 Standard Module in Südausrichtung, zusätzlich 12 größere Module nach Osten)

 

[HH01]

Wirtschaftlich vermutlich nicht, die Gründe einen einzubauen sind i.d.R. technischer Natur.

Naja...

Tagsüber 0 Grad und nachts -10 Grad:

- Tagsüber: Geringere Heizlast. Die Wärmepumpe bringt bei höheren Temperaturen mehr Heizleistung bei einem besseren COP.
- Nachts: Höhere Heizlast. Wärmepumpe braucht Heizstab. Schlechterer COP.

Somit kannst tagsüber bei besseren Bedingungen für nachts (teilweise vor-)heizen.

Mit Puffer kann man auch tagsüber PV - egal, ob eigenes Dach oder über den Versorger - nutzen. Und nachts damit heizen. Wärmepumpe/E-Autos werden ja in erster Linie gefördert, da sie Speicher für PV/Wind in Spitzenzeiten sind.

Dazu hast bei Wärmepumpe das Problem, dass sie mit steigenden Temperaturen einen besseren COP und mehr Heizleistung haben. Während Gebäude weniger Heizlast haben und die Heizungen weniger VL-Temperatur benötigen. Nicht alles kann man modulieren. Und Wärmepumpen brauchen Laufzeit. Ansonsten sind sie schnell nach 8-10 Jahren hinüber. Hier denke ich, dass so einige Renditerechnungen vs. Gas-Brennwert noch zum Fiasko werden. V.a. wenn man den günstigsten GW-Installateur genommen hat.

Der Hauptgrund für Puffer sind m.E. die Laufzeiten in milden Außentemperatur-Zeiten.

 

[cephalopod]

Somit kannst tagsüber bei besseren Bedingungen für nachts (teilweise vor-)heizen.

Über welche Puffergröße reden wir, um das wirtschaftlich zu nutzen?
Ich meine auch die Investitionskosten.
Und zwar auch die größere Auslegung der WP, um nicht nur das Gebäude zu heizen, sondern auch noch zusätzlich und gleichzeitig den Speicher zu laden

Mit den üblichen 2-3 Stunden Kapazität wirst du nichts reißen.

 

[Hartmut43]

der Plan war ursprünglich für die Heizung zusätzlich einen 400L Speicher einbauen zu lassen ...

 

[Hartmut43]

größer passt nicht durch das Treppenhaus zum Keller...

 

[HH01]

Über welche Puffergröße reden wir, um das wirtschaftlich zu nutzen?
Ich meine auch die Investitionskosten.
Und zwar auch die größere Auslegung der WP, um nicht nur das Gebäude zu heizen, sondern auch noch zusätzlich und gleichzeitig den Speicher zu laden

Mit den üblichen 2-3 Stunden Kapazität wirst du nichts reißen.

Du legst eine WP auf das Haus aus. Unglücklicherweise wohnen nur noch die Eltern drin. Die heizen nur ein Bruchteil des Gebäudes.

Oder die Leute sind tagsüber nicht da. Habeck fordert bei seinem Gas-Gesetz ja schon, dass man auch Tagesabsenkungen machen soll.

 

[cephalopod]

der Plan war ursprünglich für die Heizung zusätzlich einen 400L Speicher einbauen zu lassen ...

Wir rechnen mal:

Um die 400 Liter Wasser um 1K zu erwärmen, werden 0,47 kWh benötigt.
Gehen wir mal von einem nutzbaren Delta-T von 35 °C auf 55 °C, also 20 K aus.
Wären 9,4 kWh thermisch.
Wenn dein Haus geschätzt 4-5 kW benötigt, reicht das für etwa 2 Stunden.
Bei einem im Winter schlechten COP von 3 (realistisch ?) sind dafür 3,1 kWh elektrisch nötig, also 1,25 € bei 40 ct/kWh.

Rechenfehler?

 

[Hartmut43]

Hey cephalopod, danke für die Kostenrechnung - damit hast du mir sehr geholfen.

Grüße // Hartmut

 

[HH01]

Wir rechnen mal:

Um die 400 Liter Wasser um 1K zu erwärmen, werden 0,47 kWh benötigt.
Gehen wir mal von einem nutzbaren Delta-T von 35 °C auf 55 °C, also 20 K aus.
Wären 9,4 kWh thermisch.
Wenn dein Haus geschätzt 4-5 kW benötigt, reicht das für etwa 2 Stunden.
Bei einem im Winter schlechten COP von 3 (realistisch ?) sind dafür 3,1 kWh elektrisch nötig, also 1,25 € bei 40 ct/kWh.

Rechenfehler?

Und was ist der Sinn dieser Rechnung? Wenn du es gegenüber einer AT von -10 stellen willst, dann herrscht dort Heizstabbetrieb.

Wie oft er in der Übergangszeit tagsüber PV-Strom speichern kann, weisst du auch nicht. Falls tagsüber keine Heizbedarf besteht, so kann er diese Energie nicht in der FBH/Fußboden speichern.

Ich würde mal tippen, dass sich die nächsten Jahre noch einiges beim Thema variable Stromeinkaufspreise tut. Anstatt den überflüssigen PV/Wind-Strom den Franzosen zu schenken, bietet man ihn sehr günstig der Wärmepumpe an, die dann (bei Bedarf) günstig den Puffer voll macht.

 

[Hartmut43]

Hey HH01,
natürlich wäre es toll in Zukunft Strom zu einem günstigen Nachttarif kaufen zu können. Aber wer weiß das schon. Beispiel: die Abzocke mit Strompreis zum Ersatztarif für 3 Monate bevor der günstigere Grundpreis gilt!
Frankreich hat sich bei ihren AKW's verzockt, stimmt. Aber Deutschland hat sich wohl komplett verzockt bei den Gaslieferungen und der Abhängigkeit vom jahrzehntelangen Lieferanten. Sind wir also froh dass wir uns gegenseitig helfen können. Auch wenn es schmerzt...

 

[HH01]

zu einem günstigen Nachttarif kaufen zu können.

Es geht nicht um Nachttarif. Sondern darum, dass bei hoher Erneubaren-Produktion, die "Überproduktion" in Wärmepumpe und E-Autos gespeichert werden kann, was besser ist als es den Franzosen zu schenken. Angebot und Nachfrage in Einklang zu bringen. Das wird sicher kommen. Deswegen müssen förderfähige WP ja inzw. smart-grid-fähig sein.

Wenn ich mir eine teure WP kaufen würde, dann würde ich sicher nicht am Puffer sparen. Zumal er ja auch gefördert wird.

 

[Hartmut43]

Was für einen Puffer meinen Sie, HH01? Die Batterie der PV-Anlage?