Heizung abdrehen oder durchheizen – die ewige Streitfrage

Diskutiere Heizung abdrehen oder durchheizen – die ewige Streitfrage im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; " Wie hoch ist die Energieeinsparung, wenn die Raumtemperatur nachts geringer ist als tagsüber? Rechnet sich dies zur Aufheizphase am Morgen? "...
kolobezka

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" Wie hoch ist die Energieeinsparung, wenn die Raumtemperatur nachts geringer ist als tagsüber? Rechnet sich dies zur Aufheizphase am Morgen? "

was man noch so bei google findet:
verbrauch.jpg


WP.jpg





;)

ob da der Zähler falsch gezählt hat?
 
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SG03

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Hilft nur ausprobieren.
 
Austro-Diesel

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7% Einsparung bei einem schlecht gedämmten Haus bei einer Absenkung auf 17° C. Das bedeutet Schwerarbeit für die Heizung am Morgen und kalte Füße beim Frühstück. — Jeder wie er mag!

Bei einem durchschnittlichen Haus aus den 2000er-jahren und einer erträglichen Absenkung von 22 auf 20° C bleiben dann vielleicht 2 bis 3% übrig. Kann man sich auch schon sparen.
 
kolobezka

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" Rechenbeispiel 2: außen 0°C, Heizung nachts aus Draußen herrschen wieder 0°C. Bei ruhender Heizung sinkt die Innentemperatur innerhalb der 8 Stunden Nachtabsenkung gleichmäßig von 20° auf 16°C ab (das sind 20%).

Insgesamt ergeben sich in diesem Beispiel über 24 Stunden gerade mal 3.3% Energieeinsparung. "

 
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Heizer21

Heizer21

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Nach meinem Verständnis bringt die Nachabsenkung bei verbrennenden Heizungen in halbwegs modernen Bauten vor allem indirekte Vorteile, wobei die Heizung Nachts nicht abgesenkt, sondern die Heizkreise ganz angeschaltet werden sollten:

Hier die Vorteile:
- Bei abgeschalteten Heizung geht Nachts weniger Energie verloren, wenn bei offnem Fenster geschlafen wird
- Es gibt kein Stromverbrauch der Heizkreis und Heizungspumpen
- In der Zwischenjahreszeit (Herbst, Frühjahr) wird die Anlage am vormittag deutlich weniger Takten und länger laufen, wenn diese Nachts abgeschaltet wird, was deutlich effizienter ist, als immer wieder nur kurz an zu springen.
- Kondensierende Kessel erhalten am Morgen einen kühleren Rücklauf, was den Kondensationsgewinn verbessert und so auch die Abgas Immissionen verbessern (weniger Feinstaub).

Die beste Strategie wäre nach meinem Verständnis die, dass die Nachabschlatung der Heizkreise mit kühler werdenden Aussentemperaturen verlängert wird. Bei Erreichen der Auslegetemperatur muss der Heizkreis dann sowieso 24/24H durchlaufen um das Haus auf Zieltemperatur halten zu können.
Moderne Heizungssteuerungen bieten heute schon die Möglichkeit die Nachtabschaltung bei tiefer werden Aussentemperaturen um ein paar Stunden zu verkürzen. Dieses sollte man nutzen!

Fortgeschrittene Nutzer schalten ebenfalls die WW Produktion nachts ab und koordinieren diese mit dem morgendlichen WW Maximum
😉

Der Sparefekt durch Absenken der Innentemperatur und Verringerung der Abstrahlung des Haus nach aussen, kommt vor allem bei einer Mehrtägigen Absenkung stark zum tragen, zB bei Abwesenheit, Absenkung in Räumen, die nur gelegentlich gebraucht werden wie Gästezimmer, Wintergräten usw.
 

LW Wärmepumpen Autodidakt

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habe in den vergangenen 15 Jahren alle Varianten getestet und bin mit Durchheizen auch betr. KWh-Verbrauchsrechnung am besten gefahren. Und zwar infolge dass schon ab 20 Uhr bis morgens um 07 Uhr Montags bis Freitags und Durchgehend ab Samstag bis Montags morgen 07 Uhr bei uns der Niedertarif berechnet wird.
Damit zw. Montags und Freitags der Niedertarif optimal ausgenutzt werden kann, Reduziere ich für alle Wochentage ab 05:03 -05:43 Uhr den RL-Sollwert um 2°K damit in dieser Zeit die WP nicht anspringt, um dann ab 05:43 Uhr wieder Normal bis um 05: 58 mit Anhebung bis 06: 12 Uhr um 2°K sicher die WP gestartet wird und danach wieder normal auch für die kalten Nächte bis minus 16°C bis vor 07:00 Uhr Ende des Niedertarifs sicher fertig aufgeheizt ist. Ob das Fabrikatabhängig ist oder nicht kann ich nicht beurteilen.
 

xeeka

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Wie bereits in einem anderen Thread erwähnt, kann
die Kombination aus abgesenkter Solltemperatur (Absenkbetrieb) und unterschiedlichen Zieltemperaturen in den Räumen dazu führen, dass die Räume mit den höchsten Zieltemperaturen aktiv abgekühlt werden.

In älteren Häusern ohne ausreichende Isolierung gibt es oft stark unterschiedliche RT.

Wenn z.B. ein Raum auch nachts auf 20°C gehalten werden soll, etliche Raeume aber auf 14°C gedrosselt sind (leerstehende Zimmer, Trainingsraum, Kellerräume etc , mit Feuchtemessgeraeten ueberwacht) und die Heizungs- Absenkung auf 16°C gestellt wird, wird das Heizungswasser relativ lange im Bereich unter 18°C kreisen, da die Abkühlung exponentiell verläuft.
Somit kann der 20°C Raum durch das 16 bis 19° C kalte Heizungswasser unbeabsichtigt aktiv gekühlt werden. Das Thermostatventil dieses Raums wird sogar relativ stark öffnen, im Vergleich zu den anderen Räumen, dessen Ventile sogar noch geschlossen bleiben.

Beim nächsten Takt der Heizung wird der 20°C- Raum erst dann wieder aufgeheizt, wenn das Heizungswasser wärmer als 20°C ist.
Eventuell ist das aber erst am Vormittag der Fall, so dass der 20°C - Raum ausgerechnet dann, wenn diese Temperatur benötigt wird (z.B. morgens im Bad), noch kälter ist, ja sogar das Tagesminimum erreichen kann.

Es kann also vorkommen, dass durch den Absenkbetrieb die Heizung teilweise zur aktiven Kuehlanlage wird, was dann auch wieder mehr Heiz-Energie zum Erreichen der 20°C erfordert.

Das ist ein oft übersehener weiterer Grund dafür, dass ein Durchlaufen der Heizung je nach Gegebenheiten energetisch sinnvoller sein kann als ein Absenkbetrieb.
 
cephalopod

cephalopod

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Somit kann der 20°C Raum durch das 16 bis 19° C kalte Heizungswasser unbeabsichtigt aktiv gekühlt werden.
Wo soll das 16 bis 19 Grad kalte Wasser denn herkommen?
Und wie soll es zirkulieren?
 

xeeka

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Wo soll das 16 bis 19 Grad kalte Wasser denn herkommen?
Und wie soll es zirkulieren?
Viele Steuerungen (z.B. die weit verbreitete Vitotronic 150) ändern die minimale Heizwassertemperatur auf den neuen Sollwert, wenn z.B. der manuelle Regler für die Temperatur an der Steuerung heruntergestellt wird - oder eben der Absenkbetrieb beginnt.

In vielen Fällen bedeutet das, dass das Heizwasser erst beim Unterschreiten der minimalen Temperatur wieder aufgeheizt wird.

Wenn z.B. die Absenktemperatur auf 16°C gestellt wird, wird das Heizungswasser durch die Pumpe im Haus verteilt, bis das Heizwasser z.B. 16,1° C erreicht hat. Erst dann wird der Brenner eingeschaltet.

Absenkbetrieb heißt auch nicht zwangsläufig, dass die Pumpe abgestellt wird.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Mein Gußkessel heizt sobald die Kesseltemperatur auf 40°C gefallen ist nach. Da kann das nicht passieren.
 
Matu1804

Matu1804

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Hilft nur ausprobieren.
Das ist zwar der wahrscheinlich beste Rat, aber dann müssen auch vergleichbare Bedingungen herrschen, was ja nur über lange Zeiträume wirklich Sinn macht. Und man muss die ermittelten Daten richtig bewerten, ...da geht es auch schon los. Ganz am Ende der ganzen Statistik sagt dann die Frau, dass ihr ständig kalt ist und sie ein Hotel vorziehen würde, wenn sich nichts ändert, ...damit konnte ja keiner rechnen. :cool:
Bei mir ist auch "Durchheizen" ideal, ...sowohl energetisch, als auch vom Komfort (Haus Bj. 2004).
 
Heizer21

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Somit kann der 20°C Raum durch das 16 bis 19° C kalte Heizungswasser unbeabsichtigt aktiv gekühlt werden.
auch wenn tatsächlich kühleres Wasser in den warmen Raum fliessen würde, ein um lediglich 2-3 K “unterkühlter“ Heizkörper für 3-4 Stunden wird die Raumtemperatur kaum messbar beeinflussen.
Auch ist es nicht so, dass die über den RL der HKs abgeführte Wärme dem Haus verloren geht.
Also ja, theoretisch möglich, aber IMHO nicht ein messbarem Nachteil.


Wenn z.B. ein Raum auch nachts auf 20°C gehalten werden soll, etliche Raeume aber auf 14°C gedrosselt sind (leerstehende Zimmer, Trainingsraum, Kellerräume etc , mit Feuchtemessgeraeten ueberwacht) und die Heizungs- Absenkung auf 16°C gestellt wird…
länger Abgesenkte Raume, also da, wo die Temperatur tatsächlich deutlich gefallen ist, haben IMHO einen viel grösseren Einfluss auf die Heizdynamik und Wärmeverteilung im Haus.
In solchen Fällen muss man meisten die VL Temperatur und die Startzeit am morgen merkbar erhöhen, da sonst die Zieltemperatur zum gewünschten Zeitpunkt nicht erreicht wird.
Das reduziert dann natürlich etwas den Sparefekt. IMHO ist es aber trotzdem sparsamer so länger abgesenkten Raumen zu halten, als alles durch zu heizen.
Wenn man aber 50% des Raumvolumen abhängt, kann man aber NICHT mit einer 50% Energieeinsparung rechnen.
 

xeeka

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auch wenn tatsächlich kühleres Wasser in den warmen Raum fliessen würde, ein um lediglich 2-3 K “unterkühlter“ Heizkörper für 3-4 Stunden wird die Raumtemperatur kaum messbar beeinflussen.
...
Hier muss man anfuegen, dass diese aktive Kühlung durch kaltes Heizwasser ja zusätzlich/parallel zur normalen Abkühlung via Außenwänden wirkt.

Und gerade in älteren Häusern ist die Isolierung häufig schlecht, so dass aus den abendlichen 20°C unter Mithilfe des versteckten "Sabotage-Kühlmodus" der Heizung morgendliche 17°C werden können, was oft unbeabsichtigt ist.

Zumindest dürfte diese aktive Kühlung die Energiebilanz messbar verschlechtern.

Vielleicht weiss hier jemand, ob dieser Effekt mal irgendwo nachgemessen wurde?
 
Heizer21

Heizer21

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Hier muss man anfuegen, dass diese aktive Kühlung durch kaltes Heizwasser ja zusätzlich/parallel zur normalen Abkühlung via Außenwänden wirkt.

Und gerade in älteren Häusern ist die Isolierung häufig schlecht, so dass aus den abendlichen 20°C unter Mithilfe des versteckten "Sabotage-Kühlmodus" der Heizung morgendliche 17°C werden können, was oft unbeabsichtigt ist.

Zumindest dürfte diese aktive Kühlung die Energiebilanz messbar verschlechtern.

Vielleicht weiss hier jemand, ob dieser Effekt mal irgendwo nachgemessen wurde?
ja, ich stelle das ja auch nicht in frage, nur halte ich den Effekt für kaum von Bedeutung, solange die Differenz nicht mehr als 3-5K beträgt und nur ein paar Std pro Nacht anhält.
Überleg mal zum Vergleich, was ein der selbe Heizkörper (Kleine Wirkfläche/Hochtemperatur HK) im selben schelchtnisolierten Raum in ein paar Stunden an Wärme in so einen Raum bringt, wenn er nur 3-5K über der Raumtemperatur liegt…
Das Wäre IMHO auch kaum messbar.

Möglicherweise wäre der Effekt in einem gut isolieren Haus mit Bodenheizung (grosse Wirkfläche) grösser. Aber da ist es unwahrscheinlicher, dass es auftritt, oder?
 

xeeka

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Ja, in einem gut isolierten Haus (Außenhülle) ist der Effekt wahrscheinlich nicht zu merken oder geringer, da grosse Temperatur- Unterschiede zwischen den Räumen schwer zu erreichen sind, denn durch die meist schlecht oder nicht isolierten Innenwände, Boeden und Decken sowie (offene) Türen gleichen sich die Temperaturen an.

Zum Kühleffekt kann man noch erwähnen, dass die Heizkörper meist an Außenseiten unterhalb Fenster angebracht sind, damit die relativ kühle Luft vom Heizkörper erwärmt und im Raum umgewälzt wird. Ziel ist die Vermeidung von hohen Temperaturgradienten über die Raumhöhe.

Wenn aber wie beschrieben der Heizkörper zum Kühlkörper wird (Heizwasser-Temperatur < RT), entfällt diese Luftwalze und es entsteht viel leichter eine ungewollte starke Schichtung im Raum: unten ein "Kaltluftsee" und ganz oben unter der Decke die wärmste Luft.
Da Menschen meist mit den Füßen auf dem Boden stehen oder in Bodennaehe sitzen/liegen, macht sich die dort wirksame niedrigere Temperatur besonders unangenehm bemerkbar.
 
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