Druckverlust der Heizung

[Nico123]

Hallo,

ich habe vor kurzem ein Haus mit einer 3 Jahre alten Buderus Gasheizung gekauft. Jetzt, in der für mich ersten Heizperiode, habe ich festgestellt, dass immer während der Warmwasseraufbereitung der Druck der Heizung (stark?) abfällt. I.d.R. liegt der Druck Tagsüber immer zwischen 1,9 und 2,0 Bar. Wenn das Wasser aufgewärmt wird fällt der Druck auf bis zu 1,3 Bar ab. Das würde mich nicht sonderlich stören, geschweige denn wäre es mir überhaupt aufgefallen. Fällt der Druck allerdings unterhalb von 1,6 Bar, hört man an den geschlossenen Heizkörpern im Obergeschoss ein lautes Klackern. Dreht man die Heizkörper auf, verschwindet das Geräusch. Schließt man sie dann wieder, fängt es wieder an. Das Klackern ist so laut, das man davon morgen geweckt wird. Nach ca. 5-10 Minuten ist dann alles vorbei, und auch der Druck hat sich wieder stabilisiert.

Hier ist eine Aufzeichnung des Systemdrucks der letzten 2 Tage. Um 8 Uhr morgens beginnt bei mir die Aufbereitung des Warmwassers.

Seit ca. 2-3 Tagen ist auch während der Nachtabsenkung ein niedrigerer Druck von 1,8 Bar zu sehen. In den gesamten letzten Wochen und Monaten war der Druck Nachts immer stabil bei 2 Bar. Hier mal als Vergleich die Aufzeichnung des Drucks der letzten Woche:

Hier war der Druck Nachts noch stabil, und man kann auch sehen, dass der Druckverlust morgens unterschiedlich stark ausfällt.

Mein Heizungsinstallateur hat mir gesagt, das sei normal und da könnte man nichts dran machen. Bei älteren Heizungen wäre so etwas gar nicht aufgefallen, da man den Druck nicht auslesen konnte. Das Klackern der Heizung finde ich aber nicht normal.

Im Erdgeschoss haben wir Fußbodenheizung, sodass dort nichts zu hören ist. Ich habe auch bereits versucht die Heizkörper zu entlüften, hat allerdings nicht geholfen.
Im Anhang habe ich auch nochmal eine Aufnahme des Klackerns von heute morgen angefügt. Frequenz und Tonlage ist aber auch oft unterschiedlich.

Kann mir vielleicht jemand helfen, oder einen Tipp geben, woran es liegen könnte und was ich dagegen unternehmen kann?

VG & eine schöne Weihnachtszeit
Nico

 

[Heizi54]

Bei stark schwankenden Drücken in den Heizkreisen stehen defekte Membranausdehnungsgefäße (MAG) typischerweise als erstes unter Verdacht. Wie lange sind die vorhandenen MAG im Einsatz? Sind die erst 3 Jahre alt? Das wäre dann allerdings ein früher Ausfall. 10 Jahre sollten die schon halten, wenn sie richtig ausgelegt sind. Ich gehe davon aus, dass keine Undichtheiten vorhanden sind (z.B. durch Ansprechen eines Sicherheitsventils), dass also nicht regelmäßig Wasser im Heizkreislauf ergänzt werden muss.

Oder kann es sein, dass die MAG etwas klein ausgelegt wurden? Dann gibt es auch Druckschwankungen. Welche Nenngrößen wurden da im Heizwasserbereich verbaut.

Seltsam erscheint mir auch der relativ starke Druckabfall während der Brauchwassererwärmung.

 

[Nico123]

Die gesamte Heizungsanlage wurde im Dezember 2019 installiert. Dabei sicherlich auch die MAG, kenne mich aber auch überhaupt nicht aus. Wir wohnen auch erst seit Oktober in dem Haus. Es scheint eine 25 L MAG zu sein. Die genaue Bezeichnung ist:

Buderus Logaplus-Plaket GB192i-19 sw GB192i-19 H, ES120, RC310, 25 L MAG

Welche Nenngrößen wären noch interessant? Dann versuche ich die herauszufinden.

Nachgefüllt habe ich bisher noch nichts. Kann man irgendwo erkennen, wenn zu wenig Wasser im Heizkreislauf ist?

 

[Heizi54]

Wieviel Wasser im Heizkreis ist, können Spezialisten berechnen, wenn alle erforderlichen Angaben zur Verfügung stehen. Normalerweise interessiert das nur bei der Auslegung des MAG. Später geht es dann nur noch nach Drücken, d.h. in einem 1- bis 2-Familienhaus sollte bei der üblichen Gebäudehöhe im Heizkreislauf ein Druck von ca. 1,4 bis 1,6 bar vorhanden sein. Von der Größenordnung her betrachtet stimmt das bei dir.

Zu den Microverlusten im Heiz- oder Frischwasserbereich:
Es sollte eigentlich nicht so schwer sein, herauszufinden, wo die Leckage ist.
Ist sie im Frischwasserbereich, sollte sich die Wasseruhr ganz langsam drehen und irgendwo muss dieses Frischwasser auch austreten. Häufig geht Frischwasser während der Brauchwassererwärmung verloren, wenn kein Frischwasser-MAG vorhanden ist. Dann spricht je nach Anlagenauslegung ein 6- oder 10 bar-Sicherheitsventil an und begrenzt den maximalen Druckanstieg auf 6 oder 10 bar. Lässt also kleine Mengen an Wasser abfließen.

Ist die Microleckage im Heizwasserbereich, so muss das Druckverluste zur Folge haben. Die häufigste "Microleckage" im Heizwasserbereich dürfte, wie oben bereits beschrieben, ein defektes MAG zeigen. Wenn z.B. durch ein undichtes Gasventil im MAG das Füllgas langsam entweicht, dann wird der frei werdende Raum durch das Heizwasser ergänzt. Obwohl nach außen kein Wasser austreten muss, sieht das dann vorübergehend wie eine Microleckage aus. Ist das ganze Gas entwichen, treten wieder große Druckschwankungen im Heizkreislauf auf, weil keine puffernde Wirkung mehr vorhanden ist.

 

[Nico123]

Vielen Dank für die Erklärung.

Ein Leck im Frischwasserbereich würde ich erst einmal ausschließen. Weder der Zähler dreht sich, noch kann ich undichte/nasse Stellen im Haus finden.

Ich werde einfach mal Heizwasser nachfüllen und prüfen, ob die Druckschwankungen damit behoben sind.

 

[kolobezka]

schau mal Ausdehnungsgefäss:
kommt ab Werk mit ca 2.0 bar Vordruck

also von der Leitung trennen und mit Kompressor wenn Druck fehlt wieder aufpumpen

Wartungsarbeiten am Ausdehnungsgefäß der Heizung I Blog I ofensei

✓ Membran-Ausdehnungsgefäß der Heizung befüllen ✓ Ausdehnungsgefäß austauschen ✓ Schritt für Schritt Anleitung

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Ausdehnungsgefäß – Wikipedia

de.wikipedia.org