100 Jahre alte Ventile durch neue ersetzen

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olarf

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Hi Zusammen,

Wegen Sanierungen habe ich die alten Heizkörper demontiert und möchte diese nun wieder anschließen. Ursprünglich wollte ich die wunderschönen antiken Heizkörperventile wieder auf Vordermann bringen und weiterbenutzen, aber ich glaube jetzt doch, dass das mittelfristig blöd ist.

Aktuell ist kein Wasser im Heizkreislauf. Insgesamt sind 9 Heizkörper dran, je 3 pro Etage. Oben und unten bleibt erstmal wie es ist. Es geht also um 3 Heizkörper im 1OG. Zwei haben ein "Eck-Ventil" und einer hat ein "gerades Ventil" Vom Keller gehen 2 Stränge nach oben. An einem sind 6 und am andern 3 Heizkörper. Vorher waren die Ventile minimal undicht. Da wo der Handhebel ins Ventil hereingeht.

Jetzt will ich also "neue" Thermostatventile und Entlüftungsstutzen einbauen und tue mich etwas schwer damit zu identifizieren was ich brauche.
Die alten Ventile haben keine (kaum) Beschriftungen. Auf dem geraden Ventil kann ich eine winzig kleine "11" erkennen. Auf einem der winkligen Ventile eine etwas größere "MC" oder "M6" Kennzeichnung.

in einem anderen Beitrag habe ich eigentlich schon genau meine Frage gefunden:
hier
und auch eine richtig gute Antwort
Besser mit einem zweiten Mann arbeiten. Ich kann nicht klar erkennen, ob es sich um einen gusseisernen oder einen Stahlradiatior handelt. Den Heizkörper ein wenig nach vorne abkippen und dann den Ventilwechsel vornehmen. Das Anschlussstück mit der Überwurfmutter, welches noch im Heizkörper steckt, sollte auch getauscht werden. Die Abdichtung erfolgt konisch (kegelförmig) und alt und neu passen häufig nicht zueinander. Den alten Hanf vom Eisenrohr entfernen und mit einem neuen Hanffaden eindichten. Dichtungspaste auftragen, auch die Innenseite des Konus nicht vergessen. Ventilunterteil auf das Rohrende aufschrauben und mit dem Anschlussstück verbinden.
Ich glaube aber bei mir sind die Ventile noch etwas älter. Außerdem habe ich Angst das Anschlussstück mit der Überwurfmutter zu tauschen (wie in der zitierten Antwort vorgeschlagen), weil ich befürchte die Heizkörper dadurch zu beschädigen. Zum Schluss kommt dazu, dass die Heizungen jetzt nicht mehr auf der selben Höhe sein werden wie vorher (Ich habe die Holzbalkendecke ausgeglichen und den Fußboden neu aufgebaut und vorher Standen sie auf ca. 5cm hohen "Klötzen"). Ich bin jetzt, je nach Heizkörper +-2 cm zu vorher.

Meine Fragen:
1. Soll ich zwingend das Anschlussstück tauschen oder kann ich es erstmal so versuchen?
2. Welche Ventile brauche ich?
3. Kann ich den Höhenunterschied ausgleichen indem ich Rohrverbinder/Winkel benutze?

vielen Dank!
 

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tricotrac

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SUPER ! Schön noch so ein antikes Handstellventil zu sehen. 😍
In der Regel waren das früher Schwerkraftheizungen mit recht großen Rohrquerschnitten. Ich tippe da mal auf ein Einbaumaß 1".
Größe ist vielleicht auf dem Ventilgehäuse aufgeprägt bzw. eingegossen.
 
tricotrac

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1. Soll ich zwingend das Anschlussstück tauschen oder kann ich es erstmal so versuchen?
Raus damit. die konischen Dichtflächen von alt zu neu werden nicht zueinander passen.

2. Welche Ventile brauche ich?
Handelsübliche voreinstellbare Thermostatventile.

3. Kann ich den Höhenunterschied ausgleichen indem ich Rohrverbinder/Winkel benutze?
Ich würde das du einen Fachmann machen lassen. Sicher ist sicher. So ein gusseisener Heizkörper kann mehrere Zentner wiegen.
Da geht man nur zu zweit dran. Eventuell müssen die Heizkörper ein wenig nach vorne angekippt werden.

Grüne Fläche mit einer ausreichenden Rohrzange festhalten und die rote Anschlussbosse entweder mit einem Stufenschlüssel oder einer zweiten passenden Rohrzange herausdrehen.
 

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olarf

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SUPER ! Schön noch so ein antikes Handstellventil zu sehen. 😍
In der Regel waren das früher Schwerkraftheizungen mit recht großen Rohrquerschnitten. Ich tippe da mal auf ein Einbaumaß 1".
Größe ist vielleicht auf dem Ventilgehäuse aufgeprägt bzw. eingegossen.
Hallo danke für die Antwort. Ja das war eine Schwerkraft Heizung. Mittlerweile ist natürlich eine Pumpe drin. Es war allerdings Jahre lang noch der Behälter auf dem Dachboden im Herzkreislauf. Den habe ich mittlerweile abmontiert und alle Leitungen mit stopfen zu gemacht. Ausgleichsbehälter ist auch im Keller.

Ich versuchs erstmal alleine. Fachmann kann ich später immernoch rufen. Dass die unfassbar schwer sind habe ich natürlich schon bemerkt als ich die Dinger durch die Gegend bewegt habe um andere Arbeiten zu machen.

Dann schaue ich jetzt Mal nach passenden rohren und messe den genauen Höhenunterschied aus.
 
tricotrac

tricotrac

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Den habe ich mittlerweile abmontiert und alle Leitungen mit stopfen zu gemacht.
Ist der Dachraum im Winter frostfrei ? Sonst müssen weitere zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.

Ich versuchs erstmal alleine. Fachmann kann ich später immernoch rufen.
Ist nur ein gut gemeinter Rat von mir. Sind die Knochen kaputt, liegt die Baustelle mehrere Wochen still.
In meinen Augen ist das falsche Sparsamkeit.
 

willi-heinrich

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Eigentlich schade um die wunderschönen Stellventile. Die Heizkörper wiederum finde ich wiederum nicht unbedingt schön und erhaltenswert. Die sind eher von der einfachen Sorte.
Im „Idealzustand“ bei korrekt abgeglichener und aussentemperaturgeführter Heizung bräuchtest du eigentlich gar keine Thermostatventile, und man könnte den hydraulischen Abgleich mit den Stellventilen durchführen. Die müsste man halt vorher schön aufbereiten und neu dichten. Die Wellendichtung leckt ja sichtbar. Thermostatventile könnte man dann dort noch unauffälig in Serie schalten, w es grosse Ungleichheiten durch Sonneneinstrahlung gibt.

Aber das ist eher der „historische“ Blick auf das Ganze. Wenn es um eine kostengünstige Renovierung auf einen modernen Stand geht, gibt es natürlich ganz andere Prioritäten.
 

olarf

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Ist der Dachraum im Winter frostfrei ? Sonst müssen weitere zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden.
Die Stopfen sind alle nicht im Dachraum. Ich habe alle Leitungen die zum Dachraum gingen entfernt.

Ist nur ein gut gemeinter Rat von mir. Sind die Knochen kaputt, liegt die Baustelle mehrere Wochen still.
In meinen Augen ist das falsche Sparsamkeit.
Jo schon klar... aber da hab ich wesentlich dümmere Sachen selbst gemacht. Ich hatte auch mitlerweile zwei mal im selben Haus ne Fachfirma da (um die alten Gasleitungen zu ändern und einmal um die selbst Verlegten Wasserleitungen an die Hauptleitung anzuschließen.
Nach diesen Erfahrungen muss ich sagen, dass die das garnicht viel Fachlicher machen als ich und vor allem nicht so sorgfältig. Da kamen beide male irgendwelche Gesellen die noch nie ne schwerkraft Heizung gesehen haben und auch nicht solche Ventile.

Eigentlich schade um die wunderschönen Stellventile. Die Heizkörper wiederum finde ich wiederum nicht unbedingt schön und erhaltenswert. Die sind eher von der einfachen Sorte.
Im „Idealzustand“ bei korrekt abgeglichener und aussentemperaturgeführter Heizung bräuchtest du eigentlich gar keine Thermostatventile, und man könnte den hydraulischen Abgleich mit den Stellventilen durchführen. Die müsste man halt vorher schön aufbereiten und neu dichten. Die Wellendichtung leckt ja sichtbar. Thermostatventile könnte man dann dort noch unauffälig in Serie schalten, w es grosse Ungleichheiten durch Sonneneinstrahlung gibt.

Aber das ist eher der „historische“ Blick auf das Ganze. Wenn es um eine kostengünstige Renovierung auf einen modernen Stand geht, gibt es natürlich ganz andere Prioritäten.
Ja wir wollten das eigentlich auch so machen. Wir versuchen alles im Haus zu erhalten was geht. Aber es scheitert halt daran diese Ventile wieder aufzubereiten bzw dicht zu machen. Habe niemanden gefunden der das machen würde und selbst weiß ich nicht wie und habe auch nirgends Anleitungen dazu gefunden. Das Problem ist, dass man das auch schlecht testen kann. Also ob es Dicht ist oder nicht. Oder falls man das kann, dann habe ich nicht das Werkzeug dafür (glaube ich).

Also habe ich letztlich so bisschen den "einfacheren Weg" in Erwägung gezogen. Aber ja es tut richtig weh, weil ich die auch richtig cool finde. Aber -> oben in 2 Räumen waren die noch dicht. Die bleiben erstmal drin.

Und zu den Heizkörpern selbst: ja besonders schön sind die nicht, aber auch nicht hässlicher als so eckige neuere. Letzten winter hatte ich die wärend der sanierung noch in betrieb und fand die wärme richtig toll. Morgens für eine Stunde aufgedreht und dann war es Stundenlang warm.
 

willi-heinrich

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Mal versuchen, die auseinanderzunehmen. Vielleicht kann man die Welle mit neuen O-Ringen nach Entkalkung und Abschmirgeln mit feinem Schleifpapier neu abdichten. Test einfach an der Wasserleitung. Schlauch vorne und hinten mit passenden Addaptern dran, verschlossenes Schlauchende und Druck drauf. Die Wasserleitung hat typ. 3 bar, mehr hat die Heizung auch nicht.
 
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olarf

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Also erstmal vielen Dank @willi-heinrich und @tricotrac !

Das mit dem Austausch der Ventile durch Heimeier Ventile kriege ich jetzt easy hin! Echt mega. Während ich das Material bestelle und über Entlüftung der Heizkörper nachdenke habe ich doch nochmal über die gesamte Anlage nachgedacht und habe dazu 2 Fragen. Evtl könnt ihr da auch nochmal euren Senf dazu geben.

1. Ich wollte jetzt an jeden Heizkörper ein Absperrventil und Entlüftungsklappe (heißt das so?) einbauen. Dabei ist mir aufgefallen, dass der höchste Punkt in der Anlage ein "Rohrbogen" ist. Von dem geht es dann zum letzten Heizkörper. (Siehe Foto) Auf dem Foto gehts dann links weiter zum Hauptstrang und dann nach unten. Dort kommt ein T-Stück. Früher ging der Strang weiter nach oben auf den Dachboden zum Schwerkraft-Behälter und ich habe da nun einen Deckel drauf gemacht. Dort konnte die Luft natürlich raus. Ist dieser Bogen jetzt evtl ein Problem? Muss ich da vielleicht irgendwie eine Möglichkeit zur Entlüftung einbauen? Am zweiten Strang siehts genauso aus.

2. Ein Installateur meinte damals, dass der interne Druckausgleichsbehälter meiner 24kw Vailant Gas-Brennwert-Therme ausreichen würde. Auch wenn ich den Behälter vom Dachboden aus dem Kreislauf nehme. Kann ich mich auf diese Aussage wohl verlassen oder sollte ich doch nochmal über den einbau eines MAG nachdenken (das würde ich dann wohl leider jemanden machen lassen müssen ...)?
 

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willi-heinrich

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Mein Vater hatte so eine Konstruktion mit Ausgleichsbehälter auf dem Dachboden früher auch, mit glaube ich 6 Steigleitungen, die er dann abgeschnitten und verschlossen hat. Mittlerweile hat er ein MAG unten im Heizungskeller.
Ob das in der Therme ausreicht, weiss ich nicht. Der Installateur sollte es aber eigentlich wissen, also wenn er es sagt ?? :unsure:
Ich glaube, mein Vater hat sowohl in den einzelnen HK als auch oben an den jeweiligen Strangenden jeweils ein Entlüftungsventil angebaut. Damit kann auch an der höchsten Stelle das ganze Rohrsystem entlüftet werden. Die HK brauchen vermutlich trotzdem eins, weil es da Ecken und Winkel gibt, die u.U. Blasen zurückhalten.
 
tricotrac

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2. Ein Installateur meinte damals, dass der interne Druckausgleichsbehälter meiner 24kw Vailant Gas-Brennwert-Therme ausreichen würde.
Für 3 - 4 solcher Gusskörper vielleicht. Schwerkraftanlagen waren / sind immer sehr großvolumige Heizungsanlagen. Die groß dimensionierten Rohrleitungen sind vom Volumen her nicht zu unterschätzen. Als Anhaltswert kann man für einen Meter Gewinderohr 1/1/4" rund 1 Liter Inhalt,
bei Siederohrmaß 51/57mm sind es schon 1,7 Liter einsetzen. Das offene Ausdehnungsgefäß hatte in der Regel immer etwa ein Volumen von ca. 50 - 80 Litern. Ohne ein berechnetes zusätzliches MAG wird das nix werden.
 
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