dummtuech
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- 19.02.2023
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Schönen guten Tag zusammen,
(diesen Beitrag habe ich auch im HTD gepostet, wollte aber gerne von hier auch noch Rückmeldungen erhalten)
Unser EFH, ~130m² beheizte Fläche, davon EG per FBH und UG/OG per Heizkörper, wird durch eine Buderus GB172 Brennwerttherme beheizt. Typische VL-Temperaturen für die Heizkörper bei 0°C sind um die 45°C, für die FBH 30-35°C (ich teste aktuell aber auch ein bisschen rum, wie weit wir die Vorlauftemperaturen reduzieren können).
Die niedrigere Vorlauftemperatur der FBH wird durch ein Festwertregelset / Beimischschaltung realisiert, deren Schaltung im folgenden Bild erkennbar ist:
Diese Schaltung halte ich für sehr unclever gewählt, aus folgenden Gründen:
Aus diesem Grund mache ich mir gerade Gedanken um eine Verbesserung der Schaltung. Ich will die Schaltung modernisieren, sodass sie gut und effizient betreibbar ist und möglichst niedrige Rücklauftemperaturen erzeugt. Das wird natürlich die Effizienz meiner Brennwerttherme erhöhen, aber auch im Hinblick auf eine evtl. zukünftig verwendete Wärmepumpe Vorteile bringen.
Diese Themen möchte ich natürlich auch mit dem HB besprechen und möchte daher vorher die Varianten verstehen, gegenüberstellen und somit Munition sammeln. Dazu möchte ich euch hier meine Schaltungsvarianten vorstellen und um eifrige Kommentierung bitten.
Variante 1: Aufbau eines separaten, gemischten Heizkreises
Hierfür gibt es fertige Pumpengruppen von Buderus, Preis etwas über 1k€. Ich verstehe es so, als wäre dies die „korrekteste“ Art und Weise, eine außentemperaturabhängige FBH-Regelung zu realisieren. Mein HB hat mir grob in Aussicht gestellt, dass für einen solchen Umbau vermutlich etwa 3-4k€ fällig würden, was erstmal einen dumpfen Schlag getan hat. Benötige ich hier eine hydr. Weiche? HB hat gesagt, könnte noch ohne gehen, ich kenne mich aber nicht aus.
Abgesehen vom fertigen Buderus-Deluxe-Paket ließe sich eine solche Schaltung evtl. auch mit einem einfachen Dreiwegemischer mit Thermostat umsetzen (dann nicht außentemperaturgeführt).
Variante 2: Einspritzschaltung mit Durchgangsventil
Scheint mir erstmal eine relativ einfache Lösung zu sein, bei der nur einige Standardkomponenten eingebaut werden müssten.
Variante 3: Eliminierung einer Einspritzung/Beimischung, Betrieb von FBH und HK mit gleicher Vorlauftemperatur
Diese Variante könnte man wählen, falls das OG, wo über HK geheizt wird, mit 45°C max. VL-Temperatur klarkommt. Das wäre natürlich vorher zu testen und ggf. durch Heizflächenvergrößerung oder andere Maßnahmen zu erreichen. Dann wäre das Setup vermutlich das einfachste, was den Aufbau angeht: Es gibt dann nur einen klassischen Heizkreis ohne irgendwelche Schaltungsschweinereien. Unklar ist mir noch, ob dann für die FBH eine Sekundärpumpe nötig bleibt, oder ob die Pumpe der Therme ausreichend ist (FBH beheizt etwa 60m², es gibt 6 Heizkreise am FBH-Verteiler. Sorgen bei dieser Variante macht mir, dass die FBH jeder VL-Temperatur des Kessels ausgeliefert ist, auch wenn er unbeabsichtigt mal hohe Temperaturen erzeugen sollte (zB während des Einregelns). Außerdem weiß ich wie gesagt nicht, ob eine Sekundärpumpe nötig ist, und weiß auch nicht, wie ich das herausfinden kann, da ich keine großartigen Informationen zum Rohrnetz und zum Anlagenwiderstand habe.
Variante 4: Rücklaufnutzung, zB rendemix
Bei meinen Recherchen bin ich auf den rendeMix gestoßen (googlen muss wohl jeder selbst, ich darf hier noch keine Links posten). Die scheint mir aus rein theoretischer Sicht beinahe am nächsten am Ideal zu sein. Kern der Idee ist, so weit wie möglich das Rücklaufwasser aus den Heizkörpern wieder als Vorlaufwasser der FBH zu nutzen (und zur Temperaturregelung etwas heißen Kesselvorlauf oder etwas kalten FBH-Rücklauf beimischt). Der Schaltplan sieht vermutlich etwa so aus:
Hydraulisch ist das System sicher komplex. Kann das auch im Bestand, wo über das Rohrnetz quasi nichts bekannt ist, funktionieren? Würdet ihr mir empfehlen, das Ding näher unter die Lupe zu nehmen, oder ist es so exotisch, wie es aussieht?
Zusätzlich zu den variantenspezifischen Fragen würde ich euch bitten, meine folgenden Fragen zu beantworten:
Bin schon sehr gespannt auf eure Einschätzungen!
Viele Grüße
dummtüch
(diesen Beitrag habe ich auch im HTD gepostet, wollte aber gerne von hier auch noch Rückmeldungen erhalten)
Unser EFH, ~130m² beheizte Fläche, davon EG per FBH und UG/OG per Heizkörper, wird durch eine Buderus GB172 Brennwerttherme beheizt. Typische VL-Temperaturen für die Heizkörper bei 0°C sind um die 45°C, für die FBH 30-35°C (ich teste aktuell aber auch ein bisschen rum, wie weit wir die Vorlauftemperaturen reduzieren können).
Die niedrigere Vorlauftemperatur der FBH wird durch ein Festwertregelset / Beimischschaltung realisiert, deren Schaltung im folgenden Bild erkennbar ist:
Diese Schaltung halte ich für sehr unclever gewählt, aus folgenden Gründen:
- Schlecht für den Brennwertbetrieb, denn sie erhöht die Rücklauftemperatur zum Kessel unnötig, da das Festwertregelset das eingespritzte Heißwasser mit FBH-Vorlauftemperatur zum Kessel zurückschickt.
- FBH ist nicht außentemperaturabhängig regelbar. Eigentlich in meiner Variante mit Thermostat überhaupt nur manuell einstellbar.
- Schlechtes Regelverhalten des Thermostats bei niedrigen Vorlauftemperaturen der Therme
- Die Schaltung stellt potenziell einen hydraulischen Kurzschluss dar, denn selbst, wenn die Fußbodenheizungspumpe nicht läuft, drückt die Kesselpumpe eine signifikante Menge Wasser durch das Festwertregelset (je nach Einstellung und Funktionsgüte des Thermostats).
Aus diesem Grund mache ich mir gerade Gedanken um eine Verbesserung der Schaltung. Ich will die Schaltung modernisieren, sodass sie gut und effizient betreibbar ist und möglichst niedrige Rücklauftemperaturen erzeugt. Das wird natürlich die Effizienz meiner Brennwerttherme erhöhen, aber auch im Hinblick auf eine evtl. zukünftig verwendete Wärmepumpe Vorteile bringen.
Diese Themen möchte ich natürlich auch mit dem HB besprechen und möchte daher vorher die Varianten verstehen, gegenüberstellen und somit Munition sammeln. Dazu möchte ich euch hier meine Schaltungsvarianten vorstellen und um eifrige Kommentierung bitten.
Variante 1: Aufbau eines separaten, gemischten Heizkreises
Hierfür gibt es fertige Pumpengruppen von Buderus, Preis etwas über 1k€. Ich verstehe es so, als wäre dies die „korrekteste“ Art und Weise, eine außentemperaturabhängige FBH-Regelung zu realisieren. Mein HB hat mir grob in Aussicht gestellt, dass für einen solchen Umbau vermutlich etwa 3-4k€ fällig würden, was erstmal einen dumpfen Schlag getan hat. Benötige ich hier eine hydr. Weiche? HB hat gesagt, könnte noch ohne gehen, ich kenne mich aber nicht aus.
Abgesehen vom fertigen Buderus-Deluxe-Paket ließe sich eine solche Schaltung evtl. auch mit einem einfachen Dreiwegemischer mit Thermostat umsetzen (dann nicht außentemperaturgeführt).
Variante 2: Einspritzschaltung mit Durchgangsventil
Scheint mir erstmal eine relativ einfache Lösung zu sein, bei der nur einige Standardkomponenten eingebaut werden müssten.
Variante 3: Eliminierung einer Einspritzung/Beimischung, Betrieb von FBH und HK mit gleicher Vorlauftemperatur
Diese Variante könnte man wählen, falls das OG, wo über HK geheizt wird, mit 45°C max. VL-Temperatur klarkommt. Das wäre natürlich vorher zu testen und ggf. durch Heizflächenvergrößerung oder andere Maßnahmen zu erreichen. Dann wäre das Setup vermutlich das einfachste, was den Aufbau angeht: Es gibt dann nur einen klassischen Heizkreis ohne irgendwelche Schaltungsschweinereien. Unklar ist mir noch, ob dann für die FBH eine Sekundärpumpe nötig bleibt, oder ob die Pumpe der Therme ausreichend ist (FBH beheizt etwa 60m², es gibt 6 Heizkreise am FBH-Verteiler. Sorgen bei dieser Variante macht mir, dass die FBH jeder VL-Temperatur des Kessels ausgeliefert ist, auch wenn er unbeabsichtigt mal hohe Temperaturen erzeugen sollte (zB während des Einregelns). Außerdem weiß ich wie gesagt nicht, ob eine Sekundärpumpe nötig ist, und weiß auch nicht, wie ich das herausfinden kann, da ich keine großartigen Informationen zum Rohrnetz und zum Anlagenwiderstand habe.
Variante 4: Rücklaufnutzung, zB rendemix
Bei meinen Recherchen bin ich auf den rendeMix gestoßen (googlen muss wohl jeder selbst, ich darf hier noch keine Links posten). Die scheint mir aus rein theoretischer Sicht beinahe am nächsten am Ideal zu sein. Kern der Idee ist, so weit wie möglich das Rücklaufwasser aus den Heizkörpern wieder als Vorlaufwasser der FBH zu nutzen (und zur Temperaturregelung etwas heißen Kesselvorlauf oder etwas kalten FBH-Rücklauf beimischt). Der Schaltplan sieht vermutlich etwa so aus:
Hydraulisch ist das System sicher komplex. Kann das auch im Bestand, wo über das Rohrnetz quasi nichts bekannt ist, funktionieren? Würdet ihr mir empfehlen, das Ding näher unter die Lupe zu nehmen, oder ist es so exotisch, wie es aussieht?
Zusätzlich zu den variantenspezifischen Fragen würde ich euch bitten, meine folgenden Fragen zu beantworten:
- Welche Variante würdet ihr bevorzugen, und warum?
- Welche Variante ist Quatsch?
- Welche erlaubt den besten, regelbarsten, effizientesten Betrieb?
- Welche ist am günstigsten Umzusetzen?
- Welche macht in Hinblick auf eine spätere Nutzung einer WP als Wärmeerzeugung Sinn, welche nicht, und warum?
- Welche Variante funktioniert am besten bei niedrigem Wärmebedarf und zu großem Wärmeerzeuger? (Vermeidung von Taktbetrieb - großes Problem bei uns)
- Welche der Varianten ist tendenziell am anfälligsten gegenüber nicht vorhandenen Detailinformation zum existierenden Rohrnetz? (habe keinerlei Dokumentation des Netzes).
Bin schon sehr gespannt auf eure Einschätzungen!
Viele Grüße
dummtüch