Frickelmaster
Threadstarter
- Mitglied seit
- 03.09.2013
- Beiträge
- 2
Hallo zusammen,
sorry, wenn ich mit der Tür ins Haus respektive den Heizungskeller falle... ist in Foren normalerweise nicht meine Art! Aber leider bin ich relativer Laie mit mit fundiertem Halbwissen, der gern einen Rat bzw. eine Bewertung von Profis hätte.
In der Nacht vom vergangenen Sonntag auf Montag ist meine Heizungsanlage abgebrannt. Es war eine betagte Kohle-Zentralheizung, die Brandursache ist noch unklar (möglicherweise elektrischer Defekt). Mein Wohnort ist eine ehemalige Zechenstadt, der Vorbesitzer meines Hauses war bei dieser Steinkohlenzeche beschäftigt und hat Anthrazitkohle kostenlos als Deputat bekommen. Daher die Kohleheizung. Das bisschen Arbeit, was eine solche Heizung macht, habe ich gern in Kauf genommen, da die Betriebskosten vergleichsweise niedrig waren. Die Heizungsanlage wollte ich weiter betreiben bis entweder der Austausch wegen geänderter Emissionsvorschriften erforderlich geworden oder ein Defekt aufgetreten wäre. Den Gasanschluss hat der Vorbesitzer bereits bis in den Keller legen lassen. Ein Zähler ist noch nicht vorhanden, aber das ist ja das geringste Problem.
OK, das mit dem "Defekt" hatte ich etwas anders gemeint - ein Brand ist nicht ganz so lustig. Die Anlage ist jetzt jedenfalls Schrott, da die gesamte Steuerungselektrik verbrannt ist und Ersatzteile so gut wie nicht mehr zu bekommen sind. Bei einem Auto würde man es wirtschaftlicher Totalschaden nennen. Zudem wurden die Mischbatterien im Badezimmer irreparabel beschädigt, da die Feuerwehr wegen des in den Rohren und im Brauchwasserbehälter kochende Wasser die Ausläufe zum Druckabbauöffnen musste, um das Bersten irgendwelcher Komponenten (Rohre oder Brauchwasserbehälter) zu verhindern.
Fazit: wir stehen im gesamten Haus ohne warmes Wasser, im Badezimmer aufgrund der defekten Armaturen sogar komplett ohne Wasser da. Insofern brennt die Geschichte natürlich auf den Nägeln.
Da ich in Sachen aktueller Heizungstechnik ziemlich ahnungslos bin, habe ich mir von drei ortsansässigen Heizungsinstallateuren Angebote machen lassen. Dies wurde auch von meiner Gebäudeversicherung so gefordert. Zwei dieser Angebote liegen mir seit heute Abend vor, preislich liegen sie auf ungefähr einem Level. Das dritte Angebot wird vermutlich morgen eintreffen.
Installateur A bietet eine Anlage vom Typ Brötje WGB-K20E LL EcoTherm Plus (max. 20 kW) mit ISR Plus LMS14 und Pumpe an. Diese Anlage hat einen eingebauten Brauchwasserspeicher von 60 Litern.
Installateur B bietet eine Anlage vom Typ Viessmann Vitodens 300-W 19 kW mit Brauchwasserspeicher Vitocell 100-W (Größe 160 Liter) an.
Installateur C hat bislang noch kein Angebot gefaxt, sagte aber nach Inaugenscheinnahme der alten Anlage, dass er eine 13 kW-Anlage anbieten wird. Hersteller wird entweder Viessmann oder Buderus sein.
Die alte Steinkohle-Anlage wird auf dem Typschild mit einer Leistung von 23 kW angegeben, der Brauchwasserspeicher ist 130 Liter groß. Unser Haus ist eine Doppelhaushälfte (Baujahr 1978 ) mit ca. 140 qm zu beheizende Fläche inkl. Wintergarten (BJ 1995). Es sind überall klassische Heizkörper verbaut, die Ende der 1990er Jahre installiert wurden. Bislang sind noch keine einstellbaren Thermostatventile verbaut, was aber nach meinem (siehe oben) "fundierten Halbwissen" eine Voraussetzung für die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs ist. Daher wird eine Gasbrennwertheizung vermutlich nicht so effizient arbeiten können wie sie es eigentlich könnte.
Alle Installateure haben die alte Anlage besichtigt. Nur einer hat vom hydraulischen Abgleich gesprochen, die anderen haben das Thema nicht angesprochen. Keiner der Installateure hat den künftigen Wärmebedarf berechnet, sondern - so vermute ich - nur aufgrund der Angabe auf der alten Anlage und meinen Angaben zum Haus und der zu beheizenden Fläche geschätzt. Ist das ein gangbarer Weg oder eher suboptimal?
Meine Frau hat eingewandt, dass sie gern wieder baden würde. Ist dafür der doch relativ kleine Brauchwasserspeicher der Brötje-Anlage ausreichend? Der Installateur sagte, dass diese 60 Liter auf rund 60 Grad aufgeheizt würden. Sobald diese Wassermenge verbraucht sei, würde die Anlage ähnlich einem Durchlauferhitzer arbeiten und das Wasser würde mit ungefähr 45 Grad aus der Leitung kommen. Ist das zum Baden (für Frauen!!! ;-)) ausreichend? Ist das so korrekt, was der Installateur erzählt hat oder sollte man auch für die Brötje-Anlage einen größeren Brauchwasserspeicher wählen?
Ist es auch ohne einstellbare Thermostatventile und dem dadurch nicht durchführbaren hydraulischen Abgleich möglich, eine für die Brennwerttechnik ausreichend niedrige Rücklauftemperatur zu erreichen? Oder sind dann weitere technische Vorkehrungen zu treffen, um die neue Anlage einigermaßen effizient zu betreiben? Eine Nachrüstung ist auf jeden Fall geplant, allerdings aufgrund der Finanzen noch nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
Sollte ich mit meinem laienhaften Wissen daneben liegen, dürft Ihr mich natürlich gern in der Luft zerreissen und meine Aussagen korrigieren!
Da wir natürlich schnellstens in Absprache mit der Versicherung einem Installateur einen Auftrag erteilen möchten und müssen, wäre es klasse, wenn Ihr mir auf die Sprünge helfen und vielleicht sogar aufgrund der obigen Angaben eine Empfehlung aussprechen könntet. Tendiert Ihr eher zur Brötje-Anlage oder zum Viessmann-Angebot?
Fragen über Fragen - Euch schon jetzt vielen Dank fürs Lesen und für Eure Unterstützung!
Grüssings
Armin
sorry, wenn ich mit der Tür ins Haus respektive den Heizungskeller falle... ist in Foren normalerweise nicht meine Art! Aber leider bin ich relativer Laie mit mit fundiertem Halbwissen, der gern einen Rat bzw. eine Bewertung von Profis hätte.
In der Nacht vom vergangenen Sonntag auf Montag ist meine Heizungsanlage abgebrannt. Es war eine betagte Kohle-Zentralheizung, die Brandursache ist noch unklar (möglicherweise elektrischer Defekt). Mein Wohnort ist eine ehemalige Zechenstadt, der Vorbesitzer meines Hauses war bei dieser Steinkohlenzeche beschäftigt und hat Anthrazitkohle kostenlos als Deputat bekommen. Daher die Kohleheizung. Das bisschen Arbeit, was eine solche Heizung macht, habe ich gern in Kauf genommen, da die Betriebskosten vergleichsweise niedrig waren. Die Heizungsanlage wollte ich weiter betreiben bis entweder der Austausch wegen geänderter Emissionsvorschriften erforderlich geworden oder ein Defekt aufgetreten wäre. Den Gasanschluss hat der Vorbesitzer bereits bis in den Keller legen lassen. Ein Zähler ist noch nicht vorhanden, aber das ist ja das geringste Problem.
OK, das mit dem "Defekt" hatte ich etwas anders gemeint - ein Brand ist nicht ganz so lustig. Die Anlage ist jetzt jedenfalls Schrott, da die gesamte Steuerungselektrik verbrannt ist und Ersatzteile so gut wie nicht mehr zu bekommen sind. Bei einem Auto würde man es wirtschaftlicher Totalschaden nennen. Zudem wurden die Mischbatterien im Badezimmer irreparabel beschädigt, da die Feuerwehr wegen des in den Rohren und im Brauchwasserbehälter kochende Wasser die Ausläufe zum Druckabbauöffnen musste, um das Bersten irgendwelcher Komponenten (Rohre oder Brauchwasserbehälter) zu verhindern.
Fazit: wir stehen im gesamten Haus ohne warmes Wasser, im Badezimmer aufgrund der defekten Armaturen sogar komplett ohne Wasser da. Insofern brennt die Geschichte natürlich auf den Nägeln.
Da ich in Sachen aktueller Heizungstechnik ziemlich ahnungslos bin, habe ich mir von drei ortsansässigen Heizungsinstallateuren Angebote machen lassen. Dies wurde auch von meiner Gebäudeversicherung so gefordert. Zwei dieser Angebote liegen mir seit heute Abend vor, preislich liegen sie auf ungefähr einem Level. Das dritte Angebot wird vermutlich morgen eintreffen.
Installateur A bietet eine Anlage vom Typ Brötje WGB-K20E LL EcoTherm Plus (max. 20 kW) mit ISR Plus LMS14 und Pumpe an. Diese Anlage hat einen eingebauten Brauchwasserspeicher von 60 Litern.
Installateur B bietet eine Anlage vom Typ Viessmann Vitodens 300-W 19 kW mit Brauchwasserspeicher Vitocell 100-W (Größe 160 Liter) an.
Installateur C hat bislang noch kein Angebot gefaxt, sagte aber nach Inaugenscheinnahme der alten Anlage, dass er eine 13 kW-Anlage anbieten wird. Hersteller wird entweder Viessmann oder Buderus sein.
Die alte Steinkohle-Anlage wird auf dem Typschild mit einer Leistung von 23 kW angegeben, der Brauchwasserspeicher ist 130 Liter groß. Unser Haus ist eine Doppelhaushälfte (Baujahr 1978 ) mit ca. 140 qm zu beheizende Fläche inkl. Wintergarten (BJ 1995). Es sind überall klassische Heizkörper verbaut, die Ende der 1990er Jahre installiert wurden. Bislang sind noch keine einstellbaren Thermostatventile verbaut, was aber nach meinem (siehe oben) "fundierten Halbwissen" eine Voraussetzung für die Durchführung eines hydraulischen Abgleichs ist. Daher wird eine Gasbrennwertheizung vermutlich nicht so effizient arbeiten können wie sie es eigentlich könnte.
Alle Installateure haben die alte Anlage besichtigt. Nur einer hat vom hydraulischen Abgleich gesprochen, die anderen haben das Thema nicht angesprochen. Keiner der Installateure hat den künftigen Wärmebedarf berechnet, sondern - so vermute ich - nur aufgrund der Angabe auf der alten Anlage und meinen Angaben zum Haus und der zu beheizenden Fläche geschätzt. Ist das ein gangbarer Weg oder eher suboptimal?
Meine Frau hat eingewandt, dass sie gern wieder baden würde. Ist dafür der doch relativ kleine Brauchwasserspeicher der Brötje-Anlage ausreichend? Der Installateur sagte, dass diese 60 Liter auf rund 60 Grad aufgeheizt würden. Sobald diese Wassermenge verbraucht sei, würde die Anlage ähnlich einem Durchlauferhitzer arbeiten und das Wasser würde mit ungefähr 45 Grad aus der Leitung kommen. Ist das zum Baden (für Frauen!!! ;-)) ausreichend? Ist das so korrekt, was der Installateur erzählt hat oder sollte man auch für die Brötje-Anlage einen größeren Brauchwasserspeicher wählen?
Ist es auch ohne einstellbare Thermostatventile und dem dadurch nicht durchführbaren hydraulischen Abgleich möglich, eine für die Brennwerttechnik ausreichend niedrige Rücklauftemperatur zu erreichen? Oder sind dann weitere technische Vorkehrungen zu treffen, um die neue Anlage einigermaßen effizient zu betreiben? Eine Nachrüstung ist auf jeden Fall geplant, allerdings aufgrund der Finanzen noch nicht zum jetzigen Zeitpunkt.
Sollte ich mit meinem laienhaften Wissen daneben liegen, dürft Ihr mich natürlich gern in der Luft zerreissen und meine Aussagen korrigieren!
Da wir natürlich schnellstens in Absprache mit der Versicherung einem Installateur einen Auftrag erteilen möchten und müssen, wäre es klasse, wenn Ihr mir auf die Sprünge helfen und vielleicht sogar aufgrund der obigen Angaben eine Empfehlung aussprechen könntet. Tendiert Ihr eher zur Brötje-Anlage oder zum Viessmann-Angebot?
Fragen über Fragen - Euch schon jetzt vielen Dank fürs Lesen und für Eure Unterstützung!
Grüssings
Armin