Festlegung des Enddrucks in einer Heizungsanlage

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Melidphagidae

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Hallo zusammen,
bei der Überprüfung meines defekten MAGs bin ich auf das Berechnungtool von rsp.reflex-winkelmann.com gestoßen. Mit den meisten Parametern komme ich soweit klar, dass ich sie für mich hinreichend interpretieren kann - und ihre Auswirkung auf das Rechenergebnis. Aber beim Wert für den Enddruck scheitere ich, obwohl der eine signifikante Auswirkung hat.
Die Anlage steht im DG eines kl. Doppelhauses, im Keller, EG, OG und DG sind Heizkörper. Der Pufferspeicher mit 500l steht ebnfalls im DG. Gespeist wird er von Solarthermie bzw. Gasbrennwerttherme. Brauchwassererwärmung erfolgt mitttels externem Wärmetauscher. Das Berechnungtool kommt bei meinen Annahmen auf ca. 600 l.
Als statischen Druck nehme ich 0,2 bar. weil über dem MAG nicht mehr viel Wassersäule steht. Der max. zulässiger Betriebsdruck (PMS) Heizung der Therme (ZBR 16-3 A 23) ist 3 bar. Nach meinem Verständnis müsste das auch der Enddruck sein.
Ansprechdruck Sicherheitsventil 6 bar
Mindestbetriebsdruck 1 bar
minimaler Zulaufruck auch 1 bar
Verdampfungsdruck lasse ich bei der Vorbelegung von 0 bar

Wenn ich den Enddruck auf niederige Werte, also z.B. passend zum max. Betreibsdruck der Therme mit 3 bar eingebe, müsste ich laut diesem Tool ein 80l MAG nehmen, bei 4 bar reicht ein 50l MAG und bei 2,5 bar bräuchte ich sogar ein 100l MAG.
Eingebaut war/ist ein 50l MAG, aber es gibt praktisch keinen Druckausgleich mehr sondern schnellen Druckverlust, besonders nach sonnigen Tagen, weshalb ich annehme, dass es defekt ist. Es kommt auch praktisch kaum Gas aus dem Ventil, wenn man den Stösel runterdrückt.
Da seit dem Einbau nichts an der Anlage verändert wurde, müsste es eigentlich (!!!???) die richtige Größe haben, aber bei 3 bar reicht es lt. og. Berechnung nicht. Was hat sich der Installateur damals gedacht??
Irgendwelche Leckstellen waren nirgends zu finden. Ich kann es mir also nur so erklären, dass ohne Ausgleichsvolumen beim Aufheizen schnell Überdruck erzeugt wird, der durch das Sicherheitsventil entweicht, aber beim Abkühlen fehlt das Volumen aus dem MAG mir der Folge, der Druck sinkt. Aktuell bei 80 C im oberen Teil des Pufferspeichers liegt der Anlagendruck schon knapp unter 3 bar.
Was mir auch nicht ganz klar ist: Wenn der Max-Druck 3 bar ist, das externe Sicherheitsventil aber erst bei 6 bar anspricht, sollte dann das Therme interne Sicherheitsventil den Druck auf 3 bar begrenzen? Wären diese 3 bar auch gleichzeitig der Enddruck für die Berechnung der MAG-Größe? Mit welchen Temperaturen muss man rechnen? Die Solarthermie liefert ja quasi unbegrenzt bis zum ggf. Verdampfen (was ich aber noch nie beobachtet habe).
Ich hoffe auf hilfreiche Antworten oder ggf. Rückfragen. Vielen Dank im Vorraus!
VG Meliphagidae
 

corsa

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Enddruck ist der Ansprechdruck deines Sicherheitsventils -0,5 , also 2,5.
Das externe Sicherheitsventil mit 6 bar ist entweder für Solar oder Trinkwasser und somit für die Berechnung irrelevant
 

Melidphagidae

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Danke @corsa
Wenn ich also
Enddruck ist der Ansprechdruck deines Sicherheitsventils -0,5 , also 2,5.
Das externe Sicherheitsventil mit 6 bar ist entweder für Solar oder Trinkwasser und somit für die Berechnung irrelevant
mit 2,5 bar rechne, kommen 80 l MAG raus. Wie konnte die Anlage dann jahrelang gut funktionieren ohne dass ich nach guten Solarthermie-Tagen Wasser in den Heizkreislauf hätte nachfüllen müssen. Ok, ein paar mal musste es sein, aber bei weitem nicht so oft.
Lohnt der Aufwand für 80 l statt 50 l? Mit allen Folgen: Anschlußmaß ändern von 33/4" auf 1", neues Kappenventil einbauen,...und das alles in beengten Verhältnissen.
Oder wieder 50l nehmen und hoffen, dass es lange hält?
Was meint ihr, was sagt eure praktische Erfahrung im Gegensatz zum Berechnungstool?
VG Melipahagidae
 

wpuser

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Berechnung der MAG-Größe
Die MAG Größe hat mit dem Druck nichts zu tun. Die wird passend zur Füllmenge der Anlage ausgewählt. Brutto 10%, weil sich Wasser bei den üblichen Temperaturdifferenzen um die 4% dehnt. Das MAG ist halb voll mit Luft, also passen die 10% sehr gut. Hast du z.Bsp. 500Liter Wasser in deiner Anlage, gehört ein mindestens 50Liter MAG hinein. Größer spielt keine Rolle. Nur viel kleiner wäre schlecht, weil durch unzureichendes Volumen des MAG, der Druck steigen könnte, wodurch das Sicherheitsventil öffnet und Heizwasser austritt.
 

corsa

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Oder wieder 50l nehmen und hoffen, dass es lange hält?
Ich würde erstmal den Vordruck vom Ausdehnungsgefäss wieder auffüllen und ausprobieren.

Es kommt auch praktisch kaum Gas aus dem Ventil, wenn man den Stösel runterdrück
Denn das scheint ja leer zu sein und damit funktionslos. Der Vordruck sollte auch regelmässig bei der Wartung geprüft werden, da sich dieser im Laufe der Zeit verringern kann
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Enddruck ist der Ansprechdruck deines Sicherheitsventils -0,5 , also 2,5.
Nein. Der ENDDRUCK ist DER Druck der sich in der Anlage bei gewissem Fülldruck bei der maximalen Betriebs-Temperatur ergibt. DER sollte bei maximal 2,5 bar LIEGEN.
 
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