Heizpatrone oder BWWP in ungeheiztem Keller?

Diskutiere Heizpatrone oder BWWP in ungeheiztem Keller? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Das Thema Heizungstausch ist bei uns irgendwie richtig verhext und erneut stehen alle Planungen in Frage. Aktuell sieht es wohl so aus, dass wir...

EFH1923

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Das Thema Heizungstausch ist bei uns irgendwie richtig verhext und erneut stehen alle Planungen in Frage.

Aktuell sieht es wohl so aus, dass wir für eine WP wohl kein Angebot für unter 40.000 EUR bekommen werden. Von 2021 auf 2022 sind offenbar die Preise um 20% und von 2022 auf 2023 um nochmals 29% durchschnittlich gestiegen. Die sollen sich ihre Wärmepumpen sonst wo hinstecken. Ob die Preissteigerung politisch angeheizt oder eine geopolitische Folge sind, weiß ich nicht, aber das Handwerk scheint gut mitzuverdienen und die Hersteller werden auch nicht drauflegen, selbst wenn sie jetzt ordentlich die Produktion ausgeweitet haben.

Aber zurück zu unserer Situation. Es wird wohl eine wandhängende Gastherme und aktuell sind noch zwei Optionen im Rennen. Die eine wäre ein nebengestellter WW-Speicher mit Heizstab und die zweite wäre eine Brauchwasserwärmepumpe im Keller. Wir haben PV und im Sommer müsste der locker für WW reichen (teilweise bis zu 15 kWh Überschuss pro Tag).

Unser Keller ist unbeheizt und die Gastherme kommt wieder direkt unters Dach und würde den Keller daher nicht aufheizen. Die Kellerwände sind nicht isoliert, weshalb der Keller tendenziell auch wenn´s richtig kalt wird etwas von der "Erdwärme" profitieren könnte. Der Sockelbereich des Hauses ist dagegen isoliert. Gefühlt / geschätzt haben wir i.d.R. 10-12° C im Keller. Reicht das aber aus, um hier ganzjährig eine BWWP wirtschaftlich sinnvoll damit zu betreiben. Als COP wird vielen Geräten ein Faktor 3 bei 7° angegeben, wenn ich das richtig gelesen habe. Im Winter dürfte es dann wohl weniger und im Sommer deutlich mehr sein. Wenn ich die Strom und Gaspreise vergleiche, haben wir hier aktuell auch 1:3, weshalb ich für mich rechne, dass selbst bei einem Faktor von 1:2 noch alles im grünen Bereich wäre, weil ich ja im Sommer billigen PV-Strom nutzen kann, der mir selbst gerade mal etwas unter 10 Cent bringen würde, wenn ich ihn verkaufe.

BWWP hätte für uns übrigens noch zwei spezielle Vorteile. Wir könnten im Sommer unseren Keller entfeuchten und wir würden unser Dachgeschoss nicht mehr durch einen WW-Speicher unterm Dach ungewollt zusätzlich aufheizen.

Die zweite Option mit dem Heizstab hätte auch Vor- und Nachteile. Aktuell sieht es so aus, dass der kleinste Heizstab wohl 2 kW haben würde. Unsere PV schafft es aber gerade wenn es heiß ist gerade mal 2,5 kW, weshalb hier gut passiere kann, dass wir einen Teil Netzstrom mitverwenden müssten. Der WR schaltet bei hohen Außentemperaturen regelmäßig runter und gibt hier nicht die Maximallast frei. Es gibt offenbar auch Heizstäbe, die speziell für solche Zwecke entworfen wurden, aber die Kosten dann wieder gleich fast einen vierstelligen Betrag. Unser Problem ist aber unser kalkhaltiges Wasser, wo ich nicht weiß, wie oft wir hier einen Neuen kaufen müssen. Diese Lösung wäre aber insgesamt wohl in unserem Fall am einfachsten zu realisieren. Ich würde wohl den Heizstab nachmittags 2-3 Stunden laufen lassen und dann am Morgen die Akkus noch etwas leer ziehen, damit hier gleich genug Platz für die ersten Sonnenstunden am Morgen frei wird.

Was meint ihr? Kann eine BWWP ganzjährig im ungeheizten Keller Sinn machen oder würdet ihr die Lösung mit dem Heizstab vorziehen?
 
cephalopod

cephalopod

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Definitiv BWWP.
Man kann an die BWWP auch Luftrohre anschließen, um die Zu- bzw. Abluft aus i.d.R bis zu 10 m Entfernung anzusaugen, bzw. zu blasen.
Evtl. kannst du ja ein oder beide Rohre nach Außen führen?
Ggf. auch je nach Jahreszeit umschaltbar.
 

EFH1923

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Bei der BWWP habe ich halt nur die Befürchtung, dass die im Winter extrem "suboptimal" läuft, wenn die Kellertemperatur gegen 10° C tendiert.

Wenn ich aber umgekehrt rechne, dass ich wohl bei einem HB für einen WW-Speicher mit Heizpatrone schnell 1500-2000 EUR los bin und BWWP i.d.R. selbst für einen Listenpreis für 3000 EUR verkauft werden, würde mich die BWWP schon mehr reizen. Nachteil der BWWP ist vor allem, dass bei uns hier etwas an den WW-Leitungen umgebaut werden muss, was zusätzlich Geld kostet. Dafür sollte die Maßnahme aber nach § 35c EStG begünstigt sein, so dass ich ganz ohne viel Papierkram 20% von der Arbeitsleistung und vom Material incl. BWWP vom Finanzamt zurückbekommen würde.

Das mit den Rohren habe ich auch schon angedacht. Ich würde in einem größeren Raum die "warme" Luft ansaugen und im kleineren Aufstellraum wieder austrete lassen. Über dem Aufstellraum ist die Decke gut isoliert, so dass der Wohnraum darüber nicht zu sehr auskühlen dürfte. Insgesamt hätte ich im Keller einen Raumverbund von 35qm mit 2 m Höhe. Die BWWP hätte damit vermutlich genug Kellervolumen, welches genutzt werden könnte.

Ich finde nur leider nirgends Erfahrungsberichte, wie effektiv ein BWWP in einer solchen Konstellation arbeitet. Manche haben dies wohl auch schon angedacht und wieder verworfen oder es stand bei den anderen eine Gastherme neben der BWWP. Bei uns ist aber keine Wärmequelle im Keller, sondern lediglich das Sandsteinfundament kann quasi die "Wärme im Erdreich" etwas weitergeben.
 
casi-52074

casi-52074

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Hallo,

also die WP kühlt den Raum nur marginal runter. Bei uns läuft die 300l WP ca 4h am Tag. Das kühlt den Raum dann um 1,5 Grad. 1-2 h Später haben wir wieder die alte Temperatur. Der Keller wird bei uns auch nicht geheizt aber die Therme steht im selben Raum. Ist aber eine Brennwert und die heizt da auch nix auf. Bei uns sieht das so aus. Da haut am meisten die Temperatur des Zulaufwassers rein, und bei mir, dass ich im Winter noch öfters bade. :)

Dirk
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EFH1923

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@casi-52074
Das macht mir Mut. Bei uns wird normalerweise 3 Mal am Tag geduscht, wenn nicht gerade Gartenarbeiten oder Sport auf dem Programm standen ;-)

Der Ansaugtemperatur zufolge, gibt die Brennwerttherme aber doch etwas Wärme an den Raum ab. Bei uns ist der Keller im Winter tendenziell kälter. Ihr seid dann aber wohl selbst bei 12° C Ansaugtemperatur mit 60 kWh im Winter auf den Monat hingekommen, was dann wohl unseren Verhältnissen entsprechen könnte. Selbst im Februar haben wir dieses Jahr rund 80 kWh ins Netzeingespeist, womit dann eine BWWP eventuell helfen könnte, hier mehr vom selbst erzeugten Strom zu nutzen. Ganz klappt dies ja nie und selbst mit Speicher ist mal zu viel und mal zu wenig Strom vorhanden.

Dir jedenfalls vielen Dank für diese Infos. Nur schade, dass Euer Modell der BWWP bei uns nicht die Kellertreppe hinter passt. Der Durchmesser ist für uns ein paar Zentimeter zu breit. Davon abgesehen brauche in einen Installateur und muss dann nehmen, was die mir anbieten.

Eine Brennwert Gastherme sorgt für keinerlei Erwärmung des Raumes, in dem sie hängt.
Ich bin bisher immer davon ausgegangen, dass selbst eine Brennwerttherme etwas Wärme an den Raum abgibt. Sicherlich sind die gut isoliert aber schon das Abgasrohr wird doch etwas Restwärme abgeben. Und auch alle Heizungsrohre werden ja gewöhnlich isoliert, aber gerade am Anschluss wird ja dennoch etwas Wärme verloren gehen. Wir hatten ja bisher eine Vitodens 333 und die hat alleine mit ihrem WW-Speicher in der Übergangszeit oft so viel Abwärme erzeugt, dass man lange auf die eigentliche Heizung im DG verzichten konnte.
 
cephalopod

cephalopod

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Sicherlich sind die gut isoliert aber schon das Abgasrohr wird doch etwas Restwärme abgeben.
Nö, genau DAS ist das allerkälteste Rohr der gesamten Installation.
Bei Frost sogar kühler als der Kaltwasserzulauf.
Die Abgastemperatur sollte idealerweise nicht über 60 °C liegen und bei einem LAS liegt um das Rauchrohr das konzentrische Frischluftansaugrohr.
Daher ist auch alles aus Kunststoff (auch aus Korrosionsgründen).
 

EFH1923

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@cephalopod
Danke auch für dieses Feedback. Das bedeutet dann, dass es praktisch kein Nachteil oder Hinderungsgrund ist, dass unsere Therme im DG und die BWWP in den Keller soll.

Ich lerne hier noch ständig hinzu und habe leider auch das Gefühl, dass die Fachleute vermutlich optimale Lösungen planen könnten, aber dies dann aus Zeit und Wirtschaftlichkeitsgründen dann doch nicht tun. Die bewegen sich nach meinem Eindruck lieber in sicherem Fahrwasser und bleiben gerne bei Standardlösungen, die sie schon oft praktisch umgesetzt haben. Vor fast zwei Jahrzehnten war ich mir sicher, dass ich für uns die optimale Lösung gefunden habe, wie wir die Bude mit wenig Gas warm bekommen, ohne hierfür bis zum Lebensende einen Kredit abbezahlen zu müssen. Und jetzt stellt sich plötzlich heraus, dass die Vorteile der damaligen Planung die Umrüstung für eine WP erschweren bzw. wir jetzt wohl nochmals einen Kompromiss mit Brennwerttherme einschlagen müssen, bis dann wohl in zwei Jahrzehnten WP oder eine andere heute noch unbekannte Technik zum preiswerten Standard geworden ist.
 

niggl

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Nur schade, dass Euer Modell der BWWP bei uns nicht die Kellertreppe hinter passt.
Das enge Treppenhaus zum Keller war bei mir auch ein Kriterium. Wir haben dann die Bosch Compress 5000 DW (CS5001 DW 200 C) - also 200 Liter - bestellt.

Dafür sollte die Maßnahme aber nach § 35c EStG begünstigt sein, so dass ich ganz ohne viel Papierkram 20% von der Arbeitsleistung und vom Material incl. BWWP vom Finanzamt zurückbekommen würde.
Guter Hinweis, danke!
 

CalibraTraum

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Dafür sollte die Maßnahme aber nach § 35c EStG begünstigt sein, so dass ich ganz ohne viel Papierkram 20% von der Arbeitsleistung und vom Material incl. BWWP vom Finanzamt zurückbekommen würde.
Welche man 3 Jahre hintereinander einreichen muss um die vollen 20% zu bekommen.
7%+7%+6%
Rechnung und Fachunternehmerbescheinung reichen da völlig aus.
 

EFH1923

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Das enge Treppenhaus zum Keller war bei mir auch ein Kriterium. Wir haben dann die Bosch Compress 5000 DW (CS5001 DW 200 C) - also 200 Liter - bestellt.
Ich denke aktuell über die Daikin Altherma M HW 200 nach. Die ist rund 10 cm niedriger, was für uns wohl besser wäre, weil auch unser Keller teilweise nur 2m hat.

Welche man 3 Jahre hintereinander einreichen muss um die vollen 20% zu bekommen.
7%+7%+6%
Rechnung und Fachunternehmerbescheinung reichen da völlig aus.
Ehrlich gesagt komme ich langsam selbst ins Schleudern, ob ich mich hier nicht geirrt habe. Im Januar 2023 sollte das Gedöns mit den Bescheinigungen vereinfacht werden, aber wenn Ministerialbeamte mit der Politik im Rücken erst mal loslegen, bleibt vom Willen der Vereinfachung stets nur noch mehr Bürokratie übrig.


Ich muss mich hier wohl selbst nochmals genauer einlesen und das mit den zuständigen Fachstellen klären. Herr Kretschmann aus Baden-Württemberg hat vollkommen Recht. Deutschland wird aufgrund der ausufernden Bürokratie unregierbar und dafür ist gerade im Umweltbereich derzeit die Partei Die Grünen verantwortlich. Nur blöd, dass er der gleichen Partei angehört, aber so gesehen ist es bei ihm dann Insiderwissen, wenn er prophezeit, dass wir quasi im Chaos versinken ;-)
 
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