Alles Schwachsinn, was hier steht. — Wenn Amortisation keine große Rolle spielt.
Kalt ist prima, je kälter desto geringer die Verluste in den Solarmodulen, damit steigt die Leistung bei gleicher Helligkeit.
Die PV-Module sind für diesen Zweck senkrecht zu montieren (zB Fassadenmontage) und das Thema Schnee ist keines mehr. Idealerweise grob in Richtung Süden oder Süd-Ost, dann taut Morgenreif früh ab und man hat den Rest des Tages mehr Ertrag. Vorsicht mit dem niedrigen Sonnenstand und Dachvorsprüngen, die rasch lange Schatten werfen.
Am Dach sind je nach regionalen Bauvorschriften nur dachparallele PV-Anlagen problemlos realisierbar. Aufständerungen sind auch der Windlast besonders ausgesetzt, das kann problematisch sein.
Wichtig sind auch die lokalen Erfahrungen mit dem Klima vor Ort. Es macht einen Unterschied ob man über dem winterlichen Nebel haust und auch, ob die Anlage in einem feuchten, engen Tal oder in einer luftigen Gegend betreibt.
Auch im Dezember und Jänner gibt es Erträge, 100 bis 150 Watt für ein paar Stunden sind ja wirklich nicht viel. In Durchschnittslagen kann man im Dezember gut 10% Ertrag vom Sommer-Optimum rechnen. Wenn man bedenkt, dass dieser Ertrag in einem Drittel der Zeit vom Sommer zustandekommt sieht man, dass die Momentanleistung gar nicht so arg einbricht.
Der Tipp mit PVGIS wurde ja schon gegeben. Da kann man sich den Ertrag auch stundenweise (!) mit den eigenen Parametern Anwinkelung, Orientierung der Module und deren Leistung nebst Wirkungsgrad ansehen. Das kommt in Durchschnittslagen gut hin.
Je nach Ausrichtung der Module ist eine Leistung von 40 Watt pro Modul mit 430 Wp an den allermeisten Tagen darstellbar. Bei dichter Bewölkung und Dauerschneefall wird der Wert aber nicht zu erreichen sein, an einem geschlossen bedeckten, aber helleren Tag ganz locker.
Die Erträge sind von November bis Februar derart volatil, dass eine PV-Anlage ohne Batterie nicht sinnvoll betrieben werden kann. Alleine das Durchziehen einer dickeren Wolke genügt, um ohne Batterie den Zusammenbruch der Stromversorgung zu verursachen.
Fehlausrichtung der PV-Module ist bei diffusem Licht völlig unkritisch. Und was oft nicht bedacht wird: eine geschlossene Schneedecke steigert die Helligkeit am Modul durch das am Boden reflektierte Licht!
Die nächste Frage: Inselanlage, Überschusseinspeisung oder Überschusseinspeisung mit Notstrom-Betrieb. Für einen Notstrombetrieb ist immer eine PV-Batterie erforderlich.
Einige PV- und Batterie- bzw. Hybrid-Wechselrichter sind insel- und notstromfähig, aber bei eingeschränkter Garantie. Die höhere Belastung der Bauteile zehrt spürbar an der Lebenserwartung.
Nicht jede notstromfähige Inselanlage ist "schwarzstartfähig" wenn die PV-Batterie leer ist. Damit ist gemeint, dass der Wechselrichter bei Netzausfall automatisch starten kann und die leere Batterie laden kann.
Die meisten Wechselrichter können für den Notstromfall eine Mindestmenge an Batterieenergie reservieren. In deinem Fall würde ich hier auf 50% und mehr gehen.
Und brauchen wir Drehstrom oder genügt eine einphasige Versorgung?
Über welche Energiemengen reden wir hier?
Du schreibst "150 W für 4 Stunden am Tag", das sind 600 Wh, nicht einmal eine Kilowattstunde. 0,6 kWh am Tag, das ist gar nichts!
Mit einer PV-Batterie der Größenordnung von 10 kWh kannst du also diese Strommenge für die nächsten 8 bis 10 Tage ohne jedes Nachladen bereitstellen … das ist technisch kein Problem.
Der "Leerlaufverlust" des Wechselrichters ist übrigens mit rund 20 bis 40 W einzukalkulieren, das ist in diesem Zusammenhang eine berücksichtigenswerte Größe: das ist eine halbe bis ganze Kilowattstunde am Tag!
4 bis 6 Module der 400-bis-430-Wp-Klasse an die Südfassade, einen Hybridwechselrichter wie den Fronius Symo Gen 24 plus oder Primo Gen24 6.0 plus mit einer BYD HVS 10.2-Batterie, dazu die passende Enwitec-Notstrom-Umschaltbox und du bist gut dabei.
Anbei noch das Ertragsdiagramm meiner PV-Anlage im Tiefland mit 6 Modulen Süd und 7 Modulen West vom Dezember 2023, der recht bescheiden war, am Anfang auch mit wenigen leichten Schneetagen. Wenn du die Werte auf ein Drittel reduzierst siehst du, was du ganz grob erwarten kannst.
Mit den skizzierten Leistungen und Kapazitäten lässt sich in meinen Augen eine verlässliche Stromversorgung für den durchgehenden (!) Betrieb einer Pelletheizung darstellen.
Mit dem Überschuss aus der PV-Anlage kann man den Bezug bei Gebäudenutzung spürbar reduzieren. Daher würde ich im Zweifel eher einen dreiphasigen 10-kW-Wechselrichter wählen, da dieser universell nützlich ist. Die Preisunterschiede sind im Ganzen betrachtet marginal.
Je nachdem wie das Haus genutzt wird ist eine PV-Erweiterung am Dach, die nur außerhalb der Schneezeiten Erträge liefert, interessant oder eben auch nicht.
Die allermeisten Wechselrichter haben zwei DC-Eingänge, woran man je ein PV-Modul-Feld derselben Ausrichtung in weiten Grenzen von 4 bis über 20 Modulen anschließen kann. Auch sind manche so leistungsfähig, dass man zwei gleichgroße (!) PV-Felder sorglos parallelschalten kann, zB Ost- und Westflächen.