Verschluss Schornstein / Heizungsrohre / Belüftung

[Kalus]

Hallo zusammen,

die Gasheizung entfällt. Es ist geplant, innerhalb eines nicht mehr genutzten Ziegelschornsteins (24cmX24cm innen) Heizungsrohre zu verlegen. Natürlich werden diese nach GEG/ENEV gedämmt. Die Rohre werden in den alten Schacht eingezogen. Ein Schornsteinrückbau würde hohe Gerüstkosten bedeuten. Der Schornstein wird dann über dem gedämmten Dach an der Spitze oben mit Belüftungsmöglichkeit (z.B. Betonkopf) verschlossen, um etwaiger Feuchtigkeitsansammlung entgegen zu wirken.

Da die Belüftung über den Betonkopf-Verschluss grundsätzlich noch gegeben ist und sein muss, ist jetzt meine Befürchtung, dass es dort evtl. zu einem nicht gewünschten größeren Zug kommt und so zu Energieverlust über den Luftzug über die Restwärme der Heizungsrohre trotz Heizungsrohrdämmung.

Meine Frage ist nun, ob ein Zug überhaupt bei einem solchen Verschluss auftreten könnte und falls ja, wie man den idealerweise unterbindet. Ein Einschütten von Perliten o.ä. möchte ich nicht, da im Falle eines Rohrdefekts es dann zu einer Riesensauerei kommt.

Ich möchte aber in jedem Fall Folgeschäden o.ä. vermeiden, also dass z.B. die Feuchtigkeit nicht mehr abgeführt wird. Dann würde ich eher den möglichen Energieverlust in Kauf nehmen.

Meine Ideen wären Folgende:

Möglichkeit 1: Man könnte in den Schornstein vor Verschluss z.B. geeignete Dämmung (z.B. Steinwolle) von oben bis unter die Dachdämmung in den Dachboden schieben. Dann wäre die Steinwolle unter der Dachhaut bzw. deren Dämmung und der obere Teil des Schornsteins noch frei und würde belüftet werden. Feuchtigkeit würde dann bis zur Steinwolle kommen und könnte dann über die Belüftung des Betonkopfes abtrocknen.

Möglichkeit 2: Da der Schornstein im obersten Geschoss unterhalb des Dachbodens geöffnet wird, könnte man auch über den Heizungsrohren Bauschaum relativ leicht einbringen und das darüber abdichten. Feuchtigkeit würde dann bis max. zur obersten Geschossdecke kommen und könnte dann über die Belüftung des Betonkopfes abtrocknen

Habt ihr hierzu Erfahrungen/Hinweise/Tipps/Vorschläge?

Beste Grüße
Kalus

 

[willi-heinrich]

Ist der Schornstein im gedämmten Dach isoliert? Sonst ist das Ding eine Wärmebrücke nach draussen…
Mir erscheint der Verschluss oberhalb der Heizungsrohre am sinnvollsten, dann wird eventueller Restzug auf den oberen Teil beschränkt. Wobei ohne Öffnung unten dürfte ohnehin kaum Zug entstehen.

 

[Kalus]

Der Verschluss per Bauschaum o.ä. wäre auch am Einfachsten zu realisieren.
Zum Dämmen des Schornsteins: Wenn damit eine Dämmverschalung im Spitzboden gemeint ist, dann nein ist er nicht. Man kommt allerdings praktisch nicht mehr ran, da die Deckenhöhe zu niedrig ist. Auch dagegen würde m.E. das Einbringen von Isomaterial helfen.

 

[willi-heinrich]

Ich meinte die Dämmung im gedämmten Teil des Hauses. Weil der Kamin ja quasi eine Aussenwand darstellt.

 

[cephalopod]

... um etwaiger Feuchtigkeitsansammlung entgegen zu wirken.

Wo soll denn die Feuchtigkeit herkommen, wenn der Schornstein oben verschlossen ist?
Warum willst du den Schacht belüften?

Wir haben auch einen Installationsschacht vom KG zum ausgebauten DG (in dem die Heizung hängt) und der ist NICHT belüftet.

 

[Kalus]

Ich meinte die Dämmung im gedämmten Teil des Hauses. Weil der Kamin ja quasi eine Aussenwand darstellt.

Wenn der Schornstein verschlossen ist und der Zug verhindert wird (das ist ja meine eigentliche Frage), dann wäre der Schornstein durch die Heizungsrohre eher eine Wärmeequelle als Kältebrücke.

Wo soll denn die Feuchtigkeit herkommen, wenn der Schornstein oben verschlossen ist?
Warum willst du den Schacht belüften?

Die Quelle gibt es noch: Der Teil des Schornsteins über dem Dach wird weiterhin feucht und der Stein wird durch den Regen durchnässst. Das zieht innen in den Schornstein. Daher die Belüftung.

Die Verbrennungsrückstände sind hygroskopisch und dann wandern die Salze in den Stein und werden an der Außenseite des Schornsteins bräunlich sichtbar (Versottung).

Wir haben auch einen Installationsschacht vom KG zum ausgebauten DG (in dem die Heizung hängt) und der ist NICHT belüftet.

Wenn der nicht übers Dach geht, ist das kein Problem. Wenn daran noch die Heizungsabgas hängt, dann trocknet die Heizung das.

Auch bei mir könnte man durch einen Rückbau unters Dach das Problem beseitigen. Dann könnte man den Schacht offen lassen. Das ist aber wegen Gerüst teuer.

 

[Techniker 2]

Gerade bei einem Kunden gesehen, der Schornstein wurde oben mit einer Beton -Gehwegplatte dauerhaft verschlossen, und die Solar-Anlage -rohre mit dem erforderlichen Steuerkabel wurden dann mit einer Glasperlen Schütt -Isolierung von ganz oben bis in den Keller versehen. Das klappt schon sehr viele Jahre dort so ohne die hier beschriebenen Nebenwirkungen..

Vorteil, wenn mal ein Solarrohr ausgetauscht werden müsste, nun dann wird einfach im Keller dort die versiegelte Wartungsklappe wieder geöffnet, damit die Schütt Isolierung dort einfach aufgefangen, um später wieder von oben auf dem Dachboden wieder verwendet zu werden kann... auch wenn eine spätere Generation (oder ein richtiger Regierungswechsel ohne die Dunkeln-Grünen im Nacken) den Schornstein wieder in Betrieb nehmen möchte, auch das ist damit überhaupt kein Problem

Und so sehen die Schütt Glasperlen aus...

 

[Kalus]

Gerade bei einem Kunden gesehen, der Schornstein wurde oben mit einer Beton -Gehwegplatte dauerhaft verschlossen, und die Solar-Anlage -rohre mit dem erforderlichen Steuerkabel wurden dann mit einer Glasperlen Schütt -Isolierung von ganz oben bis in den Keller versehen. Das klappt schon sehr viele Jahre dort so ohne die hier beschriebenen Nebenwirkungen..

Wie gesagt, ein Einschütten von Perliten o.ä. möchte ich nicht, da im Falle eines Rohrdefekts es dann zu einer Riesensauerei kommt.

Im Keller werden die Heizungsrohre un der Decke eingeführt und das geht nicht anders. Eine Klappe gibt es da nicht. Wenn dann in irgendeinem Stockwerk das Rohr leckt und man die Wand aufmachen muss, dann freut sich der Bewohner über üble "Gesiffe" in seiner Küche.

 

[cephalopod]

Wann hat denn das letzte Mal bei dir ein Heizungsrohr geleckt?

 

[Installer]

Ein Schornsteinrückbau würde hohe Gerüstkosten bedeuten.

Die beste Möglichkeit ist und bleibt der Rückbau, und sowas geht heutzutage mit einem Kran den fast jeder gute Dachdeckerbetrieb hat.
Alles andere ist doch nur halber Kram wie du selbst schreibst, und hat irgendwelche Nachteile in deinen Augen.

Gruß Installer

 

[Techniker 2]

Zitat: Wie gesagt, ein Einschütten von Perliten o.ä. möchte ich nicht, da im Falle eines Rohrdefekts es dann zu einer Riesensauerei kommt.

Und im übe -ringen sind Glasperlen nicht mit Ihrer Perlite zu vergleichen, denn das sind wirklich Welten dazwischen..

Glasperlen..

Perlite...

 

[Dr Schorni]

Glasperlen..

 

[Kalus]

Wann hat denn das letzte Mal bei dir ein Heizungsrohr geleckt?

Vor ca. 2-3 Jahren. Da war ein so kleines Loch, so dass der Druck in der Heizungsanlage erst nach 2-3 Wochen quasi auf null war.

 

[Kalus]

Und im übe -ringen sind Glasperlen nicht mit Ihrer Perlite zu vergleichen, denn das sind wirklich Welten dazwischen..

Glasperlen..

Sind das die, die man eigentlich zum Glasperlenstrahlen verwendet? Nimmt man da den größten Durchmesser?