Pelletpreisentwicklung

Diskutiere Pelletpreisentwicklung im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Was mich etwas schockt ist die aktuelle Preisentwicklung für Pellets. Es hieß immer, die Preise sind sehr stabil etc blabla und jetzt sehe ich...

Nano

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Was mich etwas schockt ist die aktuelle Preisentwicklung für Pellets. Es hieß immer, die Preise sind sehr stabil etc blabla und jetzt sehe ich einen Anstieg um 70-80% in den letzten 3 Monaten :eek:, ich habe noch für 210 €/t gekauft, jetzt liegen wir deutlich über 300 €. Weiß jemand etwas Genaueres zu den Ursachen, der Anstieg ist ja recht ungewöhnlich ?

Edit: Folgendes gefunden - siehe unten. Von allen Pelletbefürwortern wird immer gesagt, dass dort Abfallholz etc verarbeitet wird (wenn man auf die Herkunft achtet), da frage ich mich natürlich wieso der Pelletpreis dann vom int. Holzpreis abhängt - muss ich meinen neuen Pelletkessel wieder raushauen ? :oops:
Preise.png
 
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Hausdoc

Hausdoc

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Weiß jemand etwas Genaueres zu den Ursachen, der Anstieg ist ja recht ungewöhnlich ?
Das wird noch deutlich teurer.

Grund: Einige Pellethersteller (z.b. Binderholz) dachen, so könne man die ganzen Holzabfälle zu Pellets pressen und so vergolden. Der Schuß ging nach hinten los und die Pelletqualität teils fragwürdig. Seit dem wird teures Hartholz zugemischt. Logisch: kostet mehr.

Aktuell kosten Pellet 13 ct/KWH . Eine mögliche Anhebung auf regulären MWST Satz ist da noch nicht berücksichtigt
 

KarlZei

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Von allen Pelletbefürwortern wird immer gesagt, dass dort Abfallholz etc verarbeitet wird (wenn man auf die Herkunft achtet), da frage ich mich natürlich wieso der Pelletpreis dann vom int. Holzpreis abhängt
Und mit dem Holzpreis sind auch die Preise für Holzabfälle (Späne etc.) gestiegen. Dazu kommen noch die stark gestiegenen Energiekosten für Herstellung und Transport. Und wenn das dann auf einen hohen, steigenden Bedarf trifft sowie in einem für Hersteller und Händler generell günstigen Umfeld ('alles wird teurer') stattfindet, dann passiert eben genau das.

Aktuell kosten Pellet 13 ct/KWH
Du solltest besser mal nachrechnen, dann kämst Du nicht auf solch einen völlig falschen Preis. Google hilft.
 

Nano

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Ja, da liegt wohl ein kleiner Rechenfehler vor. Bei aktuell 350 € / t = 5000 kWh sind wir bei 7ct / kWh, also immer noch unter Heizöl, aber nicht mehr viel :(
 

KarlZei

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Ernsthaft jetzt?
Aktuell kosten Pellet 13 ct/KWH .
Derzeit 370€/To bei Abnahme unter 6 To

1 To hat 4800 KWH
4.800kWh x 13 Cent/kWh = 62.400 Cent = 624 Euro für eine 1 Tonne Pellets und nicht 370 Euro.
370 Euro für eine Tonne entspricht 370 Euro für 4.800kWh. 370 Euro / 4.800kWh = 0,0771 Euro/kWh = 7,71ct/kWh.

Du darfst nicht 4.800kWh durch 370 Euro teilen. Das ergibt zwar die 13 (genauer 12,97), die Einheit ist dann aber nicht Cent/kWh, sondern kWh/Euro.
 
Heizer21

Heizer21

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Wer hat die Preis Prognose zum Pellet Preis bekannt gemacht und was waren die Interessen dieser „Vertreter“?
Natürlich haben die Pellethersteller immer ein Interesse ihre Preise nach oben an zu passen, und entsprechnden Verlautbarungen der Verbände bereiten hier den Boden vor.
Der Ansatz ist, dass Öl und Gas teuerer wird, weshalb man auch mit machen möchte, auch wenn die eigenen Kosten einen nicht dazu veranlassen…
Überlegt, was die Kosten der Pelltes beeinflussen:
Pellet sind üblicherweise ein Restprodukt aus Schreiereien/Sägewerke. Wird Holz teurer, muss Pellet nicht unbedingt teurer werden, da es ja sowieso anfällt.
Produzieren/Verarbeiten die Schreinerei weniger Möbel und Rohholz, dann fallen weniger Sägespäne an, entsprechend gibt es weniger für die Pellet Produktion. Das wäre ein Grund für Preissterigerung.
Konjungturelle “Abkühlungen“ führen IMHO also eher zu steigenden Pelletpreisen, weil die Nachfrage nicht entsprechend reagieren kann.

Hier in der Schweiz, wo alles teuer ist, sind die Pelletpreise beim Coop sein 5 J unverändert.
Auch beobachte ich beim Coop keine geossen Preisunterschiede zwischen Winter und Sommer.
Grade lauft eine Aktion. Der Übliche Preis für Sommerlieferungen, unverändert seit 5 Jahren.
Coop Pellets kommen von AEK
 
Hausdoc

Hausdoc

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Pellet sind üblicherweise ein Restprodukt aus Schreiereien/Sägewerke.
Das war einmal.
Heute wird Pelletholz extra produziert . Die Abfälle führt man direkt der Prozesswärme in Sägewerken zu ( werden verheizt um mit der Wärme Holz in Trockenhallen zu trocknen)
 
Heizer21

Heizer21

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Das war einmal.
Heute wird Pelletholz extra produziert . Die Abfälle führt man direkt der Prozesswärme in Sägewerken zu ( werden verheizt um mit der Wärme Holz in Trockenhallen zu trocknen)
ja, sicher…
Ein Teil der Pellets kommt aus Schreinereien/Holzverarbeitung (das nicht vor Ort genutzt wird), anderes kommt aus minderwertigem Holz direkt aus der Waldwirtschaft (Wurzelstöcke, Bruch, Rinden…) sofern es etwas besser ist, um nicht als Holzschnitzel zu enden.
Im welchem Verhältnis, ist regional sehr unterschiedlich.
Grundsätzlich macht es für den Verkaufer keinen Sinn Holz zu Pellets zu verarbeiten, wenn es zu etwas besserem/teurerem genutzt werden könnte.
Selbst bei Pellets aus Amazonas- oder Holz aus den letzten Polnischen Urwäldern, werden keine hochwertigen Stämme zu Pellets veraebeitet, sondern nur der letzte “Dreck“ der grade besser ist, als für Holzschnitzel.

Wie schon geschrieben, sollte man beim Pelletkauf die Augen offen halten und nicht ausschliesslich nach dem Preis schielen
Auch hier gilt, man bekommet was man zahlt…
Regional Pellets sind meistens nachhaltiger, egal wo man zuhause ist. Holzzertifikate, wie FSC, PEFC, „HOLZ VON HIER“, “Schweizer Holz“ usw weisen ebenfalls den Weg.
 
tricotrac

tricotrac

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sondern nur der letzte “Dreck“ der grade besser ist, als für Holzschnitzel.
Im Grund der Sache ist es scheißegal aus welchem Holz die Pillen gepresst werden. Entscheidend ist für mich die Fragwürdigkeit der ökologischen Verwendung und der Umweltverträglichkeit (Erzeugung von Feinstaub).
 

KarlZei

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Regional Pellets sind meistens nachhaltiger, egal wo man zuhause ist. Holzzertifikate, wie FSC, PEFC, „HOLZ VON HIER“, “Schweizer Holz“ usw weisen ebenfalls den Weg.
Sind bei Euch Kurzumtriebsplantagen, also der Anbau von schnellwachsenden Bäumen für die Verbrennung, ein Thema?
 
tricotrac

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Sind bei Euch Kurzumtriebsplantagen, also der Anbau von schnellwachsenden Bäumen für die Verbrennung, ein Thema?
Auch mehr wie bedenklich. Wäre in Konkurrenz zu den Mais Monokulturen für die Biogasanlagen. Der Zeitraum " Kurz" bedeutet hier einen Aufwuchszeitraum von sieben bis zehn Jahren.
 
Heizer21

Heizer21

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Sind bei Euch Kurzumtriebsplantagen, also der Anbau von schnellwachsenden Bäumen für die Verbrennung, ein Thema?
mit bei „uns“ meinst du die Schweiz?
Über eine Vorgabe der mindes Verweildauer der Bäume im Wald weiss ich nichts, mir ist nur bekannt, dass das sich die (Mindest) Vorgaben nah an FSC lehnen. Baummonokulturen, wie in D, mit Normaabständen zwischen den Baumen, hab ich in der CH noch nie gesehen.
Hier zu ein Link des (CH) Bund
Naturnahe Waldwirtschaft stärkt den Wald und seine Bewohner
 
Heizer21

Heizer21

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Im Grund der Sache ist es scheißegal aus welchem Holz die Pillen gepresst werden. Entscheidend ist für mich die Fragwürdigkeit der ökologischen Verwendung und der Umweltverträglichkeit (Erzeugung von Feinstaub).
Was meinst du mit „Fragwürdigkeit der ökologischen Verwendung“ genau?

Das Thema Feinstaub ist bei Holzverbrennung in der Tat zu beachten. Pellet schneidet in der Kategorie Holzverbrennung aber definitiv am besten ab und um Faktoren besser als zB offene Kamine, die dann noch fasch betrieben werden (anzünden von unten 😬).
Wenn Pellet in einem modernen und gut eingestellten Kessel verbrannt werden, sind die Feinstaubemissionen nur noch geringfügig höher als bei einem modernen Öl Kessel.
Dafür haben Pellets aus nachhaltiger Waldwirtschaft einen verhältnismässig sehr kurzen CO2 Kreislauf, im verglich zu fossilen Brenstoffen.

Die Frage ist halt, was wir zum heizen brauchen?
Ausser über Solarthermie in einem 100% Solarhaus, haben Wärmepumpen, Pelletkessel und Co alle ihr Nachteile und sind wohl als Übergangstechnologienen auf 80-120j zu verstehen.
 

KarlZei

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mit bei „uns“ meinst du die Schweiz?
Ja.
Über eine Vorgabe der mindes Verweildauer der Bäume im Wald weiss ich nichts, mir ist nur bekannt, dass das sich die (Mindest) Vorgaben nah an FSC lehnen. Baummonokulturen, wie in D, mit Normaabständen zwischen den Baumen, hab ich in der CH noch nie gesehen.
In DEU fallen die Kurzumtriebsplantagen nicht unter die Waldbewirtschaftung. Das ist eher klassischer Ackerbau. Nur eben mit Bäumen wie Pappel oder Weide, die man schon ab ca. 3 Jahre nach Pflanzung für die Holzverbrennung ernten kann.
Danke für den Link.

Wenn Pellet in einem modernen und gut eingestellten Kessel verbrannt werden, sind die Feinstaubemissionen nur noch geringfügig höher als bei einem modernen Öl Kessel.
Und mit Filter / Abscheider deutlich geringer...
 

Nano

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Hier in der Schweiz, wo alles teuer ist, sind die Pelletpreise beim Coop sein 5 J unverändert.
Wenn ich mir die Pelletpreisentwicklung in der Schweiz anschaue, dann ist die Preissteigerung der letzten 3 Monaten aber auch sehr stark und nicht anders wie bei uns in Deutschland.

Das Thema Feinstaub ist bei Holzverbrennung in der Tat zu beachten. Pellet schneidet in der Kategorie Holzverbrennung aber definitiv am besten ab und um Faktoren besser als zB offene Kamine, die dann noch fasch betrieben werden (anzünden von unten 😬).
Wenn Pellet in einem modernen und gut eingestellten Kessel verbrannt werden, sind die Feinstaubemissionen nur noch geringfügig höher als bei einem modernen Öl Kessel.
Dafür haben Pellets aus nachhaltiger Waldwirtschaft einen verhältnismässig sehr kurzen CO2 Kreislauf, im verglich zu fossilen Brenstoffen.
Genauso sehe ich das auch. Außerdem lässt sich bezgl. Feinstaubabscheidung bei Pelletkesseln bestimmt in Zukunft noch einiges verbessern. Wichtig ist doch, dass der Brennstoff regional erzeugt werden kann - wenn man als Konsument drauf achtet.
 
tricotrac

tricotrac

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Nur eben mit Bäumen wie Pappel oder Weide, die man schon ab ca. 3 Jahre nach Pflanzung für die Holzverbrennung ernten kann.
Wie viele Hektar müssen denn da geerntet werden um auf einen auskömmlichen Masseertrag zu kommen ? Das sind doch nach 3 Jahren nur etwas dickere Strohhalme. Und der Häcksler ist kostenfrei ?
 

EnGuVe

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Das größte Pelletwerk Europas. Ziegler ist der größte Holzverarbeiter in Europa und wird in Kürze auch der größte Fertighaushersteller. Bei Holz für 3000 Fertighäuser pro Jahr fallen halt ein paar Holzspäne an. Anfangskapazität von rund 200.000 t/Jahr Pellets. Damit kann man schon ein Häuschen heizen. Oder etwas Strom und Wärme erzeugen. Es werden nur Späne und Restholz aus der Holzverarbeitung bzw. Holz minderer Qualität, welches nicht für Konstruktionsholz, Spann-/OSB-Platten verarbeitet werden kann zu Pellets verarbeitet.

Das Angebot für Pellet steigt aber die Nachfrage leider noch schneller. Und den Preis bestimmen Angebot und Nachfrage.

Die Engländer kaufen die Pellets in Massen in der USA und Kanada (alle paar Tage kommt ein großer Frachter über den Teich) für ihre Kohlekraftwerke um ihre CO2 Bilanz zu schönen (CO2-Zertifikate-Handel). Bleib mal dahin gestellt, ob das ganze ökologisch ist.

Ach ja, GB ist nicht mehr in der EU. Die EU, Grüne in Deutschland etc. sind also nicht schuld daran.

Hab grad mit Kollegen hier in der USA gesprochen, die fangen jetzt auch an, Pelletheizungen zu installieren, da Ihnen das Erdgas bzw. Strom zu teuer wird :kopfnuss:
 
Heizer21

Heizer21

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Pellets für Grossanlagen?
Ich dachte für Grossanlagen sind Holzschnitzel günstiger und biliger?
Hier in der CH bauen viele Dörfer ohne Seeanschluss Holzschnitzel Fernwärmesysthem.
Hier käme niemand auf die Idee dafür Pelets zu nutzen, die eher für kleine Anlage geeignet sind und eben teurer.
 
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