Zu hoher Gasverbrauch und wenige Brennstarts bei einem Brennwertkessel 26kW

Diskutiere Zu hoher Gasverbrauch und wenige Brennstarts bei einem Brennwertkessel 26kW im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo liebe Mitgliederrinnen und Mitglieder dieses Forums, ich kämpfe schon länger mit unserem hohen Gasverbrauch und suche nach Optimierungen...

kamerd90

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Hallo liebe Mitgliederrinnen und Mitglieder dieses Forums,

ich kämpfe schon länger mit unserem hohen Gasverbrauch und suche nach Optimierungen.

Zuerst paar Daten zu unserem Objekt:

- Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1967, komplett Unterkellert
- zwei beheizte Geschosse: Erdgeschoss ca. 110 m2 vollständig mit einer Fußbodenheizung (6 Heizkreise), Obergeschoss ca. 100m2 vollständig mit einer Fußbodenheizung (5 Heizkreise)
- im Keller befindet sich ein Heizkörper im Partykeller, dieser wird aber nicht oft genutzt.
- Warmwasser über die Heizung
- Die Heizlast der einzelnen Räumen wurde mittels der App Resideo berechnet unter Berücksichtigung der ermittelten U-Werten der Außenwände, Kellerdecke, etc. mittels der Seite Ubakus.de
- Mit oben genannten Werten durchgeführter hydraulischer Abgleich

Daten zur Brennwertheizung:

- Viessmann Vitocrossal 300 5,2 - 26kW
- Aktuelle Spreizung ca. 12-13 Grad
- eingestellte Heizkurve: Neigung 0,2 , Niveau 14K = bei -8 Grad (Kreis Borken) ergibt sich VL 46 Grad
- Fußbodenheizung mit 16x2mm Aluverbundrohren, Zuleitungen zu den Heizkreisverteilern mit 20x2 Aluverbundrohren ausgestattet, Hauptleitungen der Brennwertheizung 22mm Kupferrohre, alle Rohre gedämmt
- Heizungspumpe Yongs PARA RS25/6-RKA eingestellt auf 4

Und jetzt zu meiner Problematik bzw. Fragestellung?
Unser Gasverbrauch im Jahr 2021 betrug insgesamt: 45920 kWh, was meiner Meinung sehr hoch ist und bei den heutigen Preisen sehr belastbar.
Der Brennwertkessel hat in 8600 Arbeitsstunden lediglich 6300 Brennstarts gehabt, was meiner Meinung auch wenig sei. Heißt es, dass die Heizung durchgängig heizt, ohne sich auszuschlaten?

Darüber hinaus würde ich gerne wissen, ob die Spreizung von 13 K gut sei. Bei der Brennwertheizung ist der Brennwerteffekt sehr gut bei meiner Einstellung oder?

Ich würde mich überOptimierungsvorschläge meiner Anlage freuen.
 
tricotrac

tricotrac

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Der Brennwertkessel hat in 8600 Arbeitsstunden lediglich 6300 Brennstarts gehabt, was meiner Meinung auch wenig sei.
Das ergibt eine Brennerlaufzeit von rund 82 Minuten. Das für die Brennwertnutzung ein Superwert.

Heißt es, dass die Heizung durchgängig heizt, ohne sich auszuschlaten?
Ja, aber im niedrigsten Bereich seiner Modulation. Dein Wärmeerzeuger vernichtet keine Energie. Er ergänzt nur die Wärmemenge, die über die undichte Gebäudehülle verloren geht.

Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1967, komplett Unterkellert
Wie sieht es hier mit der Dämmung des Gebäudes aus ?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Unser Gasverbrauch im Jahr 2021 betrug insgesamt: 45920 kWh,
Ein brutal hoher Verbrauch für knapp 200m² :eek: , macht doch mal die Fenster ZU!
Der Brennwertkessel hat in 8600 Arbeitsstunden
Das ganze JAHR hat ja nur 8760 Stunden! Maßgeblich sind die BRENNER-Betriebsstunden. Zu denen wird dann die Starthäufigkeit in Bezug gesetzt wie es @tricotrac getan hat.
- Aktuelle Spreizung ca. 12-13 Grad
WIRKLICH aktuell, also JETZT bei ca 0-5 Grad oder am Auslegungspunkt? Ist aber auf jeden Fall ZU HOCH! Da muss mehr Wasserumlauf erfolgen
Das ergibt eine Brennerlaufzeit von rund 82 Minuten. Das für die Brennwertnutzung ein Superwert.
Die Brennerlaufzeit pro Start hat mit der Brennwertnutzung NICHTS zu tun.
 

KarlZei

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- im Keller befindet sich ein Heizkörper im Partykeller, dieser wird aber nicht oft genutzt.
Wie ist der hydraulisch angeschlossen? Die FBH-Kreise laufen über Mischer?
- Die Heizlast der einzelnen Räumen wurde mittels der App Resideo berechnet unter Berücksichtigung der ermittelten U-Werten der Außenwände, Kellerdecke, etc. mittels der Seite Ubakus.de
Auf welche Heizlast für das Haus bist Du gekommen?
- Aktuelle Spreizung ca. 12-13 Grad
Das wäre für eine Anlage, die praktisch nur aus FBH, besteht zu viel. Das klingt dann schon nach stark gedrosselter Anlage, die mit unnötig hohen Vorlauftemperaturen läuft.
Unser Gasverbrauch im Jahr 2021 betrug insgesamt: 45920 kWh, was meiner Meinung sehr hoch ist
Das ist schon recht viel, wenn man übliche Vergleichswerte für solch ein Haus nutzt. Wird viel Warmwasser gebraucht?
Der Brennwertkessel hat in 8600 Arbeitsstunden lediglich 6300 Brennstarts gehabt, was meiner Meinung auch wenig sei. Heißt es, dass die Heizung durchgängig heizt, ohne sich auszuschlaten?
Die Statistik geht so; schließlich handelt es sich um einen Kessel mit großem Heizwasserinhalt (50 oder so Liter). Der große Inhalt wirkt sich positiv auf das Takten aus, wie natürlich auch der hohe Wärmebedarf des Hauses. Er trägt aber auch zu höheren Verlusten bei, wenn die Anlage wegen der hohen Mindestleistung des Kessels in Richtung Takten geht (Überhöhung der Vorlauftemperatur). Da geht dann im Bereich des Kessel einiges an Energie im Keller / Schornstein 'verloren' und kommt nicht als Wärme in den Heizflächen an.
 
Dr Schorni

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Der große Inhalt wirkt sich positiv auf das Takten aus, wie natürlich auch der hohe Wärmebedarf des Hauses.
Ein an sich hoher Wärmebedarf hat damit NICHTS zu tun. Das Takten verringert sich wenn der niedrige/mittlere/hohe Wärmebedarf möglichst 1:1 zu fahrbaren Brenerleistung ist. Ist die Heizlast 10kW und der Brenner kann von 2-10kW modulieren entsteht mathematisch dieselbe Starthäufigkeit wie wenn die Heizlast 2000kW und die Brennerleistung 400-2000kW kann.
 

KarlZei

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Verstehe ich nicht. Natürlich hat es das bei gegebener Mindestleistung. Was glaubst Du, passiert mit dem Takten, wenn Du den gleichen Kessel mit seinen gut 5kW Mindestleistung in ein Haus verpflanzt, das nur 50% seiner Heizlast hat?!?
BTW, bei der Vitotronic kann man nur die Brennerbetriebsstunden auslesen. Ich würde anhand der Daten mal vermuten, dass der Kessel 2020 in Betrieb genommen wurde. @kamerd90 ?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Verstehe ich nicht. Natürlich hat es das bei gegebener Mindestleistung. Was glaubst Du, passiert mit dem Takten, wenn Du den gleichen Kessel mit seinen gut 5kW Mindestleistung in ein Haus verpflanzt, das nur 50% seiner Heizlast hat?!?
Eben, weil das Takten vom VERHÄLTNIS Heizlast zu Brennerleistung abhängt wie oben dargestellt und NICHT von den nominellen Zahlen.
 

kamerd90

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Wie sieht es hier mit der Dämmung des Gebäudes aus ?
Die Außenwände bestehen aus 10cm Vollklinker, 5 Lichtschacht, 24cm Kalksand Vollstein, 2cm Filzputz.
Das Dach ist komplett ungekämmt. Die oberste Decke zum Dachgeschoss ist gedämmt mit: 14cm Stahlbetondecke, 2cm Styropormatte, 5cm Zementestrich

Das ganze JAHR hat ja nur 8760 Stunden! Maßgeblich sind die BRENNER-Betriebsstunden. Zu denen wird dann die Starthäufigkeit in Bezug gesetzt wie es @tricotrac getan hat.
Also 8600 Stunden insgesamt, wenn ich es richtig verstehe. Die Heizung wurde im März 2020 gebaut worden. Also Fast zwei Jahre im Betrieb. Im Sommerzeit wird die Heizung nur auf Warmwasserbetrieb umgeschaltet.

WIRKLICH aktuell, also JETZT bei ca 0-5 Grad oder am Auslegungspunkt? Ist aber auf jeden Fall ZU HOCH! Da muss mehr Wasserumlauf erfolgen
Also jetzt bei einer Außentemperatur von ca. 5 Grad habe ich 13K Spreizung. Die Durchflussmenge der Heizkreise ist auch bei mir begrenzt. Wenn ich einen Durchlaufmesser komplett aufschraube, komme ich auf 2,2 l/min.

Wie ist der hydraulisch angeschlossen? Die FBH-Kreise laufen über Mischer?
Auf welche Heizlast für das Haus bist Du gekommen?
Die Heizkreise mit dem einem Heizkörper im Keller läuft über eine separate Umwälzpumpe.
Heizlaut des Hauses laut App 13165 kW

Das ist schon recht viel, wenn man übliche Vergleichswerte für solch ein Haus nutzt. Wird viel Warmwasser gebraucht?
Warmwasser wird durchschnittlich 700kW pro Monat verbraucht.

BTW, bei der Vitotronic kann man nur die Brennerbetriebsstunden auslesen. Ich würde anhand der Daten mal vermuten, dass der Kessel 2020 in Betrieb genommen wurde. @kamerd90 ?
Ja das stimmt. Im März 2020
 
Dr Schorni

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Die Außenwände bestehen aus 10cm Vollklinker, 5 Lichtschacht, 24cm Kalksand Vollstein, 2cm Filzputz.
Das Dach ist komplett ungekämmt. Die oberste Decke zum Dachgeschoss ist gedämmt mit: 14cm Stahlbetondecke, 2cm Styropormatte, 5cm Zementestrich
Da hätt man die Außenwände und Decken auch praktisch gleich weglassen können...DA muss man dringend ansetzen!! DER Verbrauch ist unterirdisch SELBST für DAS Baujahr!!
Also 8600 Stunden insgesamt, wenn ich es richtig verstehe. Die Heizung wurde im März 2020 gebaut worden. Also Fast zwei Jahre im Betrieb.
Demnach ca 4300 BRENNERbetriebsstunden/a. Das ist als reiner relativer Bezugswert "sehr gut", damit ist belegt, dass (leider) die Heizlast SO hoch ist dass dieser leistungsstarke Kessel passt. Das heißt also lediglich "der Kessel fährt gut", siehe oben dargestellte Verhältnisse.
Im Sommerzeit wird die Heizung nur auf Warmwasserbetrieb umgeschaltet.
DAS MUSS der Kessel automatisch über die programmierte Sommer/Winter -Umschaltung (nach DIN bei 15°C) machen - NICHT von Hand!
Also jetzt bei einer Außentemperatur von ca. 5 Grad habe ich 13K Spreizung.
SCHLECHT! Das ergäbe eine Spreizung am Auslegungspunkt -8,5°C ja über 25K Spreizung, das ist für eine FBHz viel VIEL zu viel, das sollte maximal 10K eher nur 5-7 K betragen. Wie ist denn der hydraulische Abgleich gerechnet, DANACH ist ja alles einzustellen und daraus ergibt sich auch DAS:
Die Durchflussmenge der Heizkreise ist auch bei mir begrenzt. Wenn ich einen Durchlaufmesser komplett aufschraube, komme ich auf 2,2 l/min.
 

kamerd90

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Da hätt man die Außenwände und Decken auch praktisch gleich weglassen können...DA muss man dringend ansetzen!! DER Verbrauch ist unterirdisch SELBST für DAS Baujahr!!
Die Vorbesitzer hatten eine 27-jährige Vailant Heizung, welche nur Radiatoren / Heizkörper betrieb. Die letzteAbrechnung der Vorbesitzer zeigte einen Jahresverbrauch von 36000 kW. Eine neue Heizung, eine niedrige VL Fußbodenheizung, gebraucht mehr als so alter Kessel?

Demnach ca 4300 BRENNERbetriebsstunden/a. Das ist als reiner relativer Bezugswert "sehr gut", damit ist belegt, dass (leider) die Heizlast SO hoch ist dass dieser leistungsstarke Kessel passt. Das heißt also lediglich "der Kessel fährt gut", siehe oben dargestellte Verhältnisse.
Mein Freund, dessen Objekt von 1955 ist, ebenfalls so schlecht gedämmt und mit einer 18-jährigen Heizung verbraucht mit 170m2 Heizfläche ca. 26000kW.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es nur an der Heizlast abgehängt.

DAS MUSS der Kessel automatisch über die programmierte Sommer/Winter -Umschaltung (nach DIN bei 15°C) machen - NICHT von Hand!
Weißt du wie ich es mache oder wie ich es überprüfen kann?

SCHLECHT! Das ergäbe eine Spreizung am Auslegungspunkt -8,5°C ja über 25K Spreizung, das ist für eine FBHz viel VIEL zu viel, das sollte maximal 10K eher nur 5-7 K betragen. Wie ist denn der hydraulische Abgleich gerechnet, DANACH ist ja alles einzustellen und daraus ergibt sich auch DAS:
Die Durchflussmengen wurden mit der Hydraulischer_Abgleich_Durchflussmengenberechnung von Taconova (Online-Tool) berechnet. Bei einer Spreizung von 8K, brauch ich bei dem größten Raum eine Durchflussmenge von 3,6 l/min. An die komme ich aber nicht dran. Wie gesagt, lediglich 2,2l/min.
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Die Vorbesitzer hatten eine 27-jährige Vailant Heizung, welche nur Radiatoren / Heizkörper betrieb. Die letzteAbrechnung der Vorbesitzer zeigte einen Jahresverbrauch von 36000 kW. Eine neue Heizung, eine niedrige VL Fußbodenheizung, gebraucht mehr als so alter Kessel?
Ja, da hast Du recht, das passt gar nicht zusammen. Bei ja gleichbleibendem Haus und angesetzt gleicher Nutzung MUSS jetzt der Verbrauch niedriger. Und zwar DRASTISCH, auch wenn der neue jetzt WW mitmacht. Denn daraus
Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1967, komplett Unterkellert
- zwei beheizte Geschosse: Erdgeschoss ca. 110 m2 vollständig mit einer Fußbodenheizung (6 Heizkreise), Obergeschoss ca. 100m2 vollständig mit einer Fußbodenheizung (5 Heizkreise)
...kommt man auf eine geschätzte Heizlast von um-die-15kW.
Die letzteAbrechnung der Vorbesitzer zeigte einen Jahresverbrauch von 36000 kW.
...daraus auf eine Heizlast von um-die 18kW.
Weißt du wie ich es mache oder wie ich es überprüfen kann?
Das geht in der Regelung, dafür ist @KarlZei eher DER Mann, ich weiß das hier nicht zuverlässig auswendig.
Die Durchflussmengen wurden mit der Hydraulischer_Abgleich_Durchflussmengenberechnung von Taconova (Online-Tool) berechnet. Bei einer Spreizung von 8K, brauch ich bei dem größten Raum eine Durchflussmenge von 3,6 l/min. An die komme ich aber nicht dran. Wie gesagt, lediglich 2,2l/min.
Alles SELBST geplant mit diesen Tools??
 

KarlZei

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Also jetzt bei einer Außentemperatur von ca. 5 Grad habe ich 13K Spreizung.
Viel zu viel.
Die Durchflussmenge der Heizkreise ist auch bei mir begrenzt.
Wodurch? Die Pumpe sollte eigentlich mehr bringen können. Wurde sie mit dem Kessel neu eingebaut?
Wie sieht denn die restliche Hydraulik für die FBH aus? Mischer? Verteiler? Beliebt sind hier Bilder ;-)
Heizlaut des Hauses laut App 13165 kW
Auch auf Grundlage früherer Verbrauchsdaten: der Kessel ist überdimensioniert und Dein Verbrauch ist sehr schlecht.
Eine neue Heizung, eine niedrige VL Fußbodenheizung, gebraucht mehr als so alter Kessel?
Nein, das sollte nicht sein. Vor allem nicht in der Größenordnung (30+%). Oder wurde das Haus in der Vergangenheit nicht voll beheizt?
Der Kessel mag zwar halbwegs gut laufen (recht wenig Takten), das heißt aber noch lange nicht, dass er auch effizient läuft. Allein die hohe Vorlauftemperatur von fast 40°C bei 5°C AT bei einer FBH und die hohe Spreizung zeigen doch, dass da etwas nicht wirklich passt.
 

KarlZei

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Weißt du wie ich es mache oder wie ich es überprüfen kann?
Diese 'Sommerumschaltung' (Sparfunktion Außentemperatur) wird über die Parameter A5 und A6 eingestellt. A5 ist auf eine schnelle Reaktion auf die Außentemperatur ausgelegt und von der eingestellten Raumsolltemperatur abhängig. A6 berücksichtigt dagegen die gedämpfte Außentemperatur und schaltet den Heizbetrieb recht träge ein/aus. Wenn die Parameter noch in Werkseinstellung sind, ist A6 deaktiviert und A5 reagiert erst deutlich über 20°C AT.
Hier solltest Du mal einen Blick in die Service-Anleitung werfen. Sollte diese sein:
 

kamerd90

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Alles SELBST geplant mit diesen Tools??
Also wie gesagt durch die App die Heizlast einzelner Räume berechnet. Und die Daten dort in die Excel Tabelle eingegeben.

Viel zu viel. Wodurch? Die Pumpe sollte eigentlich mehr bringen können. Wurde sie mit dem Kessel neu eingebaut?
Wie sieht denn die restliche Hydraulik für die FBH aus? Mischer? Verteiler? Beliebt sind hier Bilder ;-)
Die Pumpe wurde mit den Anlage neu verbaut. Die schafft eine Förderhöhe bis zu 6 mWs

Auch auf Grundlage früherer Verbrauchsdaten: der Kessel ist überdimensioniert und Dein Verbrauch ist sehr schlecht.
Dieser wurde mit 26kW bestellt, weil das Dachgeschoss in der Zukunft ausgebaut werden soll und ggfs. auch der Keller. Somit hätte ich paar kW noch zu verbuchen. Da es sich moduliert, müsste es kein Problem sein.

Nein, das sollte nicht sein. Vor allem nicht in der Größenordnung (30+%). Oder wurde das Haus in der Vergangenheit nicht voll beheizt?
Der Kessel mag zwar halbwegs gut laufen (recht wenig Takten), das heißt aber noch lange nicht, dass er auch effizient läuft. Allein die hohe Vorlauftemperatur von fast 40°C bei 5°C AT bei einer FBH und die hohe Spreizung zeigen doch, dass da etwas nicht wirklich passt.
Also ich gehe davon aus, dass es beheizt worden ist. Bei der Besichtigung waren die Zimmer wirklich sehr heiß.

Die aktuelle VL Temperatur ist aufgrund der Bodenbelags "Laminat 8mm" auf 46 Grad bei -8 Grad Außentemperatur eingestellt.
Kann die Dimensionierung der Rohre mit der Durchflussmenge zu tun haben? Meiner Meinung nach sind die Zuleitungen mit 20x2 zu 16x2 Heizkreisen zu klein dimensioniert.

Hier paar Fotos von der Anlage:

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tempImagegG0z91.png
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tempImagetCuxGA.png
 

KarlZei

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Da es sich moduliert, müsste es kein Problem sein.
Jein. Bei dem Kessel erhöht sich mit der Leistung auch die Mindestleistung. Die wiederum bestimmt maßgeblich das Takten des Kessels. Deiner hat eine Mindestleistung von ca. 5kW und der nächstkleinere Kessel hätte nur 2,5kW gehabt. Aber das Thema ist eh durch, weil der Kessel verbaut ist. Und es ist auch nicht ganz so schlimm, weil es eben ein großvolumiger Kessel, also einer mit viel Heizwasser ist.
Die aktuelle VL Temperatur ist aufgrund der Bodenbelags "Laminat 8mm" auf 46 Grad bei -8 Grad Außentemperatur eingestellt.
Puh, das ist eigentlich in jeder Hinsicht schlecht. Laminat leitet Wärme schlecht (ca. Faktor 10 ggü. Fliesen), eine Trittschalldämmung macht es potenziell noch schlechter und eigentlich mag Laminat keine so hohen Temperaturen. Das Laminat kann sehr wohl nennenswert zum hohen Verbrauch beitragen.
Ihr lasst die Heizung aber durchlaufen und verzichtet auf eine Nachtabsenkung?
Kann die Dimensionierung der Rohre mit der Durchflussmenge zu tun haben?
Je geringer der Durchmesser ist, desto höher wird der Druckverlust in den Rohren und desto weniger Wasser kann die Pumpe fördern. Aber 16mm sind für FBH-Kreise jetzt nicht klein. 20mm zur Verteilung eher schon.

BTW, schick ist die Installation im Heizungsraum nicht wirklich ;-)
 

kamerd90

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Puh, das ist eigentlich in jeder Hinsicht schlecht. Laminat leitet Wärme schlecht (ca. Faktor 10 ggü. Fliesen), eine Trittschalldämmung macht es potenziell noch schlechter und eigentlich mag Laminat keine so hohen Temperaturen. Das Laminat kann sehr wohl nennenswert zum hohen Verbrauch beitragen.
Ihr lasst die Heizung aber durchlaufen und verzichtet auf eine Nachtabsenkung?
Wir haben eine Nachtabsenkung um lediglich 4 Grad, von 22-4 Uhr. Darüber hinaus haben wir in jedem Zimmer elektronische Thermostate, welche bei Erreichung der Raumtemperatur die Heizkreise schließen. Dazu hat der Laminat den R-Wert 0,068 Wärmedurchlasswiderstand. Die Trittschalldämmung ist extra für Fußbodenheizung ausgelegt. mit einem sehr geringen Wärmewiderstand.

Je geringer der Durchmesser ist, desto höher wird der Druckverlust in den Rohren und desto weniger Wasser kann die Pumpe fördern. Aber 16mm sind für FBH-Kreise jetzt nicht klein. 20mm zur Verteilung eher schon.
Also gegen 26x3 Aluverbundrohr tauschen? Würde es schon viel für die Durchflussmenge tun?

BTW, schick ist die Installation im Heizungsraum nicht wirklich ;-)
Mit der Heizungsanlage bin ich zufrieden, nur nicht mit dem Fusch der Fußbodenheizungsfirma. Die hatte anscheinend nicht so viel Ahnung gehabt. Leider kann ich es nicht rückgängig machen.


Welche Ansätze würdet ihr mir raten?
Was könnte ich vielleicht noch ablesen oder testen?
 

KarlZei

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Wir haben eine Nachtabsenkung um lediglich 4 Grad, von 22-4 Uhr. Darüber hinaus haben wir in jedem Zimmer elektronische Thermostate, welche bei Erreichung der Raumtemperatur die Heizkreise schließen. Dazu hat der Laminat den R-Wert 0,068 Wärmedurchlasswiderstand. Die Trittschalldämmung ist extra für Fußbodenheizung ausgelegt. mit einem sehr geringen Wärmewiderstand.
Das ist natürlich deutlich besser als bei normalem Laminat, aber immer noch viel schlechter als bei Fliesen. Mit einem schlecht leitenden Bodenbelag ist eine Nachtabsenkung nach meiner Überzeugung kontraproduktiv. Es dauert länger, den Boden wieder wärmer zu bekommen, und man braucht höhere Temperaturen.
Auch die Nutzung der ERR (Einzelraumregelung) würde ich überdenken. Wenn die häufig eingreifen muss, kann das zu einem weniger effizienten Betrieb der Anlage führen. Die Teile verstecken zudem mögliche Defizite beim hydraulischen Abgleich. Idealerweise sollten die Stellantriebe immer weitgehend offen sein und der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Räume die gewünschten Temperaturen erreichen und nicht nennenswert kühler / wärmer sind.
Also gegen 26x3 Aluverbundrohr tauschen? Würde es schon viel für die Durchflussmenge tun?
Vor Änderungen an der Hardware würde ich erst andere Möglichkeiten zur Verbesserung versuchen.
Welche Ansätze würdet ihr mir raten?
Zunächst weiter analysieren; insbesondere prüfen, ob der hydraulische Abgleich in Ordnung ist und ob sich die Heizkurve reduzieren lässt. Also Nachtabsenkung löschen, alle ERR auf max. Temperaturen stellen, damit die Stellantriebe offen sind, bzw. Stellantriebe abnehmen und dann einfach mal einen Tag oder mehr durchheizen. Prüfen, welche Temperaturen sich in den Räumen einstellen. Abhängig davon dann weitere Maßnahmen ergreifen.

Bewohnt Ihr das ganze Haus selbst oder ist ein Teil vermietet?
Und wie sieht die Warmwasserversorgung aus? Es gibt sicherlich einen Speicher? Wie groß ist der? Gibt es eine WW-Zirkulation? Den WW-Verbrauch (700kWh/Monat) hast Du so erfasst?
 

kamerd90

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Das ist natürlich deutlich besser als bei normalem Laminat, aber immer noch viel schlechter als bei Fliesen. Mit einem schlecht leitenden Bodenbelag ist eine Nachtabsenkung nach meiner Überzeugung kontraproduktiv. Es dauert länger, den Boden wieder wärmer zu bekommen, und man braucht höhere Temperaturen.
Auch die Nutzung der ERR (Einzelraumregelung) würde ich überdenken. Wenn die häufig eingreifen muss, kann das zu einem weniger effizienten Betrieb der Anlage führen. Die Teile verstecken zudem mögliche Defizite beim hydraulischen Abgleich. Idealerweise sollten die Stellantriebe immer weitgehend offen sein und der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass alle Räume die gewünschten Temperaturen erreichen und nicht nennenswert kühler / wärmer sind.

Vor Änderungen an der Hardware würde ich erst andere Möglichkeiten zur Verbesserung versuchen.

Zunächst weiter analysieren; insbesondere prüfen, ob der hydraulische Abgleich in Ordnung ist und ob sich die Heizkurve reduzieren lässt. Also Nachtabsenkung löschen, alle ERR auf max. Temperaturen stellen, damit die Stellantriebe offen sind, bzw. Stellantriebe abnehmen und dann einfach mal einen Tag oder mehr durchheizen. Prüfen, welche Temperaturen sich in den Räumen einstellen. Abhängig davon dann weitere Maßnahmen ergreifen.

Bewohnt Ihr das ganze Haus selbst oder ist ein Teil vermietet?
Und wie sieht die Warmwasserversorgung aus? Es gibt sicherlich einen Speicher? Wie groß ist der? Gibt es eine WW-Zirkulation? Den WW-Verbrauch (700kWh/Monat) hast Du so erfasst?
Leider werde ich die Spreizung nicht großartig senken können oder soll ich versuchen die Vorlauftemperatur wirklich klein halten, wie z.B.: 35 mit flacher Heizkurve, ohne Nachtabsenkung und geöffnete Thermostate?

Warmwasser-Zirkulation ist auf automatisch eingestellt. Die 700kWh ist Durchschnittswert in den Sommermonaten, wo nur Warmwasser betrieben wird.
Zum Vergleich: im Dezember, nur Dezember hatte ich einen Verbrauch von 7500kWh ! Also irgendwas stimmt wirklich mit der Anlage nicht :/

Ich habe ebenfalls von Geräte gehört wie z.B.: Hydraulikmodul Easyflow Logic Direktkreis, Mischerkreis Warmwasserladung, die eine höhe Spreizung des Systems bzw. niedrige Rücköauftemperatur erzeugen. Damit soll der Brennwerteffekt vergrößert werden und somit spart man Energie. Wie kann ich so ein System verstehen?
 
Dr Schorni

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soll ich versuchen die Vorlauftemperatur wirklich klein halten,
Die Pumpenleistung erhöhen, so lange bis die Spreizung stimmt.
Warmwasser-Zirkulation ist auf automatisch eingestellt
Also eher "nicht eingestellt", denn SO läuft die WW-Zirku tagsüber im Dauerbetrieb und das WW-Zirku-Wasser kommt abgekühlt in den WW-Speicher, der Kessel heizt dann zum x-ten mal nach obwohl NICHT EIN Tropfen WW verwendet wurde. Da gibt man in der tieferen Programmierebene ein, dass innerhalb der Freigabezeit die WW-Z-Pumpe nur noch "3 mal innerhalb einer Stunde für je 5?Minuten" läuft.
Die angedachten Zusatz-Einrichtungen kommen zu spät, das hätte man gleich einbauen können. Da muss man erstmal ÜBERHAUPT alles RICHTIG einstellen. Der Heizer hatte keine Ahnung oder keine Zeit..??
 

kamerd90

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Wie muss ich die Codierungen A5 und A6 einstellen? Siehe Foto

Und wie genau soll ich die Wasserzirkulation einstellen?

ich habe jetzt die Heizkurve bei 0,3 und 5K Niveau eingestellt. Mal schauen, welche Spreizung ich morgen haben werde.

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