Wohnung wird nicht richtig warm.

[KeineWärme]

Hallo zusammen,
ich habe ein Problem mit einer Einrohrheizung.
In einer Eigentumswohnung mit Einrohrheizung ist das Badezimmer (1. Raum) der wärmste Raum und die anderen Räume werden nicht so warm wie gewünscht.

Ich habe folgenden Verdacht:
Das Badezimmer ist der kleinste und der erste Raum. Die Rohrleitungen im Fußboden sind relativ ungedämmt und wirken wie eine Fußbodenheizung, so dass die Raumtemperatur auch ohne Heizkörper erreicht wird und das Thermostatventil zu macht. Somit fließt das Heizungswasser nur über den Bypass zum nächsten Raum. Dies ist die Küche und hier wurde der Heizkörper wegen der Einbauküche demontiert. Evtl. ist aber das Ventil noch vorhanden so dass hier ebenfalls nur der Bypass offen ist. Das heißt, für die nachfolgenden Räume fließt der Vorlauf nur über zwei Bypässe.

Kann das der Grund sein, das nicht genügend Wärme für die weiteren Räume zur Verfügung steht? Wenn ja, was kann man tun? Meiner Meinung nach müsste in der Küche wieder ein Heizkörper angeschlossen werden. Kann der Bypass im Badezimmer verändert werden, so dass hier ein größerer Durchfluss möglich ist?

Für eine Info bedanke ich mich.

MfG

 

[socko]

Ohne Bilder sicher nichts zu machen.
Möglicherweise, es "fehlt" ein Heizkörper, hat die Bastelei der Vergangenheit zu einem TOTAL verstellten System geführt.

Jemanden zu finden der sich da mit WISSEN rantraut ist SEHR schwierig.

Hier ist aus meiner Hosentaschenhüftschußglaskugel-Ansicht die Hydraulik verstellt. Wenn wieder "gebogen" alles wieder gut.

 

[KeineWärme]

Hallo socko,
vielen Dank. Aber verstehe ich es denn richtig, dass beim "fehlenden" Heizkörper der Vorlauf NUR über den Bypass zum nächsten Heizkörper fließt und daher nur "wenig" Wärme transportieren kann? Ich will es ja nur verstehen!

 

[HVAC.vision]

Hallo KeineWärme,
als "grauer Panter" der mal (vor 30 Jahren) Einrohrheizungen als Heizungsbauer montiert hat und (etwas später) sogar als Planungsingenieur auch (OK die eher letzten ihrer Art) noch ausgelegt(!) und ausgeschrieben hat, will ich gern was versuchen zu erklären... Den ersten HK in der Schleife hat man immer wenns irgendwie ging ins Bad gemacht: klar höchster Wärmebedarf spezifisch pro qm und höchste Raumtemp. bedeutet "hier muss das heißeste Wasser hin..." Wenn der zugedreht ist, klar, dann gehts durch den Boden, oft nicht gut gedämmt zu den nächsten HK... Wenn jetzt ein HK demontiert wurde kommt theoretisch bei allen nachfolgenden höhere Temperatur an und die Räume müssten mehr W HK-Leistung abbekommen. Aber praktisch könnte es genau durch "HK-Abbauen" exakt zu dem befürchteten Problem gekommen sein (nur Bypass) dass hängt halt davon ab, was für ein Ventil und wenns voreinstellbar ist, ob der Kollege, der den HK abgenommen hat, den Bypass voll aufgedreht hat ;-) ...das Problem in der Praxis ist hier schlicht, dass natürlich viele junge Kollegen mit der Theorie der 1-Rohr-Hz. nicht mehr soooo viel zu tun haben... grundsätzlich ist das Problem lösbar! Aufwand hängt halt von vielen Randbedingungen ab: Absperrbarkeit des Stranges etc...

 

[HVAC.vision]

Hab doch noch bisschen nachgedacht. Wie gesagt kommt auf drauf an, wie der HK demontiert wurde. Wenn das "richtige" Ventil drin ist (zum Beispiel wäre das der EZ-Verteiler von Heimeier IMI) da fast "unfalschbediehnbar" wer hier den HK zudreht und am Rücklauf zudreht, dreht die Voreinstellung automatisch "voll auf Bypass".. Es gab auch Verteiler ohne Absperrung und mit unveränderbarer Voreinstellung (glaube von Oventrop gabs mal welche mit fest 50%HK/50%Bypass. Da kam ja zum HK demontieren ohnehin das Wasser aus dem Anlagenteil und es wären 3/4" Kappen drauf ...zumindest eine auf dem Rücklauf
Das könnte jetzt unter Umständen bedeuten: es fehlt Volumenstrom, der HB sagt dazu gern die "Wassermenge!" Abhilfe kann hier sein Wasser raus, Ventil raus, einfache Brücke rein. Oder: Ventil drinlassen (ist vielleicht auch gnädiger im Hinblick auf 30 Jahre nicht bewegte Anschlüsse an alten Weichdtshlrohren oder versprödeten Kunsstofftohren!)
Und - auch schöne Arbeitsprobe für den Lehrling - ein Verbindungsrohr zwischen Vor- und Rücklauf vorfertigen ( mit HK-Verschraubunden und wärmegedämmt) als ein Stück vorfertigen wie gesagt entweder schönes Übungsstück oder halt auch nicht so handwerklich aus Verbundrohr "frei Hand gebogen". Um das einzubauen muss nur der Anlagendruck auf 0,0 abgelassen werden, Kappen runter und das Stück eingebaut - dafür entleert kein Praktiker eine geschlossene Anlage, vielleicht noch 2-3 alte Handtücher unterlegen fertig.
Dann hat man das Problem gelöst indem man den Volumenstrom des HK aber mit Leistungsverlust fast "0" - IT-ler würden sagen - "simmuliert"! Die nachfolgenden HK haben dann zumindest garantiert mehr Leistung wie vorher.
Ganz auf die Spitze treiben kann man es noch wenn man in das Passstück oben ein T-Stck. für eine Entlüftung mit vorsieht, weil man baut ja eine Schleife nach oben ins Netz, der HK hatte ja auch eine Entlüftung, und man stellt sicher, dass die Sache auch dauerhaft ist, weil sonst wäre da bei Luft in dem "Passstück" ja der gewünschte Effekt wieder hinüber und es wäre wie vorher.....