Wohnhausneubau 540 qm mit Pool, welche Heizung?

Diskutiere Wohnhausneubau 540 qm mit Pool, welche Heizung? im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo! Wir planen einen EFH-Neubau mit einer Wohnfläche von rund 540 qm und Pool. Das Haus soll in Massivbauweise entstehen. Unter die...

Heizungstoni

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Hallo!

Wir planen einen EFH-Neubau mit einer Wohnfläche von rund 540 qm und Pool. Das Haus soll in Massivbauweise entstehen. Unter die Bodenplatte plane ich eine Dämmung aus Glasschaumschotter.

Der Pool soll rund 6 m x 3 m x 1,5 m messen. Es soll eine Fußbodenheizung installiert werden. Ich möchte keine Wohnraumentlüftung.

Nun die Fragen an die Spezialisten: Welche Heizung? :whistling:

Das Grundstück wäre groß genug, um eine Sole-Wärmepumpe unter zu bekommen. Gas möchte meine Freundin nicht.

Eine WKK kommt wohl wegen der hohen Anschaffungskosten nicht in Frage, da ich grundsätzlich (das gilt für jede Heizung) keine 15 Jahre warten möchte, bis sich etwas rentiert.

Für mich wäre derzeit eine moderate Anschaffungsinvestition wichtiger.

Freue mich sehr von euch zu hören, und sorry wenn ich wichtige Daten vergessen habe, die ihr für euere Überlegungen braucht.

LG
Sebastian
 
Hausdoc

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Ich würde die Kombination aus Wärmepumpe + Gas verwenden.

Versichere deiner Freundin, daß eine Gasheizung niemals (!!!) explodieren kann. Das ist technisch ausgeschlossen. Wenn man immer was liest, wurde hier vorsätzlich manipuliert.

Ich weiß nicht wie hoch das finanzielle Polster ist. In derartigen Anlagen baut man aber Betonkernaktivierungen. Das bedeutet, in die tragende Betondecke kommen Heizleitungen ähnlich einer Fussbodenheizung.

Über diese Heizflächen wird das gebäude im Winter vortemperiert (den individuellen Rest macht die Fußbodenheizung), Im Sommer wird das Gebäude durch dieses System gekühlt. Dazu ist dur der Betriebsstrom von 2 Pumpen notwendig ( Kühlung über die Erdsonden) . Zudem kann die Abwärme des Gebäudes für die Poolbeheizung verwendet werden.

Die Gas Brennwerttherme deckt den Spitzenlastbereich sowie den Hochtemperaturbereich ( Warmwasser, Heizkörper im Bad......) ab. Zudem bildet sie das redundate Heizsystem der Wärmepumpe ( wenn im Winter z.b. mal ein Verdichter stirbt. Sonst verwendet man hierfür E-Heizstäbe)
 

Heizungstoni

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Hi Hausdoc,

wir haben uns entschlossen relativ groß zu bauen, daher müssen wir schon auf die Kosten achten. Eine Heizungsunterstützung durch Gas bedeutet zwei Heizungen und somit wohl Mehrkosten (klar, wenn ich im Winter nur Strom pur heize, hätte ich dann dort die Kosten).

Mein Angebot vom Heizungsbauer beläuft sich derzeit auf 91 TEUR. Wobei die 18 TEUR für die Wohnraumentlüftung herausgerechnet werden kann, die wollen wir nicht.

Da wir z. B. die Fußbodenheizung selbst verlegen wollen (haben wir schon einmal gemacht) können wir uns bei der Fläche evtl. noch einmal 12 bis 15 TEUR sparen.

Dafür ist im Preis auch die Wasser- Abwassersache erledigt. D. h. alle Anschlüsse ohne Waschbecken, WC, Dusche, Badewanne usw.

Was denkst du über Pellet-Heizungen? Könne im Garten einen Erdtank vergraben. Wäre mir sympathischer als Gas und ist wohl effektiver als eine WP.

VG, Seb
 
Hausdoc

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Heizungstoni schrieb:
Eine Heizungsunterstützung durch Gas bedeutet zwei Heizungen und somit wohl Mehrkosten
Nein.

Du bräuchtest entweder eine große Wärmepumpe die im Hochtemperaturbereich unwirtschaftlich arbeitet. Reine Gerätekosten ca 18000€

Oder eine kleinere Wärmepumpe für den Niedertemperaturbereich + Gasbrennwertgerät für den Hochtemperaturbereich. Reine Gerätekosten ca 13000€

Ohne die genauen Gebäudedaten zu kennen , schätze ich die gesamte Heizleistung mal auf ca 25 KW

Somit käm z.b. eine ca 15 KW Wärmepumpe + gängige Brennwerttherme 25 - 30 KW zum Einsatz

Heizungstoni schrieb:
Was denkst du über Pellet-Heizungen?
Nichts (mehr)!
Die Pelletpreise sind die letzten Jahre explodiert und die Einsparung erfolgt nur durch den momentan noch günstigeren Mehrwertsteuersatz. Es darf geraten werden wann dieser Vorteil wegkippt.
Eine Pelletheitzung ist entgegen weiltläufiger Meinung keine vollautomatische Heizung. So gut wie jeden Tag musst du einen Blick drauf werfen und div. Handgriffe ausführen.
 

Heizungstoni

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Die angebotene Heizung ist derzeit eine Alpha-InnoTec mit 35 kW als reine LWP (12,7 TEUR).

Bin momentan begeistert von Kombikesseln, wo ich neben Pellet auch Scheitholz verfeuern kann (man weiß ja nie). Da gibts von Frölling, Viessmann, Solarfokus usw. interessante Geräte. Die von Viessmann kann sogar Holzreste und Hackschnitzel verarbeiten. Da ich vom Land komme, sollte Holz kein knapper Energiespender sein.

Du meinst also eine kleine WP für den Sommer und die Übergangszeit und dann eine Zusatzheizung, wenn die WP unwirtschaftlich heizen würde, also im Winter.

Oder dann halt eine Sole-WP. Aber der Heizungsbauer meinte, dass die Erdarbeiten für Flächenkollektoren kostentechnisch eine große Summer ausmachen.

Frohe Weihnachten, Seb
 
tricotrac

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Frohe Weihnachten !

Mein Vorschlag : Wärmepumpe zur Abdeckung der Grundlast des Schwimmbads. Hier lohnt sich der Einsatz einer WP auf Grund der Speichermasse. Hausheizung und Spitzenlastabdeckung durch Gasbrennwertkessel und/oder Holzheizung. Beim Scheitholzkessel geht das nicht ohne tägliche Handarbeit, während eine Hackschnitzelheizung teilautomatisiert arbeitet und nicht unbedingt tägliche Betreuung braucht. Schau mal bei :
www.hdg-bavaria.com
www.heizomat.de
 
Hausdoc

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Heizungstoni schrieb:
Tus lieber nicht.
1. Laut
2. im vergleich zu einer Solemaschine längst nicht so "sparsam"

Einen Flächenkollektor würd ich auch nicht machen, sondern Erdsonden.

Heizungstoni schrieb:
Du meinst also eine kleine WP für den Sommer und die Übergangszeit und dann eine Zusatzheizung, wenn die WP unwirtschaftlich heizen würde, also im Winter.
Eine Wärmepumpe arbeitet auch im Winter wirschaftlich.
"Unwirtschaftlich wird sie" , wenn sie hohe Vorlauftemperaturen bereiten muss.
Die Wärmepumpe würde also auch im Winter die Fussbodenheizung voll bis ca -10° versorgen. Bei noch kälteren Aussentemperaturen wurde ihr nach der genannten Auslegung die Pste ausgehn und die Gastherme unterstützt hier .
Generell würde die Gastherme alles versorgen was über ca 50° Braucht - also Warmwasser und Heizkörper/Handtuchtrockner im Bad.

Heizungstoni schrieb:
Bin momentan begeistert von Kombikesseln, wo ich neben Pellet auch Scheitholz verfeuern kann (man weiß ja nie).
Auf " man weiß ja nie" würde ich nie gehn. Das hatte man schon mal in den 70ern gemacht . Kombikessel Öl/Holz. Und? Was war? kein Mensch hat den Holzteil jemals verwendet. Heute müssen (!) diese Kessel raus weil der Pufferspeicher fehlt.
Bei Holz musst du dran denken, daß sowas nie vollautomatisch läuft.
Normalerweise macht man hier eine Vollkostenrechnung.
Man stellt die einzelnen Heizsysteme gegeneinander und vergleicht, was die Anlagen binnen 15 Jahren an Anschaffung + Wartungskosten + Energiekosten "fressen"


Hier nochmal die Frage:
Besteht ggf der Bedarf oder Wunsch nach passiver Kühlung?
Was ist mit Solarenergie ? Das bekäm nan mit Heizungsunterstützung + Schwimmbadwassererwärmung unter einen Hut.
 
tricotrac

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Moin Hausdoc;

Erst mal ein frohes Fest !
In unserer Region waren sehr viele Kombikessel in Betrieb. Kohle (wegen des Deputats für die Bergleute) und Ölfeuerung. Ich habe derzeit noch einige solcher Kombikessel in Wartung !
Thermische Solaranlage ist in meinen Augen ebenfalls einsetzbar zur Abdeckung von Grundlasten. Beckenwasser und Fußbodenheizung haben beide große Speichermasse.
 

Heizungstoni

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Wenn ich überlegen würde noch Solarthermie oder Photovoltaik aufs Dach zu machen (30°, Südseite). Zu was würdet ihr mir raten?Strom für die Heizung oder Warmwasser für den Pool (Bedarf 62kW täglich).

LG, Seb
 
Hausdoc

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Fakt ist: Du musst einen bestimmten Anteil, regenerativer Energien einsetzen.

Bei Solaranlagen ist es so daß diese Anlagen bei Stagnation ( und hohen Temperaturen ) Schaden nehmen ( die Wärmeträgerflüssigkeit zersetzt sich).
Wenn ein Schwimmbad mit dran hängt ist diese Stagnation ausgeschlossen wenn man die Kollektorfläche nicht zuuuuu groß wählt.

Ansonsten laufen diese Anlagen mit Flachkollektoren viele Jahre störungsfrei.

Bei Photovoltaikanlagen könnte man in Pufferspeichern ( die bei einer Wärmepumpe oder Solaranlage sowieso notwendig wären) Elektroheizstäbe einsetzen und den eigenen Solarstrom zu 100% selbst verbrauchen. Ins Netz Speisen ( Rückspeisevergütung) ist mittlerweilen uninteressant.
Wenn die Filterpumpe ( + ggf UV Entkeimung) auch ausschliesslich über den eigenen Photovoltaikstrom läuft , ist dies bei der Stromrechnung deutlich spürbar.
Alle gängigen Wechselrichter haben hier einen entsprechenden Schaltkontakt.
 

Heizungstoni

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Verstehe. Aber Flachkollektoren für Solarthermie wären wohl günstiger, wenn ich das Warmwasser aus den Kollektoren mit einem Heizstrom aus einer PV-Anlage leisten müsste in Hinblick auf die dann notwenige Fläche, oder?

Warum den Umweg über Strom gehen, wenn ich gleich Warmwasser vom Dach bekomme.

LG, Seb
 
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