Wird Habecks Heiz-Gesetz auf „ein bisschen später“ verschoben?

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Georg Hendrich

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In Dänemark ist seit 2013 die Installation von Öl- und Gasheizungen in Neubauten verboten.
Sie vergleichen wirklich Äpfel mit Birnen.

So toll ist das mit dem Heizen in Dänemark auch nicht.


- Die Bedingungen sind andere
- Und vieles was Dänemark macht war gut gemessen am Wissensstand 1990ziger -- würde man heute aber anders und besser machen.

1.) Strom in Dänemark
So "toll" ist die Dänische CO2 Bilanz jetzt auch nicht.
Zumindest was den Strom betrifft.

a.) Der Anteil "echter" CO2 - Neutraler liegt auch "nur" bei 60% [1] (Deutschland 35% bis 40%).

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b.) Kohle Biomasse und Müll mache ca. 1/ 3 aus [1]
und Biomasse und Müll haben gleich hohe direkte Emissionen wie Kohle mit 350g bis 400g CO2/kWh Brennwert.
Das macht dann ca. 800g bis 1.1kg CO2 /kWh spezifische direkte CO2-Eimissioen bei Strom aus Kohle/Biomasse/Müll also so ca. 300g CO2 /kWh im Mittel des Strommix (mittlere spezifische direkte Emissionen).
Zum Vergleich der spez.Emission pro kWh Strom
- wie waren vor 2022 bei knapp unter 400g CO2 /kWh was dann wegen mehr Kohlestrom als Erdgasersatz wider auf knapp 500g CO2 gestiegen.
- Das "Szenario" 2030/35 für Deutschland nach "Machbarkeit" Energiewende laut Fachbeiträgen liegt bei ca. 165g CO2 /kWh (50% Erneuerbare 50% Erdgas)
Zum Vergleich Heizungsemissionen: Erdgas liegt bei 200g CO2/kWh Brennwert, bis Heizung dann bei 209g CO2 /kWh

2.) Die (Biomassen) Fernwärme

Die Dänische Fernwärme in Kopenhagen ist nicht wirklich "sauberer" als eine Gasheizung.

Die Fernwärme aus dem Kraftwerk-Amager ist im Prinzip die Abwärme aus einem ca. 30% Wirkungsgrad "Museums-Kohle-Kraftwerk" [2].

Die "offizielle" Bilanz wir als "Klimafreundlich" beschrieben weil überwiegend Holz verheizt wird [2].

Die direkten Emissionen von Holz sind aber nicht "Klimafreundlich" sonder vergleichbar Kohle (siehe oben).

Wenn man Biomasse -- auch mit Hohem Holzanteil kompostiert -- hat das "negative Emissionen", es lagert Kohlenstoff in dem Humus/Kompost ein bindet also letztlich Kohlenstoff im Boden. [3].
Nur so zu den Größenordnungen: 1kg Humus/Kompost Trockenmasse sind 600g Kohlenstoff also gleich einer Einlagerung von knapp 2kg CO2.

Je nachdem wie man Rechnet, Kompostiert ob man "nachhaltige" Forstwirtschaftlich betreibt oder nicht hat Biomasse also entweder sehr hohe Emissionen oder sehr geringen.

Tatsächlich ist Holz-Verbrennen bestenfalls nur etwas weniger Klima-Schädlich als Kohle, eher genauso Klimaschädlicher oder sogar noch Klimaschädlicher als Kohle wenn dafür Waldfläche verloren geht.

Aber deutlich "sauber als eine Gasheizung" ist es nicht-mal im besten Fall -- im Schlimmsten Fall von nicht nachhaltigen Forstwirtschaft ist Holz als Brennstoff klimaschädlicher als Kohle, erst entstehen die gleichen direkten Emissionen wie bei Kohle (ca. 350g CO2 /kWh Brennwert) und der entsprechende Teil Wald der CO2 bindet ist auch "weg".

P.S.: Wäre Holz verbrennen "Klimafreundlich" wären die Brandrodungen von Wald in Südamerika auch kein Klima/Umwelt-Problem.

Das die gleichen Leute die -- völlig zu recht -- bei Brandrodungen im Amazonas regelrecht "ausflippen" sich erzählen lassen das Hals als Kohle-Ersatz im Kraftwerk "Klimafreundlich" sein und effektiv Null-Emissionen haben -- das ist absurder Unsinn auf dem Niveau von Monty-Phyton "der Papagei ist nicht tot" [4].


Und das hat Dänemark wirklich richtig gemacht

1.) Auf Effizienz setzten


Mit KWK egal ob BHKW oder Großkraftwerk mit Fernwärme hat Dänemark in den 1990zigern erst-mal den richtigen weg eingeschlagen.

Dänemakr hat auch sehr stark auf BHKWs gesetzt nicht nur auf KWK durch Fernwärme.

Folgende BSPs soll das verdeutlichen:

Eine kleiner Haushalt/Wohnnung brauch im Jahresdurchschnitt täglich 1kWh Elektrische Leistung und 3kWh Heizleistung im Jahrsmittel

BSP-1: Deutschland um 1995:
1kWh Kohlekraft-dominierter Strommix und 3kWh Gasheizung (nicht Brennwert)
=> 750g CO2 + 3*250g CO2 = 1500g CO2

BSP-2: Deutschland heute
1kWh Strommix immer-noch mit Kohle und 3kWh Gasheizung ( Brennwert)
=> 500g CO2 + 3*210g CO2 = 1110g CO2

BSP-3: Dänemark-1 heute analog zu Kopenhagen KWK Fernwärme spez. Emissionen Biomasse 350g CO2 /kWh 25% el Wirkungsgrad.
=> 300g CO2 + 3*350g CO2 = 1350g CO2 (Strom aus Strommix - Emissionen der Wärme voll gerechnet)
=> 1400g CO2 + 3*0g CO2 = 1400g CO2 (Emissionen der des Kraftwerks dem Strom zugeschrieben - Emissionen der Wärme auf Null)
=> 300g CO2 + 3*0g CO2 = 300g CO2 (Strom aus Strommix - Emissionen der Wärme auf Null "schöngerechnet")

BSP-4: Dänemark-2 Strommix heute Wärmepumpe COP=3
=> 300g CO2 + 3* (1/3)300g CO2 = 600kg CO2

BSP-5: Selbstversorger mit Erdgas BHKW 25% el. Wirkungsgrad
=> 210g CO2 + 3* (210g CO2 = 830kg CO2

BSP-6: Deutschland 2030 Kohleausstieg mit Erdgas und Gasheizung
=> 170g CO2 + 3* 210g CO2 = 770g CO2

BSP-7: Deutschland 2030 Kohleausstieg mit Erdgas und Wärempumpe COP=3
=> 170g CO2 + 3*(1/3)* 170g CO2 = 340g CO2

BSP-8: Selbstversorger mit Erdgas BHKW 60% el. Wirkungsgrad der massiv Strom einspeist
=>170g CO2 + 3*(0g CO2 = 170g CO2 (Strom aus Strommix - Emissionen der Wärme auf Null "schöngerechnet")

Die BSPs geben nur einen groben Eindruck.
Es wird vernachlässigt das Wärmepumpen auch im immer die CO2-Emissionen-behafteten Stromanteil der konventionellen kraft-werke brauchen

2.) Auf Windkraft gesetzt

Vestas ist eine wirtschaftliche Erfolgsgeschichte aus Dänemark für Dänemark

Die 55% Windkraftanteil sind Unrsache der geringen spezifschen CO2-Emissionen beim Strom von ca. 60% der Deutschen.



Was würde/könnte man heute anders und besser machen als in Dänemark:

1.) Erdgas anstelle von Kohle und Holz-Biomasse

- Auch sind Gaskraftwerke weniger "dreckig" als Kohle und dergleichen (Stäube etc) -- belasten also die Nachbarschaft weniger.

2.) Mehr BHKW weniger Fernwärme
-
Strom kann gut transportiert werden und schlecht gespeichert.
- Wärme kann gut gespeichert und schlecht transportiert werden.

=> Es ist technisch naheliegend bei KWK am Ort des Wärmebedarfs zu produzieren, die Wärme zu speicher und den Strom einzuspeisen

3). Biomasse konsequent bei gleichzeitiger Biogas-Gewinnung kompostieren

Dies erzeugt das Maximum an Kohlenstoff-Einlagerung = "negative Emissionen" und etwas Biogas [3].

Fazit:

1.) Gerade bei KWK und Biomasse kann man sich alles extrem schön-rechnen, versucht man "realistisch" zu rechnen sieht Dänemark an vielen Stellen gar nicht mehr so gut aus.

2.) An Ende zählen realistisch betrachtet die echten Emissionen -- als der realistische Mix ==> Das spricht immer für einen Anteil KWK es sei denn man will die Abwärme ungenutzt lassen -- hier hat Dänemark richtig angesetzt.

3.) BHKWs haben dabei den Vorteil das kein Fernwärme-Netz mit Kosten und Wärmeverlusten benötigt wird.

4.) Wenn man die 10% direkter Emissionen der Wohngebäude in Deutschland deutlich senken will braucht man (bis auf weiteres) keine Verbote von Gasheizungen.

a.) ca 70% der Wohngebäude sind unsaniert oder teil-saniert -- die müssten erst-mal besser gedämmt werden bevor neue Heizungen sinnvoll werden.

b.) BHKWs sind in einem vernünftigen Gesamtkonzept ein genauso-guter Beitrag zur CO2-Reduktion wie Wärmepumpen.
Nur Wärmepumpen sind mehr Stromverbrauch, der Strom muss erzeugt werden und die Abwärme ist dann verfügbar sie ungenutzt zu lassen suboptimal.

c.) Es gehören (zumindest bis auf weiteres) nicht die Gasheizungen verboten sondern Strom-Direkt-Heizungen und alles andere Strom-Heizungen ohne Wärmespeicher wie Luft-Luft-Wärmepumpen.
Denn das behindert mit hohen Spitzenlasten im Winter die Energiewende bei der Stromerzeugung und so in Summe kein daher Beitrag zum Klimaschutz sein.
(was nützt "rechnerisch"- 2% weniger Emissionen der Wohnungen wenn zeitgleich die Emissionen aus dem Strommix um +3% steigen?)

Quellenangaben:

[1] Stromerzeugung nach Energieträgern in Dänemark 2022 - Strommix | Statista

[2] Kraftwerk Amager – Wikipedia

[3] https://um.baden-wuerttemberg.de/fi...dbericht_Emissionen_Bioverwertungsanlagen.pdf

[4]
 
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Heizungsgesetz: Frankreich geht viel härter vor
" In Neubauten sind Gasheizungen in Frankreich seit 2022 bereits verboten. Auch sind diese von staatlichen Renovierungshilfen ausgenommen."
wozu auch bei einem StromPreis von 22cnt / kW/h ;)
da haben die Franzosen gut lachen

mann/frau sieht hier werden Halbwahrheiten verbreitet, aber das wissen wir schon alle ;)








 
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„Wir waren als Gesellschaft schon mal weiter als jetzt gerade“, resümierte Habeck die Anstrengungen der Gesellschaft im Kampf gegen den Klimawandel. Deutschland befinde sich derzeit nicht auf dem richtigen Kurs, so der Wirtschaftsminister über das 1,5-Grad-Ziel. "

" Eine Durchschnittsfamilie mit 3500 ‧Kilowattstunden Jahresverbrauch muss somit mit einem Netzentgelt in Höhe von 350 Euro pro Jahr rechnen. "
 
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Georg Hendrich

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„Wir waren als Gesellschaft schon mal weiter als jetzt gerade“, resümierte Habeck
Recht hat er -- und vergisst dann das seinen eigene Politik dabei das Problem ist

1.) Es sind die Grünen welche die wichtigste Klimaschutzmaßnahme in Deutschland blockieren

Das wäre nämlich Kohle durch Erdgas ersetzten !

=> ein Schneller Kohleausstieg mit GUD-Erdgas --GUD-ERdgaskaftwerke haben "nur" 1/3 der Emissionen von Kohlekraft.
=> Das spart ca. 20% der gesamten deutschen Emissionen in wenigen Jahren für "nur" ca. 40 Milliarden "invest" in die neuen Kraftwerke.
=> Stahlerzeugung mit Erdgas spart 2/3 der CO2 -Emissionen im Vergleich zur Stahlproduktion mit Kohle-Koks.

Grüne-Poltik:
=> Erdgas-importe sofort reduzieren -- Erdgas-Nutzung erst-mal durch Kohle und Öl ersetzten.
=> Ergebnis sind steigende CO2-Emissionen

2.) Es sind die Grünen welche die Unterstützung von Klimaschutzmaßnahmen durch für die Bevölkerung mit ruinösen Willkürmaßnahmen "kaputtmachen".

=> Die Grünen wollen / Habeck will / das 5% der CO2-Emissionen Deutschland mit Wärmepumpen in Wohnungssektor eingespart werden,
(10% sind der Anteil der Wohnungsheizungen an den Gesamt-Emissionen, davon die Hälfte = 5%)
=> dafür sollen der Steuerzahler und die Wohnungseigentümer insgesamt x-100 Milliarden aufbringen.
=> Das wird einige komplett ruinieren.

Hätten die Grünen / Habeck sagen wir 100 Milliarden in ein Schienenverkehr "Sonderprogramm" gesteckt
=> Um ICE-Fehrnverkehr zu einer komfortablen Alternativen zu Inlandflügen zu machen
=> Um den Schienennahverkehr in den Städten auszubauen -- als Alternative zum Pendelerstau

==> Dann hätten die Grünen sehr sicher das Wohlwollen aller die unter der schlechten deutschen Verkehrsinfrastruktur, Zugausfällen und Dauerstaus leiden.
(Und wenn man das wirklich gut macht haben auch die etwas davon die weiter mit dem Auto fahren wollen oder müssen -- weil sie weniger im Stau stehen wenn nich alle das Auto nehmen)


Fazit:

Die Grünen sind genau der "Rückschritt" den sie öffentlich beklagen !

Ich unterstellen den Grünen das sie das auch gar nicht anders wollen und in Wirklichkeit kaum ehrlich an Klimaschutz interessiert sind.

Es geht den Grünen in Wirklichkeit nach meiner Überzeugung nur um das Ausleben der eigenen Intoleranz, sprich den Hass auf alle Anderen, auszuleben.

Genauer:

- Innenpolitisch die Bevölkerung zu gängeln und zu bevormunden.
- Außenpolitisch nur zu provozieren, zu sanktionieren und für Kriegs-Eskalationen zu hetzen.
 
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tricotrac

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Da steht schon der nächste grüne Ganove in den Startlöchern zum Staatssekretär. Klaus Müller von der Bundesnetzagentur ist auch ein Busenfreund unseres Märchenprinzen. Unübersehbare Studentenseilschaften tauchen immer mehr auf.
 
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Hinnerk

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Bei uns betreiben 2 Städte mit Müllverbrennungsanlagen FW-Netze.
Schon während meines Studiums Ende der 1970er Jahre wurde die gesamte Universität Bremen, die gegenüberliegende Fachhochschule, das Unibad mit 50 Meter Schwimmbecken und andere Bereiche mit der Abwärme der sich in der Nachbarschaft befindlichen Müllverbrennungsanlage beheizt. Und die Entwicklung ist da nicht stehen geblieben:
Universität, Technologiepark, neue Wohngebiete: Ein Fernwärmenetz auf Expansionskurs
Eine Luftaufnahme des Wohngebiet Weidedamm III.
Mit Fernwärme versorgt: Wohngebiet Weidedamm III. (Foto: Studio B, Bremen)
Die Universität Bremen und der angrenzende Technologiepark werden seit ihrer Gründung mit Fernwärme aus dem nahe gelegenen Müllheizwerk versorgt. Der Ausbau der Universität, die Erweiterung des Technologieparks und der Anschluss neuer und bestehender Wohngebiete haben das Fernwärmenetz seit Anfang der neunziger Jahre schnell wachsen lassen. Ein Beispiel von vielen: Im Jahr 2000 wurde das Wohngebiet Weidedamm III angeschlossen – mit insgesamt 1.300 Wohnungen eines der größten bremischen Neubaugebiete der letzten Jahre.

Die rasche Ausdehnung des Fernwärmenetzes spiegelt sich in einem kräftigen Wachstum der Fernwärmeabgabe wider. In Zahlen: Von 1993 bis 2004 ist die jährliche Fernwärmeabgabe, von Witterungseinflüssen bereinigt, um rund 68 Millionen Kilowattstunden gestiegen (+ 67 %). Da die Fernwärme fast ausschließlich aus Abwärme stammt, die bei der Müllverbrennung ohnehin anfällt, ist der Klimaschutzbeitrag beachtlich: Pro Jahr wird durch die zusätzliche Fernwärmeabgabe der Ausstoß von rund 14.700 Tonnen CO2 vermieden.
Quelle: Fernwärme - Die Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau

Dies ist nur eine Möglichkeit Abwärme aus Industrieanlagen sinnvoll zu nutzen. Man muss es nur tun. Die meisten Müllverbrennungs- und Industrieanlagen ballern ihre Abwärme aber einfach ungenutzt durch den Schornstein. Das ist in Dänemark schon lange nicht mehr möglich. Zumindest nicht an Standorten wo die Abwärme auch genutzt werden kann.
 
tricotrac

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Dies ist nur eine Möglichkeit Abwärme aus Industrieanlagen sinnvoll zu nutzen. Man muss es nur tun.
Das hat man hier im Ruhrgebiet schon vor über einhundert Jahren genutzt um neben Zechen eigenen Betriebseinrichtungen auch noch die Wohnhäuser der Steiger und zum Teil auch die Wohnungen der Bergmänner mit Wärme zu versorgen. Ist hier ein alter Zopf. Damals ein Privileg für die Mitarbeiter, heute leider ZWANGSanschluss ganzer Innenstädte durch die Energiemafia. Habecks Banditen sollten sich was schämen, so mit Wählern und Steuerzahlern umzuspringen. Reine Volkserziehung im Sinne des Sozialismus 2.0.
 

Georg Hendrich

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Dies ist nur eine Möglichkeit Abwärme aus Industrieanlagen sinnvoll zu nutzen.
Mann sollte sich nichts vormachen -- Wärme aus Müllverbrennung sind so 300g CO2 / kWh bis 400g CO2 / kWh -- ggf. noch schlechter wenn Verluste für die Wärmeleitungen dazugerechnet werden.

Zum Vergleich -- die Gasheizung liegt bei 209g CO2 /kWh.

Ja -- die Emissionen der Müllverbrennung entstehen auch wenn man den Müll ohne Wärmegewinnung verbrennt.

Aber das kann unter Umweltaspekten kein ausbaufähiges Umweltschutzkonzept sein.

1.) Es sollen und können auch die Mengen an Müll reduziert werden.

2.) Der Anteil das komplett recycelbaren Mülls (Pappe etc.) soll dabei weiter steigen

==> Also wird in Zukunft auch immer weniger Müll verbrannt werden

Im konkreten Einzelfall mag das eine gute Lösung sein -- aber ein signifikante Beitrag zum Klimaschutz ist das nicht.
 
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hätten wir einfacher haben können ;)
 

Georg Hendrich

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hätten wir einfacher haben können
Tatsächlich eher teurer als einfacher !

Wie ich bereits vorgerechnet habe -- siehe Vorkommentare hier.

Eine ca. 80% AKW Versorgung Deutschlands bei heutigem Stromverbrauch würde benötigen:

Ca. 30 große AKW wie Type EPR je 1,6GW Nennleistung.
Ca. 500 Milliarden € "nur" direkte Baukosten (15 bis 18 Milliarden € pro EPR).
Ca. 30 Jahre oder mehr Bauzeit insgesamt.

=> Gegen 1990 vergleichen würde das nur wenig Mehr CO2 Einsparen als Erneuerbar + GUD-Erdgas.

Wie ebenso bereits mehrfach hier vorgerechnet:

Strommix Deutschland 1992: ca. 750g CO2 / kWh
Strommix 50% GUD 50 Erneuerbare ca. 160g CO2 / kWh
Strommix 25% GUD 75 Erneuerbare ca. 80g CO2 / kWh

Investitionskosten für 50GW installierte Leistung GUD-Erdgas: ca 40 Milliarden €


Es gibt nur noch ein Land das hauptsächlich auf Atomkraft setzt: Frankreich.

Und die Folge ist ein wirtschaftliches "Dauerfiasko" das der Steuerzahler jährlich mit Milliarden € -Beträgen vor dem Zusammenbruch bewahren muss.

Zum direkten Vergleich nochmal die Stromgestehungskosten und direkte Emissionen verschiedener Kraftwerkestypen:
(Gerechnet für Neubauten)

Atomkraft: 13 Eurocent / kWh -- 0g CO2 /kWh (1)
Kohlekraft: 5 bis 7 Eurocent / kWh -- 800g bis 1000g / kWh
Erdgas: 5 bis 7 Eurocent / kWh -- 300g bis 330g / kWh (2)
Wind: 7 Eurocent / kWh -- 0g CO2 /kWh (3)
Solar: 5 Eurocent / kWh -- 0g CO2 /kWh (4)

(1) EPR England Hinklypoint bei dauer-Volllast-Betrieb statlich garantierte 13 Eurocent / kWh
(2) 5 bis 7 Eurocent im realen Teillast -Betrieb mit geringer Auslastung
(3) Windkraft an Land gute Standorte vorausgesetzt
(4) Neue PV Großanlagen sozusagen "auf der Wiese".


Fazit:

Ein Atomkraft-Szenario ist kaum "sauberer" als ein Solar, Wind, Erdgas -Strommix
--> Nur deutlich teurer

P.S.: Bei 13 Eurocent / kWh aus AKWs müsste man die Stromkosten der Industrie dauerhaft subventionieren.

P.P.S: Die Kosten bei AKWs sind vor allem der Bau -- wer die x-Milliarden für einen AKW-Bau bezahlt hat will auch betreiben um wenigsten einen Teil der Kosten wider-zu-hohlen.

==>Daher will praktisch kein kommerzieller Stromversorger neue AKW bauern --aber oft alte AKW erst-mal weiterbetreiben.
 
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Tatsächlich eher teurer als einfacher !
Wie ich bereits vorgerechnet habe -- siehe Vorkommentare hier.
Eine ca. 80% AKW Versorgung Deutschlands bei heutigem Stromverbrauch würde benötigen:
Ca. 30 große AKW wie Type EPR je 1,6GW Nennleistung.
Investitionskosten für 50GW installierte Leistung GUD-Erdgas: ca 40 Milliarden €
Es gibt nur noch ein Land das hauptsächlich auf Atomkraft setzt: Frankreich.
Und die Folge ist ein wirtschaftliches "Dauerfiasko" das der Steuerzahler jährlich mit Milliarden € -Beträgen vor dem Zusammenbruch bewahren muss.
==>Daher will praktisch kein kommerzieller Stromversorger neue AKW bauern --aber oft alte AKW erst-mal weiterbetreiben.


ich gebe Dir in soweit recht, dass man keine Druckwassereaktoren mehr bauen sollte, was aber die F immer noch tun, weil sie sich darauf eingearbeitet haben, das ist fatal.

Es gibt die schöne "LÖSUNG" : Thorium/ FlüssigSalz Technologie



Dadurch, dass die F immer noch auf diese alte Technologie setzen, werden sie bei einem S.GAU ganz Europa ruinieren, hoffen wir dass es dazu nie kommt.

Die F verschaffen sich durch die A-Energie einen Wettbewerbsvorteil für kurze Zeit auf Kosten aller anderen EU Staaten.

Natürlich sind Atomabfälle und Altreaktoren genau so gefährlich wie CO2 , aber gemessen wird nur CO2, das ist der Punkt.;)

Ich wünsche der Menschheit viel Erfolg für die Zukunft


p.s
sei es wie es sei
den Bürger interessiert nicht die Technologie sondern der Strompreis


" Macron pocht nun auf ein zügiges Umsetzen seines im Februar präsentierten Plans für eine Renaissance von Frankreichs Atomkraft. Keine Meiler sollten solange technisch möglich geschlossen werden, sechs bis acht neue gebaut und der Energiekonzern EDF wieder voll verstaatlicht werden, erklärte er am Donnerstag. "
 
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Mann sollte sich nichts vormachen -- Wärme aus Müllverbrennung sind so 300g CO2 / kWh bis 400g CO2 / kWh -- ggf. noch schlechter wenn Verluste für die Wärmeleitungen dazugerechnet werden. (…) Aber das kann unter Umweltaspekten kein ausbaufähiges Umweltschutzkonzept sein.
Das ist mir durchaus klar. Aber mit Müllverbrennungsanlagen müssen wir nun einmal leben und mit anderen Industrieanlagen die als „Abfall“ viel Wärme erzeugen und diese ungenutzt in die Atmosphäre pusten auch. Aber dann sollte diese Abwärme auch sinnvoll genutzt werden werden, eben wie in Dänemark. Da könnten wir noch mehr tun.
1.) Es sollen und können auch die Mengen an Müll reduziert werden.
Ja könnte. Das Gegenteil ist aber der Fall.

2.) Der Anteil das komplett recycelbaren Mülls (Pappe etc.) soll dabei weiter steigen

==> Also wird in Zukunft auch immer weniger Müll verbrannt werden
Ja, sollte. Auch das passiert nicht einfach weil die Politik keine gesetzlichen Vorgaben macht. So ist in den vergangenen Jahren der Anteil an Mischabfällen im haushalt die nicht recycelt werden können kontinuierlich gestiegen. Immer mehr Lebensmittelverpackungen bestehen zwar aus Pappe, werden aber innen mit Aluminium beschichtet. Brot-und Brötchentüten mit Plastikfenster um der Kassiererin die Sichtung des Inhalts zu erleichtern, und, und, und. Dann die Verpackungswut an der Fleischertheke im Supermarkt… Ich sehe nicht, dass sich da viel verändert, eher im negativen Sinne. Die Zahlen besagen es ja.
Im konkreten Einzelfall mag das eine gute Lösung sein -- aber ein signifikante Beitrag zum Klimaschutz ist das nicht.
Darum ging es mir auch nicht sondern vielmehr darum, dass Wärme die in Industrieanlagen zwangsläufig anfällt sinnvoll genutzt wird.

Übrigens: Mehr als die Hälfte des Inhalts der gelben Säcke landet in der Müllverbrennung.

 

Georg Hendrich

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Übrigens: Mehr als die Hälfte des Inhalts der gelben Säcke landet in der Müllverbrennung.
Ja, die Umweltverpestung mit viel CO2-Emissionen und auch so einigen Giftstoffen heißt jetzt:

"Thermisches Recycling"

==> Das ist einfach nur "green-washing" mit dem man sich ernste Umweltprobleme "schönredet".

Früher hieß Müllverbrennung einfach und ehrlich auch Müllverbrennung und man hat wenigstens offen zugegeben das dies ein Umweltproblem ist.


Ja, sollte. Auch das passiert nicht einfach weil die Politik keine gesetzlichen Vorgaben macht
Mit der Begründung "wir kriegen das eh nicht hin" kann man auch Kohlekraftwerke und Gasheizungen weiterlaufen lassen.

==> Das ist kein Argument.

P.S.:

Ich haben mal durchgerechnet:

Alleine nur mit Erdgas, mehr Erneuerbaren und einer Verkehrswende sowie nicht völlig überdrehten Energetischen Sanierungen des Wohnungen könnten man von heute ca. 9,1 Tonnen CO2 pro Kopf auf 2,2 Tonnen CO2 pro Kopf kommen.

=> Das (2 Tonnen CO2 / Kopf) bezeichnet die EU als "klimaneutral" und sieht der IPC als Zielwert.

=> Das alles würde ohne "Wasserstoff-Wirtschaft" gehen, und auch ohne völliges Verbot von Verbrenner PKW und Gasheizungen.

=> Alles nur mit Technik die bereits verfügbar ist -- oder zumindest serienreif.
(GUD-Erdgas, Smart-Grid, Schienenverkehr, Sektorenkoppelung, BHKWs etc.)
 

Georg Hendrich

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Wo funktioniert denn dieses Konzept in der Praxis? Diese "ungefährlichen" Reaktoren sind reine Konzeptstudien und Versuchsreaktoren.

Als Österreicher (und Schweizer) mit dem hohen nutzbaren Wasserkraftanteil (Volumensströme x Gefälle bei guter Einfassbarkeit) und dem guten Potenzial für Pumpspeicherkraftwerke kann man nur dankbar für die Gegebenheiten sein. Dieses Glück haben viele Länder nicht, die enormen Wassermassen die durch Deutschland und Polen strömen scheinen mangels Gefälle zu wenig nütze zu sein.

Man kann es einer hochindustrialisierten Nation wie Frankreich nicht verübeln, dass sie ihr möglichstes tut den eigenen Energiebedarf irgendwie zu decken. Und so kritisch ich die Kernspaltungsenergie sehe, sie funktioniert zumindest in der Masse und die Nachbarländer können wohl auch froh sein, dass Frankreich einen recht stabilen Energiepol darstellt.
 
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Wo funktioniert denn dieses Konzept in der Praxis? Diese "ungefährlichen" Reaktoren sind reine Konzeptstudien und Versuchsreaktoren.

Als Österreicher (und Schweizer) mit dem hohen nutzbaren Wasserkraftanteil (Volumensströme x Gefälle bei guter Einfassbarkeit) und dem guten Potenzial für Pumpspeicherkraftwerke kann man nur dankbar für die Gegebenheiten sein. Dieses Glück haben viele Länder nicht, die enormen Wassermassen die durch Deutschland und Polen strömen scheinen mangels Gefälle zu wenig nütze zu sein.

Man kann es einer hochindustrialisierten Nation wie Frankreich nicht verübeln, dass sie ihr möglichstes tut den eigenen Energiebedarf irgendwie zu decken. Und so kritisch ich die Kernspaltungsenergie sehe, sie funktioniert zumindest in der Masse und die Nachbarländer können wohl auch froh sein, dass Frankreich einen recht stabilen Energiepol darstellt.
alle warten bis die CHINESEN damit fertig sind?
 
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Wie schon von anderen geschrieben, es wird andere Lösungen geben, die Technologie dazu funktioniert und ist vergleichsweise gefahrlos und es wird sicher ein bunter Mix aus den verschiedensten Dingen sein. Und nebenbei die Chance für viele europäische Hersteller.

Allzuviel Wachstum erwarte ich mir für Europa nicht mehr. Der Schwerpunkt wird sich wohl zunehmend nach Asien verlegen, Europa wird sich mit der Randlage, die es auch geografisch hat, arrangieren müssen. Wirtschaftlich wie weltpolitisch.
 
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