Wie kann ich einen neuen Palletofen am besten in meinen Heizkreislauf integrieren?

Diskutiere Wie kann ich einen neuen Palletofen am besten in meinen Heizkreislauf integrieren? im Holz, Pellets, Biomasse Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo liebe Gemeinde, ich plane für das kommende Jahr einen Wassergeführten Palletofen anzuschaffen und frage mich, wie ich ihn am besten in...

TobiKlei

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Hallo liebe Gemeinde,

ich plane für das kommende Jahr einen Wassergeführten Palletofen anzuschaffen und frage mich, wie ich ihn am besten in meinen bestehenden Heizkreislauf integrieren kann. Da ich zwar begeisterter Hobbyhandwerker bin, aber leider kein Installateur, lacht bitte nicht allzu laut, wenn die Frage(n) etwas amateurhaft erscheinen! :)

Die Ausgangslage:
Derzeit habe ich eine Gasbrennwerttherme von Vaillant VC DE 196/3-5 in Verbindung mit einem 120l Speicher VIH R 120/5. Geregelt wird die Heizung über einen Witterungsregler VRC 430, die WW-Leitung verfügt über eine Zirkulationsleitung (diese wird nur per Zeitschaltuhr manuell geregelt).
Die Anlage steht im voll ausgebauten (und isoliertem) Dachgeschoss, beheizt werden ca. 120 m² Wohnfläche in einem Doppelhaus, teilweise über Fußbodenerwärmung (RTL gesteuert) und "normale" Heizkörper. Die Anlage ist wie das Haus selbst BJ 2009. WW-Verbrauch ist relativ hoch, zwei Erwachsene und zwei Kinder (die kommen noch in das Teenyalter und vermutlich wird bald noch viel mehr und länger geduscht :confused:).

Das Vorhaben:
Im vergangenen Sommer habe ich eine PV-Anlage installiert (9,85 kwp). Den überschüssigen Strom möchte ich gern in meinen Warmwasserspeicher einspeisen. Hierfür war ursprünglich angedacht, dass ich einen neuen Speicher kaufe und eine Heizpatrone installiere. Die Stromleitung von der PV-Anlage liegt bereits entsprechend.
Jetzt will meine Frau in diesem Jahr endlich den lang ersehnten Ofen im Wohnzimmer haben und hierfür wurde der kommende Sommer angepeilt. Überlegt hatte ich, dass ich einen wassergeführten Palletofen installiere (vermutlich ca. 6 kw) und dann natürlich auch die Wärme in meinen Heizkreislauf einspeisen will und ich wäre ja dämlich, wenn ich das jetzt bei dem neuen Speicher nicht berücksichtige.
Ziel soll also sein, dass ich im Sommer mit dem PV-Strom meinen WW-Bedarf decken kann und im Winter die Wärme des Palletofens sowohl für die WW-Bereitung, als auch für den Heizkreislauf genutzt werden soll. Da der Ofen natürlich nicht immer läuft, will ich meine Gastherme als Backup im Heizkreislauf integriert lassen. PV und Ofen sollen jeweils nur unterstützten. (Übrigens ist eine Wärmepumpe keine Alternative!)

Fragen zur Installation, zum Konzept:
Ich benötige natürlich einen entsprechenden Pufferspeicher, stoße hier aber an meine Grenzen. Klar ist, dass ich einen Speicher mit möglichem Anschluss für die Heizpatrone brauche. Verstehe ich es richtig, dass ich einen Pufferspeicher mit drei Wärmetauschern benötige (einen zum Anschluss des Ofens, einer für Warmwasser, einer für den Heizkreislauf)? Wird bei dieser Installation mein jetziger WW-Speicher überflüssig? Welcher wäre da zu empfehlen (am besten liegend, damit möglichst ein Einbau unter der Dachschräge möglich wäre. Wieviel Volumen wären für den Speicher sinnvoll. Ich dachte an 500l...

Wie ich die Funktionsweise eines Pufferspeichers verstehe, befindet sich im Speicher selbst das Heizungswasser, der Vor- und Rücklauf werden also direkt angeschlossen und das gesamte Speichervolumen des Speichers wird direkt, nötigenfalls durch die Therme auf eine vorgegebene Temperatur aufgeheizt (ähnlich wie jetzt bei meine WW-Speicher, nur das da eben das Trinkwasser direkt beheizt wird). Durch die Wärmetauscher kann ich jetzt zusätzliche Wärmeerzeuger oder -verbraucher anschließen, richtig?
Wenn ich also an einen Tauscher den Palletofen anschließe, heizt dieser den Pufferspeicher zusätzlich auf, das scheint mir soweit unkompliziert.
An den zweiten Tauscher schließe ich meine WW-Trinkleitung an, diese nimmt dann die Wärme vom Pufferspeicher auf und ich habe entsprechendes WW, welches nicht gespeichert wird, da es immer "durchläuft" und somit dürfte auch mit Legionellen kein Problem haben. Brauche ich hier ggf. eine Regelung, die die WW-Temperatur regelt, damit sich die Kinder unter der Dusche nicht verbrennen, wenn der Speicher mal voll aufgeheizt sein sollte? Eigentlich dachte ich hierbei an einen Mischautomaten, dann kann ich aber die Funktion meiner Zirkulationspumpe vergessen, oder? Zumindest fällt mir keine kluge Lösung ein, wie ich Zirkulation und Temperaturbegrenzung kombinieren könnte.
Außerdem stehe ich beim Anschluss an den Heizkreislauf auf dem Schlauch. Schließe ich einfach den Rücklauf an einen Wärmetauscher an, damit die Therme nicht nachheizt, weil der Rücklauf eine entsprechend hohe Temperatur hat? Brauche ich hier zusätzliche Regelungstechnik, denn wenn die Speichertemperatur unter der notwendigen Vorlauftemperatur liegt, heizt die Heizung dann ja solange nach, bis der gesamte Speicher bei der entsprechenden Vorlauftemperatur ankommt - das scheint mir nicht sehr wirtschaftlich.

Der Einbau der Heizpatrone und der Anschluss sowie die Steuerung über meinen Wechselrichter ist mir natürlich klar.

Zusätzliche Frage:
Lohnt es sich bei der bestehenden Gasbrennwerttherme eine effizientere Heizungspumpe einzubauen, bzw. umzurüsten, falls ja, was wäre zu beachten bzw. empfehlenswert?

Vielen Dank für eure Tipps! :)

...und wer es diese Jahr noch liest: Einen guten Rutsch!
LG Tobi
 
cephalopod

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Ich würde das WW mit einer BWWP herstellen, die Perfekt mit der PV als Grundlast harmoniert.
Die Heizpatrone ist unwirtschaftlich.
Was versprichst du dir denn vom Pelletofen?
Meinst du die Dinger sind billiger als Gas zu bekommen?

Bezüglich WW und Einsparungen kann ich dir meine Erfahrungen empfehlen.
Wir brauchen zu viert nur noch 2000 kWh pro Jahr.

 

TobiKlei

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Ich würde das WW mit einer BWWP herstellen, die Perfekt mit der PV als Grundlast harmoniert.
Die Heizpatrone ist unwirtschaftlich.
Was versprichst du dir denn vom Pelletofen?
Meinst du die Dinger sind billiger als Gas zu bekommen?

Bezüglich WW und Einsparungen kann ich dir meine Erfahrungen empfehlen.
Wir brauchen zu viert nur noch 2000 kWh pro Jahr.

Der Palletofen ist nicht zum sparen gedacht, sondern der soll ohnehin angeschafft werden, weil meine Frau ihn haben will. Ich will ihn nur eben zusätzlich möglichst integrieren...
 
cephalopod

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Ich würde ihn nur als Deko verwenden.
Das Teil in die Heizung einzubinden rechnet sich nicht.
Lieber für das Geld die BWWP nehmen, die spart wirklich mit der PV.
 
h5py

h5py

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Brauche ich hier ggf. eine Regelung, die die WW-Temperatur regelt, damit sich die Kinder unter der Dusche nicht verbrennen, wenn der Speicher mal voll aufgeheizt sein sollte?
Ist in den Armaturen kein Verbrühschutz verbaut?
 
Austro-Diesel

Austro-Diesel

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Unbedingt eine Brauchwasser-Wärmepumpe wegen der vorhandenen PV-Anlage und damit "gratis" Warmwasser im Sommerbetrieb. Kapazität für einen 4-Personen-Haushalt nicht zu klein wählen, sollte schon in Richtung 300 Liter gehen.

Ein wassergeführter Ofen macht eine Menge Mühe mit der Integration, kostet extra und bringt wirtschaftlich kaum etwas. Lieber einen einfachen und nicht zu üppig dimensionierten (Pellet-)Ofen, der auch genutzt werden kann ohne gleich alles zu "verglühen", dann wird er auch öfter genutzt. Die restlichen Räume kann man ja weiterhin mit Gas beheizen, reduziert sich entsprechend.

Für den Weiterbetrieb der Gastherme ist ein Pufferspeicher nur ein Klotz am Bein mit sinnlosen Wärmeverlusten.

Keep it simple.
 
Austro-Diesel

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Ein Nachschlag noch:

In Zeiten wie diesen ist eine Heizmöglichkeit, die ohne elektrischer Energiezufuhr funktioniert, keine schlechte Idee. Ein Pellet-Ofen braucht Strom zur Funktion, ein Scheitholzofen nicht.

Die Manipulation ist bei Pellets sauberer und auch grundsätzlich automatisierbar (Zündung, Regelung, Fernsteuerbarkeit). Dafür ist das lebendige Flammenbild eines Scheitholzofens im Wohnzimmer einfach attraktiver, der Brennstoff günstiger und krisenfester.

Seit 15 Jahren nutzen wir einen gemauerten Wohnzimmerkamin mit Kamineinsatz. Wenn man die "rustikale Romantik" des Feuers mag wird man mit dem bisschen Dreck beim Reinigen und Holz abtragen gern zurechtkommen, das Knistern und Lodern entlohnt den Besitzer reichlich.

Die eigentliche Kunst ist es erfahrungsgemäß, so klein zu feuern, dass nicht bald "die Fliegen von den Wänden fallen". Inbesondere im Dachausbau des Threaderstellers mit Baujahr 2009 ist von einer recht überschaubaren Heizlast auszugehen. Daher nicht zu groß kaufen! Als sinnvolles Extra wäre auch die Wahl eines Ofens mit großer Speichermasse zu überlegen, wo man mit die Wärmeabgabe über Feuerungsdauer hinausstrecken und gleichmäßiger verteilen kann (Kacheln, Speckstein, Beton, Schamotte ... im Prinzip alles was schwer ist). Achtung hier auf die Traglast der Decke.

Dazu kommt, dass an einem einfachen Ofen eigentlich nichts dran ist, was in der Praxis kaputtgeht. Keine Zündung, kein Gebläse, keine Elektronik. In unseren 15 Jahren gab es da – außer den Kehrgebühren – keine Ausgaben.

Wesentliche Voraussetzung für einen Scheitholzofen ist eine trockene, gut belüftete Lagermöglichkeit für die Holzreserve für den mindestens zweifachen Jahresbedarf. Gekauftes Holz muss in der Regel noch mindestens einen Winter gelagert werden, bis die Materialfeuchte stimmt, besser zwei. Für ein "gelegentliches Zündeln" bei Schlechtwetter wird man mit einem Raummeter pro Jahr durchkommen, ist der Feuerraum recht klein muss man auch eine Möglichkeit zum Spalten zu großer Stücke finden.
 
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