Welchen Raumthermostaten für Fußbodenheizung?

Diskutiere Welchen Raumthermostaten für Fußbodenheizung? im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo zusammen, in unserem Haus gibt es eine Fußbdenheizung mit einfachen Raumthermostaten und Stellantrieben von Zewotherm, beide sind auf...

LeJupp

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Hallo zusammen,

in unserem Haus gibt es eine Fußbdenheizung mit einfachen Raumthermostaten und Stellantrieben von Zewotherm, beide sind auf Dieser Seite abgebildet:

http://www.zewotherm.de/flaechentemperierung/regeltechnik/einzelraumregelung
(Stellantrieb "Premium", Raumthermostat Aufputz). Alles läuft mit 230V, die Stellantriebe sind unter Spannung offen.

Leider sind die Dinger nicht sehr genau, bei gleicher Einstellung des Stellrads unterscheidet sich die Raumtemperatur um mehr als ein Grad zwischen den Räumen und wenn man sie einmal verstellt hat (z.B. weil man erkältet ist und es vorübergehend gerne wärmer hätte) ist es schwer hinterher die richtige Temperatur wiederzufinden. Weil wir tagsüber nur wenig zu Hause sind hätte ich ausserdem gerne die Möglichkeit, morgens nur das Bad aufzuheizen und den Rest des Hauses erst am Nachmittag aus der Nachtabsenkung zu holen. Kurz, ich hätte gerne programmierbare Raumthermostaten. Gibt es hier vielleicht jemanden der ein entsprechendes Produkt empfehlen kann?

Taugen vielleicht sogar diese verführerisch billigen Dinger von Amazon?

http://www.amazon.de/Raumthermostat...qid=1385333737&sr=8-1&keywords=raumthermostat

Und wenn ich schon dabei bin, noch eine Frage: Die Stellantriebe knacken hörbar beim öffnen (oder schließen, oder beides, schwer zu sagen). Ist das normal und kann man da was gegen tun?

Viele Grüße,
LeJupp
 
Hausdoc

Hausdoc

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Diese billigen Amozon Dinger sind Müll.

Verwende am besten ein herkömmliches nicht elektronischens Eberle Raumthermostat.

Beste Regelgenauigkeit bei sogar preiswertestem Kaufpreis.
 

Elektroniker56

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Manche Antworten hier sind auch Müll.

Was soll dieser Unsinn mit Argumenten mit diesem oder jenem Fabrikat sei eine Einzelaraumregelung genauer als auf 1 Grad Messgenauigkeit möglich.
Erstens haben alle Bauteile die "messen" eine gewisse Ungenauigkeit.

Zweitens gibt es keine absolut thermisch dichten Räume! Die Thermischen Gesetze sagen eindeutig, Wärme fließt zu den kälteren Stellen. Ein Temperaturgefälle versucht sich also auszugleichen, das besagen schon die thermischen Gesetzmäßigkeiten.
Wer es also in einem Raum möglichst genau soundso warm haben will und dafür irgendwelche Technik einsetzt, sollte mal überdenken ob das überhaupt Sinn macht mit dieser Technik, bzw möglich sein kann.

Man müsste mit höherem Aufwand die Einzelräume dann auch thermisch besser behandeln. Dafür sorgen, dass keine Wärme über irgendwelche Ritzen in andere kühlere Räume entschwinden kann, bis sich sowieso überall ein thermisches Gleichgewicht eingestellt hat.
Gemessen werden die Raumtemparaturen meist ja nur an einer Stelle im Raum. Würde man zusätzlich an "Wärmeverluststellen" noch messen, wie gut die Anlage eigentlich arbeitet, bzw arbeiten kann, wäre manches offensichtlicher.
 

Cologne

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Es gab seinerzeit mal Raumthermostate (keine Elektronische), die waren speziell für Fußbodenheizungen konstruiert. Und zwar hatten diese die Eigenschaft, nicht erst bei Erreichen der eingestellten Temperatur abzuschalten, sondern schon so ein bis zwei Grad früher, schalteten sich aber nach einer gewissen Zeit wieder ein, auch wenn die Raumtemperatur nicht gefallen war und heizten dann weiter. Dieser Vorgang wiederholte sich ein paar mal, bis die eingestellte Raumtemperatur erreicht war. Mit diesem Regelprinzip wollte man die Trägheit der Fußbodenheizung kompensieren um ein Überschwingen zu vermeiden. Ich weiß nicht, ob es sowas noch gibt, wahrscheinlich in elektronischer Ausführung.

Bei allem Respekt, ich glaube von einem Raumthermostaten oder Raumregler zu verlangen, eine Genauigkeit von weniger als einem Grad zu liefern, ist schon sehr anspruchsvoll.

Vor allen Dingen von einem mechanischen Bauteil mit Schalthysterese, wie dem Thermostaten.
 

Elektroniker56

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Gute Antwort Cologne.

Analysieren wir mal gewisse Technik von mechanischen und elektronischen Teilen. Auffallend dabei dürfte sein, mechanische Teile haben eine viel größere Hysterese als die elektronischen Teile.

Wir sollten weiterhin beachten, wir haben es im privaten Bereich sowieso mit einer viel geringeren Genauigkeit zu tun.
In industriellen Prozessen bei denen es eine viel höhere Genauigkeit gefordert ist, sind die Verhältnisse ganz anders. Dort werden nicht nur viel präzisere Sensoren und Messtechnik gefordert und eingesetzt.
Dort werden auch regelmäßige Kontrollen gemacht und die Messmittel incl. Messgeräte entsprechend geprüft und kalibriert.

Nicht nur die Temperatursensoren vom Typ PT100 und hoher Genauigkeitsklasse kosten entsprechendes Geld, die Messgeräte und Kalibriereinrichtungen kann sich kein Privatmensch leisten.
Vor allem, weil in gewissen Zeiträumen diese Kalibriereinrichtungen zur Kontrolle ihrer Zuverlässigkeit zu Eichlaboren geschickt werden müssen.

Macht euch mal den Spaß, kauft 4 oder mehr Temperaturmessgeräte egal welchen Typs, stellt die möglichst dicht nebeneinander und beobachtet welche Temperaturunterschiede zu bemerken sind. Dann bekommt man in etwa ein Gefühl dafür, wie genau
solcherlei Messtechnik produziert wird. Also welche "Spielräume" bei der Herstellung -für den Kaufpreis des Produktes veranschlagt wurden.

Oft geht man eh von dem Unterschied einer gemessenen zu einer "empfundenen" Temperatur aus. 21 Grad in einem Raum bedeuten noch lange keine "Wohlfühltemperatur".

Angesprochen wurde hier auch die Trägheit der Fußbodenheizung.
Zwar wird auch diesbezüglich gerne reglungstechnik etwas verbessert. Aber was richtiges werden kann es kaum, denn es gibt weder verbindliche Vorgaben hinsichtlich von Messstellen im Fussboden, die die Speicherfähigkeit der aufgeheizten Masse sinnvoller verwenden ließe.

Ich messe meine Fussbodentemperatur an einigen Stellen mit, und übergebe diese meiner eigenen Regelung. Somit sind Spareffekte möglich, denn eine temperierte Estrichmasse stellt zu einigen Zeiten einen guten Wärmespeicher dar, der nicht weiter bedient werden muss.
 

Cologne

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Hallo @Elektroniker56

Elektroniker56 schrieb:
Ich messe meine Fussbodentemperatur an einigen Stellen mit, und übergebe diese meiner eigenen Regelung
Interessante Sache.

Aber das ist doch sicher nur mit einer SPS möglich, oder gibt´s auch Standartregler, die diese gemessenen Estrichtemperaturen bei der Bestimmung der Regelgröße berücksichtigen?

Dann muss doch auch sicher jeder Raum einzeln erfasst werden und die Temperaturen an mehreren Stellen in einem Raum kontrolliert werden, um irgendwie einen Mittelwert zu bekommen, oder?

Sind die Fühler im Estrich mit vergossen, oder nachträglich angebracht worden?

Dann müsste der Regler ja quasi von jedem Raum die Raumlufttemperatur und die Bodentemperatur messen und dann seine Stellgröße an den, oder die Stellmotoren der Stränge für diesen Raum weitergeben. Und nach Auswertung aller Räume, seinen Befehl der Heizquelle, bzw. dem Mischerkreis mitteilen. So könnt´ ich mir das vorstellen.
 

Elektroniker56

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Deine Vorstellung passt zu den meisten Wohnungen. Ich habe allerdings in meinem Haus die Dinge auf den entsprechenden Bedarf, Räumlichkeiten usw ausgerichtet.
Im Haus gibt es eine ziemlich offene Bauweise. Bedeutet außer bei Bad, Toilette, Garage, Schlafzimmer, Haus- und Terasse- gibt es keine Türen. Folglich würde sich die Wärme irgendwann sowieso auf gleichem Niveau einpendeln.
In den Räumen mit Türen sind andere Temperaturen möglich und eingerichtet. Es muss nicht jeder Raum hinsichtlich FBTemp einen Sensor haben.

In den Badezimmern habe ich die Badewannen durch in den Boden eingelassene Duschen ersetzt. Dabei war zu berücksichtigen keinerlei Rohre im Boden zu verletzen und Bodenfühler sind in verlegtem Rohr integriert worden. (Sensoren ersetz- austauschbar)
Im Schlafzimmer ist die Fussbodentemperatur nebensächlich. Es reicht, die gewünschte Raumtemperatur kontrollieren zu können. Machbar und eingesetzt sind Funkthermometer in Größe einer halben Streichholzschachtel. Bisher gab es keinen korrekturbedarf hinsichtlich eingestellter Wärmeflussmengen.

Der Regler ist ein Eigenbau, der ähnlich wie eine SPS arbeitet. Je nach Bedarf ist dieser für mich erweiterbar. (habe ja beruflich nicht nur solche Dinge zu reparieren und zu programmieren, kann sowas auch selbst für den Eigenbedarf bauen.)
Derzeit bin ich am überlegen, wie ich ermitteln kann wie gut meine Anlage arbeitet. Ich logge schon die Heiztage mit und bin am recherchieren was es mit den sogenannten Gradtagszahlen auf sich hat. Die Informationen die ich dazu finden konnte geben mir nicht genau genug zu verstehen wie ich das für meine Loggingfunktion umzusetzen hätte.

Hilfreiche Infos dieszebüglich für mich?
 

Cologne

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Elektroniker56 schrieb:
Hilfreiche Infos dieszebüglich für mich?
@Elektroniker56
Wenn man den Energiebedarf für einen m² beheizte Fläche über einen bestimmten Zeitraum, z.B. eines Monats, oder einer ganzen Heizperiode, berechnen will, und diesen Wert mit einem Wert aus einem anderen Zeitraum, oder sogar mit dem Wert eines m² von einem anderen Gebäude vergleichen will, hat man ja immer die ständig sich ändernde Außentemperatur als Störfaktor in der Berechnung.

Um diesem Störfaktor eine Größenordnung zukommen zu lassen und damit in die Berechnung zu integrieren, hat man die Methode mit der Gradtagszahl entwickelt.
Um die Gradtagszahl zu bestimmen, wird erst einmal für jeden Tag an dem geheizt wird, ein Tagesmittelwert der Außentemperatur gebildet (bei uns wird die At. alle 2 Stunden aufgezeichnet und am nächsten Tag daraus der Durchschnitt errechnet).

Diese Tagesmitteltemperaturen werden während des Berechnungszeitraumes (bei uns immer ein Jahr) addiert. Am Schluss wird die Summe durch die Anzahl der Heiztage geteilt und man erhält die mittlere Außentemperatur in der Heizzeit, logisch.
Diesen Wert subtrahiert man von der durchschnittlichen Raumtemperatur des Gebäudes, für das man diese Berechnung erstellt. Das Ergebnis multipliziert man wiederum mit der Anzahl der Heiztage und erhält sodann die berühmte GRADTAGSZAHL.

Nun muss man den Energieverbrauch (in Mwh), der während des Zeitraumes der Berechnung stattgefunden hat durch die Gradtagszahl teilen und man erhält den s.g. Gradtagsverbrauch.
Diesen multipliziert man mit dem Faktor 1.000.000 und teilt das Ergebnis noch einmal durch die Anzahl der gesamten, beheizten m².
Das Ergebnis liefert den Energieverbrauch pro m² in Wattstunden.

Man nennt dies auch „temperaturbereinigtes“ Verfahren.

Hört sich vielleicht etwas kompliziert an, aber wenn man sich den Rechenweg mal genau durch den Kopf gehen läßt, stellt man fest, dass man durch Einbeziehen der Gradtagszahl in die Berechnung, eigentlich alle beheizten Flächen miteinander vergleichen kann, egal zu welcher Jahreszeit und bei welcher Außentemperatur.
Da ich diese Berechnungen für ein paar Dutzend Anlagen machen muss, habe ich mir in Excel ein Formblatt mit den entsprechenden Formeln entworfen und trage nur noch ein paar Werte ein, den Rest mach der PC.
Die Sache hat nur einen Haken, der Faktor WW-Bereitung. Wenn man diesen Störfaktor auch noch mittels Messeinrichtungen bestimmen und in die Berechnung einbeziehen könnte, wäre es optimal.

Bei uns hier ist das leider nicht möglich und so habe ich einfach, kraft eigener Arroganz ;-), einen prozentuellen Wert festgelegt, so aus dem Bauch raus, den ich vom Gesamtenergieverbrauch einfach abziehe. So lange man immer nur die gleichen, unveränderten Anlagen berechnet und der Warmwasserbedarf sich auch nicht drastisch verändert, kann man damit nicht so viel falsch machen.
Hab mal eine Beispielrechnung im Anhang beigefügt.

L.G.
 

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Elektroniker56

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Super, many thanks for You, Cologne.

Für mich war nicht kalr ersichtlich ob es sich bei den Tagesmitteltemperaturen um die Tagestemperatur -also ohne Nacht- handelt oder um einen jeweils ganzen Tag mit 24 Stunden. Verzeih mir diese Unklarheit, denn für mich bedeutet Tag und Nacht was anderes. Wie man sieht, benutzt man manchmal Worte die nicht eindeutig genug sind. Insofern bestehen für manche -Genauigkeitskrämer- eine Unsicherheit von in dem Falle möglichen 12 Stunden. Okay, man muss ja auch Nachts heizen, ist mir klar. Aber manche benutzen Nachtabsenkung und wie dies in die Gradtagszahl einzubringen wäre, war nirgends ersichtlich. -Während der Nachtabsenkzeiten läge die Raumtemperatur nicht mehr auf dem Bezugswert 20 Grad auf die sich die GTZ normal bezieht.-

Ebenso wenig ersichtlich war bei meinen Recherchen ob sich die von den Wetterämtern veröffentlichten Gradtagszahlen um solche handelt, die nur auf die Heizsaison bezogen, oder das ganze Jahr gemeint ist.
Sofern sich diese Gradtagszahlen nur auf die tätsächlich aufzubringende Heizenergie bezieht -beziehen sollte-, wäre es -nach meiner Theorie besser diese auf die jeweilige Heizsasion zu beziehen. Also den tatsächlichen Zeitraum in dem heizen zur Erwärmung nur der Räume erforderlich ist.

Kann ich davon ausgehen, die Gradtagszahlen die ich zum Vergleich heranziehen würde, beziehen sich immer auf ein Jahr, also von 1.Jan bis 31 Dez?
Sollte ich nur Vergleichszahlen heran ziehen die auf das PLZ-Gebiet bezogen sind, oder sind die Werte innerhalb der BRD nicht so unterschiedlich?

Interessant, Du erfasst für dich die Aussentemperatur alle 2 Stunden. Ich habe bisher genau zu jedem Stundenbeginn gemessen und das rund um die Uhr. Der Mittelwert aller 2 Stunden dürfte erwartungsgemäß keinen nenenswerten Unterschied zu den stündlichen Mittelwerten ergeben.
Okay, ich beziehe meine Berechnungen vorerst auf die Heizsaison bzw die Heiztage. Sofern sich die veröffentlichten GTZ der Wetterämter auf das ganze Jahr beziehen, errechne ich halt den entsprechenden Anteil.
Angefangen mit dieser Grattagszahl habe ich erst ab Beginn der jetzt aktuellen Heizsaison, Sept/Okt 2013.

Der Störfaktor Aussentemperatur scheint der größte Faktor zu sein und alle anderen Störfaktoren werden unberücksichtigt gelassen, bei diesem Vergleich von Heizenergie für soviel m²?
Das Lüftungsverhalten, die gewünschte Raumtemperatur und gewisse Wettereinflüsse wie z.B. Windstärken dürften bei solcherlei Energiekostenvergleichen doch auch eine Rolle spielen. Wird wohl mal wieder "Wissenschaftlich" unter den Tisch fallen gelassen, weil nicht genau genug erfassbar.

Okay, die GTZ vom DWD beziehen sich auf die selben Grundlagen, auf 20 Grad Raumtemp und 15 Gradheizgrenze. Welche Dienste nimmst du zum Vergleich in Anspruch? DWD oder wer?
 

Cologne

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@Elektroniker56
Die abgesenkte Raumtemperatur Nachts wird bei uns als Bezugspunkt nicht berücksichtigt, hier gilt immer 20°C, obwohl wir natürlich auch absenken, ist halt so.

Ich kenne die Gradtagszahlen der Wetterämter nicht und weiß auch nicht, für welchen Zeitraum sie ermittelt werden. Ich ermittle die GTZ nur für die Zeit, in der offiziell geheizt wird.
Da wir eine Bundesbehörde sind, gibt es bei uns ganz klare Ansagen, wann geheizt werden darf und wann nicht (offizielle Heizperiode von 1. Oktober bis 30. April), darüber hinaus gibt es noch Ausnahmeregeln, nach der geheizt werden darf, wenn an mind. 3 aufeinanderfolgenden Tagen um 21 Uhr die Außentemp. unter 12°C liegt, oder an mind. 5 aufeinanderfolgenden Tagen die mittl. Außentemp. unter 15°C liegt, oder die Raumtemp. In der Mehrzahl der Räume morgens um 8 Uhr unter 18°C liegt. Genauso gibt es klare Anweisungen, wann die Heizung wieder abgestellt werden soll.

Alles ein wenig kompliziert. Nichts desto trotz nehme ich die GTZ nur von den Tagen, an denen, lt. Vorschrift, geheizt wird, das finde ich i.O. so. Da ich aber einige Heizungsanlagen habe an denen 60 und mehr Gebäude angeschlossen sind und jedes mit einer eigenen Regelung ausgestattet ist, kann ich kaum kontrollieren, ob ein Gebäude gerade Wärme abnimmt oder nicht, da das Heizungsnetz für die dezentrale Warmwasserbereitung immer betriebsbereit ist.
Aber so genau nimmt man es hier nicht.
Über Störfaktoren wie z.B. Wind wird hier überhaupt nicht nachgedacht.
Ebenso haben wir natürlich nicht nur Raumtemperaturen von 20°C, hier gibt es Montage- und Sporthallen, die haben nur 16°C, oder Läger mit nur 12°C, hier gibt es aber auch ein Schwimmbad mit Saunabereich, die liegen natürlich weit über 20°C. Hab´ das auch schon mal meiner Behörde gesteckt, aber wie willst du das alles in den Griff bekommen und individuell behandeln? Um das alles 100%ig zu machen, müsste man noch viel Zeit investieren und auch die erforderliche Hardware installieren. Also drücken wir ein Auge zu und sagen: reicht so, gut iss!

Einen Vergleich für meine GTZ habe ich nur mit meinen Kollegen aus anderen Liegenschaften, aber dort sind die Situationen auch anders, obwohl nur 50 km weit entfernt, ist es z.B. in der Eifel schon wesentlich kälter als hier. Also ist eine Differenz der GTZ schon von vornherein plausibel. Das macht auch nichts, ich habe meine Zahl und damit basta.
Es gab auch einmal eine andere Zeit, da wollte unser Boss doch tatsächlich, dass ich mich mit meiner GTZ nach der von anderen, in ganz NRW verteilten Liegenschaften richte. Bis ich ihm mal genau erklärt habe, das die GTZ alleine überhaupt keine Auskunft darüber gibt, ob meine Heizungsanlage wirtschaftlich betrieben wird oder nicht. Das war ihm überhaupt nicht klar. Jetzt hat er es kapiert.

L.G.
 

Elektroniker56

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Sehr interessant und aufschussreich, was du da berichtest. Ich bin aus meinem Job gewohnt sich auf verlässliche "Bezugsgrößen" zu beziehen.
Hatte zwar die Bestrebungen mit der GTZ und dem drumherum verstanden. Aber ob sich das auf verlässliche bezugsgrößen bezieht, oder da noch einige "Unsicherheiten, sprich Störfaktoren" eine Rolle spielen, blieb unklar, war nirgends zu lesen.

Wie will man vernünftig Verbrauchswerte o.ä. als Gütefaktoren einer Anlage heran ziehen, wenn etliche Faktoren unberücksichtigt bleiben, bzw nicht vergleichbar sind.
Daher meine Frage, auf welche veröffentlichten Wetterdaten incl. GTZ usw beziehst du dich.

Okay aufgrund deines Feedbacks, für das ich mich nochmals bedanke, mache ich es jetzt ähnlich wie du. Ich messe die Heiztage saisonbedingt incl. Mittelwerte auf 20 Grad innen bezogen und errechne daraus die interessanten Werte.
Vergleichen kann ich dann von Heizperiode zu Heizperiode, ob irgendwelche Verbesserungen sich auswirkten und wie auswirkten.

Ich versuche sofern möglich, rauszufinden wo noch Verbesserungspotential liegen könnte. Z.B. Stillstandsverluste minimieren, ausnutzen der Wärmespeicherfähigkeit der Estrichmasse der Fussbodenheizung. Die wirkt ja wie ein Pufferspeicher, folglich bieten sich Überlegungen an, das Potential sinnvoll zu nutzen.
Ebenso ist es mit der Wärmespeicherfähigkeit des Mauerwerkes incl. Sonneneinstrahlung von außen. Solcherlei Dinge werden bei der Heizlastermittlung unbeachtet gelassen. Angeblich muss immer von außen gedämmt werden, weil die Dämmung schlecht wäre. Angeblich!.
Folglich messe ich solche Dinge nebenher mit und versuche diese Messwerte sinnvoll zu verwenden. Einfluss nimmt nicht nur die Sonnenstrahlung auf das Mauerwerk, sondern auch der Wind. Der wird derzeit noch nicht mitgemessen, aber geplant ist es.

Geplant sind auch, Störungen der Heizanlage per SMS zu übermitteln -falls niemand zu Hause- sowie Meldungen- und Werte-integration ins häusliche Netzwerk. Ein alter Laptop dient derzeit als Loggingstation. Dieser wird umgerüstet zu einem Server -Software-.

Hast du jemals versucht die Vielzahl deiner zu betreuenden Heizungsanlagen von einem oder beliebig vielen Punkten beobachten zu können? Sprich diese in ein LAN-Netzwerk einzubinden. Also so ähnlich vorgehen wie ich, jeder Anlage -für die es Sinn macht, bzw so nacheinander- einen alten PC oder Laptop als Server zu verwenden auf dem die Messwerte der Anlage verarbeitet werden und somit in einem gesonderten Netzbereich zur Verfügung stehen.
Ich kann nicht beurteilen, ob das für dich, deinen Chef oder die Behörde Sinn macht. Ich bin es aber von meinem Arbeitgeber gewohnt, im Sinne des Energiemanagements, einigen Aufwand zu betreiben um nicht nur die Anlagen kontrollieren, sondern auch relevante Daten zu erhalten um die Wirtschaftlichkeit und Betriebskosten ersehen zu können.

Werksintern laufen 4 Server und auf 9 Monitoren sind wählbar die Anlagenwerte incl. grafische Darstellung aller Anlagen, die für die werksinterne Energieversorgung notwendig sind, einseh- und steuerbar. Ebenso auch für Anlagen die Fremdenergie liefern in Form von Gas oder Fernwärme.
Man ist von berufs wegen also einiges gewohnt und hat an einigem mitgewirkt. Von daher ist es naheliegend, das was für die eigenen Anlagen zu Hause möglich ist, ähnlich zu machen.
 

Cologne

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@Elektroniker56

Elektroniker56 schrieb:
Daher meine Frage, auf welche veröffentlichten Wetterdaten incl. GTZ usw beziehst du dich.
Da ich mich hier auf einem Militärflughafen befinde, habe ich den Vorteil, meine benötigten Werte direkt vom eigenen Wetterdienst beziehen zu können. Der ist hier fast in Sichtweite und hat daher für mich allerhöchste Priorität bezüglich Datenquelle. Da bekomme ich alles was ich brauche aus erster Hand. Toll was?

Elektroniker56 schrieb:
Vergleichen kann ich dann von Heizperiode zu Heizperiode, ob irgendwelche Verbesserungen sich auswirkten und wie auswirkten.
Das mit den unterschiedlichen Bezugstemperaturen ist normalerweise ja nicht unwesentlich, aber wenn ich die Berechnungen verschiedener Anlagen ja nicht miteinander vergleichen möchte, sondern nur, wie du erwähnst, die evtl. Veränderungen einer Anlage von einer Heizperiode zur Anderen analysieren möchte, ist es nicht weiter tragisch, immer mit dem gleichen Fehler zu arbeiten. ;)

Elektroniker56 schrieb:
Hast du jemals versucht die Vielzahl deiner zu betreuenden Heizungsanlagen von einem oder beliebig vielen Punkten beobachten zu können? Sprich diese in ein LAN-Netzwerk einzubinden.
In den letzten drei, vier Jahren hat man begonnen, Netzwerke aufzubauen und GLT´s zu installalieren, aber auch nur in den Gebäuden, die saniert wurden. Andere Gebäude bekamen zwar eine Netzanschlussdose im Technikraum, aber da war dann auch Ende.
Mittlerweile habe ich von meinem Büro aus Zugriff auf einige neue Anlagen (Gebäude), aber der Großteil der Altanlagen ist lediglich über ein spezielles Alarmnetz miteinander verbunden, um bei Störungen und Ausfällen direkt benachrichtigt zu werden.
Hinzu kommt noch die traurige Tatsache, das man bei Neuinstallationen niemals auf Systemgleichheit geachtet, sondern sich alles nur über den Preis abgespielt hat.
Da kommt es vor, dass man in einer Anlage Honeywell, in der nächsten Siemens und in der dritten Anlage Samson wiederfindet.
Das ist dann frustrierend, aber angeblich unbeeinflussbar, da der günstigste Anbieter genommen werden muss.

So ist das halt, wenn aus öfftl. Mitteln finanziert wird.

Und leider sind wir beim Bau von Neuanlagen nicht im Boot, da die Planung und Ausführung mittlerweile nicht mehr durch staatl. Bauämter, sondern durch private Ingenieurbüros erfolgt.
So werden wir immer vor vollendete Tatsachen gestellt und müssen das annehmen, was man uns anbietet.

Langsam hält auch hier bei uns der techn. Fortschritt Einzug. Die ersten Heizungen mit einer Brennwertfeuerstätte sind installiert worden :D und es gibt seit einem Jahr ein BHKW.

Nur Solar oder Photovoltaik haben wir noch nicht. Kommt vielleicht auch noch irgendwann.

L.G.
 

Elektroniker56

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Was du hier beschrieben hast, kenne ich zu genüge. Sowas ist fast überall Praxis geworden, weil die -hauseigenen- Techniker und Ingenieure nicht mehr gefragt, und bei Planungen zwar gehört werden. Aber was eingekauft und verwendet wird, bestimmen BWLler und Controller.

Wie sich das dann auf die Instandhaltung und Bevorratung von Ersatzteilen oder-gruppen oder auch Anlagenwirtschaftlichkeit auswirkt, wird nie gegengerechnet! Kein Controller überprüft seine Entscheidungen, und welche Kosten diese aufwerfen ebensowenig.

Leute der Instandhaltung und Anlagenbetreuung haben natürlich all die Kenntnisse zu haben, die für die Bedienung usw der unterschiedlich eingesetzten Produkte notwendig sind.

Ende der 90iger wurde mal die Lagerhaltung verändert. Es durften dann keine Anlagen- und Ersatzteile für 5 Hersteller von z.B. SPS geführt und gelagert werden. Es gab eine Anweisung, nur noch Produkte aus dem Hause ...... sind zu verwenden.
Lange galt das aber nicht. Es gibt also fast überall die gleiche Art und Weise, Dinge anzugehen. Qualität ist mehr oder weniger nebensächlich incl. Fachwissen. Es richtet sich fast alles nur noch nach dem Profit.

Aber diesbezüglich wird nichts geprüft, oder hast du jemals erlebt, dass sich die Ratinggesellschaften gegenseitig kontrollieren? Oder Controller aus anderen Bereichen gegenchecken, wie gut oder schlecht diese und jene Entscheidung oder Auftrag war?

Interessant ist aus genannten Gründen auch das Video bei Youtube mit dem Titel: kaufen für die müllhalde. Unter anderem zeigt das Beispiel vom Pionier Henry Ford und dessen Produktkonkurenten General Motors, wie einfach oder mit welchen Tricks man Konkurenten zu diesem und jenen zwingen kann, oder den Markt beherrschen bzw mit hohem Anteil mitwirken zu können. Feindbilder gibt es nicht nur poliitisch und militärisch.

Das angesprochene Video ist sehr sehenswert! Zeigt bzw lässt vieles erkennen, was bisher gut verschwiegen wurde usw.
 
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