Welche Wartung bei alten Gaskesseln?

[Junkers-Junge]

Hallo,

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wir haben zwei ältere Gaskessel, die seit vielen Jahren ohne Wartung laufen. Es ist eine Unical GEAL LN 40 und eine Gea DWS DSB 40/E

Einen Kundendienst gibt es für beide Fabrikate nicht mehr. Es wäre mir aber recht, wenn die beiden noch eine Weile ihren Dienst tun würden, solange die Nachfolge nicht geklärt ist. Evtl. bleiben die ja auch noch neben einer etwaigen Wärmepumpe eingebaut und sorgen dann nur noch fürs Brauchwasser.

Was wird denn bei solchen Heizungen normalerweise an Wartung jedes Jahr gemacht und werden dafür herstellerspezifischer Teile oder Werkzeuge gebraucht, die ein "normaler" Heizungsbauer nicht hat?

Ich hatte überlegt, für beide eine Steuerung auf Reserve zu kaufen, damit man die im Falle eines Defekts schnell austauschen kann. Welche Verschleißteile gibt es noch?

 

[Dr Schorni]

Die handwerklich-mechanische Wartung erfolgt an sich mit üblichem Werkzeug und Geräten. Wenn der Kundendienst das Fabrikat noch nicht speziell kennt und eh Wartungsstau herrscht, solltest Du so fair sein und ihm vor allem ZEIT lassen und billg kann das auch nicht werden wenn er alles gründlich macht. Und alles an Unterlagen und Dokumentation zur Verfügung stellen was da ist, damit er sich zurechtfindet und die Dokumentation fortführt. Auch den Umfang festlegen: eine fachgerechte Komplett-Wartung von Ausdehnungsgefäß und WW-Speicher sollte unbedingt MIT drin sein.

 

[tricotrac]

wir haben zwei ältere Gaskessel,

Ich hatte überlegt, für beide eine Steuerung auf Reserve zu kaufen, damit man die im Falle eines Defekts schnell austauschen kann. Welche Verschleißteile gibt es noch?

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Die handwerklich-mechanische Wartung erfolgt an sich mit üblichem Werkzeug und Geräten.

Dazu muss der Gasweg geöffnet werden und das ist ihm als Laie untersagt, da Gasgerät und Fachbetriebspflicht.

 

[Junkers-Junge]

Klar, es dauert halt so lange es dauert. Einen Festpreis vorab erwarte ich da nicht. Die Interessenten für so einen Auftrag stehen bestimmt nicht Schlange. Gibt es eine Firma, die die Nachfolge dieser beiden anscheinend nicht mehr existenten Hersteller übernommen hat?

Ich wüsste halt gerne vorab, welchen Umfang so eine Wartung hat. Also gibt es bestimmte Teile, die alle soundso viele Jahre getauscht werden sollen? Bewegliche Teile scheint es hier ja keine zu geben.

Vor 1-2 Jahren wollten wir mal in einer Wohnung eine Wolf-Therma warten lassen. Da konnte der Fachmann nichts machen außer vorsichtig drin rum bprsten und aussaugen, weil das passende Dichtungs-Set gar nicht mehr aufzutreiben war.

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Verstehe ich nicht. Auf dem Gebrauchtmarkt gibt es ja oft noch Teile. Die im Falle eines Defekts vor Ort zu haben kann bestimmt nicht schaden, damit der Heizungsbauer nicht erst einen "Nachforschungsauftrag für obskure Teile antiker Heizkessel" aufgeben muss, der dann doch im Sande verläuft.

 

[Installer]

Die im Falle eines Defekts vor Ort zu haben kann bestimmt nicht schaden, damit der Heizungsbauer

Dann such dir mal einen Heizungsbauer der dir die gebrauchten Teile einbaut, denke daran wird es schon scheitern.
Denn sollte danach irgendetwas passieren ist er der letzte der an dem Gerät geschraubt hat und damit voll haftbar.


Gruß Installer

 

[tricotrac]

Die im Falle eines Defekts vor Ort zu haben kann bestimmt nicht schaden, damit der Heizungsbauer nicht erst einen "Nachforschungsauftrag für obskure Teile antiker Heizkessel" aufgeben muss, der dann doch im Sande verläuft.

Dafür wird kein verantwortlicher SHK-Meister seine Gas- und / oder Trinkwasserkonzession aufs Spiel setzen. Nur Handwerksganoven lassen sich zu derartigem Handeln hinreißen.

 

[Junkers-Junge]

Was soll man den sonst machen, wenn es vom Hersteller keine Neuteile mehr gibt? Nur weil z.B. das interne Netzteil der Steuerung den Geist aufgegeben hat, die ganze Heizung tauschen?

 

[tricotrac]

Es gibt keine gesetzliche Pflicht für die Lieferbereitschaft und das Vorhalten von Ersatzteilen für die Gerätehersteller. Insofern sind alle Verbraucher vom Gusto der Hersteller abhängig. Und wenn deren Zulieferer eben keine Netzteile mehr herstellt, dann bleibt nur der Weg hin zur feuerlosen Heizung.
Die beiden älteren Gaskessel in deinem Eingangsbeitrag schätze ich mal so auf 20 bis 30 Jahre alt. Das sind überdachte Lagerfeuer mit einer Technik aus den sechziger Jahren. Wie lange sollen die denn noch betrieben werden ?

 

[Junkers-Junge]

Man kann auch übertreiben. Wenn ein Auto 20-30 Jahr alt ist, kann man es ja auch mit Drittanbieter-Ersatzteilen weiter in Stand halten. Laufen sollen die Anlagen noch möglichst bis der Irrsinn mit Mondpreisen durch "Lieferketten", Überlasteten Handwerkern, Krieg und Gesetzgebern sich ein wenig beruhigt hat. Wir brauchen erstmal eine Heizlastberechnung, Hydraulischen Abgleich, ein Sanierungskonzept. Und die Bereitschaft aller Miteigentümer so einen Haufen geld in die Häuser zu investieren. Ob sich das jemals rechnet ist doch arg zu bezweifeln.

OT: Heute erst ein Angebot von den Stadtwerken gesehen für die Erschließung einer Tiefgarage E-Auto-Ladestationen. Pro Stellplatz, rechnen die da vor, dass man über 5000 € investieren muss, bevor das erste Auto geladen wird.

 

[tricotrac]

Wenn ein Auto 20-30 Jahr alt ist, kann man es ja auch mit Drittanbieter-Ersatzteilen weiter in Stand halten.

Ist aber in der Heizungsbranche so nicht üblich. Wie schon geschrieben, die Gerätehersteller sind da auch abhängig ihrer Zulieferbetriebe. Und wenn deren Zulieferbetriebe in Asien oder wo auch immer auch keinen Bock mehr auf fossile Brennstoffe mehr haben, so ist da Enede im Gelände.
Bei Kraftfahrzeugen ist es etwas anders gelagert, die werden durch stetig zunehmende Umweltauflagen aus dem Markt gedrängt (CO²-Steuer)
und deren Zulieferer haben auch kein Interesse daran zwei Märkte (fossil und elektrisch) mit Ersatzteilen zu versorgen (doppelte Lagerhaltungskosten).

Wir brauchen erstmal eine Heizlastberechnung,

NEIN ! Wir brauchen schlüssige und damit bezahlbare Konzepte und Z E I T zur Umsetzung. Habecks Brechstangentheorie kann und wird nicht funktionieren. Das fällt den "Grünen" voll auf die Füße und tut bei der Wahl in 2025 mal so richtig weh.

Heute erst ein Angebot von den Stadtwerken gesehen für die Erschließung einer Tiefgarage E-Auto-Ladestationen. Pro Stellplatz, rechnen die da vor, dass man über 5000 € investieren muss, bevor das erste Auto geladen wird.

Was wundert dich daran ? Selbst die als örtlicher oder regionaler Energieversorger müssen erst einmal eine entsprechende Infrastruktur schaffen. Einen 100 KW-Schnelllader kann man nicht an einen Klingeldraht anschließen.