Hallo Ralph22,
die kostengünstigste Heizung als Ersatz
(Investitionskosten allein !) ist vermutlich der Ersatz der alten Ölheizung durch eine Ölbrennwertheizung.
Die Investitionskonsten werden etwa 14 TEUR bis 17 TEUR betragen. Ich habe Angebote in Rheinland-Pfalz. Wie das Preisniveau in Berlin ist, weiß ich aber nicht.
Allerdings wäre zu prüfen, ob es in Berlin ein Gesetz gibt, dass die Einbindung von x % erneuerbarer Energie beim Heizungstausch vorschreibt. In Baden-Württemberg gibt es schon seit 2010 ein Gesetz, wonach beim Austausch einer Öl- oder Gasheizung 10% erneuerbare Energien eingebunden werden müssen.
Die 14...17 TEUR beinhalten auch das Einziehen eines Kunststoffrohrs im Schornstein, wenn die alte Heizung noch keine Brennwertechnik hat.
Wenn Du eine Ölbrennwertheizung mit erneuerbaren Energien planst, käme z.B. eine Ergänzung mit einer Solarthermie-Anlage in Frage. Die Solarthermie kann sowohl das Brauchwasser unterstützen als auch Brauchwasser
und Heizwasser. Im letzten Fall nimmt man oft einen größeren Warmwasserspeicher mit 500 Liter.
Die Investitionskosten liegen bei etwa 20 TEUR bis 35 TEUR. (habe selbst Angebote im April 22 eingeholt).
Die Energieeinsparung im Fall des Ersatzes deiner alten Ölheizung kann ich nicht genau abschätzen, denn dazu müßte man wissen, ob es eine Niedertemperaturheizung ist oder nicht und auch welches Baujahr dein Heizkessel hat. Das Baujahr steht auf dem Typenschild des Kessels. Und auch der Isolierungszustand des Gebäudes ist entscheidend.
Im Gebäudeenergiegesetz steht, dass beim Ersatz von Ölheizungen und Gasheizungen ab 1.1.2026 nur noch sogenannte Hybridheizungen zulässig sind.
Dies bedeudet, dass zusätzlich erneuerbare Energie mit eingebunden werden muss.
Der Koalitionsausschuss hat im März 2022 beschlossen, dass dieser Stichtag vorgezogen werden soll auf den
1.1.2024. Hierzu ist geplant, das Gebäude-Energie-Gesetz zu überarbeiten. Wahrscheinlich kommt dann auch eine
65% Klausel betr. Einsatz erneuerbarer Energien ins Gesetz ab 1.1.2024.
Hierzu ein Link mit Informationen:
Drei Thinktanks empfehlen 22 schnell umsetzbare Maßnahmen zum Erreichen der Klimaziele. Eine davon: Keine neuen Öl- und Gas-Heizungen mehr ab 2024.
www.tga-fachplaner.de
Allerdings gibt es zu diesem "Vorziehen" des Stichtags für Hybridheizungen immer wieder neue Meldungen. Ganz ausschließen kann man nicht, dass der Stichtag noch weiter vorgezogen wird als 1.1.2024.
Wenn Du schon heute eine Niedertemperaturheizung hast, die mit Vorlauftemperaturen von 40°-50° arbeitet, wäre auch eine Wärmepumpe eventuell denkbar.
Aber es kommt dabei auch auf die Isolierung des Hauses an. Bei schlechter Isolierung und entsprechend hohem Wärmeverlust ist die Wärmepumpe weniger geeignet, da der Stromverbrauch hoch sein wird.
Der Schlüssel um den Energieverbrauch abzusenken sind natürlich eine gute Wärmedämmung des Hauses (Vollwärmeschutz), 3-fach Verglasung der Fenster,
eine Absenkung der Vorlauftemperatur mit vergrößerten Heizflächen (größere Heizkörper, Fussbodenheizung) aber diese Massnahmen sind alle sehr teuer und dürften für viele Bürger auch
zu hoch sein.
Auch eine Pelletheizung könnte eine Alternative darstellen. Information findet man unter dem Link.
Link:
Pelletheizung: Nachteile gegenüber Gas-Hybrid- oder Brennstoffzellenheizungen?
Die Anschaffungskosten einer Pelletheizung sind aber höher als bei einer Ölbrennwertheizung.
Das Risiko bei einer Ölbrennwertheizung ist, dass eventuell ein Ölheizungsverbot
ohne Bestandsschutz kommt. Das wäre wohl als Enteignung zu bewerten, aber der Bundeskanzler hat ja schon mehrfach verkündet, dass wir eine Zeitenwende erleben und dass es keine "roten Linien" mehr gibt.
Wenn Du eine Ölbrennwertheizung mit großem Wasserspeicher für Unterstützung bei Brauchwasser und Heizwasser kaufst, kannst du später erneuerbare Energien mit einbinden z. B. Solarthermie und / oder Wärmepumpe. Allerdings muss auch die Steuerung der Heizung darauf ausgelegt sein, später noch erneuerbare Energien mit einzubinden.
Gruß Gerhard4