Welche elektronische Heizkörperthermostate?

Diskutiere Welche elektronische Heizkörperthermostate? im Regelungstechnik Forum im Bereich Regelungstechnik / Erneuerbare Energien; Hallo und guten Tag, meine Wohnung wird mit Fernwärme beheizt, die Thermostaten stammen wohl noch aus den 50er oder 60er Jahren. Nun habe ich...

Wandat

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Hallo und guten Tag,

meine Wohnung wird mit Fernwärme beheizt, die Thermostaten stammen wohl noch aus den 50er oder 60er Jahren. Nun habe ich mir elektronische Heizkörperthermostate "Heizlux HK55" angeschafft, bin damit aber gar nicht zufrieden.

Die alten Thermostate sorgten für eine gleichbleibende Wärme in den Räumen, das Ventil wurde nur etwas geöffnet und der Heizkörper wurde nie richtig heiß (es sei denn, es herrschte ganz schlimmer Frost), sondern nur im oberen Bereich warm.

Die Heizlux öffnen das Ventil vollständig, so dass der ganze Heizkörper heiß wird und schließen dann das Ventil, bis der Heizkörper völlig kalt ist. Hier kommt die Wärme also schubweise, so dass ich es meist als zu warm oder als zu kalt empfinde. Ich vermute auch, dass dadurch, dass der ganze Heizkörper heiß wird, die Messröhrchen einen höheren Verbrauch anzeigen als wenn die Heizkörper nur im oberen Bereich warm werden. Die "Schaltspannweite" beträgt 0,5 Grad und lässt sich nicht niedriger einstellen.

Ist das bei allen elektronischen Thermostaten so? Oder habe ich nur am falschen Ende gespart, indem ich zu billige Thermostate kaufte?

Im Netz sind Testberichte rar, ich habe nur einen 4 Jahre alten Vergleichstest gefunden. Auch die Bewertungen bei Amazon geben nicht viel her. Könnt Ihr mir gute Thermostate empfehlen?

Dankeschön für Eure Hilfe und Gruß aus Hamburg.
 

anton willi

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Hallo,

wir haben vor kurzem ebenfalls elektronische Thermostatköpfe gekauft. Es scheint da massive Unterschiede zu geben, und der Preis ist dabei nicht aussagekräftig.

Wir benutzen einerseits Markenteile von Honeywell (HR-20 und HR-20 Style (baugleich)) und zum anderen sehr preiswerte von Conrad Elektronik (eQ3-K).

Die Honeywell sind gut verarbeitet, massiv und stabil, leicht einzustellen. Sie kosten (bei Conrad Elektronik oder mal bei Lidl) 25 Euro. Sie funktionieren einwandfrei, und haben einen guten Regelalgorithmus. Sehr leiser Stellmotor.

Die eQ3 sind deutlich billiger (15€ inkl. Batterien!) aber erstaunlich gut. Sie regeln ebenfalls gut, wenn auch in größeren Schritten. Die Fenster-Auf-Erkennung ist besser als die von Honeywell. Die Verarbeitung ist einfacher, aber nicht wirklich schlecht. Die Überwurfmutter ist aus Plastik, aber sollte sie mal brechen, nimmt man eine vom alten Ventilkopf. Die Einstellmöglichkeiten sind vielfältig und ein vielfaches von denen des Honeywell. Stellmotor etwas lauter und "rappeliger".

Mit den Honeywell-Teilen wirst Du nichts verkehrt machen, sie halten sicher eine Weile. Zur Haltbarkeit der eQ3-Dinger kann ich Dir noch nichts sagen, irgendwo muss der Preis ja herkommen.
 

Wandat

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Moin,

Dankeschön für Deine Antwort. Ich werde mir ein HR-20 zum Testen besorgen.

Bis dann...
 

Wandat

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Moin moin,

gestern habe ich das HR-20 montiert. Leider passiert hier das Gleiche wie bei den Heizlux: ist die Minimumtemperatur erreicht, wird der Heizkörper voll aufgedreht bis zum Erreichen der Maximumtemperatur. Dann wird zugedreht, bis die Minimumtemperatur erreicht ist. Es gibt also (gefühlte) große Temperaturunterschiede. Besonders wenn man in der Nähe des Heizkörpers sitzt, spürt mann beim Aufdrehen den Schwall heißer Luft, der sich verbreitet. Ein unangenehmes Gefühl. Und einen Spareffekt möchte ich da bezeifeln, da der Heizkörper sehr heiß wird und ich vermute, dass das Messröhrchen das sehr übel nimmt.

Hinzu kommt, dass man beim HR-20 nur zwischen 16° und 21° wählen kann. Andere Temperaturen lässt die Automatik nicht zu. Das einzig Positive: die Vorwahl der Stellzeiten kann in Schritten von 10 Minuten erfolgen, bei den Heizlux waren nur die vollen Stunden anwählbar.

Ich werde heute Abend wieder die alten manuellen Regler einbauten und die elektronischen bei Ebay einstellen. Schade.

Bis dann...
 
Hausdoc

Hausdoc

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Warum rät nur jeder Heizungsfachmann von diesen Dingern ab? ;)

Verbuch es unter Lehrgeld und wirf die Dinger weg.
 

noidentify

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Also wenn überhaupt,würde ich nur Stellantriebe mit seperatem RRG nehmen. Kostentechnisch liegen sie zwar über den Teilen aus dem Baumarkt,jedoch könnte ich mir vorstellen,das die Geräte was die Raumtemperaturreglung angeht,etwas genauer sind. Bei uns wird die Raumtemperatur derzeit übers RRG der Heizung geregelt.
 

Wandat

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Moin nochmals,



Hausdoc schrieb:
Warum rät nur jeder Heizungsfachmann von diesen Dingern ab? ;)

Verbuch es unter Lehrgeld und wirf die Dinger weg.
tja, Dein Posting hätte mir vor einer Woche mehr geholfen als heute :(



Bis dann
 

anton willi

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ist die Minimumtemperatur erreicht, wird der Heizkörper voll aufgedreht bis zum Erreichen der Maximumtemperatur. Dann wird zugedreht, bis die Minimumtemperatur erreicht ist. Es gibt also (gefühlte) große Temperaturunterschiede. Besonders wenn man in der Nähe des Heizkörpers sitzt, spürt mann beim Aufdrehen den Schwall heißer Luft, der sich verbreitet

Seltsam, sowohl die Honeywell als auch die billigen regeln bei uns nicht so. Natürlich geht das Ventil voll auf, wenn die Heizphase beginnt, aber dann geht das Ventil schrittweise zu und ggf. ebenfalls schrittweise wieder auf, und die Temperatur pendelt sich ein. Volle Schieberfahrten machen die Teile bei uns selten.



Hinzu kommt, dass man beim HR-20 nur zwischen 16° und 21° wählen kann. Andere Temperaturen lässt die Automatik nicht zu.
Nein. Die beiden Temperaturen lassen sich schnell und einfach einstellen. Dazu ist die mittlere Taste da.

tja, Dein Posting hätte mir vor einer Woche mehr geholfen als heute

Ich glaube, Hausdoc hat das hier im Forum schon mehrmals erwähnt :)
Wobei sich die Meinungen unterschiedlicher Fachleute da durchaus sehr unterscheiden. Wie bei der Nachtabsenkung auch.

Aber letztendlich hängt es einfach von verschiedenen Faktoren ab, ob die Teile Sinn machen oder nicht. Bei einer Immobilie, die energetisch und heiztechnisch auf dem neusten Stand ist, und bei der man auch so einen sinnvollen Einfluss auf die Beheizung der Räume hat, sind die Dinger eher Spielerei. In einer älteren eher schlecht gedämmten Etagenwohnung mit Zentralheizung ohne Nutzereingriff (oder auch mit Fernwärme) kann durch zeitgesteuerte Köpfe durchaus ein Einsparpotenzial vorhanden sein.



Edit: Honeywell HR-20 defekt, fällt aus, setzt sich zurück: Die Verarbeitung der Honeywell ist scheinbar doch noch so viel besser. Die Batterie-Nasen/Kontakte im Inneren des Gerätes haben zu wenig Federspannung. Durch Erschütterungen konnte bei unserem Exemplar der Strom unterbrochen werden, wodurch sich das Gerät in Datum und Uhrzeit zurückgesetzt hat. Quittung verloren, daher selbst instandgesetzt. Mit dünnen spitzen Gegenstand (z.B. Büroklammer) können die Nasen durch die Schlitze des Stellrades hindurch auf mehr Vorspannung gebogen werden. Wem es nach Kassenzettelverlust oder Garantieablauf ähnlich ergeht, dem möge dieser Absatz helfen.
 

Sandmann

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wenn überhaupt, haben diese Teile nur eine Daseinsberechtigung in Wohnblocks bzw. Mehrfamilienhäusern.
aber selbst da habe ich bisher sehr wenig zufriedene Kunden erlebt....
und ob da eine Energieeinsparung wie versprochen erfolgt, wage ich zu bezweifeln !

Gruß vom Sandmann
 

anton willi

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Eine geldwerte Einsparung liegt ohnehin in der Realität und hierzulande lediglich bei bis zu zehn Prozent. Die bis zu dreißig Prozent Einsparung sind halt einfach Werbung, aber wer das einfach so glaubt, glaubt auch, dass man abnimmt, wenn man einmal täglich überteuerten Yoghurt isst. Der höhere Komfort ist ja individuell und somit nicht bezifferbar. Der tatsächliche Erfolg bei den Heizkosten ist hingegen reine Physik.

Wir bewohnen hier ein Haus aus 1965. Durch hier und da mal was geändert ist die Anlage vermurkst. Dazu verliert der eine Raum 2 Grad pro Stunde, ein anderer zwei Grad pro acht Stunden. Die Nutzungszeiten einzelner Räume unterscheiden sich ebenfalls. Die Nachtabsenkung gibt einen groben Rahmen vor, aber bei besonders verlustigen Räumen ist durchaus mehr rauszuholen.

Ich glaube, dass viel Unzufriedenheit zum einen mit überhöhten Erwartungen in die Ersparnis verbunden ist, zum anderen aber auch mit einer mangelhaften Bedienung. Allein in diesem Thread haben wir schon ein Beispiel. Und die Honeywell sind noch recht einfach einzustellen. Andere Geräte erlauben pro Schaltzeitpunkt eine andere Temperatur, mehr Schaltzeitpunkte, einen Sensor-Offset, Themperatur für Fenster-auf-Erkennung, etc. Schraub sowas mal jemand hin, der kein Informatiker ist und sein Leben lang einfach nur links und rechts gedreht hat.
 

Sandmann

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Anm. Hausdoc: Bitte Bilder und Smilies nur von eigenem Space oder free Webspace einbinden. Manche Seitenbetreiber reagieren empfindlich auf "Trafficklau". Danke.
 
kolobezka

kolobezka

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dazu
LIDL programmierbarer HEIZKÖRPERTHERMOSTAT IAN 441763_2301
werde nächstes Jahr mal alle alten HKVentile ca 12stk wegen Altersschwäche austauschen. Von dem programierbaren Kopf werde ich nur einen nehmen zum Probieren.

thermostatventile.jpg

 
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