Welche Dacheindeckung ist die Beste

[Madman0815]

Wir bekommen eine Aufsparrendämmung im Rahmen der energetischen Sanierung, dabei fliegen die alten Dachziegeln wohl runter und können somit eindecken wie wir wollen (und das dann gefördert wegen energetischer Sanierung). Die Gauben werden wir wohl auch durch Dachfenster ersetzen (günstiger, mehr Licht, einfacher zu dämmen und kein Schatten auf den PV Panelen)
Bezüglich der Eindeckung sind wir also flexibel, wir würden es gerne so gestalten, dass die PV Panele am besten (günstigsten) zu montieren sind, evtl. sogar das ganze Süddach (45° Neigung) ca 10m breit und 8-9 m hoch damit eindecken.

Mich ärgert, dass wir das ganze Dach eindecken und dann mehr oder weniger komplett mit PV Panelen abdecken.

Danke für Tips

 

[Austro-Diesel]

Was "das Beste" ist hängt nicht zuletzt auch von der Tragfähigkeit des Dachstuhls, dem Mikroklima (Feuchte, Sturmgefahr) und der Optik ab.

Soviel ich weiß ist die PV-Montage bei Dachziegeln und Betondachsteinen am einfachsten, da man diese einfach aushängen kann. Wir haben seit 25 Jahren eine weinrote Eternit Rhombus-Deckung am 45° steilen Dach, unproblematisch, sturmsicher und leicht, optisch ansprechend auf kleinen Dächern, allerdings hatte der Dachdecker bei der PV-Montage gar keine Freude damit und "schön" mit den Modulen ... na ja.

Solarmodule kann man ja auch ins Dach integrieren, das ist in meinen Augen am schönsten. Kostet sicher eine Stange mehr und reduziert die Sicherheitsschichten-Anzahl, auch ist die Hinterlüftung viel schlechter und damit der Solarertrag bei Hitze. Die dunklen Solarmodule stechen zB auf anthrazitfarbenen Betondachsteinen am wenigsten heraus, wäre in meinen Augen auch eine gute Lösung in modernem Schick.

Wegen der Gauben und Umstieg auf Dachflächenfenster: Würde ich nie machen. Brutale Hitze im Sommer oder stockfinster wegen des Rollladens, Fenster offen und Regenguss, vergessen zu schließen oder gerade kurz mal außer Haus ... hinter dem Rolladen nicht wirklich gut zu öffnen, wenn aus Holz muss man allgemein recht Acht geben. Wir haben eines nach Süd (Schlafraum, Holz) und eines nach Nord (Bad, Kunststoff). Und die Mechanik ist auch wartungsintensiver, wir hatten schon 4x Wartung mit 2 Kleinreparaturen, bei allen anderen Fenstern war noch nichts.

 

[Madman0815]

Danke, ja, es gibt diese Sunroof etc Systeme, aber das ist wohl recht teuer. Ich habe leider das Gefühl, dass es hier sicherlich bald ein System gibt, welches ein Optimum aus PV und Ziegel erreicht, aktuell ist das mir zu getrennt, aber wir müssen nächsten Sommer loslegen.

Das mit den Gauben stimmt wohl, in einem Schlafzimmer wäre es ok, weil wir noch 2 Türen haben, aber im Kinderzimmer sicher blöd. Danke, da denke ich noch mal drüber nach. Wobei wir im Spitzgiebel oberhalb ausbauen (Arbeitszimmer/ Schlafnische - mit Deckenkühlung) und dort müssen wir dann Dachfenster (Nord/Süd) einbauen damit lässt sich dann gut lüften

 

[Andreas1956]

Betondachsteine halten heutzutage mehr als ein halbes Jahrhundert, namhafte Hersteller garantieren dafür sogar 50 Jahre. Schallschutztechnisch sind Betondachsteine besser als Dachziegel, sie sind außerdem hagel- und bruchfester und kostengünstiger. Ziegel dürften wegen der drastisch teurer gewordenen Energie im Preis entweder schon explodiert sein, oder das passiert demnächst. BRAAS bietet Dachsteine mit Protegon-Beschichtung an, dadurch halten Schmutz und Moos praktisch kaum mehr, außerdem reflektiert diese Beschichtung auch viel Wärme, wodurch es unterm Dach weniger heiß wird. Bei moderneren Häusern würde ich Betondachsteine wählen, zu historischen Gebäuden freilich Ziegel.

 

[Madman0815]

Hallo Andreas, danke, das ist natürlich auch ein Aspekt, das mit den Betonziegeln schaue ich mir gerne an. Man man, da sind noch viele Fragen offen, wir machen ein ganzes Haus….

Aber einige der Punkte sind der Grund für meine Frage: Warum packe ich teure (Ziegel, oder Ziegel mit Beschichtung) großflächig auf mein Dach, wenn ich dann fast die ganze Südseite mit PV Panelen verdecke, und dafür noch komisch Montagehaken auf/ unter/ in die Ziegel klemme um dann teure Schienensysteme mit irgendwelchen Klemmschrauben darauf zu montieren. Ich suche das Optimum aus Dacheindeckung (da wo man es sieht, soll es gut aussehen, unter den Panelen einfach Dicht sein und eine gute, günstige Panel Halterung ermöglichen), da habe ich das Gefühl, dass 2 Bereiche ihr Ding machen und das dann irgendwie (teuer) zusammen kommt.
Z.B. brauche ich keine hitzereflektierenden Ziegeln, wenn alles mit PV abgedeckt ist.

Ich bin halt Wirtschaftsing… wir suchen auch immer irgendwie nach einem Kosten Nutzen/ Optimum

 

[casi-52074]

Vor Jahren stand ich vor dem selben Problem, fand es auch komisch erst das Dach zu decken und dann noch mal Paneels drüber. Habe mir dann auch so ein System "Sun Roof " angesehen, aber jede einzelne Pfanne/ Modul mit Kabel verbinden????? Irre. Hatte das mal auf einer Präsentation gesehen, aber auch damals schon gedacht wie lange wird es die Firma geben? Was ist in 10 Jahren wenn mal einige defekt sind?

Traumtänzer Musk hatte ja die selbe Idee:

Habe mich dann klassisch für die Paneels entschieden. Hilft im Sommer auch noch was die Wärme zu senken und den Regen hört man auch nicht mehr so stark.

Nur beim Befestigungssystem würde ich aufpassen. Meine sind mit Klemmen eingespannt, das führt glaube ich zu Spannungen, die sich bis zu den Sparren fortsetzen und es in der Nacht beim Abkühlen zu Geräuschen kommt.

Es gibt Schienensysteme, in den die Paneels locker eingeschoben werden.

Dirk.

 

[Austro-Diesel]

Das Dach ist funktionell eine der kritischsten Stellen des Hauses. Ein Mangel wie Undichtigkeit hat bei Wassereintritt schwere Folgen für die Bausubstanz. Auch aus diesem Grund ist ein modernes Kaltdach quasi "doppelt abgedichtet". Das System der überlappenden, kleinen und in sich etwas beweglichen Elemente in Verbindung mit einer Mindestneigung hat sich einfach millionenfach bewährt, stellt den "Goldstandard" dar.

Wenn man mit großen Solarmodulen eine Dachhaut ersetzt schafft man eine ganze Reihe von Fugen, wo jede mangels Überlappung eine kritische Stelle darstellt. So etwas will dann besonders aufwändig und gewissenhaft ausgeführt sein und Reparaturen im Fall eines Modulschadens sind besonders schwierig.

Die aktuell immer wieder durch die Medien getriebene Idee von "solarstromproduzierenden dachziegelartigen Elementen" ist eine Schnapsidee. Viel nutzlose Fläche reduzieren den Nutzen und noch mehr elektrische Anschlüsse sind herzustellen. Da kann nur teuer und ineffizient enden.

Man könnte auch ein einfaches Blech- oder Bitumendach unter dem Solarmodulen machen, jedoch haben diese Dächer auch ihre Nachteile und die abgedichtete Durchführung der Befestigungselemente ist auf Dauer problematisch, weil die Dachhaut durchstoßen wird, was Fugen ergibt -- und jede Fuge braucht Wartung, wird früher oder später zum Sanierungsfall. Bei Dachsteinen und -ziegeln bleibt einem dieses Thema erspart.

Die Beschattung der Dachhaut durch die "aufgedoppelten" Solarmodule hat im Sommer auch etwas Gutes. Wenn die Wahl der Farbe der Eindeckung und die "grafische Gestaltung" der Belegung gelungen ist finde ich persönlich die Ästhetik auch so in Ordnung.

 

[casi-52074]

Sehe ich genau so, die Form folgt der Funktion. Ich habe mich an die PV Paneels gewöhnt, gleich in jeder Etage noch ein Klima Außengerät gebaut und in Jahren noch die WP Außeneinheit vors Haus. Wenn es sauber gemacht ist finde ich es gut.

Dirk

 

[Etamann]

Metall?
-> Sandwich
-> PREFA Deutschland

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[Andreas1956]

wir suchen auch immer irgendwie nach einem Kosten Nutzen/ Optimum

Okay, die Betondachsteine gibt es auch ohne die genannte Beschichtung. Und falls Ihr auch eine Erneuerung der Zwischensparrendämmung beabsichtigt, dann setzt auf Holzfaserdämmplatten, einen besseren sommerlichen Hitzeschutz gibt es nicht.

 

[Austro-Diesel]

Zum Prefa-Dach ist zu sagen, dass es angeblich bei Regen recht laut ist. Ist aber Hörensagen.

Offenbar perfekt für Sturmlagen, Berghütten tragen fast nur Prefa.

 

[Madman0815]

Okay, die Betondachsteine gibt es auch ohne die genannte Beschichtung. Und falls Ihr auch eine Erneuerung der Zwischensparrendämmung beabsichtigt, dann setzt auf Holzfaserdämmplatten, einen besseren sommerlichen Hitzeschutz gibt es nicht.

Zwischensparren erreicht nicht die nötige Dämmung, bzw wenn, dann fehlt innen so viel Platz, dass der AUsbau des Speichers nicht mehr viel bringt, wir müssen wohl aussen drauf. Innen werden wir nur wasserführende Regisplatten verbauen, die haben wir von einem Anbeiter auf der MEsse, damit lässt sich kühlen oder heizen.

 

[Madman0815]

Metall?

Prefa macht wirklich einen guten Eindruck, mal sehen was die haben… die sandwich erreichen evtl. Nicht die nötige Dämmung, frage ich aber am Montag mal

Danke!

 

[Etamann]

Zum Prefa-Dach ist zu sagen, dass es angeblich bei Regen recht laut ist. Ist aber Hörensagen.

Offenbar perfekt für Sturmlagen, Berghütten tragen fast nur Prefa.

Hagel würde ich glatt unterschreiben Regen kann ich so nicht bestätigen, ggf. bin ich aber auch schon "hörgeschädigt"

 

[Madman0815]

Ah, sowas klingt gut, hat jemand mit so etwas Erfahrung?

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[Austro-Diesel]

Ohne Zweifel ästhetisch ... frag mal an, was das kostet, bin neugierig.

 

[casi-52074]

Sieht klasse aus!
In 10-30 Jahren, wird sich zeigen was es taugt wenn dann mal ein Paneel, eine Pfanne, eine Dichtlippe ausgetauscht werden muss. Ob es dann die Firma und das Ersatzteil noch gibt??????

Gruß.

Dirk

 

[Austro-Diesel]

Das wäre meine größte Sorge ... alle Spezialteile sind ein Killerargument gegen solche Lösungen. Ohne herstellerunabhängige Norm würde ich mich da nicht d'rübertrauen.

 

[casi-52074]

Und jede Unterbrechung in der Normalen Dachkonstruktion ist ein Risiko. Ich kenne den Fall das zwei Velux Fenster an den Übergängen nicht dicht zu bekommen waren. Eigentlich sollte das ja kein Problem sein, ging aber vor Gericht. Fenster Hersteller sagt Problem liegt beim Dachdecker, Dachdecker sagt bei Velux....

 

[Etamann]

unabhängig davon, wenn man mal "in Zukunft" eine Gaube/Dachfenster etc. einbauen "lassen würde wollen versuchen meinte würde ......"