Weishaupt WTC-GW mit fremder Wärmepumpe

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techmuc

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Hallo,

Ich habe eine recht neue Weishaupt Gas-Therme WTC-GW-25. Zur Optimierung des Gasverbrauches will ich weitestmöglich auf Wärmepumpen umsteigen. Aktuelle Idee ist der Kauf einer LWWP Wärmepumpe für ein Hybrid-System (Erwartung: Einsparung von grob 80% Gas möglich).

Ich wohne in einem mittelmäßig gedämmten Reihenmittelhaus - Höchste Prio ist eine leise Wärmepumpe mit der die gesetzlichen Richtlinien erfüllt werden können. Von den Weishaupt Wärmepumpen bin ich hier nicht völlig überzeugt (bis auf die Bi-Block, die aber sehr groß ist, und für ein Hybrid System m.E. auch über-dimensioniert ist).

Kann ich andere Wärmepumpenhersteller - bspws. Viessmann - für die Wärmepumpe, und Weishaupt (WTC) für den Gas-Anteil nutzen? Brauche ich hier zusätzliche Hardware zum Management der beiden Komponenten?

Danke & Grüße,
Timo
 

Brennwärter

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Ja, du brauchst hier ein Sanitär-Prozessleitsystem, das dazu fähig ist, ein Hybridsystem zu regeln. Die EBV Heatcon
wäre da ein gutes Beispiel, und auch meine pers. Empfehlung. LuftWP-Fossilbrenner-Hybrid ist übrigens m.M.n. wirklich viel besser als WP alleine, und vermutlich das bestmögliche System, welches man heute überhaupt nur bauen kann, weil du redundanz hast, und jeden Wärmeerzeuger nur in seinem Idealbereich (bspw. WP für 5-18°C AT, hybrid von 5 bis -5° und Therme alleine ab <5° und für Warmwasser) betreibst, was die Eiffizienz der gesamten Anlage erhöht. Wie viel Gas du damit sparst, kommt immer auf die Außentemps an, es können je nach Jahr irgendwo zwischen 40% und 90% sein, 60-75% ist aber mit guter Technik und Programmierung gut möglich. Jedoch kommt es nicht nur um direkte Gaseinsparung, sondern hauptsächlich auf die Wirtschaftlichkeit der Energieträger an, und möglichst viel WP kann bei -15° auch nach hinten losgehen, weil das Dingen dann haufenweise Strom verbrennt, und Gas billiger wäre. Deshalb ist 90% weniger Gas und Warmwasser über WP nicht immer der Idealfall, da die WP dann um z.B. 300L WW mit 55° zu machen, den Tauchsieder anschmeißt, und du 80% der Energie dafür direkt aus teurem Strom gewinnst, was Öl oder Gas in dem Moment wesentlich billiger macht. Aber genau das ist das Tolle an Hybrid: Du betreibst jeden Wärmeerzeuger in seinem wirtschaftlichsten und effizientesten Betriebsbereich. Du versuchst nicht, eine WP bei -13° bis 5kW zu treten, und verbrätst Strom im Tauchsieder der Inneneinheit, um die restlichen 8kW vollzumachen, die du brauchst, um deine Bude warmzubekommen, und du taktest mit der Therme auch nicht bei 13° AT und 45° Vorlauf auf 3,2kW midestleistung rum. Ein 700ps Supersportler im Stadtverkehr ist ja auch genau so gruselig wie Klempnervan bei 210kmh. Der Eine überhizt auf 130° und haut den Kühlerdeckel runter, weil der V12 seine Hitze bei 30° an 'ner roten berliner Ampel nicht los wird, beim Anderen fliegen Kennzeichen, Antenne und Radkappen weg, weil die Klipser nur bis 160 gut waren. Jede Maschine hat einen idealen Betriebsbereich, und nur in Diesem arbeitet sie wirklich gut, sicher und effizient, weshalb Hybridheizung wirklich schön ist, da sie Den auch wirklich einhält. Zum regeln der Therme brauchst du ein WEM-FA-G (pn: 48300000012)
, mit dem du sie über ein 0-10V Signal regeln kannst. Eine externe Regelung (z.B. Heatcon) gibt ihr dann ein Signal, und regelt das komplette System ohne Einfluss der Therme o. WP. Bei der Heatcon könnte ich auch mit der Programmierung und Teileauswahl der Regelung (und der Restlichen Anlage) helfen, denn da gibt es jede Menge Hybridspezifisches Zeugs wie z.B. Bedienmodule für die Heatcon und Verrohrung der Wärmeerzeuger am Puffer zu beachten. Die WP ist auch noch so ein interessantes (und in diesem Post ziemlich langes) Thema: Das alte Modell der Viessmann Vitocal 200-S fand ich von Aufbau her ganz nett, kann man aber nur noch auf wenige Monate kaufen, bevor die neue Verordnung R410A in Neuanlagen unter 4kG Füllmenge untersagt. Die ist relativ solide, und vor allem extremst leise. (Soundcheck: link) Dazu bräuchtest du noch eine EA1-Erweiterung für 0-10V. Die neue 200-S mit R32, Touch und komplett schwarzer Front finde ich persönlich wegen genau diesen Dingen jedoch nicht besonders toll, da schwarzes Plastik im Vorgarten m.M.n. 💩 aussieht, denn wo bei der alten 200er
noch silberner Metalliclack auf Blech und athrazitgrauer Kuststoff eher an Fahrzeugdesign als an Sanitärtechnik erinnerte, was in einen Vorgarten, wo auch schonmal Autos parken, halbwegs passte, ist die Front der Neuen ein mattschwarzer Plastikbomber
, und sieht eher wie die Front eines Computergehäuses aus. Außerdem drehen die meisten R32-Kompis mit kleineren Ölmengen höher als ihre 410A-basierten Vorfahren, und App-Touch-Gedönse hat m.M.n. nicht sonderlich viel in der Sanitärwelt zu suchen. Daher wäre, wenn es nicht die alte 200-S wird, die Vaillant AroTherm split meine 2te Wahl, denn die ist auch ganz gut, leise (Soundcheck: link) und vorallem auch mit R32 noch touch-frei, wobei mir auch hier R410A in sofern besser gefällt, dass es erprobter ist, die Kompressordrehzahlen oft niedriger, und die Ölmengen größer sind, was die Systeme minimal ineffizienter, aber leiser und langlebiger macht. Für die Vaillant brauchst du in beiden Ausführungen ein VR34-Modul, um sie an 0-10V anzubinden. Außerdem wird, egal welche WP du nimmst, ein Pufferspeicher als hydraulisches Zentrum der Anlage ziemlich unvermeidbar sein. Immer würde ich von WPs und überhaupt Sanitärkram mit Touchscreen, App o.Ä. abraten, da das ganze Gimmick-Gezeugs in ein paar jahren wahrscheinlich alle möglichen lustigen Soft- und Hardwareprobleme entwickelt (so ähnlich wie das Logdateienproblem bei einem gewissen Autohersteller, der mit "T" anfängt), und dir im schlimmsten Fall die komplette Steuerung unbrauchbar macht, sei es nun durch ein veraltetes Betriebssystem, durch gebrochene Lötbällchen unterm SOC, durch aufgeblähte Kondensatoren oder durch kaputtgeschriebene SSDs. Externe Appmodule wie Vitoconnect, Heatapp oder SensoConnect sind OK, da man die im Zweifelsfall einfach abnehmen und in die Tonne brettern kann, wenn die Soft- oder Hardware das Zeitliche segnet, und dann halt wieder eine normale Heizung hat, was nicht so leicht geht, wenn das sich ganze Gedöns eine Platine mit dem Feuerungsautomaten oder Kältekreisregler teilt. Der einzige Weg, wie man diese Dinger vom Rest der Anlage trennen könnte, wäre ein Dremel, und danach ist der Rest der Platine mit 99,999% Wahrscheinlichkeit auch für'n Hintern. Schlechte Idee. Generell finde ich deine Idee mit der Hybridanlage gut, und werde versuchen, dir bei der weiteren Planung und Umsetzung so gut wie möglich weiterzuhelfen. MfG Brennwärter :)
 
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