Hi, ich bin mir bezüglich einer guten Einstellung unserer Anlage unsicher, vielleicht könnt ihr mir helfen:
Anlage:
Pelletheizung
Solarthermie
900 Liter Warmwasserspeicher
Von dort ausgehend ein Heizkreis und eine Frischwasserstation die das Brauchwarmwasser bereit stellt.
Der Vorlauf des Heikreises liegt bei ca. 35-42 Grad je nach Witterung.
Die Frischwasserstation gibt 50 Grad warmes Wasser ab.
Die Frage ist nun, wie hoch soll ich die Pelletheizung den Warmwasserspeicher erhitzen lassen?
Bei nur knapp über 50 Grad wäre sehr schnell das warme Brauchwasser erschöpft.
Bei 80 Grad ist der Speicher den ganzen Tag auf viel zu hoher Temperatur und verliert diese Wärme ja natürlich auch wieder, trotz Dämmung.
Wsa sind denn so eure Erfahrungen dazu?
Danke!
ich betriebe an zwei vergleichbaren Liegenschaften je einen Ökofen Pelematic Condens gleicher Leistung, mit Kombispeicher gleicher Grössen aber von unterschiedlichen Herstellern.
Die Kombispeicher verhalten sich komplett unterschiedlich. Beim ersten Speicher reagiert WW auf ein Anspringen des Kessel in weniger als einer Std, beim anderen braucht es mehrere Stunden.
Es ist deshlab wahrscheinlich schwierige allgemeine Tipps zu geben…
Hier trotzdem ein Versuch:
Die WW Steuerung brauche ich nur als „Notbremse„ nach unten.
WW Ziel ist auf 42c eingestellt und WW Vorrang eingestellt. Die Anhebung des WW ist lediglich 3K
Unterschreitet WW die 42c Marke, startet der Kessel und/oder moduliert auf volle Leistung. Die Heizungs Heizkreise bis auf WW werden ab gestelt.
Damit stelle ich sicher, dass das WW im Speicher bzw für den Nutzer nicht unter 42c fällt bzw die Heizung dann alles unternimmt um ein weiteres Abfallen des WW zu verhindern. Übersteigt dass WW wieder 45c, kann der Kessel wieder modulieren und die anderen Heizkreise gegen wieder an.
Diese Steuerung kommt meistens dann für 30-40Min zum tragen, wenn bei ausgeschaltetem Kessel und eher tiefer WW Temp., knapp oberhalb 42c, im Haus eine Badewanne voll lauft.
Denn Speicher versuche ich über dem Fühler TPO (gleich unterhalb der WW Blase und da, wo bei mir der vorlauf zu den Heizkreisen abgenommen wird, also der sekundär Vorlauf) zu steuern und versuche hier eine Temperatur von 50-52c zu halten,
Wenn es gut geht, liegt das WW dann ebenfalls um die 50-52c.
Daneben schauen ich aber auch sehr darauf, dass die Anlage möglichst wenig taktet und lange durch lauft. Mein grösster Feind sind dabei die Spikes bzw Wärme Explosionen, die beim Starten des Kessels entstehen. Diese Spikes sind deshlab schlecht, weill sie meistens zu einer Durchmischung im Speicher führen, wobei das WW, also das Wasser zu oberst im Speicher in Minuten abkühlt und fast gleich lauwärm wird wie zu unterst, was Stunden dauert um sich wieder zu beruhigen.
Hier spiele ich vor allem mit der Kesselleistung Begrenzung und der Startzeit am morgen (sehr früher start, bei möglichst tiefer Leistung).
Des Weitere versuche ich den Speicher am Abend leer laufen zu lassen um den Wärme/Standverlust in der Nacht zu reduzieren.
Das WW fällt dann bis 35/40c und reicht ab 24h grade für eine Notfall Dusche.
Hier muss man die Gewohnheiten und Konfortgrenzen der Bewohner gut ausloten und auf diese ab stimmen…
TPO ist bei mir so gegen 24h meistens auf bis 25-30c gefallen. So kann der Kessel am morgen lange laufen und alles wieder auf Soll Temp zu bringen.
Zum Leerlaufen des Speichers schalte ich die Sperzeit möglichst früh am Abend ein und lass die Heizkreise weiter laufen.
Alles in Allem eine sehr komplexe und langwierige Aufgabe, weil man nie ganz versteht, was grade das Haus verlangt (plötzlicher WW Bedarf , Heizkörper Thermostate werden von Nutzer auf und zu gestellt) und was im Speicher passiert (Durchmischen der Schichten).
Ich würde mir wünschen, dass die Heizungssteuerung, zB durch Messung des WW Verbrauchs oder der raufregelnden Heizkreispumpen, erkennen könnte, wann kurzfritig Wärme verbraucht wird und darauf sofort an springt oder rauf moduliert.
Die Steuerung über die Temperatursonden im Speicher ist nämlich stark verzögert. Dazu kommt noch, dass Pelletkessel sehr langsamm starten und ca. 25 Minuten brauchen, bis deren Wirkung sich im Speicher bemerkbar machen.