ALLE Anlagen dürfen nur mit Trenner nach DIN EN 1717 befüllt werden.
Und und.....
Die DIN EN 1717 ist an einigen Stellen strenger, was den zulässigen Einsatz der Sicherungsarmaturen betrifft. So wird der kontrollierbare Rückflussverhinderer EA ausschließlich für die Flüssigkeitskategorie 2 zugelassen, die Sicherungskombination HD nur dann bis Flüssigkeitskategorie 3, wenn am Ort der Sicherungseinrichtung p = atm ist. Um diesen Fall p = atm (Atmosphärendruck) deutlicher zu erläutern, folgendes Beispiel: Der zitierte Rohrbelüfter HB in Verbindung mit dem Rückflussverhinderer EB, z.B. an einer Gartenwasser-Entnahmestelle, verliert seine Sicherungsfunktion, wenn der Rohrbelüfter druckbeaufschlagt ist. Der Rohrbelüfter muss ausgangsseitig also drucklos sein, um aufgrund seiner konstruktiven Vorgaben ein Öffnen und damit das Belüften der folgenden Leitung (z.B. Schlauch) realisieren zu können. Die Fehlfunktion tritt auf, wenn beispielsweise ein ständig mit Wasser gefüllter Gartenschlauch mit Absperreinheit am Schlauchende angeschlossen ist (keine Entleerung nach Wasserentnahme, da unter statischem Druck stehend). Die Fehlfunktion ist in diesem Fall auch gegeben, wenn sich ein voll gefüllter Schlauch ohne Absperreinheit mit seinem Schlauchende über dem Höhenniveau der Entnahmearmatur befindet. Um die Fehlfunktion der Sicherungseinrichtung HD zu verhindern und ein zuverlässiges Öffnen des Rohrbelüfters zu realisieren, wird daher gefordert, dass p = atm an der Entnahmearmatur zu gewährleisten ist. Dies hat zur Folge, dass eventuelle, an die Armatur nachinstallierte Leitungen, zu demontieren sind, um den Effekt des Rückdrückens zu unterbinden
Um den Rückfluss von Nichttrinkwasser oder anderen Stoffen aus einem defekten Apparat in das Trinkwasserversorgungssystem sicher zu verhindern, wird der Systemtrenner BA (3-Kammer-System) mit kontrollierbarer Mitteldruckzone (Bild 3) als für Europa zugelassene Sicherungsarmatur eingesetzt. Dieser kann bis Flüssigkeitskategorie 4 absichern. Der Systemtrenner darf im Vergleich zum Rohrtrenner der Einbauart 2 (EA 2 nach DIN 1988-4) auch unterhalb des höchstmöglichen Schmutzwasserspiegels eingebaut werden und ist für gewerbliche und häusliche Zwecke einsetzbar. Der höchstmögliche Schmutzwasserspiegel ist der maximale Wasserspiegel, der sich in einem abzusichernden Apparat einstellen kann und darf an dieser Stelle nicht mit der Rückstauebene des Abwassers verwechselt werden. Systemtrenner BA dürfen (z.B. bei Überflutung von Kellern) nicht mit Abwasser in Kontakt kommen. Da stets auch ein höherwertiges als in DIN EN 1717 beschriebenes Schutzniveau angewendet werden darf, ist der Systemtrenner BA auch im Bereich des Hausanschlusses eine sichere Lösung, die vor Rückfließen, Rücksaugen und Rückdrücken Schutz bietet. Die in der DIN EN genannten Sicherungseinrichtungen gelten für häusliche und gewerblich angeschlossene Entnahmestellen und Apparate. In Kapitel 6 werden in Tabelle 3 zugelassene Sicherungseinrichtungen für häusliche Anwendungsfälle genannt, die in Kategorie 5 einzustufen sind. Dazu gehören beispielsweise die Entnahmestelle mit Brause an Waschbecken, Badewanne mit Einlauf unterhalb der Oberkante, Entnahmearmaturen mit Schlauchverschraubung, Beregnungsanlage für Grünflächen-Unterflur (Tabelle 2). Für gewerblich angeschlossene Entnahmestellen und Apparate wird unter Kapitel 7 eine detaillierte Einzelfallanalyse zur Findung der geeigneten Sicherungseinrichtung empfohlen, dort gelten schließlich strengere Vorschriften bezüglich der zulässigen Absicherungsmaßnahmen als im häuslichen Bereich.
Füllanschluss für das Heizungssystem
Für die Planung und Ausführung von Installationen für Trinkwasser in Gebäuden ist, wie bereits anfänglich erwähnt, keine Mixtur der beiden Normen erlaubt.
Bei der Planung und Ausführung nach DIN 1988-4 kann zur Befüllung von Heizkreisläufen, die Wasser mit wenig giftigen Inhibitoren beinhalten, mit der Sicherungskombination (bis Gefährdungsklasse 3) abgesichert werden. Mehr Sicherheit in diesem Punkt wird bei konsequenter Anwendung der DIN EN 1717 gefordert. Hier ist die Sicherungskombination HD für vorgenannten Zweck eingeschränkt erlaubt (Flüssigkeitskategorie 3, nur wenn p = atm). Wird die Verbindung zwischen Trinkwasserentnahmestelle und Heizungssystem nach der Befüllung des Heizungssystems nicht von Hand getrennt, was häufig der Fall ist, kann es zum Rückdrücken oder Rücksaugen von Heizungswasser in das Trinkwassersystem kommen (Kontamination des Trinkwassersystems). Um sicher zu sein, dass eine ständige Verbindung zwischen Trinkwasser- und Heizungswasserkreislauf auf Dauer nicht bestehen kann, wird empfohlen, Sicherungseinrichtungen zu verwenden, die z.B. differenzdruckgesteuert eine Trennung bei Rücksaugen bzw. Rückdrücken vornehmen. Für diesen Fall steht der Systemtrenner BA mit DVGW-/SVGW-Zulassung zur Verfügung (bis Flüssigkeitskategorie 4). Nach DIN EN 1717 wäre auch die Möglichkeit des Einbaus eines Rohrtrenners CA (bis Flüssigkeitskategorie 3) erlaubt. Für Sicherungseinrichtungen dieses Typs gibt es jedoch zur Zeit keine DVGW-Zulassung.
Alles doch verständlich und klar.