Warmwasserzirkulation - Taktung richtig einstellen

Diskutiere Warmwasserzirkulation - Taktung richtig einstellen im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo nochmal, ich habe das zwar in einem anderen Thread schon mehrfach gefragt, aber irgendwie keine verwertbare Antwort erhalten. Da das mit...

n300

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Hallo nochmal,
ich habe das zwar in einem anderen Thread schon mehrfach gefragt, aber irgendwie keine verwertbare Antwort erhalten. Da das mit meiner ursprünglichen Frage eigentlich auch gar nichts mehr zu tun hat, mache ich mal nen neuen Thread auf. Hoffe das passt so...

Ich habe ja eine Zirkulationspumpe für WW. Die läuft 24/7 bei 35°C Soll. Der WW-Speicher ein eingestelltes soll von 50°C. Ab 45°C wird wieder geheizt.

Jetzt verbringe ich schon Stunden damit, wie man das ökonomisch optimieren kann. Denn durch die Zirkulation scheint mir schon viel Temperatur verloren zu gehen und die Wärmepumpe läuft somit schon halbwegs häufig um die Soll-Temperatur wieder zu erreichen.
Leider finde ich da nur wenig konkretes im Netz. Oft steht eben da. Man solle es eben "richtig" einstellen um das Legionellenproblem nicht zu fördern.
Aber was ist "richtig". Ich habe gesehen, dass die Umwälzpumpe maximal 8h/24h aus sein darf. Ist das dann am Stück oder darf das nur getaktet so sein?

Was ich auch nicht verstehe. Oft wird geschrieben von mindestens 60°C WW-Speichertemperatur. Ich habe aber vom Fachmann eingestellt nur 50°C Soll. Was bei EFH und WP-Heizung dann anscheinend wieder i.O. ist. Es steht aber wieder nur sehr wiedersprüchlich, ob ich die Legionellabtötfunktion aktiviert haben muss oder nicht. Irgendwie sollte man das ja 1x/Woche für 10min. machen. Aber wie soll das gehen, wenn die WP- gar nicht mehr als 60°C Vorlauf kann und das vermutlich schon alles andere als effizient... (Heizstab??).
Diese Funktion ist bei mir lt. Heizungssteuerung übrigens deaktiviert (nicht von mir so eingestellt). Muss man die aktivieren um "safe" zu sein?

Ich hätte ja überlegt die Zirkulation wenigstens in der Nacht runter zu fahren. Aber ohne Background und Ahnung will ich da nix verpfuschen...

Bitte um Aufklärung :)
 

KarlZei

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ich habe das zwar in einem anderen Thread schon mehrfach gefragt, aber irgendwie keine verwertbare Antwort erhalten.
Was auch normal ist, weil es keine allgemeingültige Antwort gibt. Es ist immer auch von den individuellen Rahmenbedingungen abhängig; auch vom Gesundheitszustand der Bewohner.
Was bei EFH und WP-Heizung dann anscheinend wieder i.O. ist.
Es sind im Wesentlichen zwei Dinge, die zu berücksichtigen sind: Temperatur und Durchfluss (Speicher, Leitungen). Wenn der Durchfluss hoch ist, also das Wasser im Speicher und in den Leitung schnell / häufig ausgetauscht wird, reduziert sich das Legionellenrisiko. Vergleichbares gilt für die Temperatur: je höher die Temperatur, desto geringer das Risiko.
Sicherheit / minimales Legionellenrisiko gibt es nur, wenn das Trinkwasser regelmäßig beprobt und bei Bedarf behandelt wird.
ob ich die Legionellabtötfunktion aktiviert haben muss oder nicht.
Muss man in diesem Fall nicht. Und man sollte bedenken, dass man die Legionellen, die immer im Wasser sind, nicht mit üblichen Heizungstemperaturen abtöten kann. Man kann nur die Vermehrungsrate verringern oder eben durch niedrige Temperaturen und Stagnation erhöhen.
Ich hätte ja überlegt die Zirkulation wenigstens in der Nacht runter zu fahren.
Energetisch sinnvoll und, wenn der Rest passt (siehe oben), auch eher unkritisch.

Es gibt leider wenig Untersuchungen zum Thema. Eine etwas ältere, die aber immer noch relevant ist (Heizung und Warmwasser haben sich nicht wirklich geändert): https://d-nb.info/99153204X/34

Hier (Gas-Brennwert) läuft die Zirkulationspumpe nur während der Warmwasserzeiten (also nicht nachts) und dann auch nur getaktet (4x 5 min / Stunde) kurz vor den üblichen Zeiten hohen WW-Bedarfs beginnend. Der Speicher ist auf 57°C eingestellt und wird wg. Abschalthysterese immer auf knapp über 60°C aufgeheizt.
 
mad-mike

mad-mike

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Moin,

Wie Groß ist dein Warmwasserspeicher das man Angst um Legionellen haben muss??

Um was für ein Speicher handelt es sich denn genau weil es da doch unterschiede gibt wie eine Zirku pumpe laufen darf / sollte...
 

n300

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Danke schon mal für die Antworten.

Es handelt sich um einen EMMA Systemspeicher EMMA 560 R*. Das ist der kleinste aus diesem Prospekt hier -> https://www.holzdiesonne.net/filead...sterreich/Boesch/Downloads/Boesch_08_EMMA.pdf

Das ist ein Systemspeicher der Kaltwasser (Kühlung), Heizwasser (Pufferung Heizen) und Brauchwasser in einem beherbergt. Fasst insgesamt 560l. Wobei nur ein Teil davon für Brauchwasser verwendet wird. Aber keine Ahnung wie viel davon. Das ist hier nirgends raus zu lesen. Wenn ich mir die Positionierung der Thermometer am Gerät selbst ansehe würde ich sagen 1/3 bis knapp 1/2 werden wohl der "Boiler" Anteil sein...
 
mad-mike

mad-mike

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Wie ist der Hydraulisch eingebunden? Gibt da ein Schema? (Heizung sowie Wasser)

Wie ist die Zirkulation in diesen Speicher angeschlossen? Das ist nicht ganz unwichtig...

Legionellen Brauchst du dir kein Kopf machen Da Durchlauferhitzer. Heisst: Nicht 560 Liter Wasser sind Trinkwasser sondern: 46Liter Trinkwasser. Dieses wird durch ein Sehr langes Rohr durch diese 560 Liter Wasser erwärmt.
 

n300

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Ah sehr interessant. Danke schon mal. Ja ein Schema sollte unten im Heizkeller vorliegen. Werde das morgen mal scannen und hochladen :)
 
mad-mike

mad-mike

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Wäre gut, auch nach Möglichkeit noch mal kontrollieren. Manchmal lässt man was weg, oder baut es anders wie im Schema.
Dieses nochmal gesondert bescheiden...
 

n300

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Also anbei mal das Systemschema meiner Erbauer Firma.
Da ich hier Laie bin muss ich mich leider darauf verlassen, dass es stimmt. Einzig was ich sagen kann. Am Schema sieht man auch die PV-Vorbereitung welche jedoch so noch nicht existiert. Der EMMA hat ne 2. Heizpatrone für die PV eingebaut, welche noch unverkabelt ist.

Seh ich das richtig, dass dann meine WW-Umwälzung "nur" eine Komfort Komponente ist, und für die Legionellethematik eher unerheblich?
 

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KarlZei

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Seh ich das richtig, dass dann meine WW-Umwälzung "nur" eine Komfort Komponente ist, und für die Legionellethematik eher unerheblich?
Es ist eine Komfortgeschichte, sie kann aber großen Einfluss auf Legionellen haben. Wenn Zirkluationsleitungen verlegt sind und das Wasser in den Leitungen stagniert, weil z.B. die Zirkulationspumpe dauerhaft abgeschaltet ist, kann das Legionellenrisiko stark ansteigen.
 
mad-mike

mad-mike

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Ist bei dir diese Zirkulations box verbaut? Im Schema steht zea20.

Dort ist ein sensor in der Zirkulation eingezeichnet welcher wohl die Pumpe Temperatur abhängig takten lässt. Eigentlich dürft deine pumpe nicht 24h/d laufen.

Die läuft solange bis 35grad erreicht sind und schaltet dann ab.
 

n300

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Ja genau (siehe Fotos). Die 35°C Soll kann man in der Heizungssteuerung einstellen. OK dann läuft die wohl mit ner Hysterese. Ich dachte die würde einfach immer soviel dem Boiler entnehmen, dass sie auf ihr Soll kommt und das stätig.

Dennoch denke ich, man kann hier noch etwas optimieren über die Nachtstunden. Denke wenn ich die zwischen 22:00 u. 6:00 stilllege sollte auch schon etwas gespart sein. Oder sind 8h Stagnation schon zu viel?


PS: Nicht wundern über das Kabelquirks rund um die FBH Steuerung, die hab ich selbst verbrochen und noch keine Lust/Zeit die Kabel ordentlich zu verlegen :p
 

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mad-mike

mad-mike

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OK dann läuft die wohl mit ner Hysterese. Ich dachte die würde einfach immer soviel dem Boiler entnehmen, dass sie auf ihr Soll kommt und das stätig.
So sollte es sein. Also würde ich mal einfach zeiten für die Zirkulation setzen. Mir ist leider nicht bekannt in wie weit deine Regelung dieses Umsätzen lässt.

Dann kannst man die Pumpe Nachts ausschalten und tags über lässt du die Über die Temperatur regelung Takten. In aller Regel fängt die an zu """Blinken""" an , aus, an aus.... Und zwar immer um die 35Grad zu halten.

Jetzt ist es so das bei dir 35 Grad auf dem Warmwasser ausgang angezeigt werden. mir Persönlich wäre dies zu kalt.
 

n300

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Also ich habe die Möglichkeit in der Heizungssteuerung, ein Zeitprogramm zu hinterlegen. Da habe ich relative viele mögliche Ein-/Ausschaltpunkte, die ich setzten kann. Derzeit ist in besagtem Zeitprogramm einfach 0-24h auf "Ein" gesetzt.

Mit den eingestellten 35°C (auch das kann ich im "Fachmann" Modus der Steuerung aufs Grad genau einstellen), kommt eben quasi sofort lauwarmes Wasser raus. Bis es dann richtig heiß wird, dauerts dann ein paar Sekunden.
 
mad-mike

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Kannst du sehen ob das kabel vom Sensor denn an der Zirkulation Leitung montiert ist?

Nicht das der Sensor am Warmwasser montiert ist und deswegen nur 35grad auf dem themometer angezeigt werden...

Da müsste ein dünnes Kabel vermutlich in der Isolierung verschwinden...

Probiere es mit dem Zeitprogramm mal aus.


Btw: ich Handhabe es genauso so wie dein Monteur es eingestellt hat: 24h/d ein und die Temperatur etwas höher auf 45grad....
 

n300

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Btw: ich Handhabe es genauso so wie dein Monteur es eingestellt hat: 24h/d ein und die Temperatur etwas höher auf 45grad....
Hi Mike,

danke für die Info. Gut zu wissen, dass die Konfiguration wie sie ist schon Sinn ergibt
Nur für mein Verständnis. Kühlt der Speicher bei 45° Zirkulation nicht noch viel schneller aus?
 
Thema:

Warmwasserzirkulation - Taktung richtig einstellen

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