Also belasse ich es bei 60 Grad und wieviel bzw wie oft die zirkulationspumpe?
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Was würdest du an der Heizung ändern?
Sorry, das mag jetzt demotivierend rüberkommen. Aber damit, einfach einen Wert festzulegen und einzustellen, ist es nicht getan. Auch wenn der eine oder andere meint, dass es so einfach ist. 42, äh 45, ist nun mal nicht die Antwort auf alle Energiesparfragen. Heizung ist leider etwas komplexer und es braucht Zeit und Aufwand, die Anlage inkl. Warmwasser zu optimieren. Aber es lohnt sich definitiv. Mal grob überschlagen habe ich durch Optimierungen in den letzten Jahren meinen Energiebedarf um ca. 20% reduzieren können. Bei den aktuellen Energiekosten sind das immerhin ca. 400 Euro/Jahr. Und wie Heizungsdoc richtig geschrieben hat, ist das Einsparpotenzial beim Heizen natürlich deutlich höher als beim Warmwasser.
Eigentlich müsste man sich erstmal Deine Rahmenbedingungen anschauen und dann herausfinden, was Deine Heizung überhaupt macht und ob das überhaupt so gewünscht bzw. sinnvoll ist. Wie alt und groß ist denn Dein Haus (Wohnfläche, Zimmer)? Wo steht es (PLZ)? Welche Heizung mit welcher Regelung ist verbaut? Wie hoch ist der Jahresverbrauch Gas (?) in kWh für Heizen und Warmwasser? Wie sieht Eure WW-Nutzung aus (Baden, Duschen morgens/abends)? Wie hoch ist die Wasserhärte?
Also belasse ich es bei 60 Grad und wieviel bzw wie oft die zirkulationspumpe?
60°C muss nicht unbedingt sein. Es wird ja sowieso immer automatisch über Soll geheizt. Aber es kann sich trotzdem als sinnvoll erweisen. Legionellen sind natürlich immer ein potenzielles Problem. Aber bei so viel Personen und dem kleinen Speicher ist das Risiko zumindest speicherseitig eher sehr überschaubar. Es wird bei täglicher WW-Nutzung ja immer genug Wasser ausgetauscht.
Zum Vergleich: Ich fahre meinen Speicher mit mittlerweile 50°C Soll, was mit Hysterese zu einem Aufheizen auf knapp 54°C führt. Allerdings ist es ein 200l-Speicher und wir sind nur zu zweit, brauchen aber überdurchschnittlich viel Warmwasser. Der Speicher wird nur einmal am Tag morgens geladen. Das wirst Du sicher nicht so hinbekommen, weil Ihr mehr Personen seid und der Speicher kleiner ist.
Die Zirkulation läuft 2x am Tag vor den Hauptentnahmezeiten für jeweils 1 Stunde getaktet (2 bis 3 Takte a 5 Minuten). Insgesamt komme ich auf deutlich weniger als 1 Stunde Laufzeit/Tag. Die Pumpe ist auf geringste Leistung eingestellt.
Meine Empfehlung wäre, die 55°C zunächst beizubehalten und nur die Zirkulation anzupassen. Wenn Deine Heizungsregelung das nicht kann, würde ich mir eine Zeitschaltuhr (elektronisch, ggf. WLAN) besorgen, die sich entsprechend einstellen lässt.
Die Zeiten würde ich zusammenfassen und kürzen. Also statt 5/8 und 17/22 auf z.B. 05:00 bis 18:00 Uhr ändern. Idee dahinter ist, die Wahrscheinlichkeit für Speicherladungen morgens zu erhöhen und abends zu reduzieren, um mit niedriger Speichertemperatur und damit geringen Speicherverlusten in die Nacht zu gehen, sowie in der Folge viel auf einmal nachzuladen. Weitere Parameter, wenn die Regelung bekannt ist und diese solche Möglichkeiten bietet.
Natürlich muss Du das ausprobieren, ein wenig beobachten (z.B. Anzahl der Speicherladungen/Tag) und anpassen, wenn es nicht passt. Und es dürfte auch sinnvoll sein, nicht alles auf einmal zu ändern, sondern nacheinander. Dann kannst Du besser erkennen, was welchen Einfluss hat.