Wann nach 30 Jahren Heizungstausch ?

[Trekko]

wie erkenn ich denn wann die Viessmann Ölheizung nach 30 Jahren getauscht werden muss ?
Hab ne Heizung bei den Eltern Viessmann Bea 19 Wärmetauscher Typ 723144.....2195,01 Baujahr 1990, Brenner VEI 7218....5226 ebenfalls BJ 1990

In der anderen Wohnung eine ebenfalls Öl, Viessmann VBR 27 Typ 7515...106,01 J 1995 Brenner VTB1-4 Typ 7318.....42106 BJ 1999
Hab keine Ahnung ob das Niedertemperaturkessel sind oder nicht ??
Müssen die 2 Heizungen nach 30 Jahren raus ? Bisher hat der Kaminkehrer nichts gesagt denn eine wär schon über 30 Jahre drin BJ 1990

 

[tricotrac]

In der Regel waren die Viessmann Heizkessel ab 1981 fast immer mit einer witterungsgeführten Regelung bestellbar und damit ein Niedertemperaturkessel. Entsprechende Regelungsbaureihen waren die Trimatik ; Tetramatik ; Dekamatik und Pentamatik.

 

[Dr Schorni]

Bisher hat der Kaminkehrer nichts gesagt denn eine wär schon über 30 Jahre drin BJ 1990

DER Ober-Schlau hat doch bei seiner Feuerstättenschau so einen bunten "Effizienzklassen-Aufkleber" sichtbar angebracht, die Betreiber hierüber aufgeklärt und GELD dafür bekommen, DEN fragst. Denn DER hat den Kessel entsprechend klassifiziert.
Aber wie @tricotrac schon schrieb: sind normal alle mit der erforderlichen Regelung ausgestattet - wobei es aber so verpennte Ecken noch geben soll wo man das eben ...na ja...vor lauter Schlafen verpennt hat.

 

[Trekko]

o.k.
das heisst dann wenn Niedertemperaturkessel besteht überhaupt keine Austauschpflicht sofern die Abgaswerte passen ? Mit den Abgaswerten gab es bisher keine Probleme. Gemessen wurden vom Kaminkehrer 60 ppm CO und erlaubt sind laut Beleg Kaminkehrer max. 1000 ppm wenn ich nicht täusche.

 

[Dr Schorni]

Mit den Abgaswerten gab es bisher keine Probleme.

DAS bezieht sich auf die Abgaswerte der BImSchV-Messung.

 

[Trekko]

Achso. Aber wenn diese Werte passen, dann bei einem Niedertemperaturkessel keine Austauschpflicht wegen zu hohem Alter ? Richtig ?

Ausser wenn dann bis 2033 in EFH alle Ölheizungen raus müssen. Sollte das umgesetzt werden. Aber das wären noch 10 Jahre.

Kann man bei einer Heizung BJ 1990 eigentlich den Kessel so einfach austauschen ? Muss warscheinlich einiges umgebaut werden.

 

[Dr Schorni]

Ja.
Ja.
Ja, immer Anpassungen bei allen "Verbindungen und Versorgungen" wie Öl, diversen Rohrleitungen, Abgasanlage komplett. Sowie IN der Anlage den hydraulischen Abgleich durchführen, ggf aufbereitetes Anlagenfüllwasser verwenden sowie Schlamm- und Magnetitabscheider.

 

[Trekko]

Aber ab 2024 darf dann eh kein reiner Ölkessel mehr verbaut werden wenn der alte defekt wäre. Das wäre dann vermutlich keine erlaubte Reparatur mehr an der Ölheizung und verboten ?
Heizkessel muss ab 2024 dann mindestens 65 % mit erneuerbare betrieben werden. Das wird dann bei mir eh ein Problem. Wärmepumpe geht auch nicht. Da müßte ich bei einem defekten Kessel dann wohl doch zwangsweise von Heizöl auf Holzpellets umrüsten.

 

[Dr Schorni]

Gut, wie das dann mit der Reparaturmöglichkeit rechtlich, aber auch faktisch (Ersatzteile) aussieht kann man jetzt noch nicht sagen. Sagen kann man aber:
- Pelletbrenner AN einen Ölkessel geht NICHT
- Pauschal "WP geht nicht" gibts auch NICHT

 

[Trekko]

Klar, WP geht schon aber da müßte ich das ganze Haus sanieren und ich brauch ne Fußbodenheizung. Wird richtig teuer. Bei 1500 Liter Heizöl ( + Holzofen ) im Jahr wäre halt Öl gegen Öl tauschen das sinnvollste wenn der Kessel wirklich den Geist aufgibt. Brenner tauschen ist nach 2024 eh erlaubt.
Und ich hab schwefelfreies Heizöl. Denke mal da ist eine WP mit z.T. Kohlestrom nachdem im April die letzten AKW abgeschaltet werden auch nicht umweltfreundlicher was CO² betrifft gegenüber wenn ne moderne Ölheizung eingebaut wird.

 

[Dr Schorni]

Klar, das ist alles immer sehr individuell und bißchen fließend, vor allem bzgl finanziellem Aufwand. Oft geht aber ne WP als Grundversorgung und der alte Öli als Spitzenlastabdeckung so unter -3 bis 5°C. Dann arbeitet jedes System sozusagen in seinem Wellness-Bereich.
Und das Haus verbessert man ja eh nach und nach energetisch. Eine FBHz ist NICHT Bedingung für eine WP. Hat man neue/große angepasste Heizkörper die mit so +- 45 Vorlauf auskommen, dann geht das auch ALLEIN mit der WP - ggf auch monoenergetisch! (also ohne Öli)
Die meisten Heizkörperanlagen laufen locker mit einer Heizkurve die so 55-60 Vorlauf bei -10 macht. Mit einem hydraulischen Abgleich klappts meist mit mind. 5 Grad weniger. Da ises dann also im Grunde gar nicht mehr sooo weit bis zur WP-tauglichen 45-Grad-Vorlauftemperatur...

 

[Defrost]

Den Effizienzklassen-Aufkleber hab ich wieder abgezogen und weggeworfen. Ob ich da Ärger bekomme?
Ich mag diese Kleberei an dem Heizkessel nicht. Das sieht so scheiße aus. Ich mache immer alles wieder ab. Nur der neueste von der der letzten Messung lasse ich dran.