Deshalb haben wir uns auch zu der etwas teureren Pellet-Heizung entschieden und genießen deren unkomplizierte Funktion. Wir haben bei uns nur Heizkörper, keine Fußbodenheizung.
Aktuell sind hier in Ostösterreich die Pelletpreise bei 350 €/t, so wie im Mai 2022, als wir das erste Mal 6 Tonnen einbunkerten. Verbraucht haben wir mit unseren 150-m2-"Durchschnittshaus" aus 1998 in dieser Heizsaison bis jetzt 3,2 Tonnen ohne jede Sparmaßnahme – wir haben es gerne eher warm, und zwar überall (Schlafbereich 21 bis 22° C, sons überall 1° mehr). Das sind grob 1.150 € für einen warmen Winter und das gute Gefühl, dass der "Wärmevorrat" für fast ein weiteres Jahr im Keller vorrätig ist.
Der Umwelt zuliebe haben wir einen Kessel mit eingebautem selbstreinigenden elektrostatischem Staubabscheider gewählt. Auf Brennwerttechnik haben wir aus baulichen Gründen verzichtet (Kanalanschluss zu hoch, am anderen Keller-Ende) und weil die Wartungskosten auch etwas höher sind. Da wären vielleicht noch 6 bis 10% Brennstoffeinsparung möglich.
Überraschend aufwändig waren für uns die Erledigungen für die Baubehörde (Einreichplan Heizraum, Lagerraum), die Kosten für die Rauchfangsanierung, der zu errichtende Brandschutz für den Heizraum, der Nachweis der Tragfähigkeit des Kellerbodens (!) für das Pelletager. Da habe ich viel dazugelernt. Da muss man eben durch, geht schon.
Umgerechnet in Energie sind das 4,85 kWh/t x 3,2 t = 15.520 kWh. Mit einer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 3,5 beim Heizkörperbetrieb sind dann 4.435 kWh Strom zu kaufen ... das kostet doch sehr deutlich mehr und man ist noch immer in der absoluten Abhängigkeit vom Stromanbieter.
Die PV-Anlage auf unserem verwinkelten und schwierigen Dach (daher auch viel auf der verpönten Nordseite montiert!) mit Batterie bringt uns von Februar bis November praktisch 100% Selbstversorgung und in den beiden "Problemmonaten" Dezember und Jänner ca. 60 bis 80% des Bedarfs. Damit sind die Stromkosten auf vielleicht 150 bis 200 kWh/a geschrumpft. Es ist nun de facto "egal", was der Strom kostet.
Außerhalb der Heizsaison entsteht das Warmwasser mit PV-Strom mittels einer Brauchwasser-Wärmepumpe, das schont die Umwelt und den Pelletskessel, der für lange Laufzeiten konstruiert ist, der Wirkungsgrad ist auch besser.
Und mit der Enwitec-Trennbox und den beiden "schwarzstartfähigen" Wechselrichtern können wir auch (beim eher theoretischen Fall) eines Blackouts oder längeren lokalen Netzgebrechens gut über die Runden kommen, sogar die Pelletheizung weiterhin betreiben und den Haushalt völlig normal führen.
Ich würde es hier bei uns wieder genau so machen, auch wenn es doch um einiges teurer war und im Keller platzaufwändiger ist als die reine Wärmepumpenlösung. Das kann natürlich bei jedem anders sein. Wichtig sind der nötige Platz, ein trockener Lagerraum und der Investitionswille.