Wahre/reale Vorlauftemperatur bei einer Heizung die taktet

Diskutiere Wahre/reale Vorlauftemperatur bei einer Heizung die taktet im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo liebes Forum, seit März 22 versuche ich die Vorlauftemperatur zu optimieren/reduzieren, so dass in einem Referenzraum (EG Wohn-/Esszimmer)...

PercyS

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Hallo liebes Forum,

seit März 22 versuche ich die Vorlauftemperatur zu optimieren/reduzieren, so dass in einem Referenzraum (EG Wohn-/Esszimmer) eine Temperatur von 20 - 21° bei voll geöffneten Thermostatventilen erreicht wird. Dabei habe ich festgestellt, dass meine Gastherme Viessmann Rexola biferrale RV – 18 (Bj 1991) taktet. Je nach Aussentemperatur, gemessen am Aussen-temperaturfühler der Therme, wurden unterschiedliche Zykluszeiten für einen Takt gemessen.

z.B. an den kältesten Tagen in diesem Winter im Dez. hatte ich ca. 10 min Zykluszeit zwischen den Brennerstarts.
1680212088230.png

Man sieht, die VLTT(ief) steigt von ca. 43,5° zur VLTH(och) ca. 47,4°.
Die RLTT steigt von ca. 34,5° zur RLTH ca. 36°.
Die -9° aus der Tageswettervorhersage liegen nahe der NAT meines Wohnortes von -10,6°.

Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt sieht das wie folgt aus:
1680212187722.png

VLTT steigt von ca. 38,4° zur VLTH ca. 42,6° und RLTT steigt von ca. 30,8° zur RLTH ca. 33,2°.

Als Spreizung habe ich angenommen, dass dies die Differenz zw. VLTH und RLTT ist. Ist das richtig?.

Bei einer nicht taktenden Heizung müsste sich doch eine VLT einstellen, die irgendwo zwischen jeweiligem Höchst- und Tiefstwert liegt. Ebenso bei der RLT.

Wie kann ich herausfinden, welches die wahre/reale VLT/RLT ist. Gibt es ein Berechnungsmodel oder hat hier jemand Erfahrungen. Ich denke im Hinblick auf die Entscheidung für eine LWWP wäre dies eine wichtige Information.

Danke für eure Unterstützung.

Gruß PercyS
 
Dr Schorni

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Als Spreizung habe ich angenommen, dass dies die Differenz zw. VLTH und RLTT ist. Ist das richtig?.
Ja, und diese ca 12K sind für DIESE Anlage auch absolut ok. Das ist ein einstufiger Brenner mit Kessel mit großem Wasserinhalt, der braucht auch diesen gewissen "Spielraum". Und es sieht bzgl WP ja mit der geringen Systemtemperatur schonmal sehr gut aus. Auch der hydraulische Abgleich holt da meist nochmal so 5K Absenkung raus.
ABER: die WP läuft ganz ganz anders. Die will eine sehr kleine Spreizung, 5-7K, ergo musst Du etwa die doppelte Wassermenge bewegen, also: Heizungspumpe voll aufdrehen bis sich diese Spreizung einstellt um das realistischer zu simulieren. Rein rechnerisch nähern sich auch die VL und RL-Temperaturen etwa gleich an, also aus vorher (gemittelt) 41/32 wird dann etwa 39/34. Damit kann man auch gleich testen ob die Hydraulik (alles was nach dem Kessel kommt) für diese hohen Durchflüsse geeignet ist - Stichwort: Geräusche!
Da man aber fast immer zwei drei Heizkörper tauschen muss - weil diese "zu klein" sind und die Systemtemperatur anheben - muss man eh das alles noch berechnen um das zuverlässig zu entscheiden.

Nehmen wir mal den kältesten Tag, -6 AT. Da wurden tagsüber in ca 11h ca 10m³ verbraucht (mit Heizwert Erdgas H = 100kWh, incl WW-Bereitung). Nehmen wir für diesen sehr guten - eigentlich DER Beste - atmo-NT-Kessel mal einen Tages-Nutzungsgrad von 90% an (der hat idR 5% Abgasverlust, meist auch eine Abgasklappe die den Stillstandsverlust reduziert), dann wurden hier durchschnittlich 8kW Heizlast versorgt. Bei Heizgrenze 15AT und NAT -10, sind die -6 am Messtag ca 85% und wir kommen auf ca 10 kW Heizlast (bei NAT) UND da ist die WW-Bereitung schon mit drin! (Vollbeheizung und Sonneneinstrahlung etc Fragezeichen)
 
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KarlZei

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seit März 22 versuche ich die Vorlauftemperatur zu optimieren/reduzieren, so dass in einem Referenzraum (EG Wohn-/Esszimmer) eine Temperatur von 20 - 21° bei voll geöffneten Thermostatventilen erreicht wird.
Die Heizung ist aber schon witterungsgeführt, also per Heizkurve über die Außentemperatur?

Eigentlich sollten bei dieser Optimierung zunächst alle Heizkörper-Thermostate geöffnet sein. Du möchtest Du ja auch wissen, wie gut die Wärmeverteilung zu den einzelnen Räumen ist. Wenn es hier Probleme gibt (über-/unterversorgte Räume) und diese nicht berücksichtigt werden, kann die Heizkurve nicht wirklich stimmen. Es braucht einen hydraulischen / thermischen Abgleich.
Als Spreizung habe ich angenommen, dass dies die Differenz zw. VLTH und RLTT ist. Ist das richtig?.
Ja. Die am Wärmeerzeuger, aber auch die Spreizungen an den Heizkörpern. Letztere können von Heizkörper zu Heizkörper variieren und können gute Hinweise auf die Wärmeverteilung und die Eignung der Heizkörper geben.
Bei einer nicht taktenden Heizung müsste sich doch eine VLT einstellen, die irgendwo zwischen jeweiligem Höchst- und Tiefstwert liegt.
Grundsätzlich ja, es stellt sich die VLT gemäß Heizkurve ein. Beim Takten müsste das eigentlich mit den Brennerlaufzeiten/-pausen korreliert werden.
Wie kann ich herausfinden, welches die wahre/reale VLT/RLT ist. Gibt es ein Berechnungsmodel oder hat hier jemand Erfahrungen.
Du kannst über eine (raumweise) Heizlastberechnung ermitteln, welche Vorlauftemperaturen die Räume mit den vorhandenen Heizflächen brauchen, um gewünschte Temperaturen zu halten. Im Bestand ist das aber schwierig und dann wahrscheinlich nicht sonderlich genau. Du kannst auch einen Wärmemengenzähler einbauen (lassen), der Dir ein besseres Bild verschaffen kann.
Ich denke im Hinblick auf die Entscheidung für eine LWWP wäre dies eine wichtige Information.
Dann musst Du, wie Dr Schorni es bereits geschrieben hat, die Heizung auch wie mit einer WP betreiben. Hoher Volumenstrom, geringere Spreizung und damit auch niedrigere VLT.
 
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PercyS

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@Dr Schorni,
Danke für die ausführliche Antwort.
1680269112075.png

Das stimmt mich schon mal positiv, wenn es mit den Systemtemperaturen sehr gut aussieht.
Mit gemittelten Temperaturen zu rechnen war ich mir unsicher, da ich auch, wie KarlZei geschrieben hat, mit einer Korrelation mit den Brennerlauf/-Pausen vermutete. Hier ist für mich als Laie die Erfahrung ausreichend.

Ein hydraulischer Abgleich wurde m. W. nicht gemacht, könnte auch etwas schwieriger werden.
Wäre eigentlich ein eigenes Thema. Trotzdem kurze Zusammenfassung von dem was ich bisher herausgefunden habe bzw. vermute
ZFH mit EG (ca. 100qm) und DG (ca. 80qm)
1 handgeschweißter Heizkreisverteiler mit 6 Heizkreisen. 3 Kreise EG und 3 DG
EG: Hk1 mit Küche+Eßzimmer(je Radiator) + Wohnzimmer Kermi(Typ33 von 1991) Rohrdurchmesser 16mm
Hk2 Bad VL wird direkt aus der HK-Pumpe angesteuert (HK neu 2002 Badrenovierung) RL geht in den HK-Verteiler rein. Beide Rohrdurchmesser 13mm.
Hk3 Kind1 + Schlafzimmer(je Radiator) + Gast(Kermi, Typ 21 von 1991) Rohrdurch-messer 16mm
DG: Hk1 mit WC + Küche + Wohnzimmer (je Radiatoren) Rohrdurchmesser 15 mm
Hk2 Bad VL wird direkt aus der HK-Pumpe angesteuert, RL geht in den HK-Verteiler rein. Beide Rohrdurchmesser 12mm.
Hk3 Kind1 + Schlafzimmer(je Radiator), Rohrdurchmesser 15mm

Hier sehe ich schon Herausforderungen, da Einrohrsystem. Einrohrspezialventile wurden 1991 auch teilweise(dort wo geheizt wird) verbaut.

An der Hk-Pumpe was zu verändern traue ich mich nicht. Die hatte schon mal einen Aussetzer. Die ist auch von 1991. Hier ein Bild.

1680269325076.png

Offensichtlich gibt es 3 Geschwindigkeitsstufen. Doppelte Wassermenge würde aber auch bedeuten, dass ich die doppelte Geschwindigkeit brauche. Das passt bei der Pumpe dann nicht.
Danke für die überschlägige Heizlastberechnung.
An dem Thema bin ich noch dran. Machen die HB eine verbrauchsabhängige Berechnung oder nach DIN? Was ist besser, die Berechnung von einem Energieberater machen zu lassen oder HB? Bei der Heizlastberechnung sehe Probleme der Ungenauigkeit wie von KarlZei beschrieben. Siehe meine Ausführungen dort.

Eine motorisch gesteuerte Abgasklappe wurde auch verbaut. Der Wirkungsgrad des Kessels wäre eine meiner nächsten Fragen gewesen. Im Messprotokoll des Kaminfegers von 2021 sind 5% angegeben und einen Sauerstoffgehalt im Abgas von 12,6% bei einer Wärmeträgertemp. Von 60°.. 2022 wurde nur der Sauerstoffgehalt im Abgas mit 15% gemessen.

Auch wenn ich den „ - eigentlich DER Beste - atmo-NT-Kessel“ habe, stellt sich mir die Frage was tun mit einem 31 Jahre alten Kessel, bei den derzeitigen politischen Diskussionen?

@KarlZei
Danke auch dir für deine Antwort. Bein neu im Forum und habe noch nicht herausgefunden wie ich dir extra antworten kann.
1680270269019.png

Ja, ist witterungsgeführt, daher auch die Differenz von -6,9 ° am Aussenfühler der Heizung(Nordseite) und der Temperatur aus der Wetter-App (-9°) für meinen Wohnort.



Ja, das ist mir bewusst. Für diese Vorgehensweise habe ich mich entschieden, da in den letzten Jahren im EG nur Küche, Wohn-Esszimmer und im DG genau so nur Küche u. Wohnzimmer permanent beheizt wurden. Die anderen Räume nicht permanent beheizt wurden (Bäder (nur Morgens und Abends) Schlafzimmer (selten bis nie) und Kinderzimmer (sporatisch). Ich habe die Heizung praktisch auch durchlaufen lassen (00:10 – 23:50), keine Nachtabsenkung, WW-Bereitung ca. 2h in der Früh und 2h am frühen Abend(200 l – VertiCell) auf 60°.

Die Erfahrung hierbei hat gezeigt, dass im DG Wohnbereich es gefühlt wärmer war, das Thermostat war auch nicht voll aufgedreht als im EG. Liegt sicher daran, dass das Dach nach neuestem Standard isoliert wurde. Ich habe auch festgestellt, dass an den ganz kalten Tagen tagsüber im EG Schlafzimmer das Thermostatventil auf 2 gestellt werden musste um die Temperatudifferenz zw. Wohn-/Esszimmer nicht zu groß werden zu lassen.

Die Problematik zum hydraulische / thermischen Abgleich habe ich in der Antwort an Dr Schorni schon beschrieben.
1680270296756.png

Habe die Heizkurve Viessmann (welche auch recht grob ist) mit meinen Werten verglichen. Bei tiefen Temperaturen kommt das einigermaßen hin, bei positiven Temperaturen ist die Abweichung schon höher. Das ist das, was mich unsicher macht.
1680270324824.png

Genau da ist das Problem. Haus ist Bj. 1973/74, Fenster sind getauscht mit U-Wert 1,1; Aussenwände sind im EG an Süd-/West-und Nordseite von innen mit 1 cm Superwand isoliert, als Wand steht HBL 24 in der Baubeschreibung. Beide U-Werte bzw. Gesamt-U-Wert ist/sind nicht bekannt. Ebenso Boden-/Deckenaufbau nicht bekannt. Wird insgesamt eine ungenaue Sache.

Dazu ist es fast zu spät, der Winter ist vorbei. Hast du Erfahrungen, ob mit den VLT eine LWWP überhaupt wirtschaftlich betrieben werden kann, ohne es auszutesten?

Gruß
PercyS
 
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Dr Schorni

Dr Schorni

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Die letzte Frage kann Dir leider zZt keiner zuverlässig beantworten, rein technisch ist dieser Kessel kaum kaputtzukriegen (solange das Anlagenwasser und die Druckhaltung stimmen) - wobei dieser ja noch den alten Renox-Brenner mit Kühlstäben hat.
ZFH mit EG (ca. 100qm) und DG (ca. 80qm)
Dann auch BJ 1991? Dann passen für die 180m² ca 9kW Heizlast genau, 10 mit WW.
Hier sehe ich schon Herausforderungen, da Einrohrsystem.
:kopfnuss: 😵 -rohrheizung, Moment, ich nehm meine Blutdrucktabletten :thumbdown:
Damit werden einige meiner Aussagen bzgl Umlaufwassermenge hinfällig. Bei der ***rohrheizung läuft alles recht unkontrollierbar chaotisch, daher auch meine unendliche Liebe für sie.
Offensichtlich gibt es 3 Geschwindigkeitsstufen. Doppelte Wassermenge würde aber auch bedeuten, dass ich die doppelte Geschwindigkeit brauche.
Nein, die Stufen hab nichts mit einer Verdoppelung/Verdreifachung der Umlaufwassermenge zu tun, das ist nicht linear oder so. Der Umschalter ist rein mechanisch, da kann an sich nichts kaputtgehen. An der hohen Wattzahl der Pumpe sieht man a) dass sie sehr alt ist b) eine Dingsrohrheizung eh immer höhere Pumpenleistung benötigt und c) dass auch hier ein deutliches Einsparpotential ist, eine angepasste Pumpe wird hier sicher meist mit 10W auskommen.
Machen die HB eine verbrauchsabhängige Berechnung oder nach DIN?
Meist weder noch, die klatschen irgendwas rein und sagen dass damit auf jeden Fall warm wird, an Effizienz oder Kostenoptimierung haben die kein Interesse. Wirds eine Gasheizung gibts hier eh nur eine Gerätegröße: modulierend von 2 kW bis 15 oder 20kW.
Für den hydraulischen Abgleich wird eh eine RAUMweise Heizlastberechnung erforderlich. Das gelingt mit BJ 1991 relativ zuverlässig. Aber beim *piiiiep*rohrsystem sind halt die Heizkörperleistungen nur grob zu schätzen.
Der Wirkungsgrad des Kessels wäre eine meiner nächsten Fragen gewesen. Im Messprotokoll des Kaminfegers von 2021 sind 5% angegeben und einen Sauerstoffgehalt im Abgas von 12,6% bei einer Wärmeträgertemp. Von 60°.. 2022 wurde nur der Sauerstoffgehalt im Abgas mit 15% gemessen.
Diese Messwerte schwanken messtechnisch- und kesselkonstruktionsbedingt immer stark, aber die 5% Abgasverlust sind realistisch. Das ergibt 95% feuerungstechnischen Wirkungsgrad. Eine Brennwertnutzung findet hier halt nicht statt. Hinzu kommen dann eben die Stillstandsverluste über Kamin (wird von der Absperrklappe reduziert und über die Kesselaußenflächen (da ist er recht gut gedämmt. Daher kann man im aktiven Heizbetrieb (also im Winter tagsüber) mit ca 90% kalkulieren - im reinen Sommer/WW-Betrieb sinkt der auf ca 20%!
 

PercyS

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@Dr Schorni

Weil diese Frage mir niemand beantworten kann, bin ich hin und her gerissen. Schmeiss ich eine funktionierende Heizung raus gegen eine H2Ready oder lass ich sie drin als Back Up falls LWWP nicht den gewünschten Erfolg bringt. Man liest so oft LWWP nur bei Fußbodenheizung.

Der Kessel läuft problemlos, bis auf den Drehknopf für die Programm und Zeiteinstellungen, der springt ab und zu unkontrolliert wenn ich Zeiten verändere. Die Druckhaltung stimmt auch noch. Renox -Stäbe sind ziemlich verbraucht, waren lt. HB aber noch nicht zu tauschen.
1680281882099.png

Nein, Haus ist Bj. 1973/74
- Dachdämmung nach neuestem Standard (16cm Aufdach, 8cm Zwischensparren)
- Fenster und Türen auch schon erneuert (U-Wert 1,1), Rolladenkästen auch gedämmt.
- Aussenwände sind im EG an Süd-/West- und Nordseite von innen mit 1 cm Superwand isoliert, als Wand steht HBL 24 in der Baubeschreibung.
Beide U-Werte bzw. Gesamt-U-Wert ist/sind nicht bekannt. Auch die U-Werte von EG- +DG-Boden sind nicht belkannt.
1680282074700.png

Einrohrheizung / Heizungsverteilung musste ich mitkaufen.:(
Das unkontrollierbare chaotische wird vielleicht dadurch gemildert, dass die Wohnräume (EG 3 aktive Hk, DG 2 aktive Heizkörper) zusammengenommen wurden und die Nebenräume Schlaf-+ KiZi (EG 3 aktive Hk, DG 2 aktive Hk) ebenfalls. Die Bäder sind jeweils separat.

Kann man erkennen, welche Pumpenleistung eingestellt ist? Sind die 90 W auch die eingestellte Leistung? Wenn die höchste Stufe schon eingestellt wäre, dann bräuchte ich ja nichts mehr versuchen.

Ich denke die RAUMweise Heizlastberechnung wird eine ungenaue Sache, da, wie oben beschrieben, die U-Werte einiger Bauteile nicht bekannt sind. Diese Berechnung müsste doch der machen, der den hydraulischen Abgleich macht?

90% Wirkungsgrad im Winter hilft mir schon weiter, damit kann ich dann mal kalkulieren.
Das WW wird generell nur 2 x täglich ca. 2h in der Frühe und ca. 2 h am frühen Abend auf 60° erwärmt (200 l – VertiCell).
Gruß PercyS
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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Man liest so oft LWWP nur bei Fußbodenheizung.
Ist NICHT per se Bedingung. Wenn Heizkörper mit ähnlich geringen Systemtemperaturen auskommen passt das auch .


Nein, Haus ist Bj. 1973/74
- Dachdämmung nach neuestem Standard (16cm Aufdach, 8cm Zwischensparren)
- Fenster und Türen auch schon erneuert (U-Wert 1,1), Rolladenkästen auch gedämmt.
- Aussenwände sind im EG an Süd-/West- und Nordseite von innen mit 1 cm Superwand isoliert, als Wand steht HBL 24 in der Baubeschreibung.
Bravo, DAS nenn ich mal WIRKLICH gut Haus-Aufgaben gemacht! 👏
Diese Berechnung müsste doch der machen, der den hydraulischen Abgleich macht?
Das kann keiner den Du meinst wirklich richtig.
Die U-Werte werden entweder konstruiert oder es werden die "baujahres- üblichen" genommen, das passt dann alles schon. Jedes "Rechnen" ist besser als jedes "vermuten". Da ist sowieso ingesamt eine gewisse Toleranz drin auf dies auch nicht ankommt. Aber wenn man die Daten hat weiß man wo man liegt und in welche Richtung man arbeiten muss.
Kann man erkennen, welche Pumpenleistung eingestellt ist? Sind die 90 W auch die eingestellte Leistung?
Na da ist doch ein Drei-Stufen-Schalter dran, oder nicht? 90W = neunzig Watt.
"Einrohrheizung ist kein Dogma" - es gibt IMMER eine Lösung:
 

KarlZei

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Vieles hat Dr Schorni schon richtig geschrieben. Deswegen nur kurz / ergänzend:

WW-Bereitung ca. 2h in der Früh und 2h am frühen Abend(200 l – VertiCell) auf 60°.
Ist zwar nicht das Thema, aber es sollte schon erwähnt werden:
Grundsätzlich reichen 50°C, um das Legionellen hinreichend gering zu halten. Dann wäre zu prüfen, ob das Nachladen am Abend erforderlich ist. Der VertiCell, den ich auch noch nutze (HG, also Edelstahl, Tank-in-Tank), ist nicht sonderlich gut gedämmt. Und falls vorhanden, kann man häufig auch die Zirkulation noch optimieren.

Hast du Erfahrungen, ob mit den VLT eine LWWP überhaupt wirtschaftlich betrieben werden kann, ohne es auszutesten?
Anhand der bisherigen Daten scheint ein effizienter Betrieb (JAZ >= 3) möglich zu sein. Ob das wirtschaftlich ist, hängt aber von den Investitions- und den zukünftigen Energiekosten ab.
Austesten ist natürlich immer sinnvoll. Hier insbesondere, um hydraulische Probleme zu erkennen. Aber die können eigentlich auch immer gelöst werden; spätestens durch eine entsprechende Installation der WP.
 

PercyS

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@Dr Schorni

Werde die LWWP auch mal in Erwägung ziehen. Ist eine beschi….ne Situation lange Lieferzeiten LWWP und nächstes Jahr vielleicht das Verbot von Gasheizungen. Noch gibt es ja Ersatzteile für meinen Rexola.
1680358523574.png

Genau das befürchte ich auch, dann kommt was „baujahres- übliches“ raus, was mit der verbrauchsabhängigen Berechnung nicht passt und ist dann gesetzt. Dann muss ich mich selber schlau machen um entsprechend argumentieren zu können.

Habe den 3-Stufen-Schalter gefunden, steht schon auf 3 heißt Volllast 2400 rpm. Kann ich also nichts mehr testen:(.

Danke für die Video’s.

@KarlZei

HB hat bei der Wartung auf 60° hochgestellt (von 55°) mit Verweis auf Legionellen. Jetzt habe ich es so gelassen, da wir 5 Personen incl. Kleinkind im Haus sind und 60° dann mehr Ertrag an Mischwasser bringt. Meine ersten Einstellungen waren nur je 1 h, das war manchmal zu knapp. Eine Zirkulationspumpe habe ich nicht. Alle WW-Leitungen sind isoliert und die Wege zu den Zapfstellen nicht zu weit.

Gibt es eine optimale WW-Temperatur, da ich sehr hartes Wasser habe 19 dH?

Wie oben beschrieben, werde ich auch ml eine LWWP kalkulieren lassen. Habe leider keinen Kaminofen als weitere Möglichkeit zu heizen, daher der Gedanke mit Hybrid um nicht nur vom Strom abhängig zu sein. Ist aber alles eine Frage der Investitionskosten. Einen Gasbrenner könnte ich zur Not auch über meine PV - Anlage mit Speicher betreiben.

Gruß und Danke für eure Beiträge, sie haben mir bisher sehr hilfreiche Informationen gebracht

PercyS
 

KarlZei

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Jetzt habe ich es so gelassen, da wir 5 Personen incl. Kleinkind im Haus sind und 60° dann mehr Ertrag an Mischwasser bringt.
Ja, kann man machen. Ich weiß jetzt nicht, ob man bei Deinen alten Kessel schon die Warmwasser-Hysterese (Ein-/Ausschalten des Nachladens) konfigurieren kann. Wäre vielleicht noch eine Stellschraube.
Gibt es eine optimale WW-Temperatur, da ich sehr hartes Wasser habe 19 dH?
Idealerweise unter 60°C. Aber das ist nicht so einfach. Das Warmwasser wird ja mit Heizungswasser erhitzt, das wiederum deutlich über Warmwasser-Solltemperatur in den Speicher fließt; z.B. mit 15 oder 20K höherer Temperatur. Aber wenn Du den gleichen VertiCell hast wie ich, dann ist das nicht ganz so kritisch, weil er keine Heizwendel hat. Bei Speichern mit Wendel lagert sich eher viel Kalk an dieser ab und er verliert dadurch Leistung und das Nachladen dauert länger. Man könnte einen Speicher aber auch reinigen/entkalken.
 

PercyS

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@KarlZei
Hier ein Bild der Steuereinheit des Kessel. Kann nur 2 Zeiten für Wassererwärmung einstellen, von Warmwasser-Hysterese habe ich noch nichts gelesen.
1680361476582.png

und hier das Typenschild des VertiCell – HG
1680361506321.png

Falls er eine Heizwendel haben sollte, dann kann ich Ihn ja mal entkalken. Dann sieht man auch, ob er ggf. auch getauscht werden muss oder bleiben kann. Bei Edelstahl dürfte normalerweise ja nichts passieren.
Gruß und Danke
PercyS
 
Dr Schorni

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Gibt es eine optimale WW-Temperatur, da ich sehr hartes Wasser habe 19 dH?
NIEMAND dessen Handlungen von einem funktionierenden Gehirn gesteuert werden, hat hartes Wasser in seinem HAUS nur weils der Versorger liefert, und putzt sich mit Kalkrändern nen Wolf, belastet die Umwelt mit speziellem Kalkwaschmittel und entkalkt ständig Heißwassergeräte und TRINKT diese Plörre womöglich auch noch, sondern hat schon längst eine Enthärtungsfrage, dann kommen solche unnötigen Fragen und Probleme gar nicht auf.
Wie oben beschrieben, werde ich auch ml eine LWWP kalkulieren lassen.
Die kann man NICHT "kalkulieren" solange man keine klare Anlagenbe-wertung mit den Raum-Heizlasten hat, das ist NICHT möglich.
 
tricotrac

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Hier ein Bild der Steuereinheit des Kessel. Kann nur 2 Zeiten für Wassererwärmung einstellen,
Das ist eine Trimatik MC aus der Baureihe 7450260 oder 7450261. Je nach einzustellendem Anlagentyp gibt es unabhängig voneinander 2 Zeiten für "Heizen" und / oder "Trinkwassererwärmung" für jeden Wochentag . Oder zwei unabhängige Heizkreise, dann beginnt die Freigabe der Trinkwassererwärmung mit der ersten Einschaltzeit "Heizen" und endet mit der letzten Ausschaltzeit "Heizen".
 

PercyS

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@KarlZei
Danke, dann werde ich mal in den Boiler reinschauen, muss sicher mal gereinigt werden. Kann ich das selbst machen oder gibt es da Vorschriften oder spezielle Geräte?

@Dr Schorni
Entkalkungsanlage war vor ca. 20 Jahren drin. Großer Salzbehälter und zusätzlich Chemie. War die Entscheidung Chemie im Trinkwasser oder Kalk.
Wenn es in der Zwischenzeit gute Entkalkungsanlagen ohne Chemie gibt, wäre ich für einen Tipp dankbar.

Sorry, scho klar, mit nur kalkuliert habe ich mich ein bisschen flapsig ausgedrückt. Da gehört schon eine saubere Planung davor. Daher meine obige Frage nach eurer Erfahrung ob es besser ist den HB die Berechnung machen zu lassen oder einen Energieberater.

@tricotrac
Danke für die Aufklärung ist eine 7450261
1680387348904.png

Gruß PercyS
 

KarlZei

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Danke, dann werde ich mal in den Boiler reinschauen, muss sicher mal gereinigt werden. Kann ich das selbst machen oder gibt es da Vorschriften oder spezielle Geräte?
Ich sehe da kein Problem. Manche mögen sagen, dass das wg. Trinkwasserinstallation eine fachbetriebspflichtige Arbeit ist.
Die Besichtigungsöffnung ist oben am Speicher. Es muss also nach oben entsprechender Platz zum Arbeiten vorhanden sein und Du brauchst etwas Längeres zum 'Aussaugen'. Auch solltest Du eine neue Dichtung für den Verschluss parat haben.
 
tricotrac

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