Wärmetauscher ja oder nein bei reinem Heizbetrieb (für FBH)

Diskutiere Wärmetauscher ja oder nein bei reinem Heizbetrieb (für FBH) im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, unsere Gasbrennwerttherme (Wolf CBG-2-20) wird in unserem Einfamilienhaus (1985) nur für das Beheizen der Wohnräume eingesetzt...

Hasho

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Hallo zusammen,

unsere Gasbrennwerttherme (Wolf CBG-2-20) wird in unserem Einfamilienhaus (1985) nur für das Beheizen der Wohnräume eingesetzt.
Fußbodenheizung auf drei Etagen (1. OG, EG und KG).
Brauchwasser wird separat mit elektrischem Durchlauferhitzer erhitzt (und das soll auch so bleiben).

Allerdings haben wir einen Wärmetauscher verbaut bekommen. Somit gibt es einen "kurzen Heizkreis" der Gasbrennwerttherme, der über den Wärmetauscher den "langen Heizkreis" aufwärmt, an dem unsere FBH verbunden ist.

Ich sehe hier den Nachteil, dass der Wärmetauscher die Temperatur des kurzen Heizkreises nicht 1:1 an den langen Heizkreis abgibt/abgeben kann. Derzeit habe ich im kleinen Heizkreis z. B. eine Vorlauf von 44°C, der beim langen Heizkreislauf in einem Vorlauf von 30°C resultiert. Diesen Temperaturverlust könnte ich doch vermeiden, wenn der lange Heizkreis direkt mit der Therme verbunden wird. Dann könnte ich die Therme runterregeln (z. B. auf 30°C) und spare Gas (Kosten, CO2) ein.

Was ist der Vorteil für diese Konstruktion? Ist es in meinem Fall nicht besser, die beiden die FBH direkt an die Gastherme anzubinden?

Schönen Gruß

Hasho
 
Hausdoc

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Was ist der Vorteil für diese Konstruktion?
Wenn die Leitungen der Fußbodenheizung nicht Sauerstoff diffusionsdicht sind , ist dieser Wärmetauscher unbedingt notwendig.
Aus welchem Jahr stammt diese Fußbodenheizung?
 

Hasho

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Vielen Dank, das dürfte dann wohl der Grund sein. Schade.
FBH nämlich von 1985 im 1.OG und EG (Im Keller gerade erst selbst verlegt, aber das ist dann wohl nachrangig)...
 
tricotrac

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Ist es in meinem Fall nicht besser, die beiden die FBH direkt an die Gastherme anzubinden?
Deine geräteinterne Umwälzpumpe schafft nur einen Bruchteil der Wassermenge die für deine gesamte Fußbodenfläche erforderlich wäre. Daher muss eine zweite Pumpe her, die den erforderlichen Volumenstrom sicher stellen kann. Der kleine Kreislauf kommt vom Wärmeerzeuger und ist der Kesselkreis, während der Verbraucherkreis deine gesamte Fußbodenheizung darstellt. Sobald im Verbraucherkreis andere Volumenströme realisiert werden müssen, als dies der Kesselkreis erfordert, empfiehlt es sich in den jeweiligen Kreisläufen eigene Pumpen vor zu sehen. Damit diese Pumpen mit ihren unterschiedlichen Druck- und Volumenstromparametern sich nicht gegenseitig beeinflussen, ist der Einsatz einer hydraulischen Weiche notwendig.
Wenn Kessel- und Verbraucherkreis nicht entkoppelt sind, so können folgende Probleme auftreten :
Heizungspumpen können bei bestimmten Betriebsverhältnissen in einem ungünstigen Bereich ihres Kennfelds betrieben werden. dies hat einen höheren Stromverbrauch ; Geräuschbildung ; Einsetzen von Kavitation und eine geringe Lebensdauer zur Folge.
eine individuelle Temperaturregelung der Verbraucherkreise ist schwierig, da die Drücke in den Vorlaufverteilern und Rücklaufsammlern stärkeren Schwankungen unterliegen.
 
tricotrac

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Vielen Dank, das dürfte dann wohl der Grund sein.
Wäre zu kläre, welche Installationsart hier vorliegt. Bei einer Systemtrennung gäbe es ein zweites Ausdehnungsgefäß, ein Manometer und ein separaten Füllanschluss.
 

Hasho

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Herzlichen Dank tricotrac für die ausführliche Antwort. Immer sehr hilfreich, wenn man mehrere Pros und Cons der verschiedenen Optionen kennt.
 

Hasho

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Wäre zu kläre, welche Installationsart hier vorliegt. Bei einer Systemtrennung gäbe es ein zweites Ausdehnungsgefäß, ein Manometer und ein separaten Füllanschluss.
Ich befürchte ich verstehe nicht richtig, welche Informationen benötigt werden, um diesen Sachverhalt zu klären.
- FBH im 1.OG und EG in Estrich verlegt. KG (Aluverbundrohr) in Estrich eingefräst.
- Es gibt nur ein Ausdehnungsgefäß, aber einen separaten Füllanschluss und ein separates Manometer für die Therme
 
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Claude-Michel

Claude-Michel

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Geht es hier um einen Wärmetauscher oder um eine hydraulische Weiche ?
 
Claude-Michel

Claude-Michel

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Ja Hausdoc, das habe ich gelesen. Wärmetauscher und hydraulische Weiche kann man aber schon verwechseln wenn man sich nicht so gut auskennt 😀
 
tricotrac

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Wärmetauscher und hydraulische Weiche kann man aber schon verwechseln
Wenn es schlecht beschrieben wird. Ich kenne noch reichlich Anlagen mit neuwertigen Wärmeerzeugern und ohne Systemtrennung mit nicht diffussionsdichtem Kunststoffrohr im Fußboden. Dieses Wasser wurde früher teilweise jährlich nachgemessen und geimpft. Meist bei Wechsel der Wartungsfirma fiel das dann unter dem Tisch. Die Mitbewerber sind halt günstiger beim Wartungsvertrag. Nur langsam rächt sich diese Sparsamkeit. Und die VDI 2035 macht allmählich bei Anlagenbetreibern auch die Runde.
 

Hasho

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Ja Hausdoc, das habe ich gelesen. Wärmetauscher und hydraulische Weiche kann man aber schon verwechseln wenn man sich nicht so gut auskennt 😀
Stimmt, meine Expertise liegt auch in einem ganz, ganz anderen Bereich. :D

Habe gerade mal gegoogelt, was die Funktion einer hydraulischen Weiche ist. Diese wäre (nach meinem evtl. lückenhaften Laienverständnis): Heizkreis- und Verbraucherkreislauf hydraulisch zu entkoppeln, damit in den verschiedenen Kreisläufen unterschiedliche Volumentströme erzielt werden können. Warum das erforderlich ist, dürfte ich der (längeren) Antwort von tricotrac weiter oben entnehmen können (so fügen sich einzelne Puzzleteile immer weiter zu einem Bild zusammen).

In meinem Fall dürfte es sich aber um zwei getrennte Kreisläufe handeln, wie ich eingangs auch beschrieben hatte. Anbei das Bild des Objektes, das ich als Wärmetauscher bezeichnet habe, um für Klarheit zu sorgen. Falls ich hier etwas falsch interpretiert habe, gerne her mit den Rückmeldungen. :)

Meine Anfrage in diesem Thread hat einen tieferen Hintergrund, der mit der FBH im KG zu tun hat, die ich diesen Sommer selbst eingefräst und angeschlossen habe. Hatte vor meinem ersten Beitrag nämlich gehofft, die beiden einzelnen Kreisläufe miteinander verbinden zu können, um so die (Vorlauf-)Temperatur im KG-Boden anheben zu können, "ohne" mehr Gas verbrauchen zu müssen. Nun bin ich aber schlauer und belasse es bei zwei getrennten Kreisläufen.

Ich öffne zu meinem übergeordneten Problem morgen einen gesonderten Thread und verweise aufeinander, damit andere Heimwerker evtl. noch das Ein oder Andere für sich mitnehmen können.
 

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KarlZei

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Bei der Fläche musst Du leider sowieso mit einer hydraulischen Entkopplung leben. Das schafft die interne Pumpe der Therme in der Regel nicht mehr. Die gängige / bessere Bezeichnung wäre hier eigentlich Systemtrennung, obwohl es natürlich ein Wärmetauscher ist ;-)
 
Claude-Michel

Claude-Michel

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Danke für das Bild. Ja, das ist ein Wärmetauscher. Hoffentlich auch richtig angeschlossen: gegenläufig.
Ich könnte mir vorstellen, dass weniger Wasser im Kreislauf der Therme und mehr Wasser auf der Seite der FBH fließt. Dann könnte es diese unterschiedliche Temperaturen geben.
 

Hasho

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Vielen Dank Claude-Michel für Deine Hinweise.

Gegenläufig angeschlossen ist er.

In der Tat hatte ich im Sekundärkreislauf die (konstante) Pumpenleistung vor dem ersten Beitrag hochgesetzt (von 1 auf 4 von 6), um mehr Wasser zu meinem neuen Heizkreisverteiler im KG zu bekommen (hier liegt nämlich das eigentliche Problem!, siehe neuen Thread hier: Problembeschreibung). Hatte beim Verstellen/Herumprobieren den Zusammenhang zwischen Pumpenleistung im Sekundärkreislauf und vermindeter Wärmeübertragung von Primär- auf Sekundärkreislauf erkannt.

Da ich trotz höherer Pumpenleistung aber nicht mehr Wasser zum Heizkreisverteiler im KG bekommen habe, hatte ich die obige Idee, den Wärmetauscher zu umgehen, um die Temperatur hochstellen zu können, ohne unbedingt mehr Gas verbrauchen zu können (das lasse ich nun aber natürlich).
 
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