Brennwärter
Experte
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Meinst du diese Anleitung? link
Der Pelleter selbst sollte laut Anleitung auf Kesselbetrieb eingestellt werden (siehe S.21, "+" für 3sek. halten), die restlichen Einstellungen sind auf Seiten 22-23 und deren Werte unten in der Tabelle auf Seite 23 erklärt.
Das Ding auf Bild 5
ist eine Oventrop Regumaq, also eine Frischwasserstation ("Friwa"). Die nimmt warmes Dreckwasser oben aus dem Puffer, und presst es mit einer Pumpe durch einen Plattenwärmetauscher (eine größere Version von denen, die bei einigen Fahrzeugherstellern jetzt als Öl- und Getriebeölkühler genutzt werden. Der WT soll verhindern, dass das braunschwarze Ekelwasser aus der Heizung mit dem Trinkwasser in Berührung kommt, aber dafür sorgen, dass die Wärme trotzdem vom Heizungswasser an das Trinkwasser übertragen wird. Ohne diesen würdest du wohl beim ersten Aufdrehen der Dusche nach dem Einbau ein lautes "IIIEEEEEEE!!! DA KOMMT SCHWARZES ZEUG AUS DER DUSCHE!!!!" aus deinem Bad hören. Alles schon gehabt, 0/10, wouldn't recommend.
Auf der anderen Seite fließt kaltes Trinkwasser durch, und im Kaltwassereinlass sitzt noch ein Durchflusssensor
, welcher erkennt, wenn Wasser fließt, und dann die Pumpe einschaltet. Dieser Sensor funktioniert wie ein ABS-Sensor oder Kurbelwellensensor, nur dass der Sensorring hier nicht auf einer Antriebswelle oder Kurbelwelle, sondern auf einem Wasserrad sitzt, welches vom durchfließenden Kaltwasser angetrieben wird. Die ganze Regumaq funktioniert komplett unabhängig vom Rest der Anlage. Wenn warmes Wasser im Puffer ist, und kaltes Wasser durchfließt, macht sie das Wasser so warm, wie an ihrer Steuerung eingestellt ist. Die Friwa scheint deinen Bilden nach richtig angeschlossen zu sein und funktioniert scheinbar ordnungsgemäß.
Die einzelne Pumpe auf Bild 4
fördert kaltes Wasser vom Puffer zum Pelletofen, wo Es dann erwärmt wird, und über das Rohr oben im Bild warm zum Puffer zurück kommt. Sie wird von der Steuerung im Pelletofen (Kesselkreispumpe) gesteuert. Das kleine Ding unter der Pumpe (das aussieht wie ein T-Stück) ist eine Rücklaufanhebung. Sie mischt, wenn das Wasser aus dem Puffer zu kalt ist, und sonst Wasser im Wärmetauscher des Pelletofens kondensieren würde, warmes Wasser vom Ofen zum kalten Wasser aus dem Puffer dazu. Wenn der Ofen z.B. mindestens 40°C Rücklauf (also vom Puffer zum Ofen) braucht, aber aus dem Puffer 28° kommen, dann leitet sie so viel frisch erwärmtes Wasser vom Ofen zurück in den Ofen, bis Er seine 40° zurückbekommt. So kondensiert im Ofen kein Wasser, und Er gammelt nicht. Auch dieser Teil funktioniert scheinbar ordnungsgemäß, und der Puffer wird auch warm, was Dies bestätigt.
Bis hier hin ist Alles ordentlich geplant und umgesetzt und scheint wunderbar zu funktionieren.
Jetzt wird's interessant: Die Heizkörperanbindung! Auf Bildern 2 und 8
sieht man die Pumpengruppe (Das Ding, wo "Cosmo" draufsteht), welche das Wasser vom Puffer nimmt, und zu den Heizkörpern fördert. Hier sitzt evtl. noch ein Mischer drin, welcher in das warme Wasser vom Puffer zu den Heizkörpern noch kaltes Wasser aus dem Rücklauf (von den Heizkörpern zum Puffer) mit reinmischt, um die Temperatur zu senken, und damit die Wärmeverluste in den Rohren zu minimieren. Hier liegt wahrscheinlich der Fehler. Könntest du evtl. die Haube vorne dran abnehmen (einfach nach vorne abziehen, wie eine Motorabdeckung), und ein Foto von den Teilen dahinter machen? Hier vermute ich den eigentlichen Fehler, warum überhaupt nichts warm wird.
Und die nächste fragwürdige Sache, welche wohl der Grund ist, warum die Anlage noch nie so richtig gut funktioniert hat: Der Vorlauf zur Pumpengruppe ist falsch angeschlossen! Aktuell zieht die Friwa heißes Wasser von oben im Puffer, und der Pelleter drückt oben heißes Wasser rein, nur die Heizkörper ziehen lauwarme Plörre aus der Mitte, und ihr Rücklauf kommt direkt drunter zurück. Damit muss der Puffer immer zu mindestens 50% mit heißem Wasser gefüllt sein, damit überhaupt was warm wird, und wenn es warm wird, fördern die Heizkörper immer ihr lauwarmes Wasser im Kreis, da Vor- und Rücklauf direkt übereinander in der Mitte des Puffers angeklemmt sind. Das nennt man auch einen "hydraulischen Kurzschluss". So sieht das aktuell aus:
Nicht gut. Eigentlich muss der Vorlauf nach oben, um das warme Wasser oben im Puffer anzusaugen. Dafür müsste das Winkelstück an der Ansugung zum Vorlauf (orange, Mitte-oben) nach oben gedreht werden, und das Winklestück oben (Vorlauf vom Ofen zum Puffer) muss gegen ein T-Stück getauscht werden. Dann werden Beide mit einem Rohr (oder notfalls Panzerschlauch) verbunden, und der nun ungenutzte Anschluss am Puffer wird mit einem Stopfen verschlossen. Dafür muss nichtmal gelötet werden, und du kannst das mit etwas handwerklichem Geschick und ordentlichem Ausmessen (Gewindegrößen und Abstand zwischen Winkelstück und zukünftigem T-Stück) vllt. sogar selber machen. Dann bekommen die Heizkörper auch wirklich warmes Wasser von Oben im Puffer. Das sähe dann etwa so aus:
Jetzt ziehen deine Heizkörper heißes Wasser, und die Anlage funzt. Das Modell vom Puffer (sollte auf dem Typenschild stehen) wäre übrigens hilfreich.
Falsch angeschlossene Puffer sehe ich irgendwie in letzter Zeit viel zu häufig, ich glaube mittlerweile, manche "Sanitärer" haben wohl in der Berufsschule gepennt, Wurstsemmeln gemampft oder am Handy rumgespielt, und haben jetzt genau NULL Ahnung, wie ein Puffer funktioniert. Und der Kunde ärgert sich dann, dass seine Heizung kaum oder garnicht funktioniert, die Bude 8° hat, und 9.000.000m³ Gas pro Woche verbrät. Kein Wunder, wenn der Puffer 90° hat, die Therme am Limit brüllt, und die HKs bei -15° immer noch nur 30° bekommen, und durch hydraulischen Kurzschluss ihre kalte Plörre immer wieder im Kreis pumpen. Da kann ja auch nichts warm werden. Vielleicht sollte man korrekten Pufferanschluss in der Berufsschule wesentlich häufiger prüfen. Das würde die Durchfallquote wohl erheblich erhöhen, aber die Anzahl der Beschwerden über schlecht funktionierende Heizungen und den CO2-Ausstoß Deutschlands erheblich senken. Und wegen solchen Vollpfosten bekommen dann alle Sanitärer einen schlechten Ruf. "Es waren jetzt schon 5 klempner da, aber alle sagten nur "Keine Ahnung, warum die heizkörper nicht warm werden."! Ich weiß nicht mehr weiter!" Und der Erste, der in der Lehre aufgepasst hat, merkt dann, dass der Puffer falsch angeklemmt ist. Bis dahin sind aber schon 8 Jahre vergangen, und es wurden 2500€ an Teilen auf Verdacht ausgetauscht.
Der Pelleter selbst sollte laut Anleitung auf Kesselbetrieb eingestellt werden (siehe S.21, "+" für 3sek. halten), die restlichen Einstellungen sind auf Seiten 22-23 und deren Werte unten in der Tabelle auf Seite 23 erklärt.
Das Ding auf Bild 5
Die einzelne Pumpe auf Bild 4
Bis hier hin ist Alles ordentlich geplant und umgesetzt und scheint wunderbar zu funktionieren.
Jetzt wird's interessant: Die Heizkörperanbindung! Auf Bildern 2 und 8
Und die nächste fragwürdige Sache, welche wohl der Grund ist, warum die Anlage noch nie so richtig gut funktioniert hat: Der Vorlauf zur Pumpengruppe ist falsch angeschlossen! Aktuell zieht die Friwa heißes Wasser von oben im Puffer, und der Pelleter drückt oben heißes Wasser rein, nur die Heizkörper ziehen lauwarme Plörre aus der Mitte, und ihr Rücklauf kommt direkt drunter zurück. Damit muss der Puffer immer zu mindestens 50% mit heißem Wasser gefüllt sein, damit überhaupt was warm wird, und wenn es warm wird, fördern die Heizkörper immer ihr lauwarmes Wasser im Kreis, da Vor- und Rücklauf direkt übereinander in der Mitte des Puffers angeklemmt sind. Das nennt man auch einen "hydraulischen Kurzschluss". So sieht das aktuell aus:
Falsch angeschlossene Puffer sehe ich irgendwie in letzter Zeit viel zu häufig, ich glaube mittlerweile, manche "Sanitärer" haben wohl in der Berufsschule gepennt, Wurstsemmeln gemampft oder am Handy rumgespielt, und haben jetzt genau NULL Ahnung, wie ein Puffer funktioniert. Und der Kunde ärgert sich dann, dass seine Heizung kaum oder garnicht funktioniert, die Bude 8° hat, und 9.000.000m³ Gas pro Woche verbrät. Kein Wunder, wenn der Puffer 90° hat, die Therme am Limit brüllt, und die HKs bei -15° immer noch nur 30° bekommen, und durch hydraulischen Kurzschluss ihre kalte Plörre immer wieder im Kreis pumpen. Da kann ja auch nichts warm werden. Vielleicht sollte man korrekten Pufferanschluss in der Berufsschule wesentlich häufiger prüfen. Das würde die Durchfallquote wohl erheblich erhöhen, aber die Anzahl der Beschwerden über schlecht funktionierende Heizungen und den CO2-Ausstoß Deutschlands erheblich senken. Und wegen solchen Vollpfosten bekommen dann alle Sanitärer einen schlechten Ruf. "Es waren jetzt schon 5 klempner da, aber alle sagten nur "Keine Ahnung, warum die heizkörper nicht warm werden."! Ich weiß nicht mehr weiter!" Und der Erste, der in der Lehre aufgepasst hat, merkt dann, dass der Puffer falsch angeklemmt ist. Bis dahin sind aber schon 8 Jahre vergangen, und es wurden 2500€ an Teilen auf Verdacht ausgetauscht.