Wärmepumpe oder Solarthermie

Diskutiere Wärmepumpe oder Solarthermie im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Guten Tag, ich habe eine Frage an die Fachleute. Vorab Allgemeine Informationen: Haus Baujahr 1984 Wohnfläche 280m² 210m² Fussbodenheizung...

TimD

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Guten Tag,
ich habe eine Frage an die Fachleute.

Vorab Allgemeine Informationen:
Haus Baujahr 1984
Wohnfläche 280m²
210m² Fussbodenheizung Etage 1 und 2
70m² Heizkörper Etage 3
2016 Zentralheizung Guntamatic Biostar 4-23kw mit Pufferspeicher 900l und Frischwasserstation.
Jahresverbrauch 7,5 t
2018 Austausch aller Fenster sowie Eingangstüren Fenster 3-fach verglast.
2020 Installation PV 9,7kw + Speicher 10kw Fa. Senec

Ich möchte nachdem ich nun den steigenden Stromkosten entgegenwirke auch meinen Heizkosten entgegenwirken.
Ich wollte in den Übergangszeiten sowie den Sommermonaten meine Heizung schonen. Da die vielen Kaltstarts gift für die Zeitstandfestigkeit sind.
Ich möchte gerne wissen wie groß muss ich die Wärmepumpe dimensionieren (KW) um in den Sommermonaten den 900l Pufferspeicher damit zu laden?

Ich hoffe ihr könnt mir helfen. Grüße
 
Dr Schorni

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na ja, durch die Energiemaßnahmen am Haus ist der Pelletkessel nun halt etwas überdimensioniert. Aber wenn der bis 4kW runterfahren kann ja noch ganz ok.
Bedenke: eine WP hat für die WW-Bereitung (oder Pufferladung) eine recht schlechte Arbeitszahl, auch wenn die Sommerluft ja recht günstig warm ist. Die kWh Pellet kostet insgesamt ca 5-6Cent, der Tagstrom aber 28-30Cent, also das 5-6FACHE. Ergo müsste die WP eine Arbeitszahl von 5-6 erreichen um kostenmäßig konkurrieren zu können. DAS ist aber technisch gar nicht möglich, wenn man hier 3-3,5 erreicht wirds schon GUT sein!
Der 900l Puffer nimmt bei Vollentladung auf 20°C für die Aufheizung bis 60°C für die FriWa ca 42 kWh auf. Selbst wenns die Hälfte nur ist, dann nudelt da ne 6kW WP 3-4 Stunden dran rum. Während der Pelleter wunderbar seine "empfohlene Mindest-Vollast-Laufzeit 1 Stunde" abreißt.
Auch macht sie einen kleinen Temperaturhub/Spreizung (nämlich eher so 5K, der Pelleter kann bis zu 25K), so dass die Pufferbeladung a) lange dauert b)uneffizient wird, weil c) dazu der gesamte Inhalt ZUERSTMAL umgerührt werden muss bis oben nutzbare 50-60 Grad anstehen. Speist dann die FriWa unten in den Puffer sehr kaltes Wasser ein, kann auch DAS die WP wieder nur um 5K anheben und speist dieses dann vielleicht 25-35Grad "warme" Wasser dann auch noch OBEN in den Puffer ein. Dort steht aber bisher 55Grad Wasser! Also vermischt sichs wieder, der Puffer ist NICHT für WW nutzbar. Eine EXergie-Vernichtungs-Maschine !
"Wo Probläm?" Der 900 Liter Puffer sorgt doch auch im Sommer für wenig Starts (all zweiten oder dritten Tag) UND dann lange Laufzeiten. Ich seh da gar kein Verbesserungs- oder Kostenspar-Potential ?! DANN lieber direkt mit nem PV-geschalteten Heizstab der im oberen Pufferteil sitzt und die Schichtung mehr in Ruhe lässt.
 
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Hausdoc

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nachdem ich nun den steigenden Stromkosten entgegenwirke
wie groß muss ich die Wärmepumpe
Für die knapp 10000€ incl Einbau bekommst du viel Strom. ;)

DANN lieber direkt mit nem PV-geschalteten Heizstab der im oberen Pufferteil sitzt und die Schichtung mehr in Ruhe lässt.
Würd ich auch sagen. Hier ggf nicht gleich einen 6 oder 9 KW Heizstab verwenden sondern deutlich kleiner damit er z.b. bereits bei 2 KW PV Leistung arbeitet
 

TimD

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Aus dem Auge der Wirtschaftlichkeit beatrachtet macht wohl weder die die Wärmepumpenlösung noch die PV Stab Lösung Sinn, richtig? Eine Armortisierung wäre demnach bei beiden Möglichkeiten nicht zu erreichen.

Jeder Heizungsbauer rät mir zudem von Solarthermie ab, welche Möglichkeiten bestehen denn noch mein bestehenden System zu optimieren meine Pelletverbrauch zu reduzieren sowie meiner Heizung weniger Starts zuzumuten?
Mein Haus möchte ich ungern von aussen zusätzlich dämmen. Das Dach mache ich diesen Winter step by step alte Glaswolle/Alufolie raus neue Dämmung rein.
 
Dr Schorni

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Möglichkeiten gibts immer, so wie Du das mit dem Dach machst: so step by step.
Ist die Anlage einen hydraulischen Abgleich ?
Geht der FBHz-RL ganz unten in den Puffer, der HK-RL weiter oben?
Sind alle Rohre incl Schieber, Muffen, usw komplett dicht gedämmt?
 
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TimD

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Die Anlage wurde bei Inbetriebnahme hydraulisch abgeglichen.
Der Rücklauf der Fussbodenheizung geht am untersten Stutzen in den Pufferbehälter. Der Heizkreislauf weiter oben.
Abdichtung siehe Bilder.
20200920_152738.jpg

20200920_152746.jpg

20200920_152753.jpg
20200920_152807.jpg
 
Dr Schorni

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ooiii, sehr sehr ordentlich! :thumbup::thumbup:
Dann kann man halt versuchen im richtigen Winter die Heizkurven noch weiter zu senken, vielleicht die Kessel/Pufferbeladung noch bißchen zu variieren und optimieren. Kessel evtl zwischenrein gründlich putzen und halt alle Energielöcher am Haus stopfen.
 

TimD

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Heizkurven habe ich nach dem Austausch der Fenster und Türen bei der Flächenheizung und beim Heizkörperkreis jeweils um 0,1 zurückgenommen. Könnte ich dieses Jahr nochmal um ein Zehntel senken.
Auch die Parallelverschiebung wurde dezent abgesenkt.
Kann mir jemand noch Erfahrungswerte zur Solarthermie geben? Armortisieren sich diese Anlagen? Welche Hersteller sind zu empfehlen?
Ich wollte auch keine Unsummen mehr investieren..
 
Wolfhaus

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Erfahrungswerte zur Solarthermie geben?
Im Sommer kannst du mit einer kleinen Anlage perfekt zusätzlich heizen!:kopfnuss:
Armortisieren sich diese Anlagen?
Wenn du im Sommer heizt ja,
in den Wintermonaten sieht das leider in Deutschland nicht so günstig aus. Und genau hier liegt das 1. Problem.
Du könntest sogar mit der Energie die über einen Sommer erzeugt werden kann, den gesamten Winter über heizen, nur gibt es leider keine Speicher dafür und das ist das 2. Problem bei diesem System.
Und somit kommt unter dem Strich nichts vernünftiges dabei raus, außer du nutzt das für die Aufbereitung der Warmwasserunterstützung, aber auch nur mit geringen Erfolg hinsichtlich Kostensenkung.
Problem Nr. 3 liegt in der Größenordnung,
20% der Energie gehen in die Stromversorgung, 30% in den Verkehr und 50% in die Heizung von den 100% verbrauchter Energie in Deutschland.
Dazu werden diese 50% auch nur in 1/2 Jahr benötigt, was das noch mal verschlimmert.

Und wenn du meinst, da muss doch was gehen, dann stell dir mal den Speicher für 25.000KWh (notwendig für ca. 130m² Wohnfläche) von 30.000m³ vor.
Das würde manch einer noch vergraben bekommen. Nur leider kannst du die dort gespeicherte Energie maximal eine Woche halten.
Denke mal an eine Thermoskanne, der zur Zeit beste Wärme, Kälte- Speicher, da ist der Kaffee nach 24h auch nur noch eine laue Brühe.
Und welche Unsummen das kosten würde, kannst du dir sicher dafür auch vorstellen.
 
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TimD

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Im Sommer kannst du mit einer kleinen Anlage perfekt zusätzlich heizen!:kopfnuss:
Danke für den ausführlichen Erfahrungsbericht. Ich liebe besonders wie du ins Detail gehst:thumbup:

Ein kleine Anlage lohnt also.. Ich sprach ja oben bereits davon das ich keinerlei Erfahrung habe und das Inet leider extrem übrflutet ist so das ich die guten Hersteller von den schlechten Herstellern nicht unterscheiden kann. Dazu stellt sich mir die Frage ob die Preisdifferenz zwischen Vakuumröhre und Flachkollektor bei jeweils optimalen Standortbedingungen gerechtfertigt ist, bzw armortisiert sich das jemals??
Kann ich das in mein bestehendes System integriegrieren also mit Wärmetauscher/Pumpenstation/Ausdehnungsgefäß/SiV?
Sollte ich einen zweiten Pufferspeicher nehmen evtl sogar Kombispeicher mit Solarwendel?
Wie werden die beiden Speicher verbunden? Ist hierfür eine weitere Pumpe notwendig oder erfolgt die Umwälzung der Behälter bei gleicher Höhenaufstellung durch den Dichteunterschied?
 
Dr Schorni

Dr Schorni

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WENN, dann würde ich, bei vorhandener Fläche lieber Flach-Kollektoren nehmen, sind billiger und einfacher. Den Leistungsunterschied einfach durch mehr Fläche ausgleichen.
"Immer ins System=Puffer einspeisen", KEIN zweites dazumachen! Denn aus dem Puffer wird alles versorgt, also kommt auch alles DORT hinein. Die Solarwärme wird dann über eine "Art umgedrehte FriWa" genauso in den Puffer eingeschichtet. .
 
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Wärmepumpe oder Solarthermie

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