vorzeitige Korrosion beim Vitocell 100

Diskutiere vorzeitige Korrosion beim Vitocell 100 im Viessmann Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo, ich habe Ende 2005 einen Vitocell 100 (Standgerät) bekommen. Dieser wurde regelmäßig von der Heizungsfirma gewartet, d.h. der Anodenstrom...

oheitbreder

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Hallo, ich habe Ende 2005 einen Vitocell 100 (Standgerät) bekommen. Dieser wurde regelmäßig von der Heizungsfirma gewartet, d.h. der Anodenstrom wurde überprüft.

Nun ist nach 8 Jahren der Flansch (Ausgang des Warmwassers, also oberster Anschluss) korrodiert, so dass dieser geplatzt ist und der Keller unter Wasser stand.

Der Heizungsmonteur konnte nun noch von außen ein Gewinde drüber drehen und eine Reparaturverschraubung anbringen, so dass das Gerät erst mal wieder funktioniert.

Frage: Darf das nach 8 Jahren schon passieren? bzw. was kann zu derart schneller Korrosion führen, wann muss ich damit rechnen, dass die anderen Anschlüsse abfaulen? Sollte nun auf jeden Fall die Anode überprüft / getausch werden?
 
Hausdoc

Hausdoc

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Wenn nur der Anschluß "abfault" , würd ich erst mal die Elektroinstallation als Schuldigen ausmachen wollen

Mögliche Ursache: Ich vielen Anlagen findet der Potentialausgleich unter dem Metallteilen der Gebäudekonstruktion nur sehr zufällig statt.

Oft werden halbherzig irgendwelche Leitungen "geerdet" . Wenn dann die Erdung der Anlage über die Kaltwasserleitung - die mitlerweilen aus Kunststoff besteht - stattfindet kann es sein, daß an der einen oder anderen Verbindung ein galvanischer Effekt auftritt.
Es kommt zum Abtrag des Metalls.
 

Elektroniker56

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Interessant wie hier mal wieder argumentiert wird. Von galvanischem Effekt, von Potentialausgleich und Anodenstrom ist die Rede.

Okay diese Zusammenhänge gilt es zu beachten.

Aber wenn schon, dann mal etwas genauer. Denn letztlich ist das was "technisch" gemacht wird nur ein Kompromiss. Ein Behälter hat meist eine Fläche des zigfachen der sogenannten Opferanode und somit bestehen entsprechend unterschiedliche Potentiale..
Nicht nur die unterschiedliche Entfernung bedingen unterschiedliche Potentiale und demzufolge unterschiedliche Ströme. Der Anodenstrom sagt nichts genaues über die Qualität aus. Er ist meist nichtmal der Summenstrom aller Potentialunterschiede sondern irgendein Mittelwert.
Meist dient die Anodenstrom-Messung nur zur Kontrolle, ob die Opferanode noch funktionsfähig ist. Ob also das Material mit anderen galvanischen Eigenschaften als "Opfer" noch vorhanden ist.

Was sagt uns denn das Wort Potentialausgleich? Das ist letztlich auch nur ein Kompromiss, denn unterschiedliche Potentiale treten trotz Erdungen weiterhin auf. Die Potentialunterschiede sollen mit der vielen Erderei gemindert werden.
Da aber nicht nur das Erdungsmaterial altert, sondern auch die Erde als "elektrischer Leiter" nicht konstant bleibt, wird es auch weiterhin Potentialunterschiede zwischen den Erdungspunkten geben.

Wenn nur der Anschluss abfault, dann gibt es an dieser Stelle einen galvanischen Effekt, der von der im behälterinneren Opferandode garnicht oder nur sehr unzureichend bedient werden kann.
Mit anderen Worten also ein Konstruktionsfehler, den man nicht gerne zugeben will. Interessant wäre mal zu messen, welcher Potentialunterschied sich zwischen der Anode und der Flanschstelle befindet.
Das könnte Rückschlüsse darauf geben, ob die Opferanode diese Örtlichkeit überhaupt hinreichend bedienen kann.
 
Hausdoc

Hausdoc

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Der Anodenstrom sagt nichts genaues über die Qualität aus. Er ist meist
nichtmal der Summenstrom aller Potentialunterschiede sondern irgendein
Mittelwert.

Meist dient die Anodenstrom-Messung nur zur Kontrolle, ob die Opferanode
noch funktionsfähig ist. Ob also das Material mit anderen galvanischen
Eigenschaften als "Opfer" noch vorhanden ist.
Ich fürcht du verwechselst da was.

Die Anode ist rein zum Behälterschutz da.

Mach dich da mal kundig, auf welche Weise Anoden schützen.
Stichwort: Kathodischer Korrosionsschutz



Leider ist der diesbezügliche deutsche Wikipedia Beitrag zum Teil unsinniger Beweihräucherungsschwachsinn

Bei "normalen "Speichern im EFH Bereich sollte der Anodenstrom mindestens 0,2 mA betragen

Potentialausgleich ist eine komplett andere Baustelle und hat absolut nichts mit Anode zu tun.

Meine vermutete Ursache ist Materialabtrag durch galvanischen Effekt.
Das findet auch gänzlich ohne Schutzanode und somit Anodenstrom statt.

Wenn nur der Anschluss abfault, dann gibt es an dieser Stelle einen
galvanischen Effekt, der von der im behälterinneren Opferandode garnicht
oder nur sehr unzureichend bedient werden kann.
Wie genannt, ist das prinzipbedingt nicht die Aufgabe der Anode.
 

oheitbreder

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Potentialausgleich

Hallo,

Vielen Dank erst mal für die Hinweise. Ich habe inzwischen mal die Erdung überprüft. Fakt ist, dass das Heizungsrohr mit einem Kabel an der Potentialausgleichschine angeschlossen ist. Beim Wasserrohr bin ich mir nicht sicher, ich habe aber mal mit einem Messgerät geprüft: der ohmsche Widerstand zwischen Heizungsrohr und Wasserrohr sowie zwischen den Rohren und dem Schutzleiter ist jeweils im kaum messbaren Bereich von 0,6 Ohm. Eine Spannungsdifferenz war auch nicht messbar. Oder muss ich die Qualität des Potentialausgleichs irgendwie anders überprüfen? Würde es Sinn machen, trotzdem sicherheitshalber die Rohre (Wasser und Heizung) galvanisch zu verbinden?

Ich werde heute Abend aber auch mal dem Tipp nachgehen, den Strom zwischen Anode und dem Anschluss des Warmwasserbehälters zu messen.
 

diplo

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oheitbreder,

wenn der Anschlussnippel zu dick eingehanft wird...kann es dazu kommen...dass beim aufdrehen der Muffe...der Anschluss sich leicht verformt...dann reist innen die Emailebeschichtung...

hier reicht schon ein kleiner Haarriss...also wirklich nur ein knacks...und nach Jahren ist der Anschluss durch...

Wenn der Nippel abgedreht wird...achtemal ob sich das Rohr sehr schwer wieder löst...oder man gar feststellt das sich hier was verformt...wenn ja...dann nimmste deinen HB mal ins Kreuzverhör...
 

oheitbreder

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diplo schrieb:
oheitbreder,

wenn der Anschlussnippel zu dick eingehanft wird...kann es dazu kommen...dass beim aufdrehen der Muffe...der Anschluss sich leicht verformt...dann reist innen die Emailebeschichtung...

hier reicht schon ein kleiner Haarriss...also wirklich nur ein knacks...und nach Jahren ist der Anschluss durch...

Wenn der Nippel abgedreht wird...achtemal ob sich das Rohr sehr schwer wieder löst...oder man gar feststellt das sich hier was verformt...wenn ja...dann nimmste deinen HB mal ins Kreuzverhör...
Hallo diplo,

leider ist das nicht mehr feststellbar, weil ja eine Reparaturverschraubung vorgenommen wurde.
 
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