Vorlauftemperatur ignoriert heizkurve?

Diskutiere Vorlauftemperatur ignoriert heizkurve? im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Moin Forum! Ich habe mit meiner Frau ein Haus saniert und wir haben uns eine Fußbodenheizung reinbauen lassen. Zunächst erreichten die Zimmer im...

Krilles

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Moin Forum!

Ich habe mit meiner Frau ein Haus saniert und wir haben uns eine Fußbodenheizung reinbauen lassen. Zunächst erreichten die Zimmer im Dezember nicht die gewünschten Temperaturen (17c im og und 19 im eg). Dann kam der Heizungsmonteur und stellte was um, woraufhin es angenehmer wurde.
Da ich aber selbst verstehen wollte wie ich die Einstellungen optimiere hatte ich mich etwas belesen und ihn um eine einführung gebeten. Die Einführung war unbefriedigend, da der Monteur behauptete, dass ich mir die Rücklauftemperatur nicht anzeigen lassen könne (was nicht stimmte) und ich sah, dass er eine heizkurve von 1,2 einstellte, was für eine Fußbodenheizung nicht ganz hinkommt.

Ich schaltete die Heizkurve nun auf 0,6 runter (schritt für schritt über tage, um zu schauen, wann es "kühler" wird). Es änderte sich jedoch nichts.

Letztens fiel mir auf, dass, wenn ich manchmal im Keller bin, die Vorlauftemperatur der Heizung bei 50c liegt. Das dürfte doch eigentlich unmöglich sein bei einer eingestellten heizkurve von 0,6 und 0 grad draußen, oder nicht?

Die Temperatur von draußen kriegt er ja durch einen Fühler.

Habe ich nun etwas falsch verstanden? Ich ging davon aus, dass die vorlauftemperatur bei einer vorgegebenen heizkurve diese nicht überschreitet. Dann dürfte er ja eigentlich nicht über ca. 35c vorlauftemperatur kommen.

Grüße!
 
mops14

mops14

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Sind denn Einzelraumregler (ERR) verbaut und was ist das überhaupt für ein Wärmeerzeuger?
 

Krilles

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Die Anlage ist eine Vaillant VC 146 Eco Tec Plus mit einer multimac 700 witterungsregelung.

Einzelraumregeler sind in jedem Raum verbaut.
 

Krilles

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Dann dreh die Einzelraumregler mal alle voll auf und beobachte was passiert.
Du meinst, was die gastherme macht? Schießt dann die Temperatur hoch?

Wofür gibt es denn dann überhaupt die Heizkurve?

Und wieso setzt sich die Therme darüber hinweg, wenn ich einstelle, dass eine vorlauftemperatur von 40c nicht überschritten werden soll?
 
mops14

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Du meinst, was die gastherme macht? Schießt dann die Temperatur hoch?
Im Gegenteil, sie wird niedriger.
Und wieso setzt sich die Therme darüber hinweg, wenn ich einstelle, dass eine vorlauftemperatur von 40c nicht überschritten werden soll?
Weil die Wärme, welche die Therme produziert, auch abtransportiert werden muss. Wenn die Regler zu sind, wie soll dass funktionieren?
 
Andreas1956

Andreas1956

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und ich sah, dass er eine heizkurve von 1,2 einstellte, was für eine Fußbodenheizung nicht ganz hinkommt
Das mußt Du mir mal erklären, warum das deshalb nicht hinkommen soll, weil die Heizung eine Fußbodenheizung ist.

Ich kenne das so: der Zahlenwert bei der Heizkurve stellt dar, um wieviel K sich die Systemtemperatur erhöht, wenn es draußen 1K kälter wird.

Beispiel: Draußen sind es 2°C, das System arbeitet mit 36°C Vorlauftemperatur. Nachts wird es 6K kälter. Wäre bei der Heizkurve ein Wert von 1.0 eingestellt, würden aus 36°C Vorlauftemperatur sodann 42°C (+6K). Bei einem Wert von 1.2 würde sich jedoch die Wassertemperatur nicht nur um 6K erhöhen (6x 1K), sondern um 7,2K (6x 1,2K). Die Vorlauftemperatur würde somit in meinem Beispiel dann nachts auf 43,2°C steigen.

All das ist aber keine Frage ob Fußbodenheizung oder Heizkörper, sondern allein des Wärmeverlusts des Gebäudes an die Umwelt. Dieser ist unabhängig von der Art der Heizflächen. Vielmehr wird er bestimmt von der Beschaffenheit / Wärmedämmung der Gebäudehülle und der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Um so größer die Temperaturdifferenz, desto mehr muß man heizen. Das beruht schlicht darauf, daß eben der Temperaturunterschied zwischen der gewünschten Temperatur im Haus und außen zunimmt und damit auch der Wärmeverlust. Was macht eine Heizung? Sie erzeugt die Wärme, die es braucht, um die Wärmeverluste des Hauses auszugleichen.
 

Krilles

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Das mußt Du mir mal erklären, warum das deshalb nicht hinkommen soll, weil die Heizung eine Fußbodenheizung ist.

Ich kenne das so: der Zahlenwert bei der Heizkurve stellt dar, um wieviel K sich die Systemtemperatur erhöht, wenn es draußen 1K kälter wird.

Beispiel: Draußen sind es 2°C, das System arbeitet mit 36°C Vorlauftemperatur. Nachts wird es 6K kälter. Wäre bei der Heizkurve ein Wert von 1.0 eingestellt, würden aus 36°C Vorlauftemperatur sodann 42°C (+6K). Bei einem Wert von 1.2 würde sich jedoch die Wassertemperatur nicht nur um 6K erhöhen (6x 1K), sondern um 7,2K (6x 1,2K). Die Vorlauftemperatur würde somit in meinem Beispiel dann nachts auf 43,2°C steigen.

All das ist aber keine Frage ob Fußbodenheizung oder Heizkörper, sondern allein des Wärmeverlusts des Gebäudes an die Umwelt. Dieser ist unabhängig von der Art der Heizflächen. Vielmehr wird er bestimmt von der Beschaffenheit / Wärmedämmung der Gebäudehülle und der Temperaturdifferenz zwischen innen und außen. Um so größer die Temperaturdifferenz, desto mehr muß man heizen. Das beruht schlicht darauf, daß eben der Temperaturunterschied zwischen der gewünschten Temperatur im Haus und außen zunimmt und damit auch der Wärmeverlust. Was macht eine Heizung? Sie erzeugt die Wärme, die es braucht, um die Wärmeverluste des Hauses auszugleichen.
Weil eine fußbodenheizung generell niedrigere Vorlauftemperaturen hat, weil es eine Flächenheizung ist.

Ich bin kein Experte und werde nicht so tun als wär ich einer. Sonst würde ich hier nicht um Hilfe fragen.
Aber wenn man "heizkurve fußbodenheizung" googled, dann sind sich eigentlich alle Quellen durchaus einig, dass die art der Heizung einfluss auf die heizkurve hat.

Es macht für mich auch sinn, dass die vorlauftemperatur bei einer flächenheizung weniger stark angehoben wird als die von heizkörpern, wenn es draußen kälter wird.

Dass die heizkurve individuell ist ist mir bewusst, aber 1,2 ist laut internet bei einem gut gedämmten haus mit Heizkörpern durchschnitt, während bei einem gut gedämmten haus mit fußbodenheizung 0,3-0,5 Durchschnitt ist.
 
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Krilles

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Im Gegenteil, sie wird niedriger.

Weil die Wärme, welche die Therme produziert, auch abtransportiert werden muss. Wenn die Regler zu sind, wie soll dass funktionieren?
Also produziert meine thermo ergo mehr Wärme als in das Haus gespült wird?

Wie hindere ich sie denn daran, wenn sie sich nicht an die vorgaben hält, die ich ihr gebe?
Oder ist es normal, dass die punktuell bei 50c liegt und die "vorlauftemperatur", die eigentlich ja bei fußbodenheizung idR zwischen 25c und 35c liegt, nur ein durchschnitt?

Vielleicht hab ich auch eine völlig falsche Vorstellung einer Heizung. Ich dachte, dass eine Vorlauftemperatur von 50c bei einer Heizkurve von 0,6 nicht möglich sein dürfte.
Oder muss ich das niveau der heizungskurve verstellen, während ich die ganze zeit nur an der neigung schraube?
 
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Tom&Cherry

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Also produziert meine thermo ergo mehr Wärme als in das Haus gespült wird?

Wie hindere ich sie denn daran, wenn sie sich nicht an die vorgaben hält, die ich ihr gebe?
Oder ist es normal, dass die punktuell bei 50c liegt und die "vorlauftemperatur", die eigentlich ja bei fußbodenheizung idR zwischen 25c und 35c liegt, nur ein durchschnitt?

Vielleicht hab ich auch eine völlig falsche Vorstellung einer Heizung. Ich dachte, dass eine Vorlauftemperatur von 50c bei einer Heizkurve von 0,6 nicht möglich sein dürfte.
Oder muss ich das niveau der heizungskurve verstellen, während ich die ganze zeit nur an der neigung schraube?
Neue Heizungen müssten doch eine konstante Vorlauftemperatur halten können.
Weil sie auf 2kW heruntermodulieren und ihre Flamme bei Kälte immer brennt.

Mein VKS 8-16kW heizt auf 40°C sinkt auf 35°C dann schaltet eine Stufe ein und heizt wieder auf 40°C.
Im Wohnzimmer sind 19-20°C.
Und das mit riesigen Heizkörpern von 1974.
Super Sache.
 
mops14

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Also produziert meine thermo ergo mehr Wärme als in das Haus gespült wird?
Kann man so ausdrücken. Du musst dir mal die technischen Angaben deiner Therme zu Gemüte führen. Wenn mich nicht alles täuscht hat sie eine Mindestleistung von 4,7 kW bei 40/30°C.
Diese müssen erst mal abgeführt werden.
Leider kenn ich mich mit der Hasenregelung überhaupt nicht aus.
Wenn die Temperatur aber 50 Grad erreicht, stimmt was an den Einstellungen der Brennerhysterese nicht.
 
Andreas1956

Andreas1956

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Weil eine fußbodenheizung generell niedrigere Vorlauftemperaturen hat, weil es eine Flächenheizung ist.
Das ist zwar richtig, hat aber nichts mit der Steilheit der Heizkurve zu tun, die durch das "1.2" ausgedrückt wird. Ich hatte Dir das ja bereits ausführlich erläutert, daß die "Steilheit" der Heizkurve nicht von den Heizkörpern abhängt oder davon, ob man eine Fußbodenheizung hat, sondern hier der Wärmeverlust durch die Gebäudehülle maßgeblich ist. Entsprechend muß man bei schlechter wärmegedämmten Häusern eine steilere Heizkurve fahren, als bei gut wärmegedämmten.
 
cephalopod

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Ich schaltete die Heizkurve nun auf 0,6 runter (schritt für schritt über tage, um zu schauen, wann es "kühler" wird). Es änderte sich jedoch nichts.
Hast du zwei Heizkreise?
Welchen hast du geändert?
 
Andreas1956

Andreas1956

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Das Problem scheint hier das Verständnis des Prinzips einer Heizungskennlinie ("Heizkurve") zu sein. Diese muß man sich als eine Linie auf einem Diagramm vorstellen, die mehr oder weniger stark ansteigt. Je größer die Einstellung der Steilheit dieser Heizkurve, um so steiler steigt sie auf den Diagramm an. Die vom Installateur eingestellten 1.2 sind also deutlich steiler als die jetzigen kundenseitig eingestellten 0.6.

Aber das ist nur eine halbe Sache, denn diese Linie auf dem Diagramm läßt sich nicht nur flacher (0.6) oder steiler (1.2) einstellen, sondern auch parallel nach oben (höhere Vorlauftemperatur) oder nach unter (geringere Vorlauftemperatur) verschieben. Das erfolgt in der Regel über den Parameter "Raumsolltemperatur". Daher sollte man zunächst diese Einstellung etwas nach unten korrigieren bis es paßt.

Anschließend kann es passieren, daß es bei steigenden Außentemperaturen im Haus zu warm oder zu kalt ist, bei Einstellung 0.6 würde ich darauf tippen es wird dann zu warm, weil die Heizung ihre Leistung zu wenig reduziert, wenn es wärmer wird. Umgekehrt dürfte es bei noch kälterem Wetter im Haus zu kalt sein. Dann setzt man an der Steilheitseinstellung der Heizkurve an und macht aus den jetzigen 0.6 dann eben 0.7, 0.8 oder noch mehr, bis es paßt.
 
Bastischäfer

Bastischäfer

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Sehr viele Vorschläge bereits...

Ist für die Fussbodenheizung ein hydraulischer Abgleich durchgeführt worden? Falls nicht dann dies bitte mal machen. Wenn die Heizkreisverteiler Durchflussmengenanzeiger (TacoSetter) haben lässt sich das recht einfach selbst durchführen.
Raumgröße × Watt/m² und du hast den Wärmebedarf. Dann m=Wärmebedarf ÷ (1,163×7) und du hast die benötigte Durchflussmenge. Das machst du für jeden Kreis.
Danach ALLE Raumthermostate voll auf und gucken wie sich die TemperaturTemperaturen entwickeln. Heizkurve 0,6 kannst du erstmal stehen lassen.
Guck mal in den Fachhandwerker-Einstellungen der Gastherme nach der Mindest- und Maximalvorlauftemperatur. Min-VL stellst du auf 28⁰, Max-VL auf 45⁰.

Dann tastest du dich mit der Heizkurve so lange an die notwendige VL-Temperatur ran, bis die Räume die gewünschten Temperaturen haben. Sind die Temperaturen annähernd gleich und einzelne Räume sollen wärmer oder kälter sein dann den Durchfluss nochmal etwas anpassen (mehr Wärme...mehr Durchfluss).
 
Thema:

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