Vorlauf nur lauwarm (Soll-/Ist Temperaturdiffernz Vorlauf)

[Petz]

Hallo,
ich habe eine Bosch Gas-Brennwerttherme Cerapur (Bj 2019) mit einer Leistung von 14 kW mit Außenfühler, hydraulischem Abgleich im Einfamilienhaus Bj 1978, energetisch wenig saniert.
Als Besonderheit sollte erwähnt sein, das wir eine Fußbodenheizung (daher max. Vorlauf T auf 50 °C begrenzt) im Wohnzimmer und Küche haben, die über den Rücklauf der Radiatoren angesteuert wird.
Nachdem die Heizkörper bei offenem Ventil nur max. lauwarm werden, habe ich die Heizkurve angepasst, Thermostate/ Ventile geprüft, HK entlüftet und Heizung nachgefüllt (1,8 Bar).
Am Kessel ergibt sich eine Temperaturdifferenz zwischen Soll- und Ist-Temperatur des Vorlauf auf ca. 10 K. Aktuell (10 °C Außentemp.) liegt die Soll-Vorlauftemperatur bei 36 °C, aber die Ist-Vorlauftemperatur nur bei ca. 26 °C. Der Kessel scheint bei 15 % seiner Leistung zu laufen.
Außerdem sind manche Heizkörper auch komplett kalt.

Kann mir jemand weiterhelfen? Mir kommt die Differenz sehr hoch vor...
Vielen Dank und schöne Grüße, Peter

 

[Monte]

Der Kessel müsste die Leistung eigentlich anpassen um auf die Solltemperatur zu kommen. Ist die maximale Leistung begrenzt?
Wie ist die Rücklauftemperatur?
Um welches Gerät handelt es sich genau?
Verstehe ich das richtig, dass es nur einen Heizkreis gibt, der erst in die Heizkörper/Radiatoren geht und danach in Reihe in die Fußbodenheizung? Da wäre es schwierig die richtige Temperatur einzustellen, da die Heizkörper eine viel höhere Vorlauftemperatur brauchen.

 

[tricotrac]

Als Besonderheit sollte erwähnt sein, das wir eine Fußbodenheizung (daher max. Vorlauf T auf 50 °C begrenzt) im Wohnzimmer und Küche haben, die über den Rücklauf der Radiatoren angesteuert wird.

Wie kann ich mir das vorstellen ? Die Fußbodenheizung wird vom Rücklaufwasser gespeist ? Wie erfolgt denn dann die Temperaturregelung der FB-Heizung ? über ein RTL-Ventil oder wie funktioniert das ?

 

[Petz]

Hallo,
Ja, es scheint nur einen Heizkreislauf zu geben, der vom Rücklauf gespeist wird. Zudem gibt es einfache Drehventile, durch die man Vorlaufwasser hinzugeben kann. Hat man wohl Ende der siebziger gelegentlich so gemacht und ist eher dämlich.
Es handelt sich um ein Junkers Cerapur ZSB 14-5.2C.
Die Rücklauftemperatur kann ich nur schätzen: fühlt sich kühl an, was bei 25 °C Vorlauf auch nicht so überrascht.
Ob der Kessel leistungsbegrenzt ist, kann ich leider nicht sagen.
Im Schornsteinfegermodus läuft er jedenfalls komplett hoch, der Vorlauf ist warm und der Rücklauf kühl.

 

[Petz]

Was ich noch erwähnen sollte: das Gerät war Mal mehrere Tage ausgeschaltet und ich musste es neu konfigurieren. Dabei habe ich auch ein paar "Annahmen" getroffen ohne zu wissen was ich tue (bin Laie), z.B. bei Fragen nach Ladepumpe oder Drei-Wege Ventil, Zirkulation, Weichenfühler,...
Da kann natürlich auch etwas schief gelaufen sein.
Könnte es hier einen Zusammenhang zu den genannten Parametern geben?
Beste Grüße

 

[Andreas1956]

Wenn die Ist-Temperatur von der Soll-Temperatur abweicht, denke ich zuvorderst immer an nicht kalibrierte oder defekte Fühler an Kessel, im Raum oder Außen. Außerdem kann - sofern vorhanden - auch eine Fernbedienung in einem der Räume so eingestellt sein, daß sie die Soll-Temperatur nach unten schiebt.

Ich empfehle zunächst das Thema Fernbedienung zu klären, ebenso die Frage, ob sich das Gerät womöglich planwidrig zur falschen Zeit im Absenkbetrieb befindet. Liegt es an diesen Dingen nicht, dann prüfe, ob der Wärmeerzeuger die Temperaturen außen und im Raum mit Raumfühler korrekt anzeigt, oder ob da fälschlich höhere Werte angezeigt werden, als die echten.

 

[Petz]

Danke für die Info!
Fernbedienung ist nicht an und Aussenfühler ein. Die Temperaturen stimmen soweit, zumindest auf ein paar Grad genau.
Das kann ich somit alles ausschließen. Danke!

 

[Andreas1956]

Du verkennst, daß "ein paar Grad" Abweichung je nach Steilheit der Heizkurve bereits zu der geschilderten Abweichung in der Systemtemperatur führen. In einem Haus Bj. 1978, an dem energetisch kaum was verbessert wurde, dürfte die Steilheit der Heizkurve bei mindestens 1,6 liegen. 6,5° Abweichung bei Steilheit 1,6 ergäben bereits 10,4°K Veränderung in der Systemtemperatur.

 

[Petz]

Aussenfühler stimmt und Kesselfühler kann ich nur schätzen, dass er stimmt. Die Heizkurve habe ich mit Fußpunkt auf 35 °C und Endpunkt auf 55 °C eingestellt, Dämpfung und Raumeinfluss aus. Mehr habe ich nicht eingestellt

 

[Andreas1956]

Eine Fernbedienung ist aber vorhanden?

 

[Petz]

Vorhanden, aber inaktiv für die Regelung konfiguriert. So habe ich es zumindest eingestellt.

 

[Petz]

Um Verwirrung zu verhindern: ist dieses Gerät im Wohnzimmer, siehe Foto (Bosch CW100), eine Fernbedienung oder nur der Regler?
Ich habe noch ein Foto der Anlage angehängt. Ich habe immer noch die Befürchtung, dass die angesprochene Temperaturdifferenz mit den Einstellungen zusammenhängt, die ich oben erwähnt habe ("...Gerät war Mal mehrere Tage ausgeschaltet und ich musste es neu konfigurieren. Dabei habe ich auch ein paar "Annahmen" getroffen ohne zu wissen was ich tue (bin Laie), z.B. bei Fragen nach Ladepumpe oder Drei-Wege Ventil, Zirkulation, Weichenfühler,...
Da kann natürlich auch etwas schief gelaufen sein...)
Danke schon mal freue mich auf Feedback!
Peter

 

[Andreas1956]

Vorhanden, aber inaktiv für die Regelung konfiguriert. So habe ich es zumindest eingestellt.

Bei meinem Junkers Heizkessel ist es so, daß ich dort zwar den RAUMFÜHLER-Einfluß auf 0 stellen kann, also praktisch deaktivieren, aber nicht die Fernbedienung als solche. Diese läßt es dann weiterhin zu, bequem vom Zimmer aus nachzuregeln, wenn die Wohnung mal zu warm oder zu kalt ist. Umgesetzt wird das über ein Potentiometer in der Fernbedienung, das die Heizkurve des Wärmeerzeugers parallel verschieben kann. Das bedeutet, die Fernbedienung kann die Einstellungen der Regelung am Wärmeerzeuger verändern, so daß dieser von den Werten abweicht, die er eigentlich fahren müßte.

Stelle an der Fernbedienung doch einfach mal wärmer, dann sollte die Therme auch höher fahren.

 

[Petz]

Wir kommen der Sache näher... Die Soll-Vorlauftemperatur hat sich nun erhöht (von 36 auf 46 °C), jedoch ist die Vorlauftemperatur nicht im gleichen Maße gestiegen (von 26 auf 30 °C). Eventuell ist da noch eine gewisse Trägheit zu beachten (ist jetzt seit 45 min am heizen) und die Außentemperatur liegt bei 19 °C.
Dennoch bleibt eine sehr große Differenz (ca. 15 K) von Soll- zu Ist-Temperatur im Vorlauf.
Mich wundert, dass die Steuerung keine Raumeinfluss als Steuergröße reingeben sollte, es aber trotzdem tut...

 

[Andreas1956]

Raumeinfluß meint, Einfluß des RaumFÜHLERS. Raumeinfluß meint ausdrücklich NICHT, daß damit die Fernbedienung keine Funktion mehr hat.

 

[Petz]

Ok, dann verstehe ich! Jetzt gilt es nur noch die Differenz zu erklären und zu beseitigen... Noch Ideen? Was sagst Du zum Thema Einstellungen (
("...Gerät war Mal mehrere Tage ausgeschaltet und ich musste es neu konfigurieren. Dabei habe ich auch ein paar "Annahmen" getroffen ohne zu wissen was ich tue (bin Laie), z.B. bei Fragen nach Ladepumpe oder Drei-Wege Ventil, Zirkulation, Weichenfühler,...)?
Vielen Dank schonmal!

 

[Andreas1956]

Eigentlich vergessen die Geräte die Einstellungen nicht, nur weil sie mal einige Tage ausgeschaltet oder ohne Strom waren, denn dafür ist normalerweise auf der Platine eine Stützbatterie vorhanden, die den Speicher weiterhin mit Strom versorgt. Diese Batterie sollte bei einer Therme Bj. 2019 auch noch längst nicht kaputt sein, es sei denn das ist uralte Lagerware.

 

[Petz]

Die Stützbatterie erhält nur 48 h die Daten (waren aber 14 d), das war das Problem.
Ich musste dies dann konfigurieren und hab das Mal auf gut Glück gemacht...

 

[mad-mike]

Moin, ich vermute der taktet. Der brenner kommt in dieser jahres Zeit gar nicht so schnell hinterher, runter zu modulieren, wie die Temperatur werte überschritten sind.

Dreiwege ja, ladepumpe nein, Zirkulation unbekannt, weichenfühler nein...

Lass das mit de Fusspunkt, endpubkt mal sein und stell den auf Auslegung..

Diese stellst du dann auf 65, oder so, und lässt ihb laufen. Wenn die fbhz am Rücklauf angeschlossen ist, so wirste da so schnell keine hohen Temperaturen hinbekommen.

Leider ist diese brenner bei kleinen Systemtemperaturen, Recht schnell übers ziel hinaus.

 

[Andreas1956]

Die Stützbatterie erhält nur 48 h die Daten

Da sagt Dr. Schorni immer, ich solle meinen Heizkessel auf dem Marktplatz öffentlich zertrümmern lassen. Bei meinem kann ich den Kessel den ganzen Sommer über abschalten, da bleibt alles im Speicher. Was für ein "Fortschritt".