Vitotens 200w Druck steigt auf 9 bar bei aufheizen

[Markus Bentzinger]

Hallo Leute
Ich habe eine nun 11 Jahre alte Viessmann 200w gepaart mit ner Vitocell 100 Solaranlage mit 200l Wasserspeicher.
Seit einiger Zeit beobachte ich während der Aufheizphase das der Wasserdruck hinter dem Hauswasserfilter auf ca.9 bar ansteigt.
Drehe ich an dem danebenliegenden Wasserhahn am Kalt oder Warmwasser den Hahn etwas auf, sinkt der Druck wieder auf die normalen 3,5 bar ab.
Wie gesagt, dies passiert nur wenn die Heizung/Brenner anspringt. Über die Nacht wenn die Heizanlage ruht ist alles gut.
Hat hier jemand nen Plan was hier defekt ist und ob man dies ggf. selbst beheben kann ?
Vielen Dank schon mal.
M.B.

 

[tricotrac]

Rückschlagventil in der Sicherheitsgruppe vom Kaltwassereingang in den WW-Speicher undicht oder als Einzelbaustein das KFR-Ventil im Kaltwassereingang zum WW-Speicher undicht / Dichtungsplatte gebrochen / Federnbruch.

 

[Jnnk]

Moin
Oder eine Armatur die Druck von der warmen zur kalten Seite durchdrücken lässt .
Gruß Jannik

 

[Heizi54]

Wenn du den Druckaufbau auf ca. 10 bar während der Brauchwassererwärmung verhindern willst, sehe ich zwei Möglichkeiten:
1.) Ersatz der 10 bar-Feder des Druckbegrenzers durch eine 6 bar-Feder. Dann öffnet der Druckbegrenzer bereits bei 6 bar. Während der Warmwassererzeugung läuft dann etwas Wasser über den Druckbegrenzer in den Abfluss.
2.) Einsatz eines Membran-Ausdehnungsgefäß, das trinkwassertauglich sein sollte. Mit einem richtig dimensionierten Membran-Ausdehnungsgefäß treten während der Brauchwassererwärmung nur noch vernachlässigbare Druckanstiege auf.

Ich selbst habe mich für die Variante 2 entschieden.

 

[tricotrac]

Wenn du den Druckaufbau auf ca. 10 bar während der Brauchwassererwärmung verhindern willst, sehe ich zwei Möglichkeiten:
1.) Ersatz der 10 bar-Feder des Druckbegrenzers durch eine 6 bar-Feder. Dann öffnet der Druckbegrenzer bereits bei 6 bar. Während der Warmwassererzeugung läuft dann etwas Wasser über den Druckbegrenzer in den Abfluss.

Je nach Volumen des WW-Speichers verschwinden da pro Aufheizvorgang mehrere Liter Wasser ungenutzt in den Kanal, die vom Kunden aber teuer eingekauft wurden. Daher halte ich eine Reduktion des zulässigen Sicherheitsventils für Unfug.

2.) Einsatz eines Membran-Ausdehnungsgefäß, das trinkwassertauglich sein sollte. Mit einem richtig dimensionierten Membran-Ausdehnungsgefäß treten während der Brauchwassererwärmung nur noch vernachlässigbare Druckanstiege auf.

Einbau einer Legionellenzuchtanlage ? Halte ich nach derzeitigem Stand der Technik und aus hygienischer Sicht ebenfalls für Unfug.

Überprüfe erst einmal beim Hausanschluss den Druckminderer genau. Ich habe Zweifel mit dem angezeigten Druck von 3,5 bar.
Oder ein Manometer einbauen lassen mit einem Schleppzeiger. Das bleibt exakt da stehen wo die Druckspitze auftritt.

 

[Heizi54]

Je nach Volumen des WW-Speichers verschwinden da pro Aufheizvorgang mehrere Liter Wasser ungenutzt in den Kanal, die vom Kunden aber teuer eingekauft wurden. Daher halte ich eine Reduktion des zulässigen Sicherheitsventils für Unfug.

Einbau einer Legionellenzuchtanlage ? Halte ich nach derzeitigem Stand der Technik und aus hygienischer Sicht ebenfalls für Unfug.

Überprüfe erst einmal beim Hausanschluss den Druckminderer genau. Ich habe Zweifel mit dem angezeigten Druck von 3,5 bar.
Oder ein Manometer einbauen lassen mit einem Schleppzeiger. Das bleibt exakt da stehen wo die Druckspitze auftritt.

Da Membranausdehnungsgefäße (MAG) typischerweise über 1 bis 2 m Rohr angeschlossen werden, bleibt das MAG kalt, wenn während der Brauchwassererwärmung vielleicht ca. 2 Liter Wasser über einen Zeitraum von 10 bis 15 min in das MAG langsam reinfliesen. Eine Legionellenvermehrung bei mehr oder weniger Kellertemperatur, würde ich deshalb ausschließen. Bei mir bleibt das MAG während der Brauchwassererwärmung kalt.

Wenn ich es richtig sehe, kann der Themenstarter das MAG sogar im Kaltwasserbereich anschließen, weil der Warmwasserbereich nicht durch ein Rückschlagventil vom Kaltwasserbereich getrennt ist.

Der vom Themenstarter beobachtete Druckanstieg von 3,5 auf ca. 9 bar ist für mich absolut plausibel. Das vorhandene Manometer dürfte in Ordnung sein. Die Druckverhältnisse waren bei mir genauso. Der Versorgungsdruck liegt bei mir bei ca. 3,3 bar (absolut konstant, weil in unserem Dorf die Versorgung über einen Hochbehälter geschieht). Vor Einbau des MAG stieg bei mir der Druck während der Brauchwassererwärmung auf ca. 9,5 bar an. Da im Hauswasserbereich standardmäßig 10 bar-Federn in den Druckbegrenzungsventilen verbaut werden, die bei Nenndurchfluss (wir sprechen dann von vermutlich 10 bis 20 l/min) bei ziemlich genau 10 bar Druckdifferenz in den Abfluss abgelassen werden, ist es nicht verwunderlich, dass kleine Volumenströme, die während der Aufheizphase des Warmwasserkreises in den Abfluss gehen, schon bei 9 oder 9,5 bar abgeführt werden.

Bei Legionellenangst können vorsichtige Menschen auch alle paar Jahre mal ihr Warmwasser (immer am Duschkopf Warmwasser für die Probenentnahme entnehmen) abzapfen und von z. B. Ivario oder einem anderen Anbieter auf Legionellen testen lassen. Je nach dem georderten Paket, testen die nicht nur auf Legionellen, sondern z.B. auch auf Aluminium, Blei, Cadmium, Eisen, Kupfer, Magnesium, Mangan, Natrium, Nickel, Nitrit, Nitrat, E.coli, usw....

 

[KarlZei]

Da Membranausdehnungsgefäße (MAG) typischerweise über 1 bis 2 m Rohr angeschlossen werden, bleibt das MAG kalt, wenn während der Brauchwassererwärmung vielleicht max. 2 Liter Wasser in das MAG langsam (über 10 bis 15 min) reinfliesen. Legionellenvermehrung bei mehr oder weniger Kellertemperatur, würde ich deshalb ausschließen.

Das ist so nicht ganz richtig. Das MAG ist falsch installiert, wenn da meterweise Rohr im Spiel sind. Es muss quasi direkt in die Wasserleitung eingesetzt werden, weil es nur noch ein durchströmtes MAG sein darf. Und da es durchströmt ist, also das Wasser auch ständig durch das MAG fließt, stellt es grundsätzlich kein hohes Legionellenrisiko dar. Es muss halt korrekt installiert sein und regelmäßig gewartet werden. Ich halte trotzdem nichts davon ;-)

 

[Heizi54]

Du hast Recht, das Brauchwasser-MAG ist in unserem Privathaus über eine kurze Stichleitung, das dürften ca. 10 bis 20 cm sein, im Kaltwasserzulauf zum externer Brauwasserspeicher angeschlossen.

Das MAG im Heizwasserbereich hat eine Stichleitung von ca. 1,5 m.

Durchströmte MAG sind mir unbekannt. Meine MAG sind mit einer einzigen Wasserleitung angeschlossen. Eine regelrechte Durchströmung kann es deshalb nicht geben. Nach deiner Aussage müsste dann ein Trinkwasser-MAG 2 Wasseranschlüsse haben!?
Da wird mir mein Heizungsbauer doch wohl hoffentlich nicht das falsche Gerät eingebaut haben!?

 

[tricotrac]

Nach deiner Aussage müsste dann ein Trinkwasser-MAG 2 Wasseranschlüsse haben!?
Da mir mein Heizungsbauer doch wohl hoffentlich nicht das falsche Gerät eingebaut haben!?

Da haste dir einen schönen Bären aufbinden lassen. Das betrifft aber nicht den Ein- oder Zweifamilienhausbereich !

hier mal was zum Nachlesen : Ausdehnungsgefäße in Trinkwasseranlagen

 

[KarlZei]

Nach deiner Aussage müsste dann ein Trinkwasser-MAG 2 Wasseranschlüsse haben!?

Nein, die Durchströmung wird mit speziellen Teilen im Anschluss sichergestellt. Z.B. Flowjet von Reflex:

Flowjet auf IKZ.de

 

[Markus Bentzinger]

Vielen Dank für die Antworten. Klingt nach Heizungsbauer.
M.B.

 

[Markus Bentzinger]

Frohes Fest die Herrschaften
Neuer Stand.
Letzte Woche hatte ich dann jemand hier, der mir auch etwas die Anlage erklärt hat. Nun verstehe ich auch die Antworten hier etwas besser. Er meinte, dass der Druckanstieg aufgrund der Erwärmung normal sei. Möchte man diesen Druck mindern, kann man wie oben öfters genannt ein Ausdehnungsgefäss einbauen, oder eben das Sicherheitsventil mit einer Feder ausstatten die bereits bei 8 bar schaltet, mit den darausfolgendem Resultat des höheren Wasserverbrauchs. So weit, so gut. Ich bat um Bedenkzeit.
Was mir aber letzte Woche auch noch aufgefallen ist, lässt mich wieder etwas zweifeln daran, dass wenn eine der Komponenten eingebaut ist, das Thema vom Tisch ist.
Da ich Schichtarbeiter und Partygänger bin und von daher auch mal nach Abschaltung der Heizung die bei 23.30 Uhr liegt, duschen gehe, stellte ich fest, dass der Warmwasserbehälter eben nur noch kaltes Wasser führt. Und das nach nur ca.2 Std nach dem letzten Aufheizen. Das war früher garantiert nicht so.
Jetzt lese ich wieder die Antwort oben von tricotrac, die mir wieder zu technisch klingt, aber meinen Verdacht bestätigt, dass irgendwie kaltes Wasser in den Warmwasserbereitung dringt oder so etwas.
Vielleicht braucht ja jemand von euch an dieser wahrhaftig stillen Weihnacht, etwas Technisches zum Grübeln ?
Grüße M.B.