... da es ja nicht an der Bausubstanz liegen kann, denn die wird sich im laufe der Jahre ja verbessern.
Genau darin kann das Problem aber wurzeln. Stichwort Einbau neuer Fenster, diese werden gern verbaut, sind aber heutzutage üblicherweise so dicht, daß die frühere stetige Querlüftung der Wohnung durch nicht dichte Fugen zwischen Fensterflügel und Blendrahmen entfällt. Das müßte man kompensieren, indem man mindestens dreimal am Tage die Fenster für einige Minuten öffnet, das ist aber eher nicht der Fall. Wer tagsüber außer Haus ist, kann mittags nicht seine Wohnung durchlüften.
Kommt dann gar noch hinzu, daß die neuen Super-Duper-Energiesparfenster einen geringeren Wärmedurchgang haben, als die alten Außenwände, bildet sich Tauwasser nicht mehr am Fenster, wo man es schadlos abwischen könnte, sondern an den Außenwänden.
Ein weiteres bautechnisches Problem ergibt sich gern aus Stahlbetongeschoßdecken, die bis an die Außenkante des Mauerwerks gegossen werden. Diese weisen wesentlich schlechtere Wärmedämmwerte auf, als das Mauerwerk der Außenwände und sie verkörpern daher Wärmebrücken. Das bedeutet, Kälte wird über die Stahlbetondecken in die Wohnräume geleitet und so findet sich ausgerechnet an dem Punkt der höchsten Konzentration feuchtwarmer Raumluft, der Zimmerdecke, ein ausgezeichneter Kondensator für das Tauwasser. Da ist Schimmelbildung vorprogrammiert. Bei uralten Häusern mit Holzbalkendecken konnte das nicht passieren.