Verunsichert: Pellet vs Wärmepumpe

Diskutiere Verunsichert: Pellet vs Wärmepumpe im Allgemeine Fragen Forum im Bereich Heizungshersteller; Hallo zusammen, ich bin aktuell etwas verunsichert. Bei mir soll ein Austausch der Ölheizung anstehen. Diese ist ca. 33 Jahre Alt. Das EFH ist...

Hollywoodkoch

Threadstarter
Mitglied seit
19.04.2022
Beiträge
14
Hallo zusammen,

ich bin aktuell etwas verunsichert.

Bei mir soll ein Austausch der Ölheizung anstehen. Diese ist ca. 33 Jahre Alt.

Das EFH ist BJ 1989 / 2 Fachverglasung aus 89 / Klinkerfassade - 6 cm Dämmung - 4 cm Luft / 18 cm DG Dämmung / ungedämmter Keller / Keine Fußbodenheizung.

Beheizte Fläche ca. 165 qm / durchschnittlicher Ölverbrauch bisher 2.500 l / jährlich / KEINE PV - Anlage

Energetische Sanierungen wurden bisher keine vorgenommen.

Ich habe ein großes Grundstück. Dort wäre Erdbohrung grds. erlaubt / bzw. ich könnte auf Fläche ausweichen.

Der Schornsteinfeger und die bei uns ansässigen Heizungsfirmen raten alle zur Pelletheizung. Ich habe verschiedene Angebote um die 35.000 € / bzw. 38.000 mit Brennwerttechnik.

Inklusive ist ein Pelletbunker mit 6,6 t. Fassungsvermögen und eine Brauchwasserwärmepumpe, Entsorgung, Anschluss, Kaminsanierung etc. Die Förderung würde beim ETA eBW 55 % betragen. (38.000 €)

Die steigenden Pellet preise und politischen Diskussionen verunsichern mich ein wenig, zudem frage ich mich wie der Wartungsaufwand der neuen Pelletanlagen ist. Muss das Lager regelmäßig vom Feinstaub gereinigt werden etc. ?

Mein Gedanke ist, eine Bohrung für die Erdwärme ( Kosten ~ 15.000 €) und eine Wärmepumpe (25.000 ) und perspektiv in den Übergangszeiten mit einer Solaranlage gegenzusteuern.

Wenn ich mal grob rechne ... und ich bei 2500 l Heizöl - 24.000 kw/H annehme davon 80 % für nicht genutzte Energie abziehe ... verbleiben grob 19.000 .kw/h. ?

Jetzt ist mein Gedanke .. die aktuellen Heizkörper 11cm auszutauschen gegen 33.. und ggf. im Wohn/Esszimmerbereich eine Wandheizung zu installieren.

Küche / Wohnzimmer/ Esszimmer ist ein offener Bereich mit sehr vielen Fenstern und Terrassenzugang (8Fenster) zusätzlich habe ich noch einen Holzofen mit dem ich gegensteuern könnte. In diesem Bereich benötigt meine Frau eine wohlige Temperatur von 24 grad :)

Das Bad soll noch saniert werden und in diesem Zuge ebenfalls eine zusätzliche Fußbodenheizung bekommen. ggf. mit Strom

Im Laufe der Jahre werde ich auch die Holzfenster sanieren.

Jetzt meine Frage...

Auf welches Pferd setzt man? 400 € / to bei den Pelletpreisen ist auch nicht günstig. zusätzlich Wartung etc.

Vielleicht kann mir jemand ein Feedback geben.

Vielen Dank
 

miho

Mitglied seit
23.09.2021
Beiträge
131
Egal welche Heizung: Energiebedarf durch Dämmung reduzieren!

Da Du Möglichkeiten hast, die Heizung auf wärmepumpentaugliche Vorlauftemperaturen zu verbessern, würde ich Richtung Wärmepumpe gehen. Pellets werde noch gefördert aber angesichts der Feinstaubdiskussion kann es durchaus sein, dass da zumindest irgendwann zusätzliche Filter verlangt werden. Für Leute mit Heizungen, die keine Wärmepumpen ermöglichen, werden Pellets auf lange Zeit die einzige Option bleiben. Gas und Öl sind keine mehr. Dadurch werden die Pelletpreise sicher nicht günstiger werden. Bei der WP kannst Du durch eigene PV zumindest gegensteuern.
 

KarlZei

Experte
Mitglied seit
04.11.2018
Beiträge
6.096
Das Haus steht in Daun 54550
Keine so kalte Gegend. Dem entsprechend dürfte die Heizlast wohl um bis unter 10kW liegen. Ich würde daher auf eine Wärmepumpe setzen; auch aus den von Dir angedeuteten Gründen gegen Pellets. Und dabei würde ich auch überlegen, ob es unbedingt eine Erdwärme-WP sein muss. Moderne LWWP erreichen mittlerweile eine Effizienz, die der von Erdwärme-WP nicht mehr viel nachsteht bzw. diese bei Spitzengeräten sogar übertreffen kann. Zudem wäre ein Ofen verfügbar, der Spitzenlasten (Temperaturen um NAT) abdämpfen kann.
 
cephalopod

cephalopod

Experte
Mitglied seit
05.10.2021
Beiträge
14.011
Und dabei würde ich auch überlegen, ob es unbedingt eine Erdwärme-WP sein muss.....
Daun ist doch in der Eifel.
Und die Eifel ist doch vulkanisch.
Braucht es da überhaupt eine Wärmepumpe oder kannst du von der Erdsonde nicht direkt in deinen Heizkreisverteiler einspeisen .... :unsure:
 
Zuletzt bearbeitet:
AxelF

AxelF

Profi
Mitglied seit
10.09.2019
Beiträge
557
Ort
Milchstrasse
Vielleicht kann mir jemand ein Feedback geben.
Vielen Dank
Moin
Ich würde auf ne Wärmepumpe setzen, nur deine 24° könnten da schwierig werden wenn es auch noch sparsam sein soll. Die Pelletheizung empfiehlt dir der Schonsteinfeger und der Handwerker nur weil sie da regelmäßige Einnnahmen für Reinigung und Wartung haben, was ja bei der WP mehr oder weniger wegfällt.
Wenn es doch ne Pelletheizung werden soll nimm ein Produkt aus Österreich die können das. WP und PV mit Akku im Keller ist vielleicht das beste was man machen kann nur eben auch das teuerste. Das grüne Paradies muß man sich eben auch leisten können. :(
Gruß
 
cephalopod

cephalopod

Experte
Mitglied seit
05.10.2021
Beiträge
14.011
Bei Pellets ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Herr Bolsonaro das Geschäft in Deutschland wittert und beginnt den Amazonas weiter abzuholzen, weil hier nicht mehr genug nachwächst und Mahagoni-Hack aus Brasilien billiger ist, als Fichtenschniztel aus dem Erzgebirge ....:thumbdown:
 

Hollywoodkoch

Threadstarter
Mitglied seit
19.04.2022
Beiträge
14
Keine so kalte Gegend. Dem entsprechend dürfte die Heizlast wohl um bis unter 10kW liegen. Ich würde daher auf eine Wärmepumpe setzen; auch aus den von Dir angedeuteten Gründen gegen Pellets. Und dabei würde ich auch überlegen, ob es unbedingt eine Erdwärme-WP sein muss. Moderne LWWP erreichen mittlerweile eine Effizienz, die der von Erdwärme-WP nicht mehr viel nachsteht bzw. diese bei Spitzengeräten sogar übertreffen kann. Zudem wäre ein Ofen verfügbar, der Spitzenlasten (Temperaturen um NAT) abdämpfen kann.
Hat jemand eine Empfehlung für gute Effiziente LWWP für das geplante Sanierungsvorhaben?
 

Hollywoodkoch

Threadstarter
Mitglied seit
19.04.2022
Beiträge
14
Nein, die habe ich nicht. 2000 qm Grundstück am Waldrand. Mein Heizungsbauer hat mir hat mir eine Weishaupt Biblock Luft/Wasserpumpe empfohlen. Diese würde auch bei 55 Grad Vorlauftemparatur noch mit einer JAZ von 3,74 arbeiten. Die Erdwärmepumpe 4,17. Das berechtigt tatsächlich nicht 15.000 € für eine Bohrung zu investieren. Jetzt muss ich nur mal schauen, wie Heizlast ermitteln kann... :)
 

KarlZei

Experte
Mitglied seit
04.11.2018
Beiträge
6.096
Hat jemand eine Empfehlung für gute Effiziente LWWP für das geplante Sanierungsvorhaben?
Hier würde ich auf die neuen R290-Geräte setzen; hohe SCOP-Werte und leise. Gehypt werden momentan die Lambda-LWWPs wie die EU13L, die bei Dir passen dürfte und wohl eine JAZ deutlich über 4 schafft.
Zum Abschätzen empfehle ich einen JAZ-Rechner wie z.B. JAZ-Rechner | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.
Jetzt muss ich nur mal schauen, wie Heizlast ermitteln kann... :)
Mit geeigneter Software und den Hausdaten berechnen. Oder mit der Schweizer Formel aus dem Verbrauch abschätzen; siehe meine o.a. ca. 10kW.
 

Hollywoodkoch

Threadstarter
Mitglied seit
19.04.2022
Beiträge
14
Super Vielen Dank für die nützlichen Informationen. Leider ist es in unserer Region so, dass sich viele dem Thema nur bei Neubau annehmen und einfacherweise einfach die Pelletheizung angeboten wird. Es beruhigt mich etwas, dass die Technik der LWWP soweit fortgeschritten ist, dass auch bei 55 Grad Vorlauftemperaturen noch mit einer vernünftigen AZ gerechnet werden kann. In meinem Beipiel wäre die WP selbst bei 3,00 günstiger als PEllets bei 400,0 E oder ähnliche Alternativen. Ich werde mal versuchen, ob ich einen Lambda Anbieter in unserer Region finden. Alternativ werde ich auch mal Vissmann,Weishaupt,Vailland recherchieren. (diese werden regional

Meine nächsten Steps werden wie folgt aussehen.

1. Angebot Pelletheizung ins Altpapier werfen.
2. Luftwärmepumpe in Kombination mit Austausch der Heizkörper zu 33er Modellen; ggf. Wandheizung
(Hier wäre noch interessant, ob es eine Möglichkeit gibt, auch mit zu kühlen in den Sommermonaten (vielleicht mit Lüftern ?)
3. PV mit Speicher
4. Fenster
 

KarlZei

Experte
Mitglied seit
04.11.2018
Beiträge
6.096
(Hier wäre noch interessant, ob es eine Möglichkeit gibt, auch mit zu kühlen in den Sommermonaten (vielleicht mit Lüftern ?)
Die neuen WP können auch kühlen. Dazu wird der Prozess einfach umgekehrt und die WP wird quasi zum Kühlschrank. Allerdings würde ich mir bei Heizkörpern nicht allzu viel davon versprechen, weil ja nur etwas runtergekühltes Heizungswasser durch die Heizflächen gepumpt wird. Hmm, obwohl, mit Lüftern an den HK könnte das wohl etwas mehr werden.
 
Defrost

Defrost

Experte
Mitglied seit
28.01.2021
Beiträge
3.219
Keine so kalte Gegend. Dem entsprechend dürfte die Heizlast wohl um bis unter 10kW liegen. Ich würde daher auf eine Wärmepumpe setzen; auch aus den von Dir angedeuteten Gründen gegen Pellets. Und dabei würde ich auch überlegen, ob es unbedingt eine Erdwärme-WP sein muss. Moderne LWWP erreichen mittlerweile eine Effizienz, die der von Erdwärme-WP nicht mehr viel nachsteht bzw. diese bei Spitzengeräten sogar übertreffen kann. Zudem wäre ein Ofen verfügbar, der Spitzenlasten (Temperaturen um NAT) abdämpfen kann.
10 KW, bei welcher Vorlauftemperatur denkst du kann das klappen?
 
Defrost

Defrost

Experte
Mitglied seit
28.01.2021
Beiträge
3.219
Die neuen WP können auch kühlen. Dazu wird der Prozess einfach umgekehrt und die WP wird quasi zum Kühlschrank. Allerdings würde ich mir bei Heizkörpern nicht allzu viel davon versprechen, weil ja nur etwas runtergekühltes Heizungswasser durch die Heizflächen gepumpt wird. Hmm, obwohl, mit Lüftern an den HK könnte das wohl etwas mehr werden.
Also das ist jetzt Quatsch, deine Phantasie wird immer besser. Kühlen mit Heizkörper, vergess nicht einige Gefäße unter die Heizkörper für das Kondenswasser drunter zu stellen. Außerdem muss bei einer Wärmepumpe die Kühlfunktion extra bestellt werden, das kostet noch etwas mehr.
 

Hollywoodkoch

Threadstarter
Mitglied seit
19.04.2022
Beiträge
14
Hier würde ich auf die neuen R290-Geräte setzen; hohe SCOP-Werte und leise. Gehypt werden momentan die Lambda-LWWPs wie die EU13L, die bei Dir passen dürfte und wohl eine JAZ deutlich über 4 schafft.
Zum Abschätzen empfehle ich einen JAZ-Rechner wie z.B. JAZ-Rechner | Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e.V.

Mit geeigneter Software und den Hausdaten berechnen. Oder mit der Schweizer Formel aus dem Verbrauch abschätzen; siehe meine o.a. ca. 10kW.
Müsste ca passen…
 

Anhänge

Thema:

Verunsichert: Pellet vs Wärmepumpe

Verunsichert: Pellet vs Wärmepumpe - Ähnliche Themen

  • Die Pellet-Heizung im Sommer mal anschmeißen...?

    Die Pellet-Heizung im Sommer mal anschmeißen...?: Moin, der Winterbetrieb ist wohl für dieses Jahr so gut wie vorbei, die Heizung befindet sich schon im Sommermodus und zumindest bei mir...
  • Kamin-/Holzofen statt Pellets

    Kamin-/Holzofen statt Pellets: Hallo, ich plane eine Umrüstung von Pelletofen auf Kaminofen. Meine Frage ist nur, der Pelletofen hat ein Rohr mit 100 mm und die Kaminöfen...
  • Loch im Pellet Saugschlauch wie reparieren?

    Loch im Pellet Saugschlauch wie reparieren?: Hallo alle Bei mir werden die Pellets aus einem unterirdischen Tank über einen Hin und Rückschlauch abgesaugt. Der Saug Schlauch hat nun in der...
  • AtmoTec Plus macht diverse Probleme und ich bin sehr verunsichert

    AtmoTec Plus macht diverse Probleme und ich bin sehr verunsichert: Ich habe eine AtmoTec Plus Anlage in meiner Ein Zimmer wohnung welche direkt über meiner Küchenzeile hängt. Eingebaut wurde sie vor 7 Jahren...
  • Neubau DHH - Gasbrenntwert plus Solarthermie - Verunsichert...

    Neubau DHH - Gasbrenntwert plus Solarthermie - Verunsichert...: Hallo liebe Leute, ich baue aktuelle eine DHH. Eckdaten: - EG und OG werden ca. 120 qm2 Wohnfläche haben und sollen per Fußbodenheizung...
  • Ähnliche Themen

    Oben