Vaillant VC180 E Zündung startet nicht

[Jon1000]

Hallo zusammen,

mein Name ist Jon und ich komme aus dem Südwesten der Republik und rätsele gerade an einer Gastherme VC180 E herum. Ich habe mich im Forum schon etwas eingelesen, aber dazu leider noch nichts gefunden, ich bin aber sicher, hier weiß jemand, wo der (banale) Fehler liegt.

Ich habe im Frühjahr 2020 ein Ferienhaus erworben, welches im EG und OG zwei voneinander getrennte Kreise hat, die jeweils mit Gasthermen befeuert werden. Im EG ist ein Vaillant VC180 E von Anfang der 1990er Jahre eingebaut, Werte sind in Ordnung. Das Gerät wird mit Flüssiggas betrieben.

Beim Kauf wurde vom Voreigentümer mitgeteilt, dass das Raumthermostat nicht funktioniert, ich glaube heute, dass es falsch angebracht war, der Führungsraum war schlecht gewählt. Daher wurde vorher die Heizung immer über den 9-stufigen Drehregler je nach Jahreszeit geregelt und von Hand ein und ausgeschaltet. Im Zuge einer Renovierung kam das Raumthermostat weg, ich habe die Schaltkontakte am Kabel zum Raumthermostat gebrückt, also Kontakt 3 und 4 und die Heizung auch per Hand geregelt. Vor wenigen Wochen wurde die Zuleitung zum Sicherungskasten erneuert und das Kabel, welches ursprünglich zum Raumthermostat ging entfernt und direkt eine Brücke zwischen 3 und 4 gesetzt.

Außer Phase, Null und Erde angeschlossen, wurde nur die 3 und 4 gebrückt, alle anderen Kontakte sind und waren unbelegt.

Wenn man das Gerät nun einschaltet, startet zwar direkt die Pumpe, aber es erfolgt keine Zündung, ganz so als ob ein Signal fehlen würde. Durch messen konnte ich herausfinden, dass Klemme 7 und 8 (vermutlich) ein Relais schalten und wenn dort eine Brücke eingefügt wird, zündet die Heizung auch direkt, allerdings immer auf voller Stufe, der Drehregler hat dann keine Funktion mehr.

Es wurde nichts verändert, außer die 10 m Kabel zum Raumthermostat, die mittels Wagoklemme gebrückt war zwischen 3 und 4, zu ersetzen, durch eine 5 cm Brücke zwischen 3 und 4 und die Zuleitung zu erneuern. Die Gerätesicherungen sind alle durchgemessen und intakt, die drei Stück, die man von vorne direkt sieht.


An was kann das liegen? Einen Defekt würde ich ausschließen, weil sie ja offensichtlich starten kann und das bis vor kurzem auch ohne murren sehr zuverlässig getan hat. Es scheint, es fehle ein Startsignal.

Vielen Dank!

Gruß
Jon

 

[Hausdoc]

Einen Defekt würde ich ausschließen,

Ich nicht.

Wenn du die obere Tür öffnest siehst du links neben dem Wärmetauscher das Vorlaufrohr. Dahin führt ein einzelner Draht . Zieh den mal ab. Was passiert dann?

 

[Heizungsdoc]

Der Raumregler wird auch auf 7,8 9 angeklemmt und nicht nur 7,8 . Ist kein Regler dran muss die Brücke rein. Dann regelt man nur mit dem Drehregler. Modulation beginnt erst kurz vor erreichen der Vorlauftemperatur.

 

[Hausdoc]

Ist kein Regler dran muss die Brücke rein.

.... das gilt aber nur für 3-4

 

[Jon1000]

Wenn du die obere Tür öffnest siehst du links neben dem Wärmetauscher das Vorlaufrohr. Dahin führt ein einzelner Draht . Zieh den mal ab. Was passiert dann?

Versuche ich morgen zu schauen und berichte dann? Was sollte denn (optimalerweise) passieren?

Der Raumregler wird auch auf 7,8 9 angeklemmt und nicht nur 7,8 . Ist kein Regler dran muss die Brücke rein. Dann regelt man nur mit dem Drehregler. Modulation beginnt erst kurz vor erreichen der Vorlauftemperatur.

Laut der Installationsanleitung S. 10 unter

https://www.vaillant.de/documents/download/84256

muss die Brücke zwischen 3 und 4 und 7, 8 und 9 bleiben frei. Ich konnte nur feststellen, dass sie startet, sobald ich 7 und 8 brücke. Ursprünglich war 7, 8 und 9 frei und da ging die Modulation via Drehregler immer. Die Vorlauftemperatur stelle ich ja eben über den Drehregler ein und die geht bei Stufe eins schon runter bis 40 Grad Celsius, ich hab allerdings nicht abgewartet, ob dann die Leistung reduziert wird. Meiner Erinnerung nach einem Winter blieb die Größe der Flamme immer gleich, wenn der Regler bspw. auf 3 stand, waren das eher kleine Flammen, die relativ lange konstant brannten, irgendwann gingen sie aus, was aber wie eine Abriss wirkte, da direkt danach zwei, drei Zündversuche stattfanden, das kann aber auch ein Sicherheitsmechanismus sein, vll kann da noch jmd was dazu sagen. Nach einer gewissen Zeit ging sie dann wieder an.

Die obere rechte Sicherung ist einmal innerhalb eines Tages zweimal durchgebrannt, dann wurde vom Elektriker statt 160 mA 250 mA eingesetzt, was ich nicht so super fand, die hielt dann aber. An was kann das gelegen haben und gibt es möglicherweise einen Zusammenhang zum jetzigen Verhalten?

 

[Seppionfire]

Servus,

1; der arme Thermoblock
2; such die einen Heizer der mindestens 50 Jahre alt ist und eine persönliche Vorliebe für die Dinger hat, alles andere wird nix.
3; die 160mA löst nur aus wenn die Membranpumpe gegen Masse Kontakt hat - Einsatz für den Heizer.

VG

 

[Jon1000]

Wenn du die obere Tür öffnest siehst du links neben dem Wärmetauscher das Vorlaufrohr. Dahin führt ein einzelner Draht . Zieh den mal ab. Was passiert dann?

Nichts, die Situation bleibt gleich.

Wenn ich den Schalter für den Schornsteinfeger umlege, zündet die Heizung direkt, allerdings nur auf höchster Stufe, Einstellen über den Drehregler ist nicht möglich. Sie brennt dann auch augenscheinlich völlig normal, Pumpe läuft, Heizkörper werden warm.

Was kann ich noch tun?

 

[Jon1000]

Hallo zusammen,

der Fehler ist behoben, es war eine der Platinen, die einen nicht sichtbaren Schaden hatte. Ich habe günstig eine baugleiche Regelung bekommen und konnte die vollständig tauschen. Unabhängig davon ist der Kondensator der Pumpe kaputt gegangen, die Pumpe habe ich ebenfalls getauscht.

Jetzt gehts an die Einstellung. Die Pumpe läuft aktuell auf Steckplatz II, obwohl kein Raumthermostat angeschlossen ist. Sie startet direkt nach dem Einschalten und läuft nach Erlöschen der Flamme exakt 15 Sekunden nach. Mangels Speicher macht es m.M.n. keinen Sinn die Pumpe durchgehend laufen zu lassen (Steckplatz III), das wurde vorher so gehandhabt, der Sinn dieser Einstellung erschließt sich mir nicht. Nach ca. 40-50 Sekunden startet der Brenner wieder für ca. zwei Minuten und geht dann wieder aus, das Spiel wiederholt sich sobald Soll-Temperatur erreicht ist, m.a.W. es wird munter getaktet. Der Brenner läuft immer auf niedrigster Flamme, VL 50° C.

Fragen:

Auf der Platine finde ich drei Potis, alle drei ohne Angaben und Skalen. Kann mir jmd. sagen, für was die drei gut sind? Ich würde gerne die Brennersperrzeit deutlich erhöhen und auch die Pumpe länger nachlaufen lassen, vll drei Minuten Nachlauf und 30 Minuten Brennersperrzeit, damit ich auf eine homogene, gleichmäßige Nutzung komme und längere Laufzeiten realisieren kann. Ich habe mal ein Foto angehängt, wo man die drei Potis erkennen kann, ich konnte zur Funktion leider keine Angaben finden.

Interessehalber, wie funktioniert der (ein) Entstörknopf? Der ist auf der neuen Platine einmal hängen geblieben und dann vollständig geschmolzen, das Relais dahinter wurde auch ordenlich warm, mich interessiert der Hintergrund. Das ganze hat zu keinen Abbruch oder sonstwas geführt, alles während die Heizung lief. Die Platine wurde natürlich danach ausgetauscht.

Vielen Dank!

Beste Grüße
Jon

 

[Jon1000]

Zur kleinen Auflösung, der Poti am rechten unteren Bildrand ist zum Einstellen der Hysterese. Die anderen beiden haben augenscheinlich keine Funktion, ich gehe davon aus, dass sie zur Einstellung der Steilheit sowie Parallelverschiebung der Heizkurve gut sind, wobei mir nicht klar ist, wie die ohne Werte eingestellt werden kann.