muetzi75
Threadstarter
- Mitglied seit
- 24.02.2023
- Beiträge
- 8
Hallo an alle,
ich bin Elektriker und so gesehen etwas "unfreiwillig" in die Inbetriebnahme einer Vaillant Atmotec Gastherme involviert worden.
Folgende Situation:
In Wien sind aus diversen Gründen Rauchgasklappen für Gasthermen in Sammelkaminen in Mehrparteienhausanlagen vorgeschrieben (Rauchfangkehrer).
Wie es so oft ist (Kostengründe), Installateurfirma übernimmt auch den elektrischen Anschluss der Therme.
Wie sich schnell herausstellt, der Installateur hat keine Elektrikerausbildung (Abisolieren mit Kombizange, feindrätige Adern ohne Aderendhülsen anschließen, usw)...
So weit, so gut (oder auch nicht)....
Der Installateur hat (angeblich) irgend einen Bekannten vom technischen Dienst bei Vaillant und chattet mit dem schon eine halbe Stunde rum, weil der Anschluss des mitgelieferten Abgasklappenmotors (Kunz und Weber: STA 2 (S1) ihm nicht klar ist bzw die Ansteuerung nicht funktioniert)...
Dann tritt er an mich heran, dass ich ihm doch die Funktion des Stromlaufplanes des Abgasklappenmotors erlären soll, da ich ja Elektriker bin...
Aber ich arbeite im Gebiet der Energietechnik (Hochspannungsschaltanlagen, Kraftwerke) und erklärte ihm, das ich deswegen keine Ahnung bezüglich der Funktionalität bzw. Steuerungsprinzipen in Bezug auf Gasthermen habe...
Aber...
Ok, Stromlaufplan vom o.g. Motortyp war klar, Ansteuerung über gesicherrten 230 VAC Schaltkontakt, Rückmeldung über potentialbehafteten Kontak.
In der Vaillant Installationsanleitung der Steuerplatine VR 40 ist zwar kein Stromlaufplan, aber als Anschlussvorgabe rel1 oder 2 und RM über Klemme 1 + 2.
Naja, irgendwie im Stress kam ich leider auf keine Lösung bezüglich des Anschlusses für den RM Kontakt, Installateur schloß nur den (programmierten) rel1 Kontakt an, ließ den RM Kontakt auf der VR 40 gebrückt, offener Draht vom RM vom AGK-Motor natürlich nicht angeschlossen und ich gab noch eine Wago, das der Draht wenigstens nicht blank drin rumkugelt...
Aber das alles ließ mir natürlich keine Ruhe! (Stichworte Sicherheitsrisiko, Gasrückstau, usw.)
Ich befasste mich etwas mit der Funktion der Therme in Bezug auf die Abgasklappenansteuerung.
Und in der Elektrotechnik ist es ja immer so, das eine (Störungs-)meldung aus Sicherheitsgründen immer 2-fach ausgeführt wird, Analog UND Digital...
Aja, ich mach auch keinen Eingriff in die Therme, da ja der Installateur die Garantie für die 2 Jahre hat und da lass ich mir sicher nicht anhängen, ich hätte was kaputt gemacht oder so...
Gut, was ich bis jetzt herausgefunden habe (Bitte ausbessern, falls was nicht stimmt):
Therme steuert Klappenmotor unter bestimmten Bedingungen an, Therme bekommt RM über Schließer Kontakt, ob Klappe (mechanisch) offen/geschlossen, was den Brenner aus-/einschaltet.
Vaillant verbaut in deren Klappen Motoren von Kunz und Weber vom Typ STA 2 (S3) mit potentialfreien Kontakten.
Durch Internetrecherchen hab ich die Rückseite der VR 40 Platine gefunden, welche 230 VAC über den RM-Eingang 1,2 auf den Schließer des Klappenmotors schickt, welches das gleiche Potential für die Ansteuerung des Klappenmotors über rel 1 oder 2-Ausgang ist.
Und wie ich das ganze jetzt verstanden habe, schaltet der Brenner nur ein/aus , wenn die RM vom Klappenmotor kommt .(?) oder erkennt halt, wenn Klappenstellungsdefekt vorliegen sollte.
Nun gut, Installateur informiert.
Antwort: Das kann nicht sein, wir machen sowas jeden Tag, der Brenner schaltet ja automatisch an/ab, wenn der Klappenmotor offen/geschlossen ist, die Therme hat ja einen Sensor für Abgasstauerkennung usw...
Sie kommen Montag und wir reden drüber...
So, endlich zu meine eigentlichen Fragen (sorry für die lange Vorgeschichte):
1 - Ist meine Erkenntnis richtig, das der Brenner NUR über die RM vom Klappenmotor an-/abschaltet?
Falls ja, es gibt ja das Flammensymbol. Reicht das, zu erkennen, ob der Brenner abgeschaltet ist, wenn Klappenmotor geschlossen?
Es gibt ja auch die Statuscodeabfrage. Oder muss/ sollte ich diese aufgerufen werden, um den korrekten Status des Brenners abzufragen?
Weil, wenn ich richtig liege, labert der Installateur nur Ausreden daher und ich suche eine Lösung, dass ich ihm beweisen kann, das der Brenner im derzeitigen angeschlossenen Zustand nicht abschaltet, wenn die Klappe geschlossen ist!
2 - Zum Anschluss des Klappenmotors:
Vaillant verbaut ja einen Klappenmotor, wie oben erwähnt, mit potentialfreien Kontakten.
Nur das Potential von der Platine VR 40 ist ja für den Motor und den RM-Kontakt das gleiche 230 VAC-Potential.
Es ist halt eine Sicherung vom Typ T2H auf der Platine verbaut und der Klappenmotor hat (in Serie) eine F6,3A-Sicherung (beide Motortypen, S1 und S3).
Somit sind diese Sicherungen auf der einen Seite selektiv und von den Kennlinien her löst die 2A Sicherung im ÜL/KS-Fall vorher aus.
Der RM-Anschluss 1 auf der VR 40 ist der Eingang auf der Platine, der Anschluss 2 liefert die 230 VAC-Spannung für den RM-Kontakt des Klappenmotors.
Mir gehts darum, das der verbaute Klappenmotor auch angeschlossen werden kann, weil der Installateur sowieso so uneinsichtig ist und sicher nicht die Kosten für den anderen Klappenmotor vom Typ S3 tragen will.
Halt müsste der vohandene potentialbehaftete Kontakt vom Klappenmotor nur auf Klemme 1 angeschlossen werden, Klemme 2 bleibt offen...
Technisch gesehen in meinen Augen fehlerfrei realisierbar.
Nur ich stell mir die Frage, warum Vaillant unbedingt für diesen Thermentyp eine potentialfreien Kontakt vorsieht, obwohl der Motor wie auch der Kontakt über das gleiche Potential läuft, der Motor doppelt abgesichert ist und der Kontakt nur über die Platinensicherung, obwohl diese sowieso im Fehlerfall als erstes auslöst???
Bin für jeden Ratschlag dankbar! Was übersehe ich da?
So, das ist im Prinzip die ganze Leier.
Falls ihr weitere Informationen oder Unterlagen braucht, bitte sagen!
Herzlichen Dank,
Lg aus dem Nachbarland,
Jörn
ich bin Elektriker und so gesehen etwas "unfreiwillig" in die Inbetriebnahme einer Vaillant Atmotec Gastherme involviert worden.
Folgende Situation:
In Wien sind aus diversen Gründen Rauchgasklappen für Gasthermen in Sammelkaminen in Mehrparteienhausanlagen vorgeschrieben (Rauchfangkehrer).
Wie es so oft ist (Kostengründe), Installateurfirma übernimmt auch den elektrischen Anschluss der Therme.
Wie sich schnell herausstellt, der Installateur hat keine Elektrikerausbildung (Abisolieren mit Kombizange, feindrätige Adern ohne Aderendhülsen anschließen, usw)...
So weit, so gut (oder auch nicht)....
Der Installateur hat (angeblich) irgend einen Bekannten vom technischen Dienst bei Vaillant und chattet mit dem schon eine halbe Stunde rum, weil der Anschluss des mitgelieferten Abgasklappenmotors (Kunz und Weber: STA 2 (S1) ihm nicht klar ist bzw die Ansteuerung nicht funktioniert)...
Dann tritt er an mich heran, dass ich ihm doch die Funktion des Stromlaufplanes des Abgasklappenmotors erlären soll, da ich ja Elektriker bin...
Aber ich arbeite im Gebiet der Energietechnik (Hochspannungsschaltanlagen, Kraftwerke) und erklärte ihm, das ich deswegen keine Ahnung bezüglich der Funktionalität bzw. Steuerungsprinzipen in Bezug auf Gasthermen habe...
Aber...
Ok, Stromlaufplan vom o.g. Motortyp war klar, Ansteuerung über gesicherrten 230 VAC Schaltkontakt, Rückmeldung über potentialbehafteten Kontak.
In der Vaillant Installationsanleitung der Steuerplatine VR 40 ist zwar kein Stromlaufplan, aber als Anschlussvorgabe rel1 oder 2 und RM über Klemme 1 + 2.
Naja, irgendwie im Stress kam ich leider auf keine Lösung bezüglich des Anschlusses für den RM Kontakt, Installateur schloß nur den (programmierten) rel1 Kontakt an, ließ den RM Kontakt auf der VR 40 gebrückt, offener Draht vom RM vom AGK-Motor natürlich nicht angeschlossen und ich gab noch eine Wago, das der Draht wenigstens nicht blank drin rumkugelt...
Aber das alles ließ mir natürlich keine Ruhe! (Stichworte Sicherheitsrisiko, Gasrückstau, usw.)
Ich befasste mich etwas mit der Funktion der Therme in Bezug auf die Abgasklappenansteuerung.
Und in der Elektrotechnik ist es ja immer so, das eine (Störungs-)meldung aus Sicherheitsgründen immer 2-fach ausgeführt wird, Analog UND Digital...
Aja, ich mach auch keinen Eingriff in die Therme, da ja der Installateur die Garantie für die 2 Jahre hat und da lass ich mir sicher nicht anhängen, ich hätte was kaputt gemacht oder so...
Gut, was ich bis jetzt herausgefunden habe (Bitte ausbessern, falls was nicht stimmt):
Therme steuert Klappenmotor unter bestimmten Bedingungen an, Therme bekommt RM über Schließer Kontakt, ob Klappe (mechanisch) offen/geschlossen, was den Brenner aus-/einschaltet.
Vaillant verbaut in deren Klappen Motoren von Kunz und Weber vom Typ STA 2 (S3) mit potentialfreien Kontakten.
Durch Internetrecherchen hab ich die Rückseite der VR 40 Platine gefunden, welche 230 VAC über den RM-Eingang 1,2 auf den Schließer des Klappenmotors schickt, welches das gleiche Potential für die Ansteuerung des Klappenmotors über rel 1 oder 2-Ausgang ist.
Und wie ich das ganze jetzt verstanden habe, schaltet der Brenner nur ein/aus , wenn die RM vom Klappenmotor kommt .(?) oder erkennt halt, wenn Klappenstellungsdefekt vorliegen sollte.
Nun gut, Installateur informiert.
Antwort: Das kann nicht sein, wir machen sowas jeden Tag, der Brenner schaltet ja automatisch an/ab, wenn der Klappenmotor offen/geschlossen ist, die Therme hat ja einen Sensor für Abgasstauerkennung usw...
Sie kommen Montag und wir reden drüber...
So, endlich zu meine eigentlichen Fragen (sorry für die lange Vorgeschichte):
1 - Ist meine Erkenntnis richtig, das der Brenner NUR über die RM vom Klappenmotor an-/abschaltet?
Falls ja, es gibt ja das Flammensymbol. Reicht das, zu erkennen, ob der Brenner abgeschaltet ist, wenn Klappenmotor geschlossen?
Es gibt ja auch die Statuscodeabfrage. Oder muss/ sollte ich diese aufgerufen werden, um den korrekten Status des Brenners abzufragen?
Weil, wenn ich richtig liege, labert der Installateur nur Ausreden daher und ich suche eine Lösung, dass ich ihm beweisen kann, das der Brenner im derzeitigen angeschlossenen Zustand nicht abschaltet, wenn die Klappe geschlossen ist!
2 - Zum Anschluss des Klappenmotors:
Vaillant verbaut ja einen Klappenmotor, wie oben erwähnt, mit potentialfreien Kontakten.
Nur das Potential von der Platine VR 40 ist ja für den Motor und den RM-Kontakt das gleiche 230 VAC-Potential.
Es ist halt eine Sicherung vom Typ T2H auf der Platine verbaut und der Klappenmotor hat (in Serie) eine F6,3A-Sicherung (beide Motortypen, S1 und S3).
Somit sind diese Sicherungen auf der einen Seite selektiv und von den Kennlinien her löst die 2A Sicherung im ÜL/KS-Fall vorher aus.
Der RM-Anschluss 1 auf der VR 40 ist der Eingang auf der Platine, der Anschluss 2 liefert die 230 VAC-Spannung für den RM-Kontakt des Klappenmotors.
Mir gehts darum, das der verbaute Klappenmotor auch angeschlossen werden kann, weil der Installateur sowieso so uneinsichtig ist und sicher nicht die Kosten für den anderen Klappenmotor vom Typ S3 tragen will.
Halt müsste der vohandene potentialbehaftete Kontakt vom Klappenmotor nur auf Klemme 1 angeschlossen werden, Klemme 2 bleibt offen...
Technisch gesehen in meinen Augen fehlerfrei realisierbar.
Nur ich stell mir die Frage, warum Vaillant unbedingt für diesen Thermentyp eine potentialfreien Kontakt vorsieht, obwohl der Motor wie auch der Kontakt über das gleiche Potential läuft, der Motor doppelt abgesichert ist und der Kontakt nur über die Platinensicherung, obwohl diese sowieso im Fehlerfall als erstes auslöst???
Bin für jeden Ratschlag dankbar! Was übersehe ich da?
So, das ist im Prinzip die ganze Leier.
Falls ihr weitere Informationen oder Unterlagen braucht, bitte sagen!
Herzlichen Dank,
Lg aus dem Nachbarland,
Jörn